F
Franz
Guest
Hallo zusammen!
Mich würde mal die Meinung von den Bauphysikern bzw. denjenigen die Ahnung von Wärmedämmung haben interessieren.
Bin selbst Bauingenieur, arbeite allerdings als Tragwerksplaner und habe diesbezüglich zwar ein Grundverständnis
aber kein tiefgreifendes Fachwissen.
Wir selbst haben ein Haus (Bj. 1900).
In den nächsten Jahren hätte ich mir bzgl. energetischer Sanierung noch ein paar Sachen vorgenommen.
Allerdings wollte ich diesbezüglich mal den Sinn und Unsinn der anstehenden Maßnahmen mit euch diskutieren...
Unser Haus ist nicht unterkellert. Gegründet wird es auf Streifenfundamenten aus Granit.
Das es keinen Keller gibt ist darauf zurückzuführen, dass unser Grundstück eher feucht ist.
Schichtwasser tritt etwa ab einer Tiefe von knapp 2 m auf. An einer Giebelseite führt ein Bächlein vorbei (Abstand etwa 10 m).
Diese mündet dann in einen kleinen Löschteich der etwa 15 m von unserem Haus entfernt ist.
Bei den Wänden wurde keine Horizontalsperre eingebaut.
Ein nachträglicher Einbau (durch Bleche oder Injektionen) ist von mir eigentlich auch nicht vorgesehen.
Es gibt eine umlaufende Drainage. Und eine nachträglich seitlich an die Fundamente anbetonierte Betonwand mit einer Dicke von etwa 20 cm,
welche den Eindringwiderstand von dem Wasser nochmal erhöht.
Das Mauerwerk macht einen trockenen Anschein. Bislang gibt es keine größeren Feuchteflecken oder dergleichen.
Allerdings kommt es in einem Nebenraum zu leichten Salzausblühungen. Was ja auf ne gewisse Mauerfeuchtigkeit zurückzuführen sein muss.
Habe da mal ne Salzanalyse machen lassen. Das Mauerwerk ist gering bis mäßig belastet.
Die genaue Zusammensetzung kann ich jetzt aus dem Stegreif nicht mehr sagen. Tut aber denke ich auch nichts zur Sache.
Luftfeuchtigkeit in den Wohnbereichen normal (zwischen 40° und 50° bei 19° bis 20°).
Was ich aber feststelle:
Die Dämmung unseres Dachs ist nicht unbedingt die beste. In einer (unbeheizten) Abstellkammer im 1. Stock habe ich neulich eine Temperatur von -2.5°C gemessen.
Die Außentemperatur lag hier bei etwa -16°C. Im Sommer ist es genau umgekehrt und hier eben sehr heiß.
Dachdeckung wäre eh mal eine neue vorgesehen. Deshalb sollte hier auf alle Fälle die Dachdämmung erneuert werden.
Weiterhin gibt es noch einen kleinen Spitzboden. Die oberste Dachbodendecke ist bislang nicht gedämmt.
Dies möchte ich demnächst noch machen. Aktuell wurde zwischen die Sparren Styropor eingeklemmt.
Das bringt allerdings auch eher mäßig etwas.
Bzw. ich halte es eigentlich eher für bedenklich. Da sich auf der Außenseite der dichten Styropordämmung Tauwasser bilden kann
und so die Sparren feucht werden können, und es etwas dauert bis die trocken sind, da die nicht mehr ordentlich durchlüften können.
Wäre es ganz offen wäre es ein richtiges Kaltdach und könnte richtig durchlüften.
Meine Idee war jetzt, die Styroporplatten rausnehmen und als Dämmung der Dachbodendecke verwenden.
Den Aufbau habe ich wie folgt geplant:
PE-Folie
Styropordämmung Dicke 8 cm.
Darauf nochmal 8 cm Klemmfilz (da die vorhandene Styropordämmung des Daches nicht ganz reicht).
Als begehbarer Belag dann normale Fichtenbretter.
Hab das Mal mit dem u-wert Rechner überprüft. Der hohe zusätzliche Aufbau mit dem Klemmfilz resultiert daraus,
dass bei einer nur 8 cm dicken Dämmung unter Umständen Tauwasser in der Dämmlage entstehen kann. Das möchte ich vermeiden.
Deshalb 16 cm.
U-Wert dieser Dämmung entspräche schon den Anforderungen nach Enev und liegt bei rechnerisch etwa 0,22...
Dachbodentreppe habe ich schon gegen eine abgedichtete aus dem Baumarkt ausgetauscht.
Was haltet Ihr davon?
Wie dämmt man eigentlich um den Kamin herum oder sollte ich da eher etwas freilassen?
Weiter in der Zukunft vorgesehen.
