Wand- oder Fußbodenheizung und Wandaufbau

Diskutiere Wand- oder Fußbodenheizung und Wandaufbau im Forum Haustechnik im Bereich - Wir möchten das OG eines Fachwerkhauses ausbauen. Außen befindet sich ein, in den 90igern aufgebrachter, Wärmedämmputz mit einer Stärke von 6cm...
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Jens

Guest
Wir möchten das OG eines Fachwerkhauses ausbauen. Außen befindet sich ein, in den 90igern aufgebrachter, Wärmedämmputz mit einer Stärke von 6cm (Balken aufgedoppelt). Die Lehmausfachungen haben eine Stärke von 12 - 16cm. Innen befindet sich ein Kalkputz. Als Heizsystem favorisieren wir derzeit eine in Lehm eingebrachte Wandheizung.
(1) Wie sollte ein Wandaufbau gestaltet werden?
(2) Wie verhält es sich mit der Taupunktproblematik?
(3) Ist eine im Trockensystem verlegte Fußbodenheizung doch die bessere Wahl (auf Grund von Taupunktproblem)?

Vielen Dank!
 
Hallo Jens,

eine Wandheizung hat einen positiven Einfluss auf die Bauphysik Deiner Wand. Die Wand wird trockengehalten, darduch verbessert sich auch die Wärmedämmung des gesamten Bauteils.

Ggf. macht es Sinn innen, vor der Wandheizung eine leichte putzfähige Dämmplatten auf der Wand zu montieren.

Grüße Gerd
 
Hallo Gerd,

danke für Deine Antwort! Ich überlege im Dachgeschoss Heizleisten einzusetzen. Reichen Vorlauftemperaturen, wie sie bei Wärmepumpenheizungen üblich sind (<45°C), zur Raumbeheizung mit Heizleisten aus? Sind gegebenenfalls zusätzliche (Wandheiz-)Elemente empfehlenswert?

Viele Grüße
Jens
 
Hallo Jens,

wir beraten zu mörtelumschlossenen Wandheizng und nicht zu Heizleisten.

Die Grunde dafür sind vielfältig.

Wenn Du Heizleisten favorisierst mußte Du Dich da mal beraten lassen.

Natürlich lassen sich die Produkte auch kombinieren wenn die Vorlauftempertaur gleich ist.

Ich glaube nur das Heizleisten bei kleineren Temperaturen eine kleinere Heizleistungen haben als die von uns vertriebenen Systeme.

Grüße

Auch Wunsch bieten wir Die gerne was an
 
Wärmedämmputz

Hallo Gerd,

bezugnehmend auf Deine erste Antwort noch einmal eine Frage. Mit dem außen aufgebrachten Wärmedämmputz siehst Du keine Probleme?

Danke noch einmal!

Viele Grüße
Jens
 
Hallo Jens,

ich kann nur sagen das die Wand duch die Wandheizung mehr entfeuchtet wird als ohne?

Grüße Gerd
 
@ Jens

1. Ohne eine innere Dämmplatte (Holzweichfaser, ich bevorzuge die DOSER mit Stufenfalz) würde ich's nicht machen, der Wärmeverluste wegen

2.Taupunkt: Kondensat könnte ja allenfalls im Winter anfallen, da aber läuft die Heizung

3.FBH im Trockensystem wäre, abhängig von System und geplanter Nutzschicht, eine Alternative. Gerd weiß schon, was jetzt kommt: Schau doch 'mal bei "www.ripal.de"rein:) Die sitzen in Volkersdorf bei Dresden. Unsere regionale Gruppe bei fachwerk.de hat ihren Schwerpunkt in der Oberlausitz, ich helfe da gern weiter in Sachen WH/FBH. Melde Dich doch 'mal, Kontaktdaten im Profil.

Gutes Gelingen wünscht

Thomas
 
Vielen Dank!

Dank Eurer Aussagen kann ich mir eine Meinung bilden. Tendenziell habe ich auch in die Richtung gedacht.

@Thomas: Werde mich bei weiterem Planungsstand melden (sind derzeit am Beginn)!

Viele Grüße
Jens
 
Da würde ich aber nochmals genau überlegen,

wie sinnvoll es sein kann, seine Heizenergie im Putz zu vergeuden. Die Trägheit solcher Systeme ist ein Effekt der Effizienzminderung. Wer würde seine Neonröhren schlangengleich in die Wand packen, bis sie schimmert?

Viel günstiger in der Anschaffung und im Betrieb sind offene Heizsysteme, egal erst mal, mit welchem Energieträger. Und im Fachwerkbereich sollte man auch mal über elektrisch Heizen (Direktheizung als Hüllflächentemperierung) nachdenken dürfen. Habe schon einige WW-bedingte Hausschwammkulturen besichtigen dürfen.

Siehe auch ergänzend diesen Forumsbeitrag Richtig und falsch heizen - aber wie?
 
@ Konrad Fischer

Ihr hübscher "running gag" mit den Neonröhren wird nicht weniger falsch, wenn er oft wiederholt wird.

Grüße

Thomas
 
Was gefällt Ihnen daran nicht?

