Weisskalkhydrat im Baudenkmal?

Diskutiere Weisskalkhydrat im Baudenkmal? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich lebe in einem Baudenkmal und würde die Innenwände gerne selber kalken! Kann ich dafür einfach Weisskalkhydrat CL 90-S mit Wasser...
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Chris40

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Hallo,

ich lebe in einem Baudenkmal und würde die Innenwände gerne selber kalken!
Kann ich dafür einfach Weisskalkhydrat CL 90-S mit Wasser anmischen?

Ist das dann auch historisch gesehen akkurat?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Vielen Dank,

Chris
 
warum nicht

Ich würde sagen ja. Was wäre die Alternative? Selber Kalk brennen und ablöschen?
Ich mach es selber so. Alles 1 - 2 Jahre zwei Säcke einsumpfen und im Keller im Regenfass stehenlassen. Ich mach dann von Putz bis Farbe alles draus.

Viele Grüsse
(Auch) Chris
 
Sumpfkalk

ich benutze zum Streichen ( sowohl innen wie auch außen) Sumpfkalk, fertig im Eimer. Das Selberlöschen lohnt sich bei mir mengenmäßig nicht. Hat meiner Erfahrung nach eine bessere Abriebfestigkeit.
 
Weisskalkhydrat vs.Weissfeinkalk

Moin
Ich würde für einen Ernst gemeinten Kalkanstrich immer Weissfeinkalk cl 90-q nehmen.
Wie oben schon vermutet ist die Abriebfestigkeit von Weisskalkhydrat als Farbanstrich eher mangelhaft und Historisch nicht korrekt.
Man kann auch alten Sumpfkalk kaufen wenn man sich das selbst Löschen nicht zutraut.
Man muss auch keinesfalls dafür einen Kalkofen im Garten errichten:)

Für ein Gutes Ergebnis im Aussenbereich würde ich sogar die ersten 3 schichten mit selbst gelöschtem Weissfeinkalk Streichen,(1 woche gesumpft)also recht frisch.
und die letzten 1-2 Deckschichten mit 3 jahre altem Sumpfkalk machen weil die Kalkkristalle in abgelagertem Sumpfkalk deutlich Feiner sind und somit die Poren besser schliessen.
allerdings sollten Beide Kalkabstufungen von der selben Firma,bzw von der selben Charge stammen da es ansonsten schon zu Farbabweichungen kommen kann .

Wenn es sich wirklich um ein Baudenkmal handelt könnte die Nutzung des falschen Kalkes auch als "Historisierend"ausgelegt werden,was die ein oder andere Denkmalbehörde gar nicht gerne sieht..

um Fehler zu Vermeiden,unbedingt einen Probeanstrich durchführen,und zwar nicht an der wand sondern zb auf einem Putzmuster oder in einem untergeordnetem Gebäudebereich wie Stall oder Keller..

gutes gelingen wünscht Flakes..
 
weissfeinkalk + wasser = weisskalkhydrat

Seh jetzt nicht den Unterschied. Die Kristallstruktur ist bei nassgelöschten Kalk angeblich feiner. Selbst löschen wär mir im ersten und zweiten Sinn des Wortes zu heiss. Weisskalkhydrat kann man selbst einsumpfen oder als Sumpfkalk kaufen. Zweites ist mir zu teuer.
Das tolle am Sumpfkalk ist, das er - unter Wasser - haltbar ist. Trockenes Weisskalkhydrat nicht. Auch hat man früher durch das einsumpfen nicht vollständig abgelöschte Kalkreste mit der Zeit eliminiert und damit die Qualität gesteigert.
Das Thema ist oft Glaubenssache entsprechend viele verschiedene Antworten bekommt man.
Was den Abrieb angeht - ich hab die Erfahrung gemacht, das Temperatur Feuchte (Wand wie Luft) und Zeit die man sich nimmt ausschlaggebend.
 
ok...

