Wandaufbau/Innendämmung Altbau

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Miogu

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Hallo Zusammen,

ich habe schon mehrere Beiträge hier im Forum gelesen die, zum größten Teil, schon sehr hilfreich waren.
Leider habe ich bisher nicht den 100% passenden Thread zu meinem Vorhaben gefunden.

Das Haus steht von Außen unter Denkmalschutz und wir können daher nur über eine Innendämmung arbeiten. Die Wände sollten auch möglichst nicht viel dicker werden als bisher um wenig Wohnraum zu verlieren.

Folgende Ist-Situation:
Ich übernehme ab Dezember den Hof meiner Eltern. Es ist ein alter Vierkant Bauernhof von ca. 1900.
Die Außenwände sind momentan folgendermaßen aufgebaut (Außen nach Innen):
-Feldbrandstein ca. 120mm
-Luftspalt (wir gehen von ca. 10mm aus)
-Feldbrandstein ca. 120mm
-Glaswolle als Zwischensparrendämmung ca. 40mm lose (also nicht 100%anliegend)
-Gipskartonplatten 12,5mm
-Putzschicht

Wir wollen die untere Etage erneuern. Da wir die Wände ein wenig umsetzen wollen bietet sich das ganze an. Dabei wollen wir auf möglichst natürliche Baustoffe zurückgreifen.

Folgender Aufbau ist geplant (Außen nach Innen):
-Feldbrandstein ca. 120mm
-Luftspalt (wir gehen von ca. 10mm aus)
-Feldbrandstein ca. 120mm
-Stopfhanf ca.40mm (zwischen die vorhanden Sparren)
-OSB3 Platte 15mm (als Dampfbremse, Stoßkanten und Übergänge abgedichtet)
-Lehmbauplatten16mm
-Lehmputz ca. 6mm

Ich weiß eine Ferndiagnose ist immer schwer aber ist der allgemeine Aufbau der Wand so in Ordnung oder würdet ihr etwas anderes vorschlagen?

Gruß
Damian
 
Anderer Vorschlag

auf die Ziegelwand innen eine 60mm Holzfaserplatte kleben/dübeln, darauf Wandheizung und Lehmputz. Aus den abmontierten Latten ( die Sparren sind die Balken des Dachstuhls, worauf die Dachlatten für die Ziegel liegen) könnt Ihr ein Rankspalier für Rosen bauen.
 
Guter Vorschlag

Hatten wir auch überlegt, aber: die Feldbrandstein ist ziemlich schräg, muss also begradigt werden durch die Latten(danke für die Korrektur ??).
Zur Heizung: die Gastherme wurde vor kurzem erneuert und läuft mit hoher Vorlauftemperatur. Zusätzlich kommen Schränke und Couch an die Wand.
 
RTL

nicht der Fernsehsender, aber die Wandheizung könnte über eine RTL in den Heizungsrücklauf eingebunden werden, das sollte also nicht das Problem sein. Wieviel ist denn die Wand aus dem Lot?
 
Gute Frage

Wie weit die außer Lot ist kann ich leider nicht sagen. Die Aussage war bisher: ziemlich Krum und schief
 
Also erstmal Bestandsaufnahme

krumm und schief ist relativ, das sollte mal in Zahlen gefaßt werden. Es gibt übrigens auch einen Kalk-Hanf-Putz, der kann in einem Gang auch stärker aufgetragen werden. Eine Vorsatzschale ( das wurde erst vor kurzem diskutiert, mal einige Threads zurückblättern) ist nicht besonders schadenstolerant, wenn dann einen Aufbau ohne OSB nur mit Lehmbauplatten. Dazu müßte wahrscheinlich die UK etwas enger ausgeführt werden.
 
