Standölfarbe, Verarbeitung!

Diskutiere Standölfarbe, Verarbeitung! im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Die Firma Kreidezeit gibt in den Verarbeitungsrichtlinien für Standölfarbe an, zwischen den einzelnen Anstrichen einen Zwischenschliff der...
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anonymus

Guest
Die Firma Kreidezeit gibt in den Verarbeitungsrichtlinien für Standölfarbe an, zwischen den einzelnen Anstrichen einen Zwischenschliff der getrockneten Farbe durchzuführen. Nun stellt sich die Frage, wie dies beim Anstrich einer größeren Fachwerkfassade wirtschaftlich zu realisieren ist.
Funktioniert der Anstrichaufbau auch, wenn man auf den Zwischenschliff verzichtet?

MfG

Guido
 
Kreidezeit

Warum gibt es Verarbeitungsrichtlinien?
Damit man sie nicht beachtet, und man nachher einen Grund hat auf Hersteller oder Verarbeiter zu schimpfen ?
 
Zwischenschliff bei Anstrichen

Grüß Gott Guido,
grundsätzlich ist es ratsam, die Verarbeitungsrichtlinien einzuhalten. Trockenzeiten und weitere Behandlung. Nicht nur Kreidezeit empfiehlt dies aus Erfahrung. Ich selbst habe mich in der Vergangenheit schon mal über solche Richtlinien hinweggesetzt und " jedesmal " festgestellt, dass ich es besser nicht getan hätte. Hersteller empfehlen den Zwischenschliff u.a. wegen der besseren Haftung aller nachfolgenden Schichten wegen. Durch das Schleifen wird die Haftungsoberfläche vergrößert. Diese benötigt die Farbe dringend für guten Halt. Natürlich hält es auch ohne Zwischenschliff, aber nicht so lange. Außerdem werden Staubeinschlüsse, die während des Trocknens vorkommen, beseitigt.

Gruß Günther
 
Der Zwischenschliff...

...wird wohl eher der optisch perfekten Oberfläche dienen (Abnehmen einzelner hochstehender Fasern). Andere Hersteller vergleichbarer Produkte verzichten darauf.

Ein mögliches Haftungsproblem auf einem frischen (Erst)Anstrich sehe ich nicht.

Im Übrigen würde ich dazu 'mal direkt bei Kreidezeit anrufen, die wissen's am besten.

Warum eigentlich Farbe? Öllasuren gibt es ja auch farbig pigmentiert. Vom Erhaltungsaufwand her sind die über die Jahre deutlich günstiger. Thomas, was meinst Du dazu?

Grüße

Thomas
 
Alternative ohne Zwischenschliff

Bei der Leinölfarbe von Leinölpro ist maximal ein Glätten nach dem 1. Farbanstrich notwendig, und das auch nur mit einem schon gebrauchten Schleifschwamm oder Pad. Ein Zwischenschliff ist laut Hersteller nicht notwendig. Die Oberfläche ist nach Fertigstellung zwar nicht so glatt wie bei Standölfarbe,aber das sollte bei einer Fassade kein Problem sein. Weitere Infos gibt es bei www.leioelpro.de

Viele Grüße ... Ralf
 
Zwischenschliff

@Guido
Entschuldige meine etwas dümmliche Antwort, leider sind mir die letzten Monate zuviele Kunden mit einer "Geiz ist geil-Mentalität" über den Weg gelaufen, deswegen war ich ein wenig voreingenommen und nicht ganz Vorurteilsfrei !
Zur Frage-Günther Hegna hat sie ja schon beantwortet,man kann sie nur noch ein wenig ergänzen!
Der Zwischenschliff dient der Oberflächenvergrößerung und somit einer besseren Haftung des Zwischen-oder Schlußanstrichs ! Die durch die Grundierung aufstehenden Fasern und Staubeinschlüsse werden durch einen Zwischenschliff abgeschliffen,die Oberfläche wird dadurch glatter, Wasser und Schmutz finden weniger Angriffsfläche ! Evtl.durch Fasern überdeckte Poren werden geöffnet und ermöglichen den Zwischenanstrich ein eindringen in diese ! Einer meiner früheren Chefs hat mich angewiesen Balken nach dem schleifen noch vor dem Grundanstrich sauber auszubürsten um den Schleifstaub aus den Poren zu holen ! Bei Balken im Außenbereich sieht der Zwischenschliff im Grunde so aus, das mit abgeschliffenen oder feinem Korn mal ein wenig drübergerutscht wird, abgestaubt und fertig ! Ich denke mal ein sehr geringer Zeitaufwand den man erübrigen kann um eine schönere Oberfläche zu erzielen !
@Thomas
Öllasuren sind bestimmt nichts verkehrtes, dringen gut ins Holz ein und schützen dieses auch ! Aber ein Lasuranstrich baut meines erachtens schneller ab als ein deckender Anstrich so das ich anfangs von kürzeren Renovierungsintervallen ausgehn muss !
 
