Fachwerkwand Dämmen

Diskutiere Fachwerkwand Dämmen im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo ich habe ein Fachwerkhaus aus den 50 iger Jahrender Wandaufbau ist nur aus Balken und Ziegel,jetzt möchte ich sannieren bzw Dämmen ich...
J

Jens

Guest
Hallo
ich habe ein Fachwerkhaus aus den 50 iger Jahrender Wandaufbau ist nur aus Balken und Ziegel,jetzt möchte ich sannieren bzw Dämmen ich dachte ich baue von innen eine neue wand vor .
jetzt meine frage muss ich zwischen den wänden eine luftschicht machen und wo kann ich mich schlau machen
 
viele Möglichkeiten

Der Ansatz, innen eine zweite Wandschale vor die Aussenwand zu stellen ist schon richtig. Es gibt dafür jedoch so viele verschiedene Konstruktionen, dass man kaum einen "richtigen" Rat geben kann, ohne weitere Rahmenbedingungen Ihres Bauvorhaben zu kennen. Denn eine Sanierung berühert noch viele weitere Aspekte wie Baurecht, Statik, Fundamente, Anschlüsse uvm.

Grunsätzlich möchte ich anregen.
1. Nur Materialien zu verwenden, die schon in Ihrem Haus vorhanden sind bzw. traditionell verwendet wurden: Holz, Lehm, Ziegel, Stroh/Hanf...
2. Einen kappillaren Übergang von innen nach aussen zu gewährleisten, also KEINE Luftschicht zwischen den Wandschalen. Holz, insbesondere Fachwerk verträgt sich am besten mit Lehm.
3. Einen fachwerkerfahrenen Planer und Betreuer frühzeitig mit einbeziehen und mit ihm Konstruktion und Details besprechen. Das Honorar spart am Ende des Tages Kosten, Ärger und Schäden aus Unwissenheit.

Die Sanierung eines Fachwerkhauses ist für einen Laien zu komplex, um sie mit einzelnen Detailfragen in einem anonymen Forum zu bewältigen.
Kompetente Berater finden Sie hier im Forum.

Schlau machen können Sie sich ausserdem, indem Sie in den Schwerpunktthemen lesen. Zu Ihrer Frage sind hier schon sehr viele Beiträge geschrieben worden.

Gutes Gelingen wünscht,
jh
 
Muß es Innendämmung sein?

Hallo,

Bauphysikalisch ist die Innendämmung (bekanntlich) nicht ideal, u.a. weil oft Probleme mit dem Feuchtehaushalt der Wand auftreten und weil die tragende Konstruktion (Außenwand) dem Wetter (Nässe, Temperaturschwankungen) ausgesetzt wird.

Ideal aus meiner Sicht ist eine Außendämmung mit einer Vorhangfasade (zB Lärchenschalung).

Wenn das nun nicht geht (Fassade muß erhalten bleiben oder tausend andere Gründe), und es wird, wie Sie es planen, eine Mauer mit Dämmung innen vorgestellt, dann muß das wegen der oben erwähnten Probleme sehr genau geplant werden.

Eine Möglichkeit, die die Vorteile der Außendämmung fast auch realisiert ist, dass die neue Mauer tragende Funktion bekommt und die bestehende Außenwand sozusagen zur Wetterschale wird. Das geht aber nur, wenn absolut ausgeschlossen ist, dass Raumluft zwischen die neue und alte Wand gelangt. D.h. Sie müssen eine luftdichte (jedoch möglichst diffusionsoffene) Innenwand einbringen. Das ist an den Decken-, Böden- und Fensteranschlüssen nicht einfach, aber wenn Ihnen das gelingt, haben sie eine gute Lösung.

Üblicher ist eine Innendämmung mit diffusionsoffenen, wärme- und feuchtespeichernden Dämmstoffen (Holzweichfaserplatten, Zellulose) oder mit Lehm. Dazu finden Sie Konstruktionen z.B. bei den Firmen Pavatex, Isofloc oder Claytec im Internet.

Nehmen Sie die Sache nicht leicht, riskieren Sie keine Bausschäden.
Mit vielen Grüßen

Andreas Schmeller.
 
Schlagregenschutz

Fachwerkwände müssen aus bauphysikalischer Sicht sehr vorsichtig betrachtet werden.
Ein wesentlicher Faktor ist der "Feuchtehaushalt" der Wand. Und der wird zum einem vom Diffusionsverhalten der Wand, aber auch (und noch viel mehr!!!) von der Schlagregenbeanspruchung beeinflusst.
Bei der "Wetterseite" (ist nicht immer nur die Westseite, abhängig von der Lage des Gebäudes) kann selten auf einen Schlagregenschutz verzichtet werden.
Die Schlagregenbeanspruchung darf (verschiedene Literaturquellen nennen diesen Wert) eine Größe von etwa 140 - 150 Liter pro Quadratmeter und Jahr nicht überschreiten. Wenn's mehr ist, ist ein Schlagregenschutz anzubringen.
Vorausgesetzt, es sind nicht mehr als diese 140-150 Liter, kann mit einer Innendämmung gearbeitet werden. Hohlräume sind zu vermeiden, kapillaraktive Dämmschichten sind erforderlich. Zum Beispiel Leichtlehm, nicht hydrophobierter Dämmputz etc. etc.
Und in der Regel sind dampfsperrende Schichten tabu!
Wie Sie schon sehen, ist das nicht ganz einfach zu beurteilen. Suchen Sie deshalb Kontakt zu einem Planer, der qualifiziert berät.
Eine endgültige Aussage kann nur dann gemacht werden, wenn die individuelle Situation (Wandkonstruktion, Gefachmatierialien, Lage des Gebäudes, Konstruktiver Schlagregenschutz etc. etc.) bekannt und qualifiziert beurteilt wird.
 
Thema: Fachwerkwand Dämmen

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