Trockenlegen aber wie?

Diskutiere Trockenlegen aber wie? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo und einen schönen guten Abend, Wir haben ein Haus BJ ca. 1890. Das Haus soll komplett saniert und umgebaut werden. Eine Trockenlegung ist...
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Susi3

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Hallo und einen schönen guten Abend,

Wir haben ein Haus BJ ca. 1890. Das Haus soll komplett saniert und umgebaut werden. Eine Trockenlegung ist erforderlich, da wir nasse Wände im EG haben. Unser Bauplaner schlägt nun eine teure Mauerwerkssägung vor. Injektage und sonstige Chemie kommt für uns überhaupt nicht in Frage. Wir glauben aber das eine vernünftige Abdichtung und evt. Drainage ausreichend sein müßte. Folgende Ausgangssituation: Streifenfundament aus Feldstein (Grundfl. EG ca. 85m²) etwa die Hälfte der Außenwände besteht bis zum OG aus Feldsteinen (vor allem innen verputzt und das ziemlich dick!), der Rest ist ab Boden aus Ziegelsteinen und ein paar Lehmsteinen gebaut. Deshalb haben wir keine durchgehende Fuge und müßten im Bereich der Feldsteine also Diamantsägen lassen, was ja sehr teuer ist und meines Erachtens auch rausgeschmissenes Geld. Wir haben keine Bodenplatte (nur Stampfbeton mit aufgelegten Ziegeln), das Erdreich um unser Haus ist extrem lehmhaltig, also sehr fest und sehr feucht. Außerdem steht bei uns das Schichtwasser sehr hoch. D.h. die im Erdreich befindliche Feuchtigkeit ist relativ hoch und trocknet auch kaum ab und kann ungehindert ins Mauerwerk eindringen. Wir haben schon mal vor ca 2 Jahren einen Großteil des Erdreichs am Haus abgetragen, da die Erde zwischen unserem und Nachbarhaus (Abstand nur 2,5m) über Fußbodeniveau war. Wir haben es fast bis auf Fußbodenniveau runter, da war schon nach kurzer Zeit ein Erfolg zusehen. Zumindest außen ist das Mauerwerk abgetrocknet und Moos und sowas was schon schön am Haus wuchs, ging wieder weg, ohne Chemie! Nur innen sind die Wände weiter feucht, liegt aber sicher an der nicht vorhanden Abdichtung nach unten und vor allem in der Küche an den Fliesen bis auf 3/4 der Raumhöhe. Daher unsere Überlegung: würde es nicht ausreichen, wenn wir Stück für Stück aufschachten, Noppenwand o.ä. dran, Drainage, Kies und fertig. Innen wird eine Bodenplatte aufgebaut, dann Außenwand innen auch nach unten abdichten und fertig ohne Sägen... Fliesen kämen nicht wieder an die Wand. Außen käme dann ordentlicher Putz bis runter dran, sodaß kein Mauerwerk mehr offen liegt (was im Moment noch der Fall ist) und keine Wärme- oder Kältebrücken entstehen.Eins noch es gibt bisher keine vernünftige Regenwasserableitung und der Nachbar hat nicht einmal eine Regenrinne, da ist also extrem viel Wasser im Regenfall zwischen den Häusern und kaum Luftzirkulation,da Abstand so gering - deshalb die Idee mit der Drainage. Wer kann uns da Auskunft geben? Unternehmen wollen ja eher ihre Produkte verkaufen und unser Bauleiter sagt könnte reichen, muß aber nicht... Wer hat da Erfahrung? Vielen lieben Dank im Vorraus!
 
Richtig

ist, daß das Regenwasser erst einmal vom Gebäude weg muß.
Hast Du Denn nicht mal ein paar Fotos, die sagen mehr als 100 Zeilen Text.
 
Ja Bilder sind immer besser...

