Außenwand innen verkleiden

Diskutiere Außenwand innen verkleiden im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, ich habe bei mir im Haus beim renovieren an der Außenwand eine Holzvertäfelung entfernt. Dabei viel mir auf das der Putz über der...
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Timo8

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au-enwand-verkleiden-innen-i30058_202272323544.jpgHallo zusammen,

ich habe bei mir im Haus beim renovieren an der Außenwand eine Holzvertäfelung entfernt. Dabei viel mir auf das der Putz über der Vertäfelung kaum halt hat und ich in großen Stücken mühelos von der Wand lösen ließ. Nun stehe ich vor der großen Frage wie ich das ganze nun wieder zu bekomme? Das Gefache sieht für mich als Leihe nach normalen Bruchstein aus, das Fachwerk ist von außen nicht sichtbar.
Dachte ich klopfe den Rest auch noch weg (Elektrik soll eh neu/angepasst werden)und dann eine eine dünne Lattung auf die Balken und darauf dann 15er OSB, jedoch habe ich gelesen dass man möglichst Hohlräume in der Außenwand vermeiden sollte? Wobei hinter der bisherigen Innenverkleidung (Gipsplatten?) teilweise auch ein Luftspalt vorhanden war.
Wie würdet ihr hier vorgehen?
 
OSB Platte

Wie dick ist die Wand, was ist außen drauf und wo ist der Taupunkt. Eine OSB-Platte ist dampfdicht. Die Feuchtigkeit in der Wand kann dann nur nach außen weg.
Wenn der Taupunkt bei deinem Aufbau zwischen der Wand und der OSB-Platte liegt, hättest du da Schwitzwasser.
Wenn du nicht dämmen willst, würde ich die Wand verputzen mit einem Putzträger auf den Balken.
 
Re: Außenwand innen verkleiden

Dirk hat völlig mit dem vorherigen Beitrag recht was das Thema Tauwasser angeht!
Gerade bei einer sehr schlecht dämmenden Bruchsteinausmauerung ist auf der Innenseite Kondensatausfall schon fast vorprogrammiert. Der weitere innenseitige Wandaufbau sollte auf jeden Fall hohlraumfrei, kapillar leitfähig und diffusionsoffen ausgeführt werden. Also nix mit Mineralwolle, OSB-Beplankung, usw..
Gipskartonplatten können in so einem Fall von hinten her verfaulen.

Verputzt besser die Wände mit Lehm- oder Kalkputz, klebt eine Innendämmung drauf und verputzt diese wiederum mit Lehm oder Kalk und ihr seid auf der sicheren Seite.

Wenn das Ganze noch im Hinblick auf die Heizung zukunftsfähig werden soll, könntet ihr, sofern keine FBH vorgesehen ist, auch gleich eine Wandflächenheizung einbauen, dann seit ihr für eine künftige Niedertemperaturheizung (z. B. Wärmepumpe) vorbereitet.

Die Elektrik lässt sich viel einfacher in der weichen Innendämmung verlegen. Falls partout keine Innendämmung dran soll, verlege die Kabel lieber ohne Schlitzklopferei auf die Wand und verputze sie dann dicker. Die Bruchsteinausfachungen schlägst du höchstwahrscheinlich beim Schlitzeklopfen lose (oder ganz kaputt).

Gruß,
KH
 
bisherigen-d-mmung-aktuell-i30058_2022724183537.jpgDanke für den bisherigen Input

Um das ganze etwas besser einordnen zu können:
Das Haus BJ1906 wurde 1992 teil-saniert. Innendämmung ist keine geplant.
Es geht mir Primär um zwei Außenwände die ,nach Überprüfung meinerseits heute, unterschiedlich beschaffen sind. Beide Fachwerkwände sind 160mm stark. Die Wand SO ausgerichtet hat damals wohl von außen eine ca 60mm starke Dämmung erhalten und wurde anschließend verputzt. Die SW Seite hat außer einer vorgesetzten Fassade keine Dämmung erhalten. Insgesamt meiner Meinung nach keine schöne Sache.
Habe eine Skizze dazu angehängt.
Wenn OSB oder dergleichen wegfällt würde ich zu reinem Kalkputz greifen (Baumit Klima RK 38 o.ä.).
Eine FBH ist angedacht, eine Wandheizung halte ich deshalb für überflüssig. Aktuell wird es wohl eine neue Pelletheizung dazu geben, WP ist aktuell leider außerhalb meines Budgets.
Die Elektrik werde ich unterhalb der FBH zwischen den Balken verlegen wo es möglich ist ansonsten wie mein Vorgänger auch schon auf der Wand und dann die Putzschicht dicker wählen. Das ich beim herausstemmen die Ausfachungen beschädigen würde ist eigentlich klar, trotzdem Danke für den Tipp :)
Ich denke die vorgesetzte Außenwand auf der SW Seite wird einer Holzfaserdämmung weichen müssen, wäre das ausreichend?

