Wie baue ich das Dach und die Giebelwände auf?

Diskutiere Wie baue ich das Dach und die Giebelwände auf? im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Hallo, wir haben es endlich geschafft einen neuen Dachstuhl auf unser Haus zu stellen. In den nächsten Tagen wird das Dach gedeckt und dann soll...
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Carsten17

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dach-giebelw-nde-baue-i26013_20191022154225.jpgHallo,

wir haben es endlich geschafft einen neuen Dachstuhl auf unser Haus zu stellen. In den nächsten Tagen wird das Dach gedeckt und dann soll der Innenausbau anfangen. Inzwischen habe ich viele Beiträge zum Dachausbau gelesen und werde immer ratloser. Daher meine Frage, wie baue ich das Dach und die Giebelwände auf?

Mein bisheriger Ansatz für die Dachfläche sieht so aus:

Dachziegel
Dachlatten und Konterlattung
Unterspannbahn
24mm Bretterschalung
Holzweichfaser zwischen die Sparren
Lehmputz

in die Giebel sollten Holzriegel Wände mit ähnlichem Aufbau:

24mm Bretterschalung
Holzweichfaser zwischen die Balken
Lehmputz

Kann das so funktionieren?

Viele Grüße
Carsten
 
Aber Hallo

Mir ist es immer ein bisschen schleierhaft, dass man sich ein Haus baut … ohne genau zu wissen welcher Schritt nach dem anderen kommt … 

Es ist anscheinend Mode geworden, erst mal den MACHER zu spielen und "Fakten" zu schaffen … um dann festzustellen, dass die Gesamtlösung wohl noch nicht so ganz klar ist … ????

Es gibt sicher viele, die Ihre Aufbauten so für gut befinden … vor allem die, welche das Zeug verkaufen wollen … aber ist das wirklich das, was SIE wollen oder wirklich langfristig brauchen?

Für mein Verständnis baut man sein Haus nicht "aus dem Internet" oder mit Hilfe von "Handwerkern", die meist nur ein schmales Spektrum an Wissen abdecken … oder nach dem Motto: "Schaumermaldannsengmaschoo" … statt dessen sollte ein Haus von einem Fachmann geplant werden … der über mehrere Grenzen einwegschauen kann und möglichst breites Wissen und weite Erfahrung hat … dann wird weniger schief gehen … 

Man kann sicher nicht 100% ig alles VORHER wissen … aber die groben Konstruktionen sollten durchgeplant und verstanden sein … Stichwort: GESAMTKONZEPT … 

Also: Vielleicht erst mal Luft holen und sichere Konstruktionen abwägen … 

Gutes Gelingen

Florian Kurz
 
Warum so böse?

Hallo Herr Kurz,

so ganz kann ich Ihre Antwort nicht nachvollziehen. Das Haus wurde von uns bewohnt, bis 2 Sparren gebrochen sind und ein Teil des Daches daraufhin eingestürzt ist. Dadurch gab es akuten Handlungsbedarf. Bisher wurde lediglich fachgerecht ein neuer Dachstuhl aufgestellt. Damit ist erst einmal wieder alles vor Wasser geschützt. Jetzt stellt sich mir halt die Frage wie wir weitermachen. Den Innenausbau werden wir selber machen müssen, da uns das neue Dach bereits an die Grenze des finanziell leistbaren gebracht hat. Den skizzierten Aufbau habe ich mir hier aus dem Forum zusammengestückelt. Vielleicht ist er ja total falsch. Aber deshalb frage ich ja auch. Ich dachte, das dies der Zweck des Forums ist.

Viele Grüße
Carsten
 
Herr Kurz ist nicht böse

aber einige Überlegungen vorher hätten z.B. die Erkenntnis gebracht, dass eine Aufsparrendämmung energetisch viel sinnvoller ist und wenn man schonmal alles neu baut, könnte sowas berücksichtigt werden. So, das ist nun aber gegessen. Wieviel Dämmraum steht denn zwischen den Sparren zur Verfügung? Zu welchem Putzträger tendiert Ihr denn ? Über die Stichwortsuche sollten zahlreiche Aufbauvorschläge kommen. Nicht zuletzt ist der Aufbau auch von der Statik abhängig, z.B. sind Lehmplatten als Putzträger eben schon mal ganz schön schwer.
 
Vielen Dank für ihre Antwort. Die Sparren sind 16 cm stark. Laut der Holzbaufirma, die den Dachstuhl berechnet hat sollen wir darauf achten ein Gewicht von 50 bis 60 kg / m2 nicht zu überschreiten.
Carsten
 
Dachaufbau

Zuerst planen oder auch hier nachfragen wäre sicher sinnvoll gewesen.
Statt Brettschalung und Folie hätte ich dann Holzfaser-Unterdachplatten verwendet,
die gleichzeitig die Dämmung verbessern.
16 cm Sparrenhöhe ermöglicht keine genügende Dämmung- es sollten also raumseitig noch zB Holzfaserdämmplatten angebracht werden.