Aber

Bewirkt das Fehlen der OSB Platte nicht das die warme feuchte Luft in die Dämmung zieht?
Ich weiß es ist ein sehr umstrittenes Thema.
Zu dem Aufbau mit Lehm und Holzfaser Platten: hier hatte ich die Aussage bekommen das der Lehm hinter der Faserplatte keine Funktion mehr hat und dadurch unnötige Arbeit und Wartezeit wäre
 
Diffusionsoffener Aufbau

der Wandaufbau erlaubt Diffusion in Einheit mit Kapillaraktivität. Daher kann eindringende feuchte Luft, die wahrscheinlich an der äußeren Ziegelwand auskondensiert auch wieder abtrocknen bzw. im Sommer zurücktrocknen. Eine Wandheizung würde diesen Prozess begünstigen und wäre daher bei Innendämmungen angeraten.
 
ok..

den Aufbau mit einer Wandheizung werden wir nicht machen. Hier spricht klar dagegen das wir das Heizungssystem abändern müssten und Teile der Wand durch Möbel abgedeckt sind.

Da ich bisher nicht weiß wie schräg die Wand ist würde ich den Aufbau Lehm/Holzfaserplatte auch ausschließen, hier sind die Trocknungszeiten zu lang.

Was wäre als Alternative:
-Feldbrandstein ca. 120mm
-Luftspalt (wir gehen von ca. 10mm aus)
-Feldbrandstein ca. 120mm
-Stopfhanf ca.40mm (zwischen die vorhanden Sparren)
-Holzfaserplatte 20mm (Auf die Unterkonstruktion geschraubt)
-Lehmbauplatten16mm
-Lehmputz ca. 6mm

Wird hier die Feuchtigkeit ausreichend abgetragen und hält dieser Aufbau genug aus für z.B. Regale?
 
hanf-kalk mal ins auge fassen

ich würde da eher keinen aufbau mit losem oder mattendämmstoff wählen, der vielleicht doch hinterströmt werden könnte.

diese hanf-kalk geschichte gleicht alle unebenheiten aus ( einfach eine nivellierte lattung als abziehhilfe montieren), ist schnell aufgespritzt, bringt nicht zu viel wasser in den aufbau, dämmt, hinterlässt keine hohlräume, ist preiswert weil weniger arbeitsgänge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hanfkalk#Spritzverfahren

ich höre mich schon fast wie ein verkäufer an, habe damit aber nix zu tun.
mein putzer schwört darauf und hat deswegen grad erst so eine schweineteure maschine dafür aus frankreich importiert.

du schreibst von "hanf zwischen die vorhandenen sparren"... wieso sind sparren vor der ziegelwand? oder ist einfach eine unterkonstruktion gemeint?
keine bilder vorhanden?

wie sieht denn die vorhandene "lose dämmung" aus? trocken und sauber , oder schwarz?
 
Es ist natürlich

Die Unterkonstruktion gemeint. Ich habe mich ein wenig auf Sparren fixiert.

Fotos und genaue Angaben gibt es nicht. Meine Eltern wohnen noch im Gebäude. Da will ich jetzt keine Löcher in die Wand hauen ??
 
Wandaufbau

Leute...Innendämmungen aus was auch immer - IMMER HOHLRAUMFREI ausführen....

Keine Hohlräume, keine Hinterlüftung

Bei dem Wandaufbau würde ich über eine moderate Innendämmung nachdenken, aber dann wirklich mit einer Wandheizung oder ggfls. Temperierung (größere Rohrabstände)...damit wird das Schadenspotential minimiert...
Du schreibst...Möbel vor der Außenwand...das solltest Du überdenken...bei den recht dünnen und kalten Wänden ist die Schimmelgefahr relativ hoch
 
Moin Zusammen,

Ich habe nochmal bzgl. der Schräge an der Wand nachgefragt. Die Wand ist ca. 5cm außer Lot (von unten bis oben), und auch nicht überall.

Wenn ich den empfohlenen Aufbau mache, also:
-Lehmputz zum ausgleichen
-Holzfaserplatten
-Lehmbauplatten
-Lehmputz

habe ich es dann richtig verstanden dann folgender Ablauf richtig wäre?:
-Untergrund reinigen
-Lehmschlämme bzw. dünne Schicht Lehmputz (Haftschicht)
-max. 3cm Lehmputzschicht
-trocknen lassen
-nächsten 3cm Lehmputzschicht
-trocknen lassen
-dünne Putzschicht zum einkleben der Holzfaserplatten

Jetzt passiert der ganze Umbau im Dezember. Ich befürchte das ich hier sehr lange Trocknungszeiten habe.
Ich denke am effektivsten wäre es wenn ich immer moderat heize und dann wieder durchlüfte oder?

