Bodenversiegelung auf Betonplatte mit Wandanschluss, Altbau ohne Keller

Diskutiere Bodenversiegelung auf Betonplatte mit Wandanschluss, Altbau ohne Keller im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo Zusammen, ich bin neu hier und habe über die Suchfunktion keine Antwort gefunden. Falls das Thema doch schon mal behandelt wurde, bitte...
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Stefan_B

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fachwerk-I23026_201812153157.jpgHallo Zusammen,

ich bin neu hier und habe über die Suchfunktion keine Antwort gefunden.
Falls das Thema doch schon mal behandelt wurde, bitte nicht steinigt mich nicht.
Ein Link wäre da hilfreich.
Dafür schon mal Danke im Voraus.

Ein paar Kleinigkeiten sind in meinem Profil schon erwähnt.
Die genaue Beschreibung wird immer im Thread folgen.
Es geht um ein Haus im Alter von ca. 150 Jahren.
Das Haus ist nicht unterkellert und ich habe verschiedene Wandbauarten.
Erdgeschoss hat einen kleinen Teil Bruchsteinmauern und sonst gemauerte Ziegelwände mit allen möglichen Steinarten. Ziegel, Bruchsteine, Lehmziegel was eben so verfügbar war.
Erst Stock ist Fachwerk bzw. Mauerwerk.
Jetzt geht es um die Bodenversiegelung und Bodenaufbau im Erdgeschoss ohne Keller.
Hier soll der Boden versiegelt werden und die Versiegelung an die Wand/Horizontalsperre angeschlossen werden.
Die Bruchsteinmauer ist ohne Kapillarsperre, die anderen Wände haben eine Kapillarsperre.

In jedem Raum habe ich eine Betonschicht vorgefunden, die vor 42 Jahren eingebracht wurde.
Diese Schicht soll und wird bleiben.

Für den Bodenaufbau habe ich nur 6-10cm zur Verfügung. Ja das ist nicht viel, ist aber so!

Als erstes muss ich einen vernünftige Anschlussmöglichkeit der(geplanten)Schweißbahn an die brüchige Horizontalsperre (Dachpappe) herstellen.

Plan ist Dichtschlämme mit anschließender Bitumendichtmasse auf die Horizantalsperre aufzubringen. Oder eben umgekehrt.
Wie soll ich da vorgehen? Welche Materialien/Hersteller soll ich verwenden?

Danach ist der Fußboden aus Magerbeton einzuebnen. Aus dem Boden stehen einige kleine Steine scharf hervor, die kann ich abschlagen. Der Boden sollte nun gespachtelt werden.
Welche Spachtelmasse eignet sich da und ist bezahlbar?

Anschließend soll der gesamte Boden mit einer Schweißbahn flächig verschweißt werden.
Welchen Typ Hersteller kann man da empfehlen? Talkumiert, besandet oder nicht?
Katjabahn hatte ich auch gesehen, jedoch erscheint mir eine richtige Schweißbahn evtl. stabiler.

Als Ausgleichsschüttung ist danach Bituperl vorgesehen darüber kommt dann in der Küche ein Boden aus Fließen mit evtl. einer Fußbodenheizung.
Im Esszimmer und Wohnzimmer sind Landhausdielen vorgesehen.

Das wird eng mit meinen am Rand nur 6cm Luft zur Bodenplatte.

Die Wände sollen dann mit Klimasan Putz mit einer Auftragsstärke von 6-8 cm verputzt werden. Vorher muss der alte Sandputz ab.

Man verzeihe mir einige für Fachleute dumm erscheinende Fragen. Ich bin handwerklich sicher nicht ganz unbegabt, komme aber aus der Metallecke.

LG Stefan
 
Fußbodenaufbau

Wenn ich anfange zu schreiben was hier alles falsch ist reicht die Seite nicht aus.
Kürzer wird es für einen Alternativaufbau.
Bitte die Schichtfolgen EXAKT so einhalten sonst kann ich mir das folgende sparen:
1. Höhen- und Ebenheitsausgleich der alten Betonschicht
Herausstehende Spitzen kappen, gründlich von allem Losen reinigen, anfeuchten, Verbundestrich als Höhen- und Ebenheitsausgleich einbauen. Das kann ein Zementmörtel 0- 2 mm Körnung (min. 5, max. 20 mm Einbauhöhe) oder ein Ausgleichsspachtel (0-5 mm Einbauhöhe) sein, je nach Oberflächenbeschaffenheit. Die fertige Fläche muß!eben und waagerecht sein.

