Mal wieder feuchte Wand

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Holm Bernhardt

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Hallo, folgendes Problem an einem Mehrfamilienhaus, um 1906
gebaut. Das Haus steht am Hang, sodaß man strassenseitig
fast ebenerdig in den "Keller" geht. Gartenseitig ist das Geländer knapp unter Niveau Fußboden Erdgeschoß.Die betreffende Gartenseitige Außenwand steht also im Erdreich,
besteht aus Vollziegeln und ist immer etwas feucht (im Frühjahr läuft auch schon mal das Wasser,) ist auf Fels gegründet. Die Feuchte im "Keller stört nicht. Was allerdings stört is, das seit diesem Frühjahr auch die betreffende darüber befindliche Wand von innen beginnt feucht zu werden.
Liegt das an mangelnder Lüftung durch den Mieter? Die betrffende Wand ist sicher die kälteste Stelle im Raum,
keine Heizkörper und Nordseite. Oder kommt die Feuchte von unten ?
Und was kann man dagegen tun, um die Wohnung wieder bewohnbar zu bekommen ?
Ich dachte entweder an Kalziumsilikatplatten oder den Putz abzunehmen und neu zu verputzen.
Oder bringts was eine Heizschleife unter den Putz zu legen ?Binn im Moment etwas ratlos.
Danke für Eure Hilfe.
Gruß aus dem Erzgebirge, Holm Bernhardt
 
Feuchte Wand

Hallo Holm,
rein vom Gefühl her würde ich außen an dem Fallrohr mit der Ursachensuche beginnen.
Auch der Sockel mit dem Fugenimitat aus Zementputz und die Mörtelvorlage vor der Wand machen mich misstrauisch.
Da das System viele Jahrzehnte funktioniert hat, muß sich etwas geändert haben, das Fallrohr und der Wandfuß sind dafür die ersten Kandidaten.
Die innere Durchfeuchtung muß nicht nur durch äußere Nässe entstanden sein; der Verlust der Dämmfähigkeit durch Nässe führt dann zu Kondenswasser an Wärmebrücken wie der Wandecke.
Befindet sich das Fallrohr in dem Bereich?

Viele Grüße
 
Das Fallrohr

geht in ca.50cm Tiefe im 90°-Winkel von der abgebildeten Wand weg zu Schleuse.Die hauptsächlich betroffene und nahe fotografierte Ecke ist
die von innen gesehen rechte, also vom Fallrohr entfernte.
FG H.B.
 
Und wo ist die Heizung?

Aber auch welcher Bodenbelag ist zu sehen?
Ist dies Teppich mit Schaumrücken?
Was wollen Sie mit den Kalziumsilikatplatten?
Der Verputz schaut doch noch gut aus, warum den abschlagen?
Die Heizschleife sollte auch nicht die Wand erwärmen, somit auch nicht unter den Verputz anbringen.
 
Ein Freund...

...hat in vielleicht ähnlicher Situation (außen Erdreich über FB-Niveau) innen ab Estrichoberkante den Putz entfernt, 50mm Foamglasplatten bis ca. Brüstungshöhe aufgebracht und wieder verputzt.

Ob das die ultimative Lösung ist, sei dahingestellt, es funktioniert aber seit einigen Jahren.

Grüße

Thomas
 
ZU den Fragen von Herrn Bromm:
- es handelt sich um Textilbelag, vor 2 Jahren vom Mieter verlegt. Vorher war PVC drinn. Die alten gestrichenen Holzdielen darunter sind zwar unansehnlich aber trocken.
- Das Abschlagen des Putzes habe ich aus folgenden Gründen erwogen:Erstens hat der Mieter einen Streifen von 30cm Höhe über Fußboden dilettantisch neu verputzt, da gabs wohl vor Jahren schonmal einen Schaden. Zweitens hat er einen Zementputz verwendet, der für meine Begriffe die Trocknung der Wand nach innen eher behindert.Nach dem Abschlagen bis Brüstungshöhe hätte ich dann einen hier oft empfohlenen Luftkalkputz verwendet, wäre das ok?
- Ein großer Heizkörper befindetsich links an der anderen Wand, der Raum ist als Schlafzimmer ausgelegt und wird wohl nicht wärmer als 18°werden.
- Von den CaSi-Platten hätte ich eine Dämmwirkung auf der Wandinnenfläche, damit Verhinderung von Kondensatausfall bei
gleichzeitiger "offener"Oberfläche erwartet, sodaß die Ziegelwand austrocknen kann. Meines Wissens dämmt die CaSi-Platte auch noch, wenn sie eine gewisse Feuchte aufgenommen hat. Dämmen tun die Foamglasplatten sicher auch, aber die sind ja wohl total dampfdiffusionsdicht. Da hätte ich Angst, das die Feuchte dann därüber zutage tritt.
Mit den CaSi-Platten haben wir in kritischen Fensterleibungs- und Sturzbereichen bislang nur gute Erfahrungen gemacht.
Vielen Dank und viele Grüße, HB
 
Feuchte Wand

Wenn das Fallrohr als Feuchtequelle ausscheidet, dann kann Kondenswasserausfall die Hauptursache sein.
Sie ist typisch für die deutsche Art der Schlafzimmernutzung:
Niedrige Raumtemperaturen, die zum Ausfall der über Nacht produzierten Luftfeuchte an Wärmebrücken führen.
Die Idee, den Zementputz gegen Kalkputz auszutauschen, ist erst mal ganz gut.
Solange aber der Raum nur wenig beheizt wird, kann es trotzdem weiter zur Feuchteakkumulation kommen.
Das Kondensat staut sich dann zwar nicht mehr im Oberflächenbereich, sondern wird vom saugfähigeren Kalkputz in die Wand transportiert, aber irgendwann ist die Wand gesättigt.
Der Nutzer muß dafür sorgen, das eine positive Feuchtebilanz im Raum geschaffen wird, sonst hilft auch eine verbesserte Dämmung nicht.

Viele Grüße
 
Vielen Dank

erstmal für alle Antworten.
Nach einer Woche intensiven Lüftens ist die Feuchtigkeit schon deutlich zurückgegangen.
Wir haben den alten Putz abgeschlagen und auf Nachfrage beim Baustoffhandel nach Kalkputz wurde "Hydroment-
Entfeuchtungsputz" empfohlen. Nun also nochmal die Frage
an die Experten: was ist davon zu halten ?
Ist das eine Alternative zum Kalkputz ?
Konkret gehts um Hydroment Transputz WD.
Vielen Dank !
H.Bernhardt
 
Leider gibt das technische Merkblatt nicht allzuviel her. Ist halt ein Zementmörtel mit unbestimmten Zuschlagsstoffen. Die können sehr wohl mineralisch sein, aber ebenso Fasern oder gar Styroporkügelchen enthalten.

Sehe ich eher nicht als Alternative.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Thema: Mal wieder feuchte Wand
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