Lieber Herr Meister Böhme, lassen Sie es mich wissen. Ich lerne gern dazu. Vielleicht fällt mir dann ja was Besseres ein. Ist bei mir immer drin!
 
@ Konrad Fischer

Sie wissen's doch: Eine eingeputzte Neonröhre leuchtet nicht mehr (sichtbar), und ist schlicht sinnlos, weil das Licht nicht durch den Putz gelangt.

Ein eingeputztes Rohr einer WH hingegen gibt seine Wärme sehr wohl an den Putz ab, und diese beheizt per Strahlung den Raum.

Insofern ist der Vergleich recht schmissig, aber unpassend.

Die von Ihnen bevorzugten offenen Heizsysteme heizen ohne Zweifel (über erwärmte und bewegte Luft), ich habe mir das z.B. im Brauereimuseum Kulmbach angeschaut, und die Meinung dazu von Seiten der Museumsleitung war positiv. Der Anteil an Strahlungswärme wird aber in allen Fällen geringer ausfallen, als bei einer WH im klassischen Sinne.

Einen schönes Restadvent wünscht

Thomas W. Böhme
 
Ich analogisiere

hier doch nicht nur die Neonröhre mit der Heizröhre, sondern auch den Putz mit einem Lampenschirm, denn es hängt theoretisch auch von dessen Stärke und Beschaffenheit ab, wie sehr er durchglüht wird. Denken sie an das Stöplersche Backendurchleuchtglühexperiment mit der Taschenlampe im Mund.

Fast hätte ich "Mitdenken" gesagt, doch tatsächlich ist es ja 1. Advent. Ein (Neon-?)Lichtlein brennt.

Fazit: Lampenschirme reduzieren die Lux, Mörtel / Verkleidungen das IR.
 
Die Stöplersche Backentasche...

ist aber genausowenig wie ein Lampenschirm (von dem stand da oben nichts) mit einer Schicht Putz über der Lampe zu vergleichen.

Zudem: Daß der Mörtel die IR-Strahlung in relevanten Mengen reduziert, kann ich nicht nachvollziehen. Er verteilt sie, und das ist ja wohl wünschenswert. Eine vielleicht 25 Grad warme Wand ist mir lieber als ein 65 Grad warmes offen verlegtes Röhrchen (Stichwort "Luftbewegung")

Grüße

Thomas
 
Der Herr sprach : " Es werde Licht " ! ----

--- Egal, wieviele Taschenlampen die allergeilsten Premiumpunktehamster in ihren Backentaschen mit sich herumschleppen !
 
@ Andreas

Bist Du jetzt im Namen des Herrn unterwegs, oder hast Du nur am Polierspiritus genascht:) ???

Gute Nacht

Thomas
 
I2061_200561162135.jpgZum besseren Nachvollziehen

erinnere ich nochmals an die tatsächlichen Eigenschaften der infraroten Wärmestrahlung mit dieser Grafik von Prof. Dr.-Ing. habil. Claus Meier. Sie zeigt die Durchlässigkeit von einfachstem Fensterglas gegenüber der elektromagnetischen Strahlung im Wellenlängenspektrum.

Der uns interessierende IR-Bereich über 2,7 µm geht im Unterschied zum "sichtbaren" Lichtspektrum nicht hindurch, ebensowenig wie UV. Deswegen ist der Werkstoff Glas ja bestens als Brandschutzglas tauglich: Man sieht das Feuer, ist aber vor der Hitzeentwicklung geschützt. WärmeSTRAHLUNG geht NICHT durch!

Wenn also schon simpelstes Glas IR nicht duchläßt, dürfte es doch klar wie Kloßbrüh sein, daß Putz Wärmestrahlug noch besser absperrt. Und siehe da - Putz hat je nach Schichtstärke ebenfalls Brandschutzqualität, nicht nur wegen Nichtbrennbarkeit, sondern - mal ganz genau genommen - als Summe seiner brandschutztechnischen Eigenschaften.

Daß aber sowohl Glas wie auch Putz bei Hitzeeinwirkung warm werden, ist Folge der IR-Absorption. Diese wirkt dämpfend (energieverzehrend):

Die erwärmten Stoffmoleküle schwingen schneller, der dafür nötige Treibstoff wird von der IR-Strahlung geliefert.

Die Tatsachen der IR-Absorption und damit logischerweise verbundenen IR-Reflektion hat sich sogar die BASF mit ihrem neuen grauen Dämmstoffplunder zunutzegemacht. Produktnamen nenne ich hier lieber nicht, sonst denkt bestimmt wieder jemand, ich würde das Zeugs gutheißen.

Auch das wäre ein dickes Mißverständnis.

Endlich allet chlor?

PS: Man kann das Bild durch Klicken vergrößern ...
 
Mein guter Konrad Fischer!