2. Einbau einer waagerechten Abdichtung, bis Höhe vorhandene waagerechte Abdichtung entweder als Schweißbahn oder als Dichtschlämme. Je nach Erfordernis vorher den Putz im unteren Bereich entfernen. Wenn Schweißbahn dann komplett vom Handwerksbetrieb ausführen lassen, Material NICHT beistellen! Bei Dichtschlämme die Anwendungsrichtlinie des Herstellers einhalten.

3. Einbau der Dämmung und des Estrichs
Küche EPS, Trockenestrich (Aquapaneel, Wedi) Abdichtung/Entkopplungsmatte, Fliesenbelag.
Wohnräume trittfeste Holzfaserdämmplatten, OSB oder Trockenestrich, Belag.
Der dichte Anschluß zwischen alter Abdichtung in der Wand und der neuen ist zwar wünschenswert aber nicht unbedingt erforderlich.
Wichtig ist der HOHLRAUMFREIE Einbau der Dämmlage besonders im Randbereich.
Der Dämmputz ist recht heftig, sowohl vom Preis als auch dem eingetragenen Prozesswasser. Da sollten Sie nach Alternativen suchen.
Die Dicke der Dämmung sollte etwa 80 mm nicht übersteigen (Maß der Zusammendrückbarkeit c!).
Es gibt noch andere Aufbaumöglichkeiten aber die bitte NICHT SELBER zusammenwursteln!
 
fachwerk-I23026_201812192059.jpgFußbodenaufbau Antwort

Hallo Herr Bötcher,

erstmal Danke für die schnelle Antwort.

Punkt 1
Ist verstanden, das sollte nicht das Problem sein.

Punkt 2
Hinweiß auf Fachbetrieb ist OK. Das steht durchaus zur Diskussion.
Aber, was ist so schwer da eine Schweißbahn vernünftig einzubauen? Die Frage ist ernst gemeint. Nicht weil ich glaube es zu Wissen, sondern weil ich gerne wüsste wo die Knackpunkte liegen.
Das würde mir die Entscheidung vereinfachen.

Punkt 3

Wichtig ist der HOHLRAUMFREIE Einbau der Dämmlage besonders im Randbereich.
Da kommen wir zum Problem, bei einem Teil der Außenwand stehen die Fundamentsteine in den Bereich des Bodenaufbaus.Hier wird das Abdichten nicht leicht oder fast unmöglich.

Der alte Bodenaufbau war:
Im Wohnbereich mit ehemals PVC Oberbelag
- Betonplatte
- Einfaches dünnes Papier ähnlich wie Dachpappe
- Eine Art Wärmedämmschicht wie Glaswolle
- Estrich
- PVC
Hier hatte ich Feuchtigkeit unter dem Estrich und teilweise nicht zu wenig.
Daher erscheint mir ein verrottungssicherer Dämmbelag sinnvoller. Alles Biologische geht nun mal den Weg alles Irdischen und verrottet.
Klar wenn alles dicht ist passiert nichts. Die Garantie gibt jeder Fachbetrieb ganz locker, weil es ja nicht nachgeprüft werden kann. Das fällt erst Jahre später auf.


Der Dämmputz ist recht heftig, sowohl vom Preis als auch dem eingetragenen Prozesswasser. Da sollten Sie nach Alternativen suchen.
Welche Alternativen würden Sie vorschlagen?
Der Preis ist eine Sache, von der Funktion her als Kalkputz mit Dämmwirkung fand ich den Klimasan überzeugend.

LG Stefan
 
Fußbodenaufbau

Zur Schweißbahn:
Sie sind kein Dachdecker, ich auch nicht. Was ist daran so schwer eine Schweißbahn richtig einzubauen?
Wenn Sie das nicht wissen sollten Sie (wie ich als Maurer) die Finger davon lassen.
Mal als Vergleich: Sie möchten gern mal auf einem Hochseil balancieren und fragen was daran so schwer sein kann.
Nun eigentlich gar nichts. Halten Sie den Masseschwerpunkt Ihres Körpers immer genau über der Schwereachse des Seiles.
Ganz einfach, nicht?
Der Handwerker übernimmt übrigens die Gewährleistung.