Hat hier jemand Erfahrungen mit der Situation gemacht? Wenn ich es recht verstehe kann ich von min. 1 Tag Trocknungszeit pro mm Putzstärke ausgehen? Dann wäre ich bei 60 Tagen. nur für die Trocknung.
 
mit zeitdruck

ist das ne ungünstige variante, denke ich.
richtig ist deine trocknungszeit, wenn richtig geheizt und massiv gelüftet wird.
das ist ne menge wasser, was schnell raus muss.

die wand muss für die dämmung nur so eben werden, daß die platten schon gut plan anliegen und keine hohlräume entstehen.
ins lot oder große wellen ausgleichen ist nur nötig, wenn du darauf bestehst.

schlemme muss nicht unbedingt sein (manche raten von ab). hauptsache gut vorgereinigt und vorgewässert, damit staub und krümel keine trennschicht bildet.

bei der kalkhanf variante könntest du die UK stehen lassen, wenn sie grade ist und in einem rutsch ausgleichen und dämmen lassen.
ich meine von 6€ pro qm und cm schichtstärke gehört zu haben.
trocknung dauert aber vermutlich auch n monat.

feinputz muss bei beiden ja noch drauf und auch trocknen.
 
Warum nochmal

Lehmbauplatten? Die Holzfaserplatten gibt es als verputzbar, also als Putzträgerplatten, die kannst Du direkt mit Lehm verputzen.
 
Die Lehmbauplatte

ersparen die Trocknungszeit. Sonst habe ich bei der Stärke ja automatisch wieder 2 Wochen Trocknungszeit oben drauf
 
Ich vermute

Du meinst den Aufbau mit der Vorsatzschale? Aber ich dachte wenn ich den Aufbau mache dann ohne OSB, ich bin ein wenig verwirrt.
.
Mein Idee war jetzt:
Ziegelwand
Stopfhanf zwischen die Uk
Holzfaserplatte
Lehmbauplatte
Lehmputz
 
OSB

ganz am Anfang habe ich geschrieben, dass der Aufbau mit OSB machbar ist , aber für den Laien nicht zu empfehlen ist, weil er bei den kleinsten Montagefehlern zwar Feuchte in die Dämmung läßt, aber nicht nicht wieder raumseits rücktrocknen kann. Steico beschreibt diesen Aufbau als machbar, ich persönlich würde ihn nie bauen, eben wegen der Risiken. Und ich kann guten Gewissens nur etwas empfehlen, was ich auch selber bauen würde.
Wenn ich mich zu Deinem letzten Aufbau durchringen würde , dann ohne Stopfhanf, weil man den nicht gleichmäßig so verteilen kann, dass er eine homogene Dämmschicht ergibt. Er ist für die Verwendung auf Flächen eben nicht gemacht. Statt dessen würde ich auf eine straffe, hohlraumfreie Ausdämmung mit flexibler Holzfaser zurückgreifen und mit hohlraumfrei meine ich penibel hohlraumfrei und nicht nur lasch reingeflickt.
Die Lage der Unterkonstruktion müsstest Du beim Verlegen der Holzfaserplatte auf diese als Schraubmuster übertragen, weil die Verschraubung der Lehmbaulplatte in die Holzfaser möglicherweise nicht fest genug wird. Ich habe diesen Konstruktionsaufbau noch nicht gemacht, daher kann ich hier keine klarer Empfehlung abgeben.
 
Puh,

In diesem Fall würde ich vor materialbestellung definitiv erstmal die wand aufmachen und schauen ob der alte Aufbau schadensfrei war.
Oder direkt alles lassen wie es ist.
 
Thema: Wandaufbau/Innendämmung Altbau
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