Abdichtung Bad auf Holzdecke und die DIN 18534

Diskutiere Abdichtung Bad auf Holzdecke und die DIN 18534 im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Wir kommen nicht recht weiter mit der Frage , wie ein neu zu errichtendes Bad (2.OG, Dachgeschoss, Gaube. Deckenhöhe um 200cm) auf einer...
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Holzwurm49

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duschwanne-abdichtung-holzbalkendecke-i29207_202352205918.jpgWir kommen nicht recht weiter mit der Frage , wie ein neu zu errichtendes Bad (2.OG, Dachgeschoss, Gaube. Deckenhöhe um 200cm) auf einer Holzbalkendecke mit Lehm-Stroh-Schüttung korrekt abzudichten ist.

Es liegt aktuell ein optisch ziemlich mitgenommener Weichholzdielenboden. Geplant sind Boden- und Wandfliesen, Duschwanne, Toilette und Waschbecken.
Im 1.OG darunter ist ebenfalls ein Badezimmer, allerdings auf Betondecke. Die Decke in diesem Badezimmer ist mit Kalkputz auf Putzträgerriemchen, darauf ist eine wasserfeste Tapete so unlösbar, dass der Plan ist, hier eine abgehängte Gipskartondecke zu tolerieren.

Es ergibt sich also die "Sandwich-Konfiguration" Bodenfliesen-Holzbalkendecke-Gipskartondecke.

Der Fliesenlegermeister (und Stukkateur) ist uns empfohlen worden als sehr kompetent, er soll auch alte (denkmalgeschützte) Fliesenspiegel an bestimmten Wänden sanieren. Er plant einen modernen Bodenaufbau mit etwa 3,5cm Höhe ("Bekotec - Fußbodensystem" mit "EN 23 F / EN-FK Estrichnoppenplatte aus druckstabiler Polystyrol-Tiefziehfolie BRS" - Herstellen eines Dünnestrichs mit Nivellierspachtelmasse der Fa.Ardex K80 zum Ausgleich von Höhenunterschieden - Entkopplungsmatten Schlüter "Ditra25") und fühlt sich beim Abdichten der DIN18534 verpflichtet. Die Duschwanne soll als klassische Emaille-Wanne ausgeführt werden.

Jetzt das Aber:
Die Abdichtungsmaßnahmen sollen den Bereich unter der Duschwanne aussparen.
Argumentiert wird das über die begrenzte Aufbauhöhe (also: Duschwanne direkt auf den Dielen spart 3,5cm Bodenaufbau, damit bessere Kopfhöhe in der Dusche), aber auch (unter Verweis auf die Norm) damit, dass sich gezeigt habe, dass es besser sei, einen Wasserschaden dort (also am ehesten im Sinne eines undichten Abflusses) frühzeitig im Raum darunter zu bemerken, als jahrelang Duschwasser in einer Höhle unter der Wanne stehen zu haben. Zuletzt glaubt er nicht daran, die diversen Anschlüsse wirklich zuverlässig in eine moderne "Abdichtungswanne" einzufügen. Der Fliesenleger verweist natürlich auch auf die vielen anderen Rohre in einem Haus, die ebenfalls nicht alle durchgehend in wasserdichten Wannen verlaufen (womit er ja Recht hat).
Bei der Abdichtung Wandfliesen/Duschwanne wie auch Abdichtungswanne am Boden/Duschtasse ist er dann wieder ganz exakt bei der DIN.

Es ergäbe sich also ein vollständig abgedichtetes Bad mit bewusster/gewollter Aussparung des Bereichs unter der Duschwanne.

Jetzt bin ich verwirrt. Der Architekt hat bisher hochgehalten, dass eine 110%ige Abdichtung gegen die Holzbalkendecke essentiell ist. Und ich habe im Kontext mit Wasserschäden in Holzbalkendecken immer den Ort unter der Duschwanne vor Augen. Meine Sorge wäre weniger der fulminante Wasserschaden mit 50l Wassereintrag auf einmal, sondern eher der schleichende Eintrag von vielleicht 50ml/Duschgang, der dann vom Lehm relativ lange kaschiert wird.

Kann mir jemand helfen? das wäre sehr nett.
 
abdichtung

....."Es ergäbe sich also ein vollständig abgedichtetes Bad mit bewusster/gewollter Aussparung des Bereichs unter der Duschwanne."


so hab ich das bei mir auch gemacht ..und kann damit bestens leben....da kann lediglich der Abfluß undicht werden..dafür gibts z.b. bei Kaldewei kleine Abdichtungswannen speziell für den Duschsiphon.

ich habe bei mir im bereich des Wandanschlusses der Durchwanne noch ein schnittschutzband eingelegt....das verhindert das man bei erneuerung der Slikonfugen mit dem Messer die Abdichtung durchtrennt.