.... aber so wie sich das für mich anhört ist es ein Problem das durch aus ohne das zeure Zeug behoben werden kann. Von diesem Aufsägen und so weiter halte ich so und so nichts...
Ich habe hier mal im Forum gelesen, das man immer erst einmal nach den Ursachen schauen muss und diese dann bekämpfen sollte. Bisher hatte sich das bei mir immer als die günstigere und langlebigere Version heraus gestellt.

Nun aber zu deinem Problem....

Die Entscheidung mit dem Senken des Bodenniveaus war schon mal sehr richtig. Gibt es auf dem Boden ein Gefälle?
Das sollte im günstigsten Fall aus dem Gang heausführen....

Es wäre auch mehr als günstig und würde dir weiter helfen wenn dein Nachbar eine Dachrinne anbringen würde. Dann wäre schon mal ein großer Teil des Wassers weg. Dann würde ich zwischen den beiden Häusern eine Drainage einbringen und das Wasser, das sich dort befindet ableiten.

Die Erde würde ich dann nicht bis an die Hauswand gehen lassen sondern ca 50 cm vor der Hauswand eine Kiesfläche machen, damit Spritzwasser nicht an die Hauswand kommt und das sich dort ggf sammelnde Wasser schneller von der Wand weg in den Boden versickert.

Steht das Grundwasser da so hoch oder ist das nur das Regenwasser.... Wenn es nur Zeitweilig hoch ist, könnte man im Haus zusätzlich noch einen Pumpensumpf einbauen und, wennd as Wasser zu hoch ist, das dann abpumpen.

Also gibt es, wie man sieht mehr Möglichkeiten die sicherlich etwas Aufwändiger aber kostengünstiger sind als Chemie und aufsägen....

Und wenn dann die Randbedingungen passen ist die Wand wieder trocken und Fliesen könnten auch wieder drauf...

Mfg
Rene
 
Achso habe ich vergessen...

..... mal so als Hilfe wegen dem Forum...

Bitte den Text mit ein paar Lücken etwas auflockern, damit er dann leichter lesebar ist :)

Mfg
Rene
 
feuchte Wand

Hallo susi,
wenn Ihrem Planer nix Besseres als diese stereotype waagerechte Sperre einfällt dann machen sie ihm Beine.
Nach meiner Erfahrung ist kapillare Feuchte nur zu einem geringen Teil an solchen Erscheinungen beteiligt.
Die überwiegende Menge kommt aus Kondensatbildungen innen und Spritzwasser am Sockelbereich außen.
Diese teure und substanzschädigende Aufsägerei, das haben Sie richtig erkannt, wird wohl kaum etwas an der Situation ändern.
Ihr Planer sollte langsam anfangen ganzheitlich zu denken. Dazu gehört die Betrachtung der jetzigen und zukünftigen Raumnutzung, Beheizung und Lüftung, Gestaltung der Wandoberflächen, Außenanlagen...
Auf welcher Grundlage hat er Ihnen denn diesen Vorschlag mit dem Aufsägen gemacht?
Wurde ein waagerechtes Feuchteprofil der Wand durchgemessen?
Das mit der Dränanlage würde ich mir an Ihrer Stelle auch erst einmal überlegen. So etwas ist kompliziert zu planen und zu bauen und bedarf einer Genehmigung. Wenn dabei Fehler gemacht werden haben Sie eine Wandbewässerungsanlage ums Haus liegen.
Wenn alles richtig gemacht wird ändert sich gar nichts. Wenn Sie keinen (nassen)Keller haben ist so eine Anlage für Ihren Fall ohnehin völlig überflüssig.

Viele Grüße
 
Vielen Dank erst einmal für die schnellen Antworten.
Ich muß erst einmal schauen, wo man sich hier anmelden muß, sonst kann ich keine Bilder hochladen.


Keller haben wir übrigens nicht.

Ich mach mal ein paar Bildchen..
 
So ich habe es geschafft:
Auf den Bildern sieht man einmal die Wand die es hauptsächlich betrifft. Da sieht mnan den Abstand zw. den Häusern. Gefälle zum Garten hin ist übrigens vorhanden.