So schön so gut. Diesmal bin ich nicht Ihrer Meinung!
Helfen Sie mir doch mal auf die Sprünge. Wenn Ihre Theorie Richtig ist, warum kann ich aus einem Lehmstein einen Ziegel brennen und mit Höhe der Temperatur die Dichte beeinflussen. Warum funktionieren dann Kachelöfen?
Brandschutzglas ist kein gewöhnliches Glas! Herr Fischer, ich schätze Ihre Theorien in der Regel sehr, aber Sie hebeln hier glaube ich, gerade Ihre eigenen Aussagen über Wärmespeicherkapazität (J/Kg*K)aus. Der Putz wird ja Direkt erwärmt und das wiederum haben wir der Wärmeleitfähigkeit zu verdanken. Das eine Wand immer zwei Seiten hat, und der Wärmestrom zu beiden Seiten exportiert wird ist klar. Dazu gibt es den passenden Wandaufbau, der auch eine " Dämmung" aus dem passenden Stoff mit den geeigneten Eigenschaften haben darf( geringe Wärmeleitfähigkeit, Wärmespeicherkap., Sorptionsfähigkeit, Formstabil, Diffusionsoffen usw.).
Somit bremse ich den Wärmedurchgang zur ungenutzten Seite aber erhöhe die Speicherzeit des Speichermediums und die Wärmeabgabe über Strahlung zur genutzten Seite. Ja Herr Fischer hier ist die Wand die Strahlungsquelle.Haben sie schon mal in einem Holzbackofen Kuchen oder Brot gebacken?
Tolles Prinzip! Feuer machen und Inlay erwärmen, Asche raus und Stundenlang backen, ohne Feuer und nachspeisen Wärmequelle. Wie kann das sein? Ach übrigens liegt die Wohlfühltemperatur bei einer Strahlungswärmequelle ca.6°C unter der einer gewöhnlichen. Da die Wärmeleitfähigkeit eines Ummantelten ungedämmten Heizungsrohres sehr gut ist nimmt das Speichermedium schnell an. Daher benötige ich auch geringere Vorlauftemperaturen ca. 25-45°C ( je nach System). Folglich brauche ich nicht soviel Energie um das Heizungswasser auf 60°C zu erwärmen, bzw. langt bei ca 35°C Vorlauf auch meine Solarthermieanlage im Winter zur Funktionstüchtigkeit. Wenn diese Speicherwärmequelle einmal läuft und nicht ständig hoch und runter gefahren Wird ist sie Ideal, denn es ist wie Autofahren mit Tempomat. Und nicht wie bei der herkömmlichen Erwärmung der Luft durch Heizkörper mit Gas geben , bremsen, Gas geben, bremsen.

Denk mal darüber nach. Ich freue mich schon auf deine Antwort.

Bis bald Ronny
 
Nachschub:

Bei niedrigtemperaturbetriebenen Heizmethoden - Flächenheizungen - wird eine größere Fläche der Wärmeverteiler benötigt, bei hochtemperaturigen entsprechend eine kleinere.

Aus meinen heiztechnischen Beratungen weiß ich von vielen Fällen den qm-Verbrauch. Es sollte doch klar sein, daß auch die Trägheit der Flächenheizung durch Quasi-Verluste beim Wärmetransport bedingt wird. Deswegen meine auf reellen Verbräuchen beruhenden Aussagen.

Selbstverständlich strahlt jede erwärme Fläche, auch die wandheizugsbeheizte Wand. Doch die Wärmeeinleitung selbst kann durch verschiedene Methoden erfolgen. Die IR-Abstrahlung der Heizrohre in der Wand wird ja sofort imanliegenden Mörtel absorbiert und dann durch Wärmeleitung VERLUSTREICH GEGEN DEN WIDERSTAND der zunächst langsamer schwingenden Moleküle weitergeleitet. Die sich an die Wandoberfläche quälende Wärme strahlt dann freilich wieder ab.

Grundsätzlich strahlt ja jeder Körper über dem absoluten Nullpunkt im IR-Bereich ab. Und jeder über Lufttemperatur erwärmte Körper erzeugt Luftkonvektion, da er die anliegenden Moleküle der Luft "beschleunigend" wärmt. Freilich ist der Anteil Strahlung/Konvektion der spannende Teil der Angelegenheit. Es geht um deren Optimierung in Richtung Energieeffizienz. Da habe ich eben meine Erfahrungen. Mag jemand andere haben - ok. Bauten sind unterschiedlich, die Ausgangsbedingungen oft nicht exakt vergleichbar. Bei mir zählt die Überschau, sie läßt doch klare Tendenzen erkennen. Die Beratungskunden staunen oft, wenn ich Ihnen anhand ihres Verbrauchs voraussage, wie ihr Heizungssystem in seinen Grundzügen aussieht.

Auch UV und Licht liefern Wärme - aber eben nicht im IR-Wärmestrahlungsbereich, sondern indirekt durch Absorption der Strahlungsenergie geringerer Wellenlänge und danach Emission der Energie im IR-Spektrum.

Fazit: Daß Putz für Wärmestrahlung udurchlässig ist, gilt. So wie ein Blech für Licht und Wärmestrahlung. Der verlustreiche Umweg der einseitig eingestrahltenWärmeenergie über Strahlungsabsorption und Wärmeleitung zur anderen Seite ist etwas anderes.

Wenn da noch Verständnisfragen bleiben, einfach mal anrufen.
 
Thema: Wand- oder Fußbodenheizung und Wandaufbau

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