Also...

...ich war nun doch etwas unsicher und habe 'mal bei Kreidezeit 'reingeschaut.

O-Ton: "Geringer Instandhaltungsaufwand: zur Auffrischnung genügt Reinigen und Überstreichen."

Wenn selbst nach Jahren zur Auffrischung kein Anschliff erforderlich ist, hat der empfohlene Zwischenschliff nichts mit der Haftung eines Folgeanstrichs zu tun, sondern dient tatsächlich nur einer optisch perfekten Oberfläche - für eine Fassade kann man aber wohl einen anderen Maßstab als für den Küchenschrank anlegen. Da Ölfarben und Lasuren langsam durchtrocknen, kann man sie noch nach mehreren Tagen mit z.B. Orangenschalenöl anlösen. Das gleiche tut der Folgeanstrich nach 24 oder 48h und sorgt für einen unlösbaren Verbund der Schichten. Richtig schleifbar ist so ein frischer Auftrag ohnehin nicht.

Das sorgfältige Entstauben hingegen halte ich für sehr wichtig, im Außenbereich gehts sicher am gründlichsten und schnellsten mit Druckluft, so vorhanden.

@ Thomas Lingl

Den geringeren Pflegeaufwand dachte ich für Lasuren eher deshalb, weil die Schichtbildung geringer ist und deshalb nichts abblättern kann, also auch keine Farbschichten vor einer Renovierung abgebrannt oder -geschliffen werden müssen. Das habe ich höher bewertet als die häufigeren Wartungsintervalle bei Lasuren, die ja nur aus Reinigen und Überstreichen bestehen. Wie ich nun -etwas skeptisch- bei Kreidezeit lese, soll deren Standölfarbe nicht nur nicht abblättern, sondern unbegrenzt halten, wenn sie jährlich mit einem Ölläppchen überwischt wird.
Hier gilt nun: glaub's oder nicht, wendebedingt habe ich noch keine Erfahrungen mit generationsübergreifend schönen Anstrichen :). Was sagt der Malermeister dazu?

Farbige Grüße

Thomas
 
@T.W.

Thomas-ich denke mal das die Öllasurprodukte die du verwendest voll und ganz ihren Zweck, Schönheit und Schutz, erfüllen ! Und auch im Renovierungsfall mit geringen Aufwand überarbeitbar sind ! Diese Intervalle werden sich nach mehrmaliger Wiederholung wahrscheinlich auch verlängern, da das Holz dann ja gut geölt sein dürfte !
Das mit dem unbegrenzt halten des Standölanstrichs bei jährlichen nachölen lassen wir mal so dahin gestellt ! Da verhält es sich so wie bei den Lasuren-Renovierungsintervalle einhalten, Kontrolle des Anstrichs nach Hagelschlag usw. usf.! Sicherlich wird ein gepflegter Standölanstrich sehr viel länger seinen Zweck erfüllen als ein total ausgelaugter !
Erfahrung mit Generationsübergreifend schönen Anstrichen auf Holz im Außenbereich, Wendebedingt oder nicht, wer hat die schon? Anstriche auf Holz gehören gepflegt, vernachlässigt man das über Jahre ist es egal welches Material verwendet wurde !
 
Thema: Standölfarbe, Verarbeitung!

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