Womit Schlitze zuspachteln bei wildem Materialmix darunter?

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wandstreichlerin

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Nun sind die Kabel in Ihren Schlitzen verlegt und die Schlitze sollen zugespachtelt werden.
Als Untergrund unter den Kabeln finden sich Stellen mit Mauersteinen, Stellen mit ungebrannten Lehmziegeln (Lehmgrünlingen) oder Holzbalken. Drumherum ist teilweise kein Putz mehr, also z.B. nur die geschlitzten Grünlinge oder ein Putz, von dem ich vermute, dass es ein Kalkputz oder Kalkzementputz sein dürfte.
Es wurde begonnen, die Schlitze mit Casonic Haft-und Leichtputz bzw. Rotband zuzuspachteln.
Aber ich frage mich, ob gipsbasierte Spachtelmassen wirklich geeignete Materialien sind, oder ob mir diese später beim die Wände weiter instandsetzen Probleme bereiten werden.

Wer hat Erfahrungen dazu und kann konkrete Material- und/oder Verarbeitungs-Tipps geben, insbesondere im Zusammenhang mit den ungebrannten Ziegeln?
 
Materialwahl

Wie schon vermutet sind Gipsputze nicht optimal und sollten besser nicht eingesetzt werden, insbesondere dort wo Feuchtigkeit und Mauersalze vorhanden sind. Zum fixieren der Elekroinstallation kann man schnell ansteifende Kalkmörtel verwenden oder auch ein fetter Lehm mit etwas hydraulischem Kalk zur Festigung vermischt. Ansonsten können die Schlitze mit Putzmörtel ggf. mehrlagig aufgefüllt und auf Altputzniveau ausgeglichen werden. Die Grünlinge können wie gebrannte Ziegel behandelt werden. Holzbauteile müssen mit einem Putzträger verwahrt werden.
 
optimaler preis-werter Putzmörtel hierzu? empfehlenswerte Putzträgerverwahrung?

Danke für die erste Antwort zu meinem Anliegen.
Nachfrage:
Putzmörtel - optimalerweise welcher Zusammensetzung hierfür? Eventuell Produktempfehlungen für mich?
Und was nehme ich am besten für die Putzträgerverwahrung beim Holz?
Bei organischen Materialien wie Jute habe ich Bedenken wegen des erhöhten Schadorganismendrucks im Haus, Metalle will ich aus elektrotechnischen Gründen vermeiden und auf Plastik stehe ich gar nicht und dazu sollte es so beschaffen sein, dass ich es noch gut unter die verlegten Kabel oder zumindest dicht ran gepfriemelt bekomme. Glasfasergewebe klingt erst mal gut für mich, ist aber glaube ich meistens mit Plastematerialien kombiniert oder gibt es da auch reine, am besten Glasrecycling-, Produkte? Maschenweite, Grammatur-Empfehlung?
 
Materialwahl

Bei den vielen Auswahlkriterien macht es wahrscheinlich Sinn sich ein geeignetes Materialkonzept zusammenzustellen.

Bei natürlich und plastikfrei scheiden zumeist fast alle im Baumarkt feilgebotene Renovierprodukte aus, da diese zumeist mit Kunststoffen (Mikroplastik) modifiziert sind oder eine "harte" chemische Synthese hinter sich haben.

Neben der (roh-) stofflichen Genese der Baustoffe sollte die Auswahl dann auch nach harmonischer Verträglichkeit mit dem baulichen Bestand erfolgen.
Hier gibt zumeist die bauzeitliche Ausführung genügend Hinweise was sinnvoll ist.

Um Kosten gering zu halten bietet sich in vielen Fällen die bauseitige Herstellung und Verarbeitung in Eigenleistung an. Das beschränkt sich praktisch nicht nur auf profane Mörtel, Putze, Glätten und Farben sondern gilt ebenso für Dämmungen mit Hanfkalk, bis hin zu Kalk-Terrazzo- oder Spachtelböden. Ich berate hierzu gelegentlich Baugruppen oder kreative Anwender. Zur Steigerung von Möglickeitssinn und Lernkurve bietet sich da vielleicht eine Baustellenbesichtigung an. Hierzu einfach Email (Profil) schicken.

Ansonsten bietet sich als Putzträger Schilfrohr (70 Stängel pro Quadratmeter) an, die sind lediglich mit einem verzinkten Stahldraht zu Matten gebunden.

Als Werktrockenmörtel bietet sich beispielsweise der grobe Kalkgrundputz der Fa. Hessler Kalk (HP 9 G) an. Dieser kann auch streichfähig eingestellt als "Haftgrundierungen" auf Lehm für Kalkputze aufgetragen werden.

Bei Armierungsgeweben sind Alternativen schwierig. Jutegewebe sind technisch nicht immer optimal und auch sellten fair und mit Chemikalieneinsatz hergestellt.

Ausführungen in Flachs sind recht teuer.

So das man wenn eine Erforderlichkeit besteht zumeist auf (kunstoffmodifiziertes) Glasseidengewebe mit der Maschenweite 10 x 10 mm zurückgreifen wird.

Eine geringe Armierung lässt sich auch durch Zuschlag von pflanzlischen Fasern in der Mörtelmasse erreichen.
 
gips-gipsspachtel-vorhandenen-i26053_20191198179.jpgGipsspachtel

Das blöde daran ist, dass ich jetzt noch 2 Säcke Gips hier liegen habe.
Ungenutzt entsorgen will ich solche Rohstoffe ja auch nicht.
Gipsunverträglichkeit bei feuchtem Mauerwerk und Salzen leuchtet mir sofort ein.

Ich hänge 'mal ein Bild an, wo ein Kabelschlitz schon mit Gips verspachtelt worden ist.
Im verputzten Bereich der Wand sollte als nächstes nochmals eine Lage rauf, um Bündigkeit mit der Wand herzustellen.
Ich habe mir die bereits vergipsten Bereiche gerade nochmals genauer angeschaut - Risse konnte ich nicht finden, der Gips scheint sich also erst einmal gut mit den vorhandenen Mauer- und Putz-Materialien verbunden zu haben.
Wenn ich nun in den trockenen Wandbereichen weiter die Kabel erst einmal mit Gips flächig einspachtel, besser darauf achte, davon nicht groß was an die umgebende Wandoberfläche zu schmoddern und nicht bis zur Wandbündigkeit gehe, sondern versenkt bleibe und darauf dann den Restschlitz mit dem vorhandenen Putz angepassterem Material zuspachtel, wäre das ein passabler Alternativweg?
 
Kabelschlitze schließen

geht auch mit Elektriker Kalk:)
greets Flakes
 
dito,

den (wilden) Materialmix nicht fortsetzen.

Wobei der zügig ansteifende Kalkmörtel ja nur dort gebraucht wird, wo man es zur (schnellen) Fixierung von Unterputzdosen und Leitungen braucht. Den Rest kann man dann mit dem passenden Putzmaterialen bearbeiten. Art- und Strukturgleich ausbessern, heisst das und ist nach allen was ich an Erfahrungen gesammelt habe der unkomplizierte Weg. Ich komme immer wieder auf Baustellen da siehst du selbst nach mehreren (Fein-) Putz und Farbaufträgen durch die Unterschiede in der Saugfähigkeit immer noch Lage der Leitungen in der Wand.
 
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