Austausch der Haustüre. Man merkt dass diese von unten her zieht. Seitlich ist Sie dicht.
Fenster wurden irgendwann Anfang der 90er ausgetauscht. Bei den U-Werten einer 2-seitigen Isolierverglasung
hat sich ja seitdem nicht mehr die Welt getan oder?
Allerdings da auch wieder das Problem mit der Dichtigkeit. Man merkt da auch einen gewissen Zug.
Und da hat sich glaub ich zwischenzeitlich schon was getan. Soweit ich weiß gibt es doch mittlerweile den Wert Uw,
welcher den U-Wert des gesamten Fensters wiedergibt und nicht mehr nur von der Scheibe.
Klärt mich da bitte auf. Würde diesbezüglich wahrscheinlich schon auch Sinn machen die Fenster zu wechseln wegen der Dichtigkeit oder?
Von unten her kann ich nix dämmen. Da wurde zwar nächträglich eine Bodenplatte einbetoniert. Aber soweit ich weiß wurde nicht soweit gedacht,
da ne Dämmung mit einzubauen.
Und jetzt zum Thema an welchem sich die Geister scheiden.
Ich selbst bin der Meinung, wenn ich mal Türen und Dach ordenltich zugfrei gedämmt habe, ist schonmal Wesentliches passiert.
Weiterhin habe ich Angst, dass aufgrund wegen der fehlenden Horizontalsperre, und einer zu dichten Außendämmung
entstehende Feuchtigkeit im Mauerwerk nur noch nach innen kann und ich mir dadurch richtig Feuchtigkeit und Schimmel ziehe.
Was ohne Vollwärmeschutz ja nicht das Problem ist, wie das Haus schon jahrelang beweist...
Also nächste Frage.
Gibt es mittlerweile anständige diffusionsoffene Wärmedämmverbundsystem?
Oder sollte man das in diesem Fall generell bleiben lassen. Enev hin oder her...
Und noch etwas dazu.
Ich kenne jemanden der hat 1997 ein EFH mit Wärmedämmverbundsystem gebaut.
Wohnt in ähnlicher Lage. Also feuchter Standort oft mit Nebel.
Mittlerweile haben sich auf dem WDVS lauter schwarze Flecken gebildet.
Sieht wirklich nicht schön aus.
Und das möchte ich vermeiden?
War jetzt etwas viel auf einmal.
Aber würde mich freuen euere Meinungen dazu zu hören...
Mich würde mal die Meinung von den Bauphysikern bzw. denjenigen die Ahnung von Wärmedämmung haben interessieren.
Bin selbst Bauingenieur, arbeite allerdings als Tragwerksplaner und habe diesbezüglich zwar ein Grundverständnis
aber kein tiefgreifendes Fachwissen.
Wir selbst haben ein Haus (Bj. 1900).
In den nächsten Jahren hätte ich mir bzgl. energetischer Sanierung noch ein paar Sachen vorgenommen.
Allerdings wollte ich diesbezüglich mal den Sinn und Unsinn der anstehenden Maßnahmen mit euch diskutieren...
Unser Haus ist nicht unterkellert. Gegründet wird es auf Streifenfundamenten aus Granit.
Das es keinen Keller gibt ist darauf zurückzuführen, dass unser Grundstück eher feucht ist.
Schichtwasser tritt etwa ab einer Tiefe von knapp 2 m auf. An einer Giebelseite führt ein Bächlein vorbei (Abstand etwa 10 m).
Diese mündet dann in einen kleinen Löschteich der etwa 15 m von unserem Haus entfernt ist.
Bei den Wänden wurde keine Horizontalsperre eingebaut.
Ein nachträglicher Einbau (durch Bleche oder Injektionen) ist von mir eigentlich auch nicht vorgesehen.
Es gibt eine umlaufende Drainage. Und eine nachträglich seitlich an die Fundamente anbetonierte Betonwand mit einer Dicke von etwa 20 cm,
welche den Eindringwiderstand von dem Wasser nochmal erhöht.
Das Mauerwerk macht einen trockenen Anschein. Bislang gibt es keine größeren Feuchteflecken oder dergleichen.
Allerdings kommt es in einem Nebenraum zu leichten Salzausblühungen. Was ja auf ne gewisse Mauerfeuchtigkeit zurückzuführen sein muss.
Habe da mal ne Salzanalyse machen lassen. Das Mauerwerk ist gering bis mäßig belastet.
Die genaue Zusammensetzung kann ich jetzt aus dem Stegreif nicht mehr sagen. Tut aber denke ich auch nichts zur Sache.
Luftfeuchtigkeit in den Wohnbereichen normal (zwischen 40° und 50° bei 19° bis 20°).
