Ausgleichsschicht über Kappendecke - Wie macht man einen Leichtbeton auf Perlit Basis?

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Antje3

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Liebe Fachwerk Community,

Unser altes Bauerngehöft ist entkernt, der Keller von außen trockengelegt.
Nun kommt der Fußbodenaufbau im EG auf Preußischer Kappendecke (Viertelstein).

Maße:
Stahlträger im Abstand von 0,90 - 1,05 m
Tiefster Punkt (Träger) - 270 mm
Höchster Punkt (Scheitel der Kappe) - 220 m

Dämmung der Kellerdecke von unten fällt aus (da liegen etliche Versorgungsleitungen), ebenso ein erhöhter Fußbodenaufbau (stufenloser Anschluß an den Originalen Fliesen- und Terazzo-Boden im Flur).

Angedachter Aufbau Küche:

1) Dielenbretter 3 cm (Kiefer oder Fichte), geseift
2) Rieselschutz gegen Staub (nach Bedarf)
3) Balkenlage wie vorgefunden in den Dritteln der Kappe und Dämmung mit Perlitschüttung oder Holzweichfaser (?)
5) gebundene Schüttung - oder Leichtbeton Marke Eigenbau
6) Gewölbedecke Ziegel mit Estrich (?)


Wir planen den Leichtbeton / -estrich als Ausgleichsschicht bis 2 cm über Scheitelpunkt der Kappe.

Wir sanieren mit kfW Förderung, kfw Standard 85 - müssen mit der Dämmung einen U-Wert von 0,33 erreichen. Da mach jeder Zentimeter schon was aus.

Nun zum Problem - wie macht man einen vernünftigen tragfähigen Leichtbeton? Wir haben mit DS Perlit Dämmstoffschüttung von Baur eine Probe (4:1) gemacht. Wenn ich es richtig verstehe, haben wir einen Haufwerksporigen Leichtbeton gemacht. Der Fußbodenbauer ist nicht so begeistert und würde lieber noch 20-30mm Estrich auf den Ausgleich bringen.

Ist das das falsche Perlit? Sollten wir das nehmen, was explizit als Schüttung unter Estrich zugelassen ist? Und dann noch Sand für mehr Festigkeit?

Könnte man die Ausgleichsschicht auch genau über den Kappen abziehen? Darauf dann Estrich? Verbindet sich der Estrich fest mit der Ausgleichsschicht? Das würde den Lasteneintrag erhöhen, aber wahrscheinlich minimal?

Ich freue mich über Hinweise und Erfahrungen zum Anmischen von Leichtbeton!

Antje
 
Ein zusätzlicher Estrich...

...ist überflüssig. Eine gebundene Schüttung / Leichtbeton kann neben Blähglas auch mit Blähton (Maxit Clay, Liapor...) gemacht werden. Macht Euch die Mühe und lasst diese Schicht waagerecht in der richtigen Höhe abziehen. Dann könnt Ihr direkt mit einer Sperrbahn weiterbauen.

Mein bevorzugter Unterbau für Dielung sind Holzweichfaserplatten (Rohdichte mind. 0,16, besser 0,25) mit zwischenliegenden Lagerhölzern. Da die Dielung vollflächig aufliegt, ist das ein solider, hohlraumfreier und besonders leiser Aufbau.

Strapazierfähiger ist im Übrigen ein geölter Boden. Das geht auch leicht weiß pigmentiert, wenn es heller bleiben soll.

Grüße

Thomas
 
zustimmung

hatte auch erst an liapor, gebunden gedacht (die haben übrigens im handbuch/anleitung gut erklärt, wie das mischungsverhältniss sein soll),
wir haben dann aber chemwood genommen.
lose schüttung, welche trotzdem stabil liegt und nicht weg läuft, guter dämmwert.
gibt verschiedene "körnungen", welche von 0- 200mm(glaub ich) stabil liegen.
darauf 40mm steico base als lastverteilenden und stabilen grund und darauf steico floor 60mm mit den eingebetteten lagerhölzern. darauf dann 30mm dielung.
also ähnlich wie Thomas das beschrieben hat.
liegt sehr satt und je nach stärke des aufbaus kommst du damit an deinen gewünschten u-wert dran.

gruß
micha

edit: bei uns ist es aber eine scheitrechte kappe ( also keine buckel ;) )
 
Danke für den Verweis aus Holzfaserplatten

das hatten wir auch schon in Erwägung gezogen. Lagerhölzer wäre dann "nur" 60x60 in der letzten Schicht, richtig?

Die Originaldielen lagen an den Wänden auch noch auf einem gemauerten Vorsprung auf (keine Ahnung, wie das heißt). Ist es sinnvoll, dass wieder so zu machen?

Was die gebundene Schüttung betrifft, so wäre meinem ökologischen Gewissen Liapor oder Perlit lieber als irgendein recyceltes Material. Nur bin ich immer noch unschlüssig, wie genau die Schüttung funktioniert. Ich hab hier viel gelesen, dass der Leichtbeton eine wichtige statische Funktion innehat. Vielleicht bin ich da nur durch die Begriffliche getäuscht und eine gebunde Schüttung ist nichts anderes?

Ich schau mal, was ich an Datenblättern zu den Schüttungen finde, gerade sehe ich da keine konkreten Informationen.

Ich bin zugegebener Maßen ein bißchen besorgt, was das viertelsteinige Gewölbe betrifft, dass ja kaum Lasteintrag verkraften soll. (Obwohl die Balkenlage und der ganze Sand jetzt auch nicht gerade leicht waren...)

Danke an alle für die Unterstützung!
 
Es gibt hier...

...unter dem obigen Button "Lesestoff" die Beiträge von Georg Böttcher.

Da findet sich auch etwas zu dem Auftrag aus Leichtbeton / geb. Schüttung.

Die spezielle Wandauflage ist bei dem empfohlenen Aufbau überflüssig.
 
Thema: Ausgleichsschicht über Kappendecke - Wie macht man einen Leichtbeton auf Perlit Basis?
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