Wie ermittle ich einen Preis?

Diskutiere Wie ermittle ich einen Preis? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo! Wir stehen kurz vor dem Verkauf von Omas altem Fachwerkhaus (ca. 1850). Jetzt stellt sich für uns die Frage, wieviel das Haus wohl wert...
K

Kerrin

Guest
Hallo!
Wir stehen kurz vor dem Verkauf von Omas altem Fachwerkhaus (ca. 1850). Jetzt stellt sich für uns die Frage, wieviel das Haus wohl wert ist. Macht ein Gutachten sinn? Und, wenn ja, durch WEN?
Desweiteren haben wir noch alte Fenster im Schuppen gefunden. Wo bietet man diese am besten an.

DANKE für Ihre Hilfe!
Kerrin
 
Fenster

Ich vermute mal, die Fenster im Schuppen waren ursprünglich im Haus verbaut? Dann bitte vor Ort belassen, vielleicht will der neue Besitzer ja den alten Zustand herstellen und wird sehr froh über originale Stücke sein.
 
Als Faustregel gilt:

als Wert des Hauses kalkuliert man mit der 10fachen Jahreskaltmiete, welche man im aktuellen baulichen Zustand ortsüblich verlangen kann.

Dazu kommt noch der Preis für das Grundstück.

Somit hat man erst mal einen Anhaltspunkt bzw. eine Größenordnung. Das bedeutet natürlich nicht, daß jemand auch bereit ist, das zu zahlen.

Ein Gutachten kann aufzeigen, was baulich zu tun wäre um es auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen (z.B: Dach, Fenster, Heizung, Elektrik etc.)
Das kann dazu führen, daß das Haus dann einen Wert von 0 oder weniger hat.

Aber egal was dabei rauskommt - letzenendes läuft es auf eine Einigung von Verkäufer und Käufer hinaus. Der "Wert des Hauses" ist genau das, was man bei einem Verkauf bekommt. Dummerweise weiß man das nicht vorher ;-)
 
Eigentlich nicht meine bevorzugte Berufsgruppe...

... aber vielleicht doch mal einen Makler fragen.
Makler bekommen viel Geld für die Vertragsanbahnung und einfache Publikation von Verkaufswünschen. Bezahlt werden sie dann in der Regel vom Käufer. Aber Vorsicht, teilweise wird auch von beiden kassiert. (Selber mit der Kreissparkasse erlebt, 5,9% vom Käufer und 2,7% vom Verkäufer). Ob das ein faires Geschäft ist, muss jeder für sich beurteilen.
Da kann man dann auch mal vorsichtig bei einem Makler anfragen, zu welchem Preis er das Haus anbieten würde. Ob man ihm dann eine Verkaufsauftrag erteilt, und wenn ja, zu welchen Konditionen, muss dann jeder für sich entscheiden.
Achtung: Geschäftsbedingungen des Maklers vorab genau prüfen.
 
Preisermittlung

Makler Fragen - aber NUR fragen ist ja eine Möglichkeit.
Wenn du mehrere nach einem realistischen Verkaufspreis fragst bekommst du zumindest eine Vorstellung.

Ich würde aber normalerweise nie einen beauftragen, weil die seltenst eine den Kosten angemessene Leistung erbringen.

Aber selber die Verkaufsanzeigen in der Gegend sichten gibt auch ein ungefähres Preisniveau an.

Die Berechnung über Nettojahreskaltmiete wird primär bei Mietshäusern angewendet aber selten bei selbst zu bewohnenden Gebäuden-

Wieviel mal die Jahresmiete hängt auch sehr stark vom Erhaltungszustand, Heizsystem, Dämmung etc ab.


Es ist natürlich gut wenn man Zeit hat, selbst eine aussagekräftige Anzeige
verfaßt , auch Mängel oder notwendige Reparaturen der Ehrlichkeit halber nicht verschweigt, Pläne und Bilder anfertigt und dann in mehreren Portalen veröffentlicht.
Und wenns nicht so klappt erst einmal vermieten und auf einen günstigen Zeitpunkt warten- vielleicht nimmst später ein begeisterter Mieter.
Bei Fragen einfach mailen
Andreas Teich
 
ein Kurzgutachten

eines Sachverständigen für die Bewertung von immobilien kann Ihnen die gesuchte Information liefern. Im Gegensatz zu einem Verkehrswertgutachten mit dem Umfang von 40-50 Seiten inkl. Recherche zu den notwendigen UNterlagen zum Objekt fällt ein Kurzgutachten deutlich knapper und pragmatischer aus und kostet dementsprechend weniger. Es sollte zwischen € 600-800 für ein Objekt in der Größenordnung eines EFH kosten.

Erwarten Sie jedoch nicht zu viel vom Ergebnis. Ein FWH BJ 1850, unsaniert, eventuell mit einigen Substanzschäden, hat im Grunde nur noch einen sehr geringen Restwert + dem Grundstückswert.

Ansetzen können Sie dabei den Bodenrichtwert für den Grundstücksanteil in der Größenordnung üblicher Baugrundstücke in Ihrer Region z.B. 500-600m2. Ist das Grundstück größer, wird die die Restfläche zu einem ggf. deutlich geringeren Wert berechnet. Darüber informiert der Gutachterausschuss z.B. in Gummersbach.

Die Größe üblicher FWH im Oberbergischen einmal vorausgesetzt (ca. 60-80m2 Wohn- und Nutzfläche), 2 Etagen, nicht ausgebautes Dachgeschoss, kleine Scheune, kleiner Stall, Grundstücksgröße 600-800m2, Bodenrichtwert € 50-75/m2, würde ich den Wert des unsanierten Objektes zwischen € 65.000,- bis 90.000,- vermuten.

Aber, wie bereits in einem anderen Beitrag erwähnt, gilt nur der Preis, der am Markt realistisch zu erzielen ist. Die Nachfrage nach FWH ist nicht immens, wenn das Objekt nicht über besonders attraktive Attribute verfügt. Zudem ist die Sanierung und Modernisierung eines FWH auf den heutigen Wohnstandard deutlich teurer als ein Neubau vergleichbarer Größenordnung, erst recht, wenn das Haus unter Denkmalschutz steht.
 
Thema: Wie ermittle ich einen Preis?
Zurück
Oben