Ich habe Ihnen als Alternative den Einbau einer Dichtschlämme aufgezeigt. Den können Sie selber machen.
Wenn das Fundament hervorsteht liegt hier schon ein massiver Baufehler Ihres Vorgängers vor. Entweder den Überstand wegstemmen oder einen Höhenausgleich mittels Estrich einbauen.
Sonst die Dämmplatten sauber anpassen so das sie stramm sitzen.
Wenn Sie keine Hohlräume produzieren gibt es auch keinen Kondensatausfall.
Innendämmung ist ein diffiziles Thema, da gibt es keine Backrezepte. Jedes Haus, jeder Fall ist individuell zu betrachten, danach richtet sich die Wahl des Materials und der Systeme von denen es eine ganze Reihe gibt.
Die Dämmwirkung von Dämmputzen ist im Vergleich zu reinen Dämmmaterialien jämmerlich. Nur wenn ohnehin geputzt werden muß sind solche Leichtputze nützlich, sie ermöglichen einen schnellen Ausgleich von Unebenheiten. Die Dämmwirkung fällt dann praktisch nebenbei mit an.
 
Fußbodenaufbau

Hallo Herr Bötcher,

erstmals Danke im Voraus für Ihre Geduld.

Ich hätte da noch einige Fragen.

Was spricht gegen Bituperl?
Das wäre von der zu erwartenden Schichtdicke laut Hersteller durchaus geeignet den Boden eben zu bekommen?

Dies wurde mir von einem Fachmann empfohlen, der aus dem Baugewerbe ist und viel mit alten Häusern zu tun hat.
Ich zweifele Ihre Aussage nicht an, nur möchte und muss ich verstehen warum.

Offtopic Anfang
In meinem Beruf ist das Verstehen von neuen technischen Sachverhalten und draus resultierenden Entscheidungen mein täglich Brot. Hier geht es auch um hohe Geldsummen wenn die Anlage am Ende nicht funktioniert.
Dieser Hausbau ist für mich nichts anderes als ein Projekt, an dem einfach noch viel Herzblut hängt.
Das nur zur Erklärung und nicht als Kritik an Ihrer Antwort.
Offtopic Ende

Zurück zur Frage. Was wäre an Bituperl so schlecht.

Wanddämmung.
Ich gebe Ihnen recht, dass es wahrscheinlich viele Möglichkeiten der Wanddämmung gibt.
Für wären ein paar Schlagworte von Nutzen.
Alle Fachleute, die bisher hier waren, hatten mir da wenig Unterschiedliches vorgeschlagen.
Hauptargument der Fachleute war der monolitische Aufbau ohne Hohlräume. Das hat mir eingeleuchtet zumal das Haus schimmelfrei ist und gerne auch bleiben darf.
Wenn ich eine andere Richtung gehen sollte bräuchte ich da zumindest einen Hinweis.



LG Stefan
 
Fußbodenaufbau

Gebundene Schüttungen eignen sich als Höhenausgleich unter Trockenestrichen wenn die Einbauhöhe ausreicht und keine Dämmung erforderlich ist.
Sie haben bei Ausgleichsschüttungen eine Mindestschichtdicke die einzuhalten ist. Das verringert die Dicke der Dämmung.
Da ich nicht weiß WIE die Oberflächen des Unterbetons aussehen kann ich auch nicht einschätzen wie dick die Schüttung sein wird. Davon hängt auch das Setzungsmaß ab. Höhenunterschiede in der Schüttung rufen unterschiedliche Setzungen hervor, der spätere Boden kann dann uneben werden.
Deshalb habe ich Ihnen eine! sichere Variante vorgeschlagen, natürlich gibt es noch andere. Ob die funktionieren kann ich nur sagen wenn ich die Situation vor Ort kenne. Ein Foto reicht da nicht aus.
 
Fußbodenaufbau

Danke das leuchtet ein.
Nun wird der Boden erstmals eben gemacht.
 
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