Es wäre besser gewesen dünnere aber höhere Sparren zu verwenden, zB 6 x 24 oder 28 cm und den Zwischenraum mit Zellulose auszublasen, was von den Kosten her viel günstiger ist als Holzfaserdämmplatten.
Statt Lehmbauplatten können verputzbare Holzfaserdämmplatten verwendet werden.

Der Giebelaufbau kann ähnlich erfolgen.
Anforderungen an die Schalldämmung berücksichtigen.
Das Heizsystem und die Kesselauslegung sollte immer erst nach Festlegung der Wärmedämmung ausgewählt werden.
 
Auch wenn ein Aufschrei kommt...

habe hier eine lange Pause gemacht. Seit Mai 2018 mache ich die Baurevolution, weil das Bauen, der Wohnungsbau auf den Prüfstand gehört!
Allein an diesem Bau ist zu erkennen, wie wenig das Bauen funktioniert. Ein Dachstuhl wird geplant und erstellt, eigentlich von Fachplanern und Fachfirmen! Fehler in der Planung sind schon angesprochen.
Im Juli ist mein 2.Buch: "Die Dämmlüge und das 100% Haus" erschienen!
Seit Anfang des Jahres ist Sven Georgi ein Architekt aus Detmold in mein Leben gekommen, der seit seinem Diplom vor 12 Jahren als Sachverständiger unterwegs ist. Besser, er ist ständig auf, durch Stürme beschädigte Dächer unterwegs. Dadurch ließ sich mein Buch noch schneller schreiben.
Bei Youtube haben wir in den letzten Wochen den Kanal eröffnet;"BauTV Richtig Bauen" und bisher 11 Videos hochgeladen. Sie sollen allen Menschen und Fachleuten die Augen öffnen und wirklich zum nachdenken verhelfen. Ich bin mittlerweile 40 Jahre auf dem Bau unterwegs und es bleibt für mich nicht viel übrig, was in ein Dach gehört!
Da locker 30 Jahre Erfahrungen fehlen, weil seit dieser Zeit Dächer falsch gedämmt werden und wurden, ist es schwierig eine Empfehlung zu geben. An das "Verrücktsein" habe ich mich gewöhnt!
Wer die Videos sieht, wird feststellen, dass da zwei unterwegs sind, die mit 44 mm anfangen würden. 6 cm Vollholz hinterlüftet nach Meier und U-Werteffektiv-Werten sollten aber genügen.
 
Danke für die Antworten

Ich sehe ja ein, dass es besser gewesen wäre all diese Fragen vor Beginn der Bauarbeiten zu klären. Aber nun ist es wie es ist. Wir haben nicht die Notwendigkeit auf besonders gute Dämmwerte zu kommen. Im Erdgeschoß haben wir nur 14 cm Fichte Block als Wände. Dann verbrauchen wir halt einige Meter Holz mehr im Winter. Auch der Schallschutz spielt keine Rolle. Der nächste Nachbar ist 3 km entfernt und um uns herum ist nur Wald. Worum es mir geht, ist herauszufinden, ob der Aufbau grundsätzlich funktionieren kann, oder ob Bauschäden vorprogrammiert sind.

Ich bin für die Giebel jetzt bei folgenden Aufbau von außen nach innen:

24 mm Rauspund Bretter (die Stöße mit schmalen Leisten überdeckt)
16 cm Holzweichfaser
verputzbare Holzweichfaser Platte
Lehmputz

muss hier an irgendeiner Stelle eine Folie oder eine Luftschicht (Abstand) rein?

Viele Grüße
Carsten
 
Ich mache Ihnen keinen Vorwurf...

...die Planer und Firmen sind heute von dem Überangebot von nichtfunktionierenden Baustoffen überfordert. Der Kunde, also Sie sind noch schlechter dran, weil Sie sich irgendwann für irgendwen entscheiden müssen.
Ihre Wände sind 14 cm Fichte. Das ist doch ein sehr guter Ansatz. Wie hoch waren Ihre Heizkosten bisher? Wie fühlen Sie sich mit 14 cm Fichtenholz umgeben wohl? Wenn es da funktioniert, dann auch im Dach! Schauen Sie sich mal unsere Videos an, wie lange es dauert bis die Wärme durch das Holz geht, bei 44 mm / 4,4 cm.
 
Verkehrt ist ihr Aufbau...

..sicher nicht. Wenn sie die bewitterte Aussenschalung am Giebel noch hinterlüften, also 3/5 er Lattung auf Diffusionsoffener Schalungsbahn sind sie auf der sicheren Seite. Auf insektengitter gegen Nagetiere bei der Hinterlüftung achten. Ggf alulochblech statt kunstoffrollen verwenden, da kommen Nager noch schlechter durch.
Gutes Gelingen
 
Vielen Dank. Dann habe ich wohl meinen Aufbau:

Giebel:
24 mm Rauspund Bretter (die Stöße mit schmalen Leisten überdeckt)
Lattung zur Hinterlüftung
Schalungsbahn
24 mm Rauspund Bretter
16 cm Holzweichfaser
verputzbare Holzweichfaser Platte
Lehmputz

@ Herr Jaskulski
Es stimmt schon, dass der Fichteblock gut isoliert. Ich fühle mich dort auch wohl. Ein Problem besteht in den Ritzen, durch die im Winter viel kalte Luft eindringt. Der Block ist halt ca. 130 Jahre alt. Zwar stopfe ich immer wieder Stopfhanf in die ärgsten Spalten aber dicht wird es nie. Zu den Heizkosten kann ich Ihnen nichts sagen, da wir Wald haben und jeden Winter mit Durchforstungen beschäftigt sind und dabei ausreichend Brennholz übrig bleibt. Im Dach hätte man einen Massivholz Ausbau tatsächlich von vornherein planen müssen. Trotz intensiver Überlegungen fällt mir keine sinnvolle Methode der Befestigung im aktuellen Zustand ein.