Grüße Timo
 
Kalkputz

Kalkputz ist gut fürs Raumklima. Da der Putz sehr hart wird, muss ein Putzträger auf die Balken, der die Bewegung des Fachwerks ausgleicht. Das Holz wird immer arbeiten.
Lehmputz mit einer Schilfrohrplatte als Träger ginge auch.
Die Holzfaserdämmung für außen ist ok. Wenn keine speziellen Vorschrifften beauchtet werden müssen, geht auch eine andere Dämmung oder eine Vorhangfassade mit Dämmung an der Wand.
Da würde ich ich aber beraten lassen, zumal deine Wand nur 160mm dick ist.
 
Re: Danke für den bisherigen Input

"......Die SW Seite hat außer einer vorgesetzten Fassade keine Dämmung erhalten Insgesamt meiner Meinung nach keine schöne Sache."
Genau.

"würde ich zu reinem Kalkputz greifen (Baumit Klima RK 38 o.ä.)!"
Den Baumit Kalkputz kenne ich nicht. Schau dir auf jeden Fall die Produkt- und Sicherheitsdatenblätter der Putze an. In vielen Baumarkt-"Kalkputzen" ist (Weiß-)Zement enthalten, auch wenn es nicht auf der Verpackung steht.

"Eine FBH ist angedacht, eine Wandheizung halte ich deshalb für überflüssig."
Richtig.

"Aktuell wird es wohl eine neue Pelletheizung dazu geben, WP ist aktuell leider außerhalb meines Budgets."
Bedenke dass das eine recht langfristige Investition ist. Wir sprechen von 15 - 20 Jahren, evtl. mehr.
Kalkuliere mal deinen zu erwartenden Pelletverbrauch, vergleiche die Preise von z. B. letztem Jahr oder von vor zwei Jahren mit den aktuellen Preisen und rechne die Preissteigerung auf die nächsten Jahre hoch.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es auf diesen Zeitraum gesehen, am Ende günstiger ist jetzt mehr in das Heizungssystem zu investieren, als noch auf momentan günstigere, aber eigentlich auch schon überholte Techniken zu setzen. Zumal noch zu viele Menschen so denken wie du.
Es werden nach wie vor zu viele "moderne" Pelletheizungen eingebaut. Genau das erhöht den Druck auf die jetzt schon knapp werdenden Holzressourcen-, sprich Pelletpreise. Wenn auch nicht ganz so arg wie die momentane Steigerung, verursacht durch Putins zugedrehten Gashahn, usw., so doch über die (lange) Zeit.
Bei knappem Budget würde ich zu erst in die Wärmedämmung investieren, und dann so viele andere Investitionen "nach hinten" verschieben (oder günstigere Lösungen suchen), dass es noch für eine wirklich zeitgemäße Heizung reicht.
Das sind halt momentan die Wärmepumpen. Wobei ich sogar den Mehraufwand für eine Erdwärme-WP betreiben würde. Luft-WP sind mir dann wenn die Wärme gebraucht wird, im Winter, zu ineffizient.
....Sorry, bin gerade etwas "off-topic" geworden....

"Ich denke die vorgesetzte Außenwand auf der SW Seite wird einer Holzfaserdämmung weichen müssen, wäre das ausreichend?"
Mit "vorgesetzte Außenwand" meinst du die vorgehängte Verschalung/Fassade?
Wenn die Außendämmung dick genug ist, ist es das Beste was du tun kannst.
Aber nur 5 - 6 cm Dämmstärke wäre rausgeschmissenes Geld. Der U-Wert der Wand wird dadurch zwar besser als jetzt, ist aber immer noch nicht besonders gut und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht. Für ein paar Euro mehr pro m² an dickeren Dämmplatten bekommst du eine wesentlich bessere Dämmung, die Arbeitskosten bleiben aber ungefähr gleich.

Gruß,
KH
 
Thema: Außenwand innen verkleiden
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