Was ich aber feststelle:
Die Dämmung unseres Dachs ist nicht unbedingt die beste. In einer (unbeheizten) Abstellkammer im 1. Stock habe ich neulich eine Temperatur von -2.5°C gemessen.
Die Außentemperatur lag hier bei etwa -16°C. Im Sommer ist es genau umgekehrt und hier eben sehr heiß.
Dachdeckung wäre eh mal eine neue vorgesehen. Deshalb sollte hier auf alle Fälle die Dachdämmung erneuert werden.
Weiterhin gibt es noch einen kleinen Spitzboden. Die oberste Dachbodendecke ist bislang nicht gedämmt.
Dies möchte ich demnächst noch machen. Aktuell wurde zwischen die Sparren Styropor eingeklemmt.
Das bringt allerdings auch eher mäßig etwas.
Bzw. ich halte es eigentlich eher für bedenklich. Da sich auf der Außenseite der dichten Styropordämmung Tauwasser bilden kann
und so die Sparren feucht werden können, und es etwas dauert bis die trocken sind, da die nicht mehr ordentlich durchlüften können.
Wäre es ganz offen wäre es ein richtiges Kaltdach und könnte richtig durchlüften.
Meine Idee war jetzt, die Styroporplatten rausnehmen und als Dämmung der Dachbodendecke verwenden.
Den Aufbau habe ich wie folgt geplant:
PE-Folie
Styropordämmung Dicke 8 cm.
Darauf nochmal 8 cm Klemmfilz (da die vorhandene Styropordämmung des Daches nicht ganz reicht).
Als begehbarer Belag dann normale Fichtenbretter.
Hab das Mal mit dem u-wert Rechner überprüft. Der hohe zusätzliche Aufbau mit dem Klemmfilz resultiert daraus,
dass bei einer nur 8 cm dicken Dämmung unter Umständen Tauwasser in der Dämmlage entstehen kann. Das möchte ich vermeiden.
Deshalb 16 cm.
U-Wert dieser Dämmung entspräche schon den Anforderungen nach Enev und liegt bei rechnerisch etwa 0,22...
Dachbodentreppe habe ich schon gegen eine abgedichtete aus dem Baumarkt ausgetauscht.
Was haltet Ihr davon?
Wie dämmt man eigentlich um den Kamin herum oder sollte ich da eher etwas freilassen?
Weiter in der Zukunft vorgesehen.
Austausch der Haustüre. Man merkt dass diese von unten her zieht. Seitlich ist Sie dicht.
Fenster wurden irgendwann Anfang der 90er ausgetauscht. Bei den U-Werten einer 2-seitigen Isolierverglasung
hat sich ja seitdem nicht mehr die Welt getan oder?
Allerdings da auch wieder das Problem mit der Dichtigkeit. Man merkt da auch einen gewissen Zug.
Und da hat sich glaub ich zwischenzeitlich schon was getan. Soweit ich weiß gibt es doch mittlerweile den Wert Uw,
welcher den U-Wert des gesamten Fensters wiedergibt und nicht mehr nur von der Scheibe.
Klärt mich da bitte auf. Würde diesbezüglich wahrscheinlich schon auch Sinn machen die Fenster zu wechseln wegen der Dichtigkeit oder?
Von unten her kann ich nix dämmen. Da wurde zwar nächträglich eine Bodenplatte einbetoniert. Aber soweit ich weiß wurde nicht soweit gedacht,
da ne Dämmung mit einzubauen.
Und jetzt zum Thema an welchem sich die Geister scheiden.
Ich selbst bin der Meinung, wenn ich mal Türen und Dach ordenltich zugfrei gedämmt habe, ist schonmal Wesentliches passiert.
Weiterhin habe ich Angst, dass aufgrund wegen der fehlenden Horizontalsperre, und einer zu dichten Außendämmung
entstehende Feuchtigkeit im Mauerwerk nur noch nach innen kann und ich mir dadurch richtig Feuchtigkeit und Schimmel ziehe.
Was ohne Vollwärmeschutz ja nicht das Problem ist, wie das Haus schon jahrelang beweist...
Also nächste Frage.
Gibt es mittlerweile anständige diffusionsoffene Wärmedämmverbundsystem?
Oder sollte man das in diesem Fall generell bleiben lassen. Enev hin oder her...
Und noch etwas dazu.
Ich kenne jemanden der hat 1997 ein EFH mit Wärmedämmverbundsystem gebaut.
Wohnt in ähnlicher Lage. Also feuchter Standort oft mit Nebel.
Mittlerweile haben sich auf dem WDVS lauter schwarze Flecken gebildet.
Sieht wirklich nicht schön aus.
Und das möchte ich vermeiden?
War jetzt etwas viel auf einmal.
Aber würde mich freuen euere Meinungen dazu zu hören...