Wann ist eine Wand eine feuchte wand?

Diskutiere Wann ist eine Wand eine feuchte wand? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hoffendlich könnt Ihr mir helfen. Auch wenn es sich nicht um ein Fachwerk-Haus handelt: Ich habe den Verdacht, das eine meine Wände feucht ist...
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Selius

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Hoffendlich könnt Ihr mir helfen. Auch wenn es sich nicht um ein Fachwerk-Haus handelt:

Ich habe den Verdacht, das eine meine Wände feucht ist. Man kann noch nichts sehen, aber die Tapete ist mehr wellig als an anderen Stellen an der Wand. Es handelt sich um eine Aussenwand, also kann sich durchaus Regenwasser sammeln.

Wie man den Feuchtigkeitsgrad prüft weiss ich mittlerweile. Ich habe so ein gerät organisiert, das mir den Feuchtigkeitsgehalt bis zu einer gewissen tiefe bestimmt.
Aber ich habe keine Ahnung ab welchem Feuchtigkeitsgehalt eine Wand als Feucht gilt und entsprechende Massnahmen ergriffen werden müssen.
Gibt es da gesetzliche Vorschriften oder Tabellen drüber? Und wo bekommt man diese her?

In Erwartung einer Antwort
Selius
 
Wand feucht ?

Ehrlich gesagt, ich hab mir da noch nie Gedanken drüber gemacht und deshalb mal bei EICHLER nachgesehen:
'Der Wasserhaushaltbefindet sich im Gleichgewicht, wenn von der Wand angreifende Feuchtigkeit etwa ebenso schnell wieder abgegeben werden kann, wie sie eingedrungen ist.' (Bd.2, S. 113)
Einige grundsätzliche Überlegungen: Eine Wand aus gebrannten Mauerziegeln (MZ) kann bis zu ca. 20 Vol% Feuchtigkeit aufnehmen, ohne daß Wasser fließt, es ist also Porenwasser, Hochlochsteine weniger, weil weniger Volumen da ist.
Das verdunstet dann auch wieder, wenn die Randbedingungen stimmen, wenn nicht, tritt es als Wasser aus, weil in den Poren kein Platz mehr ist.
In jedem Fall ist auch schon bei relativ geringer Wasseraufnahme die Wärmeleitfähigkeit erhöht und die Dämmwirkung dahin. Die einschlägigen Berechnungsprogramme für Kondensat legen meistens einen Grenzwert von 1000 g / m2 zugrunde, den man noch tolerieren kann. Bei einer 24er Wand sind das ungefähr 0,4 Vol %. Die Wechselwirkungen mit Schlagregen werden i.d.R. außer acht gelassen, die Wanddicken und die Materialeigenschaften auch, man kann lange darüber räsonieren, wie sinnvoll das ist.
Sinnlos ist in jedem Fall die Feuchtigkeitsbestimmung mittels Kontakt- oder Einschlagelektroden. Die zugehörige Gebrauchsanleitung sagt meistens schon, daß sie nicht in inhomogenen Baustoffen verwendet werden sollen. Einzig zuverlässig ist die gravimetrische Methode: Nassprobe wiegen, trocknen (darren), Trockenprobe wiegen, rechnen.
Benötigtes Gerät: Backofen und Präzisionswaage.
Zerstörungsfrei, aber eben nur indirekt, geht es über das bestimmen der inneren und äußeren Wandoberflächentemperatur, der Innen- und Außentemperatur.
Ganz praktisch, wenn auch etwas unexakt, geht das mit einem handelsüblichen Thermometer und einem Infrarotthermometer.
Exakter: Mittel Schleuderpsychrometer und Psychrometertafeln (kleines Vermögen), eher etwas für Hobbymeteorologen.

Aber hat Ihre Frage einen praktischen Hintergrund ?

Mit freundlichen Grüßen
 
Feuchtemessung......

Guter Beitrag, lediglich bei der Bestimmung der Feuchte wird’s unnütz kompliziert.
CM Messgerät heißt das mittel der Wahl.
gruß jens
 
Feuchte Wand

Ich habe vor vielen Jahren mal als Maurerlehrling gelernt:

Trocken ist eine Wand bzw. ein Fußboden bei Abwesenheit von Wasser in tropfbar- flüssiger Form an der Oberfläche.
Staubtrocken bedeutet, das sich abgesetzter Staub auf der Oberfläche nicht verklumpt bzw. klebenbleibt; er kann weggeblasen werden.

Das ist natürlich völlig unwissenschaftlich.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
unsere Erfahrung dazu....

... diese Geräte (sie messen wohl den elekt. Widerstand) sagen nicht unbedingt etwas über den Zustand des Putzes oder gar der Mauer aus.

Wir haben da eine Wand im Erdgeschoss gehabt (Bruchstein), direkt über dem erdberührenden Kellermauerwerk und sie erschien uns im unteren Bereich sehr feucht. Statt Tapete hatten etliche Farbschichten und man konnte durch "Handauflegen" die Feuchte spüren und bei gutem Licht einen farblichen Unterschied ausmachen. Also habe ich mit dem Bleistift diese Grenze markiert. Ein Sachverständiger hat das gleiche mit so einem Gerät bestätigt, eklatante Unterschide.

Wir wollten dann wissen, was es da hat und haben den Putz abgeschlagen -- dann die Überraschung: der Putz (Kalkmörtel) war staubtrocken, kein Unterschied dieseits und jenseits der Grenze, alles gleichermaßen trocken. Die Feuchte war offenschtlich nur oberflächlich in oder auf den Farbschichten.

Da das ganze im Frühjahr war, kann ich mir das (nur) so erklären: Sehr kalter Mauerfuß, da viel Erdberührung aber schon viel feuchte Luft, daher kondensation.

Oder jemand hat irgendwann mal nur bis auf halbe Höhe mit sperrender Farbe gestrichen, darüber nimmt der Putz dann die Feuchte auf, während im Bereich dieser Farbe die Kondensation oberflächlich bleibt.

Wie auch immer, ich hab draus gelernt, dass im Zweifel leider nur drunterschauen hilft.
 
Thema: Wann ist eine Wand eine feuchte wand?

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