Wasser hat'nen spitzen Kopp'

Diskutiere Wasser hat'nen spitzen Kopp' im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Community, langjährig nur Leser, also seit gut 2 Jahren, muß ich nun doch mal aktiv eine Frage stellen. Vorgeschichte: Seit 2014...
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SveniiiSvente

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fachwerk-I19068_2016722144651.jpgHallo liebe Community,

langjährig nur Leser, also seit gut 2 Jahren,
muß ich nun doch mal aktiv eine Frage stellen.

Vorgeschichte:
Seit 2014 haben meine Frau und ich ein "kleines", villenähnliches Backsteingebäude von 1897 in Besitz.

Hier wurde zuletzt in den 60ern erhaltend/verbessernd investiert, danach nur noch gestrichen, gepfuscht und abgewohnt.

Nun kleckere ich dazwischen rum, verlege Kabel, verfuge, tausche Fenster, dämme, uswusf.

Die Mieter, es sind 4 Wohneinheiten auf ca 450qm, berichteten über immermalwieder vorhandenes Wasser im Keller, bis zu 10cm hoch.
3mal hatte ich jetzt selbst das Vergnügen. 2x dachte ich den Fehler behoben zuhaben, ein defekter WaMa-Ablauf, ein fehlendes Rückschlagventil...
aber diesmal...kommt das Wasser aus der Wand. Oder besser, dem Fussboden.


In den Nachrichten wurde über das akute Blitzhochwasser in Bad Gandersheim berichtet. Wir wohnen mittendrin, wenn auch soweit oben, daß wir nur dem Regen ausgesetzt waren, nicht auch noch dem Schlamm
Ich häge ein paar Bilder mit an, damit man das vll sieht.

Die Wände bestehen von aussen nach innen, von oben nach unten aus Kalksandsteinsockel über Bruchgestein, und innen ists einfach: Reichsformatsteine mit einen z.T. recht sandendem Fugenmaterial.

Der Fussboden besteht aus Diffusionsdichter Farbe auf ca 2 bis 3 cm Estrich auf Kies/Sand-Gemisch. Etwa 30-40cm hoch, zumindest an einer Stelle.

Der Kellerboden liegt ca 150cm unter der Erde, keine "Dränung"(Zwinker in Richtung Herrn Böttcher).

Meine Frau berichtet, daß an einer Stelle das Wasser regelrecht hervorquoll.

Das Rückschlagventil hat gut fuktinoiert, nur, daß es von aussen völlig unter Wasser stand. Kann der Kies durch die Wand/den Bruchstein, dermassen absaufen?

Was mach ich da?


Erstmal würde ich die mittelbare Herkunft des Wassers zu einer unmittelbaren machen, und die Gundleitung ausgraben um den genauen Verlauf dieses Tonrohres rauszubekommen.

vll Drückt das Wasser ob des Rückstauventiles jetzt aus dem Rohr in die Wand oder das KiesSandbett?

Wie auch immer, falls ich da was finde oder nicht, wie verhindere ich, daß das Wasser überhaupt reinkommt?

Danke schonmal für die Hilfe!
 
fachwerk-I19068_2016722145210.jpgKeine Bilder

Irgendwie kann ich hier keine Bilder mehr anhängen... ich schiebs in mein Profil!
 
fachwerk-I19068_2016722145314.JPGJetzt gehts

Scheinbar...

So sieht das Bett aus... das Bild ist aber geklaut!
 
fachwerk-I19068_2016722145542.jpgWasser III

Ein Bild vom Beginn...
 
fachwerk-I19068_2016722145653.jpgUnd von Aussen:

...viel sieht man nicht, aber sollte ein typischer Aufbau sein...

Die Regentonne war übigens zu, ist ergo auch nicht übergelaufen.

Der Kanal ist auch schon zu, da wurde die Gasleitung gelegt.
 
fachwerk-I19068_201672215159.jpgJahrhundertRegenguss...

...titelte die Lokalzeitung.

Drauf will ich mich aber nicht verlassen.
 
Rückstau

Die Rückstauklappe schützt nur vor Rückstau aus dem öffentlichen Kanal, nicht vor dem Regenwasser das vom Dach über die Fallrohre und Grundleitungen gelangt. Da die nicht mehr ablaufen können (Rückstauklappe) sucht sich das unter Druck stehende Wasser über undichte Grundleitungen den Weg zum Keller.
Die mit Kies verfüllten Leitungsgräben wirken wie Kanäle und leiten ebenfalls Wasser ans Haus. Mit dem anstehenden Oberflächenwasser gelangt es im Bereich des Fundamentes und über die erste Mauerwerksfuge in den Keller. Es kann auch das Fundament unterströmen und kurzzeitig hydrostatischen Druck auf die Kellerfußböden ausüben. Das ergibt typische, diagonal zu den Zimmerecken verlaufende Risse aus denen dann Wasser sickert.
Sie sollten die Grundleitungen und Standrohre überprüfen und ggf. auswechseln.
Gegen solche seltenen Regenereignisse den Keller nachträglich abzudichten lohnt nicht. Einfach einen Pumpensumpf im Keller anlegen, eine Pumpe mit Schwimmerschaltung einhängen und bei Anstieg das geförderte Wasser per Schlauch zur tiefsten Stelle des Grundstücks leiten, auf jeden Fall weg vom Haus.
 
Einleitung

Danke Herr Böttcher, das klingt praktikabel... platztechnisch eine Herausforderung.

Die rückgestaute Grundleitung hat nur eine Verbindung nach draussen, das ist die gesicherte.
Sonst gibt es nur die Ableitung der Heizung sowie ein Waschbecken, zwei Gullis im Keller wurden in der Vergangenheit schon mit Zement verschlossen.
 
Rückstau

Und wo lief das Regenwasser vom Dach hin?
Zurück ins Haus konnte es nicht. Wenn der Vorfluter voll ist und zurückdrückt da hinein auch nicht.
Denken Sie mal nach.
 
Thema: Wasser hat'nen spitzen Kopp'
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