Silikonfugen sind Übeltäter nr.1
die schimpfen sich ja eigentlich "wartungsfugen" ....und sind alle 2-3 Jahre zu erneuern....
würde mich interessieren wer das macht ?!?


110% Abdichtungen wirds auf diesem Erdenball wohl nicht oft geben....außer beim U-boot

gruß
 
Abdichtung, die Zweite

Thommes hat recht... würde mich auch mal interessieren.... ich gestehe, ich gehöre nicht dazu ;-)

Also,
wenn du dir mal einen Überblick verschaffen willst, um mit den Handwerker wenigstens halbwegs auf Augenhöhe diskutieren oder Fragen stellen zu können, hier ein paar beispielhafte Links.
Da steht ziemlich viel von dem drin was die Profis wissen:
https://www.fermacell.de/fermacellapi/downloads/file/de-DE/0690J000004BvpNQAS
https://www.fermacell.de/fermacellapi/downloads/file/de-DE/0690J000004BvpmQAC
https://www.ardex.de/ardex/microsites/abdichten
https://www.knauf.de/diy/anwendungen/fliesen-verlegen/bad-abdichten/
https://eu.schluter.com/de-DE/abdichtung-224.html
Ansonsten suche z. B. nach "Nassraumabdichtung".

Konkret zu dem was du schreibst:
Ich sehe es auch so: Besser einen Undichten frühzeitig unter der Decke zu sehen, als erst dann wenn u. U. irgendwo "ganz anders",z. B. auf der anderen Seite einer Zwischwand, hinterm Schrank, schimmelt.
Wenn ich deinen Text richtig verstehe, ist in deinem Fall aber die abgehängte Rigipsdecke unterm zukünftigen Bad im Weg. Bei einem halben Liter Verlust pro Tag, wird sich die Decke schon mächtig voll gesaugt haben, bis man den Rigipspaltten etwas ansieht. Das Wasser muss schon auf sie drauf tropfen....
Also, das Argument greift in deinem Fall nicht.
Alternative: Unter der Wanne ebenfalls abdichten.
Das muss dann aber so gemacht werden, dass diese Abdichtung ebenfalls wannenartig an den Wänden und (nach vorne) auf den Fußbodenaufbau hoch gezogen werden muss. Damit Wasser nicht doch unbemerkt irgendwo seitlich über die Abdichtung in den Fußboden eindringen kann. D. h., die Abdichtung unter der Wanne muss an die Flächenabdichtung des Fußbodens angeschlossen werden. Wie es bei bodengleichen Duschen gemacht wird.

Bodengleiche Dusche wäre auch ein Option für mehr Höhe/"Kopffreiheit" in der Dusche.
Auf jeden Fall muss bei einer Duschtasse auf geeigneten Schallschutz geachtet werden, damit man eine Etage tiefer nicht jeden Tropfen hört!

Der Verweis auf die anderen Rohre im Haus ist unqualifiziert. Bei der Abdichtung im Naßraum geht es um die Verhinderung von Wasserschäden durch auslaufendes bzw. von den Oberflächen eindringendes Wasser, nicht um defekte/undichte Rohre.

Wenn ein Architekt mit im Boot ist und der auch die Bauleitung inne hat, hat er das Sagen. Da kann zwar ein Fliesenleger oder Installateur Bedenken anmelden und/oder Hinweise geben, mehr aber auch nicht.
Ich gebe dem Architekten recht. Wenn der eher unwahrscheinliche Fall eintreten sollte und es "suppt" irgendwann irgendwo heimlich Wasser oder Abwasser "daneben", dann ist eine durchnässte Lehmdecke eine mittlere Katastrophe. Auch wenn sie nicht gleich einstürzt, es wird eine monatelange Baustelle.
Und gibt u. U. viel Ärger mit der Gebäudeversicherung, weil die i. d. R. solche Schäden auf ihre Art beheben: billig und schnell, alles raus Mineralwolle und Rigips rein, fertig (wers nicht glaubt, möge u. a. die Suchfunktion hier im Forum nutzen).

Gruß,
KH
 
[...] viel Ärger mit der Gebäudeversicherung [...]

auch "möglich", weil diese im schlimmsten Fall eine Regulierung auch ganz bzw. teilweise ablehnen kann, wenn die allgemeinen Regeln der Baukunst nicht eingehalten wurden.
Da du die Arbeiten Fachleuten übertragen hast, würde ich an deiner Stelle dem Architekten nicht dreinreden und auch dem Fliesenleger keine persönlichen Ausführungswünsche antragen!
Lass die beiden machen, die sind i.d. R. haftpflichtversichert.
Warum willst du dir da selbst die Mütze aufsetzen?
 
Thema: Abdichtung Bad auf Holzdecke und die DIN 18534

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