Außerdem noch ein Bild wo man sieht wie die Wand innen aussieht. Da wurde vor ca. 9-10 Jahren mal Sanierputz aufgetragen, seitdem sieht das so aus.
 
Trockenlegen

Und nun noch zur Frage des Grundwassers bzw. Schichtwasser, das steht bei uns sehr hoch. Wir haben im Brunnen nach ca. 4 m Wasser. Wir sehen im Brunnenschacht das Wasser stehen, wenns lange sehr stark regnet kommt das manchmal so hoch das wir schon Bedenken hatten, es läuft über *g*

Wir haben auch etliche Seen und Kiesgruben hier in der näheren Umgebung. Deshalb hat auch niemand im Ort einen Keller ( nur die ganz Bekloppten, die hier alle neu bauen ;-))

Es ist also wirklich immer recht feucht, zumal bei uns wie schon gesagt sehr fester zäher Boden vorherrscht.

Aber im Grunde kann man schon sagen, das wir es ohne Sägen probieren sollten oder?
Also Sperre ans Fundamentm das die Erde wegkommt, alten Putz ab, Regenrinne dran, Kies und ordentlich verputzen mit so einer Tropfkante oder wie das heißt.

Das sollte doch ausreichend sein, zumal wie gesagt die Wänden innen nicht verfliest werden o.ä.
 
Also von dem Sanierputz...

..... halte ich hier nicht viel (persönliche Meinung), aber ich denke das man hier mit einer gut geplanten und ausgeführten Drainage und einer Kiesschicht vor dem Haus, damit die Erde nicht bis an die Wand geht schon recht nahe an ein entsprechendes Ergebnis kommt.

Das Abtrocknen der Wand von innen wird, wie auch nicht anders zu erwarten, recht lange dauern....

mfg
Rene
 
solche

Bauabstände kenne ich aus der Großenhainer Ecke. da ist sogar die Röder vorm Haus, 3 m Abstand, etwa 1 - 2m tiefer.

Ich persönlich würde die Grundmauer freilegen und einen Kalkzementputz außen aufbringen. Drainage wird hier nicht viel bringen, es sei denn, man hat einen wesentlich tieferen Abflußpunkt (Einbindung an Schleuse - Genehmigung ?).
Der Grobkieselstreifen wäre ein Option, wichtig wäre aber auch, mit dem Nachbarn mal wegen einer Dachrinne zu reden. Vieleicht hat er sogar ein eigenes Interesse.
Aber auch das Feuchtbiotop Auffangwanne sollte anders gelöst werden.
Die Feuchtigkeit innen kann zum Teil auch Kondensat sein, da die nun noch feuchten Bruchsteinwände auch nicht gerade dämmen. Und innen keine Farbe. Möbel auf Abstand. Im Winter gut heizen und lüften.
Mit einer gewissen Grundfeuchte werdet Ihr aber leben müssen.
 
ohne Horizontalsperre ,???

schade um jegliche Mühe!!!

Das Absenken des Erdreiches auf oder unter Bodenniveau des Erdgeschoss ist schon richtig. Wenn dies nicht geht, so ist in jedem Fall eine entsprechende vertikale Abdichtung anzubringen.
Nur Aufschachten, Noppenbahn dran und fertig funktioniert nicht!!!
Drainage ist in diesem fall, da ohne Keller in der Regel nicht erforderlich.

Eine funktionierende Horizontalsperre ist in jedem Fall erforderlich! Das Erdreich bzw. Kalkmörtel welcher sich innerhalb des Naturstein, bzw. Mischmauerwerkes befindet wird weiterhin, auch nach vertikaler Abdichtung, Feuchtigkeit nach obern transportieren. Die Sanierung der Sanierung wird dann ein Vielfaches der heutigen Kosten für ein Sägeverfahren kosten.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Zinke
Zinke Bausanierungs- und Bau GmbH
 
Das Sägeverfahren ist...

.... aber auch nicht das allheil Mittel für und gegen alles...
Die Argrumente sind durchaus schlüssig, jedoch ist es auch möglich das Haus Trocken zu bekommen ohne derartigen Aufwand.