Dann kann ich hier wohl nicht helfen:))
ich Arbeite ja erst seit 30 Jahren mit Selbstgelöschtem kalk und hab da wohl keine Ahnung von..
gutes gelingen dann trotzdem..
greets Flakes
 
ach mensch

nicht gleich beleidigt sein nur weil einer ne andere Meinung hat. Ja, ich arbeite nicht 30 Jahre mit nassgelöschten Kalk. Und ich bin auch nicht der Fragesteller. Aber bisher hat der eingesumpfte trockengelöschte Kalk bei mir das getan was er soll - nach anfängluchen Lehrgeld natürlich. Als Mörtel, Putz oder Farbe. Also vielleicht probier ich mal gekauften Sumpfkalk und berichte. Ob die Abweichung von historischen Vorbild zu gross ist oder nicht muss der andere Chris und dessen Denkmalschutzamt entscheiden.
Grüsse Chris
 
Antwort

Erstmal danke für alle Nachrichten!

Ich habe mich jetzt entschieden Sumpfkalk zu benutzen...

An Flakes : Hast du selber eine Kalkgrube angelegt? Könntest Du bitte genaueres zum Selbstlöschen erzählen.

Liebe Grüße, Chris
 
Kalk Löschen

Nee ich bin nicht Beleidigt,ich bin Putzer:)
Aber ich hab mir hier irgendwann abgewöhnt Leute Überzeugen zu müssen ,mir reicht es wenn meine Bauherrschaft mit dem Ergebnis zufrieden ist..
und ja ich kann was zum Kalk löschen sagen.
Als Putzer Brauche ich selten Kalk in Malqualität deswegen lösche ich meinen Kalk in einer ausgedienten Badewanne ,oder wenn ich etwas mehrauf einmal benötige auch in einer Kalklöschpfanne (das ist ein eckiger Metallbehälter mit 400 liter volumen )

aber eine Badewanne reicht für 1 Sack a 25 kg aus dem dann nach dem Löschen ca 90 liter Kalkteig werden,die für mich als Putzer 2 tage später schon nutzbar sind.die fülle ich mir dann in kleine Blaue 30 liter gebinde mit Deckel die ich dann im Bedarfsfall gut nutzen kann .

Eine Kalkgrube benötigt man im Prinzip nur wenn man Kirchenmalerei macht weil man bei Solchen Arbeiten eben sehr oft sehr Alten und somit Feineren Sumpfkalk Benötigt.
Das Löschen an sich ist sehr Simpel ,Schutzbrille aufsetzen,Atemschutz nicht vergessen ffp3 ,70-80 Liter Wasser in die Wanne und dann den Weissfeinkalk(25 kg cl 90 q) einstreuen ,nach kurzer zeit beginnt der im Wasser zu reagieren,während der Kalk "aufkocht" mit einer Schaufel oder einem anderem geeignetem Gartenwerkzeug das Ganze in Bewegung kalten so stellt man sicher das der eingestreute kalk auch überall Wasser abbekommt sonst bekommt man sogenannte Kalkspatzen der Löschvorgang sollte unter freiem Himmel stattfinden und man sollte mit dem wind Stehen beim Rühren weil die Dämpfe doch recht aggressiv sind.
der Löschvorgang selbst dauert so 15-20 minuten je nach Kalk und Hersteller..zum Schluss sollte der Kalk mit einer Schicht Wasser bedeckt 2 tage Ruhen .ab da ist der Kalk nutzbar..

alles reine Übungssache und keine Raketenwissenschaft:)

Ich sage ja auch nicht das man mit Weisskalkhydrat nicht Arbeiten kann aber man wird nie so Brilliante ergebnisse erzielen wie Mit Sumpfkalk in Verschiedenen Kornabstufungen.Sowohl beim Verputz aber erst recht beim Anstrich.
was mich halt stört ist das Heute Baustoffe wie Kalk und Lehm Ausschliesslich aus der Tüte kommen müssen und das die Techniken die Schon seit Jahrtausenden Praktiziert werden heute nicht mehr Hochgehalten werden.
Ich kann mir meine Putze selber mischen und lasse mir das auch nicht nehmen.
Ich kann aus Grubenlehm mit den richtigen Sanden und Zuschlagstoffen bessere Putze mischen als die die mir zum Kauf angeboten werden,aber das braucht sehr viel Erfahrung..
und ich arbeite dennoch Oft mit gekauftem Lehmputz weil man den Halt gut mit einer Putzmaschine Transportieren kann aber wenn es nach mir ginge wäre da aber ganz oft Gröberer Sand in der Sieblinie weil das Ergebnis dann halt besser Hält..

soviel dazu in aller Kürze..
und immernoch wünsche ich gutes gelingen bei diesem Projekt.
Flakes
 
Thema: Weisskalkhydrat im Baudenkmal?

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