Vielen Dank
Carsten
 
Vielleicht

noch am Rande, wenn sie eh Leisten auf die Schalung bringen wollen reicht statt rauspund auch ein Glattkantbrett. Das ist unter Umständen etwas günstiger. Auf genügend Überdeckung der Deckel achten, 20mm pro Seite sind minimal.
Wir bauen ab und zu solche Verschalungen aus sägerauen Holz. Ist deutlich günstiger und wenn es zum Rest des Hauses passt und ordentlich gemacht ist sehr ansehnlich.
Im bewitterten Bereich auf Edelstahl Schrauben/Nägel achten.
Grüße
 
Hab eben erst gelesen

Die zweite Schalung unter der Folie können sie im Grunde weglassen. Sie haben ja sicher einen Holzrahmenbau den sie mit den 16 mm ausdämmen. Dort direkt mit einer Delta Vent oder ähnlichem drauf, Lattung, Aussenschalung.
So wäre der gängige Aufbau. Eine zweite Schalebene ist im Grunde nicht notwendig
 
Man kann auch die Kirche im Dorf lassen

Wen man das Internet befragt und nach Lösungen sucht, wird man überschwemmt von Info's, Herangehensweisen etc. etc.
Manchmal sind die Dinge auch ganz einfach, wenn man die Kirche im Dorf läßt, die Großbauindustrievorgaben mal beiseite stellt und dann nach brauchbaren einfachen und funktionellen Lösungen schaut, die schon unglaublich lange funktionieren.
Holzfaserunterdeckplatten und Harteindeckung, innen Baupapier mit Holzfasereinblasdämmstoff (oder Zellulose), beplanken mit verputzbarer Oberfläche oder bezahlbarer Plattenbelegung und Feinputzendauftrag (Fermacell) und die Giebelwände mit Lehmsteinen aussetzen, Außendämmung homogen mit Holzweichfaserplatte und Holzverschalung und innenseitig , Wandheizung und Lehmverputz, als eine Lösung von vielen.

FG Udo
 
Vielen vielen Dank

für die Hinweise. Ich bin jetzt zumindest orientiert wie es weitergehen kann.

Vielen Dank
Carsten
 
Dampfbremse?

Ich war heute im Lagerhaus Material bestellen. Dabei bin ich mit dem Baustoff Berater den Aufbau durchgegangen. Er meinte das innen vor die Holzweichfaser Zwischensparrendämmung noch eine Dampfbremse muss. Er schlug Folie oder OSB vor. Erst mal frage ich mich, ob die Dampfbremse nötig ist. Und wenn ja, was dann die Holzweichfaser in der Zwischensparren Dämmung soll. Die wird ja als besonders gut für das Raumklima beschrieben. Hat die denn überhaupt noch eine Auswirkung auf das Raumklima, wenn da eine OSB vor ist?

Viele Grüße
Carsten
 
Sinn von Dämmung

die Holzweichfaserdämmung wirkt sich nicht auf eine Verbesserung der Raumklimas aus. Wie kommen Sie auf diese Vorstellung? Der Vorteil dieser Dämmung gegenüber der Mineralwolle ist die Kapillaraktivität, d.h. sich eventuell in der Dämmung bildendes Kondensat kann über den Kapillareffekt wieder nach innen bzw. außen abgeführt werden und verbleibt nicht wie bei der MIWO im Dämmstoff. Daher ist bei normaler Raumnutzung und der Verwendung des z.B. von Herrn Mühle geschilderten Aufbaus als kapillaraktiver Aufbau auch ein Dampfsperre ( und diese ist OSB, weil dampfdicht) nicht nötig. Ich würde allenfalls in Naßräumen, wo eine erhöhter Dampfdruck erwartet werden kann, eine rücktrocknungsfähige Dampfbremse zwischen Wandbekleidung und Dämmebene anbringen.
 
I186_2355_2004819135220.jpgIch würde jetzt mal sagen.....

...Winddichtung ist hier das Zauberwort.
Da würden wir eine Dampfbremse aus Baupapier (z.B. pro clima DB+) vorschlagen.
Allseitig gut winddicht mit dem Tescon-Klebeband an allen Bauteilen, Übergängen und Überlappungen verklebt, erreicht man ein gutes langanhaltendes Ergebnis.
 
Thema: Wie baue ich das Dach und die Giebelwände auf?

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