Man muss nicht immer mit Spatzen auf Kanonen schiessen :)

Mfg
Rene
 
Feuchte Wand

Die Bilder bestärken meine Ansicht, das hier eine Dränanlage völlig überflüssig und kontraproduktiv ist.
Zwei der üblichen Verdächtigen sind klar zu erkennen:
Einmal die nicht eingebundene Dachentwässerung des Nachbarn und die eigene. Hier wird bei Regen so einiges herunterkommen, von Schneeverwehungen im Winter ganz zu schweigen.
Zum zweiten ist die nicht vorhandene Abdichtung des Sockelbereiches zu sehen.
Hier gelangt das Spritz- und Regenwasser in die Wand, das reichlich von den Dächern fließt.
Der Sockel ist der Bereich der Wand zwischen etwa 0,4 m unterhalb und ca. 0,3 m oberhalb des Geländes.
Dieser Bereich sollte gemäß den Regeln der Baukunst gedichtet und verputzt werden. Fragen Sie Ihren Planer danach, er möchte bitte mal in die Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton in die DIN V 18550, die Richtline zu mineralischen Dichtschlämmen und in die DIN 18195 schauen.
Dann gibt es zu beiden "Verdächtigen" immer noch eine dritte Erscheinung, die untrennbar damit verbunden ist:
Kondensatbildung auf Grund zu niedriger Bauteilinnentemperatur.
Von außen auffeuchtende Wand- Verlust der Dämmwirkung- niedrigere Bauteilinnentemperatur- Kondensatausfall- von innen auffeuchtende Wand- das ergibt einen Kreislauf, der zu immer nasseren Wänden führt.

Viele Grüße
p.s. Und rühren Sie bitte ihr Fundament nicht an!
Das bisschen kapillare Feuchte was dann noch über die Bruchsteinwand nach oben gelangt können Sie getrost vergessen.
 
Da wo cih gelernt habe...

.... war der Spritzwassser bereich immer noch 50 cm vom OK Erdreich... Aber heutzutage werden die Fundamente auch nicht mehr 80cm tief gemacht sondern nur 40 cm... was man davon hat sieht man ja....

Bis auf diese und die Frage warum eine Drainanlage kontraproduktiv sein soll stimme ich meinem Vorredner auch zu...

Das wäre auch der kostengünstigste Weg....

Mfg
Rene
 
@Georg Böttcher

Wie meinen Sie das mit dem "Nichtanrühren des Fundaments?" Keine Sperre von außen zwecks abdichtung oder meinten Sie das in Bezug auf das Sägen?
 
Aufwand minimieren,

ist schon in Ordnung.
Jedoch sollte dann schon eine klare Alternative genannt werden, welche mit Sicherheit und ohne Wenn und Aber zum Erfolg führen.
Dem Fragesteller ist aus meiner Sicht nicht damit geholfen wenn nur immer die Kosten im Mittelpunkt stehen, sondern sollte als erstes das Problem und die Ursache zumindest in der Theorie bei der Wurzel gepackt werden.
Die Umsetzung, auch Finanziell, ergibt sich dann aus den erforderlichen Maßnahmen.
Nur billig ist gerade bei Feuchtigkeit mit Gewissheit keine Lösung!!!

Mit freundlichen Grüßen

Jens Zinke
Zinke Bausanierungs- und Bau GmbH
 
Feuchte Wand

Fundamente freizuschachten ist ein höchst gefährliches Manöver, das regelmäßig zu toten Heimwerkern und Hauseinstürzen führt.
Grund ist der Wunsch, "das Fundament trockenzulegen". Niemand muß ein Fundament trockenlegen.
Wenn man beginnt unterhalb der Oberfläche eines Streifenfundamentes zu schachten besteht die Gefahr eines partiellen Grundbruchs, vor allem wenn hohe Lasten auf dem Fundament ruhen. Bei den Traufwänden geht alles gut,dann wird man mutiger, beim Giebel passiert dann etwas.

Viele Grüße
 
Thema: Trockenlegen aber wie?

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