Wärmedämmung und Heizkosten

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pauline2

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Ich habe gerade einmal im Schneider die Tabellen der Lambda-Werte angeschaut und verglichen.
Bei Lehm der Dichte 1200 ist es 0,47
Der billigeste Porenbeton der Dichte 0,4 ist es 0,13
KS der Dichte 1200 ist es 0,56

Wenn ich eine 24 cm Wand annehme und Rsi = 0,13 dazu addiere ergeben sich folgende U-Werte
Lehm: 1,56
PB 0,4 : 0,50
KS: 1,8
Lehm mit 18 cm Wandstärke wie früher üblich : 2
Nehme ich 200 m² Außenwandfläche an ( 2 Stock je 2,5 m x 4 x 10 m) ergeben sich

Bei PB : P = 0,5 x 200 x 30° = 3000 W und bei einer
alten Lehmwand : P = 2 x 200 x 30° = 12000 W

Wenn ich jetzt noch die Heizgradtage weiß, kann ich den Jahresbedarf an Heizkosten berechnen.

Aber auch ohne diese Zahlen ist ein alter Lehmbau eine sehr große Energievernichtung.
In den WTA Merkblättern wird wegen der Gefahren für das tragende Holz darauf hingewiesen, den U-Wert nicht so stark zu verbessern.

Frage : Habe ich einen Gedankenfehler gemacht?
Habe ich mit einem Fachwerkhaus eine teure Sanierung plus hohe Folgekosten?

pauline

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Energieerhaltungssatz

Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden.
Energie kann nur von einer Form in eine andere Form umgewandelt werden.
Ich denke, du möchtest nicht das deine, aus fossilen Brennstoffen freigesetzte Energie in Form von Heizwärme die Außenluft erwärmt sondern ledigluch deine Wohnräume.
Warum weisen die WTA - Merkblätter nun zu recht darauf hin, das der U-Wert der Wandteile zur Warmseite nicht deutlich erhöht werden sollen?
Die Folge eines zu hohen U-Wertes der innenliegenden Dämmung und/oder des Wandaufbaus im Gefach haben zur Folge, das die Fachwerkbalken deutlich kälter sind, was zu einem Kondensatausfall am Holz und damit einer Erhöhung der Holzfeuchtigkeit führt. Bei einer erhöhten Holzfeuchtigkeit ist aber ein Befall mit holzzerstörenden Pilzen nicht mehr zu verhindern. Die Zersetzung des Holzes wird einsetzen was zum Verlust der Statik des Gebäudes führen wird und einen Austausch der Balken notwendig macht.
Lehm darf hier nicht als das Problem sondern als Teil der Lösung gesehen werden. Lehm nimmt, im Gegensatz zu Porenbeton, die entstehende Feuchtigkeit gut auf und leitet sie rasch kapilar in die Fläche ab, wo sie im optimalen Fall auch gut abdunsten kann.
Im Optimalfall verhinders du die Abwanderung deiner Heizenergie also durch eine diffusionsoffene Außendämmung. Alternativ durch eine gut abgestimmte Innendämmung, die aber vom Gesamt - U-Wert der Wandkonstruktion deutlich geringer sein muss, um eben zu verhindern das das Holz verrottet.

Noch Fragen ? - Ich hätte als Schüler nicht verstanden warum ich heute Sinn darin sehe mich mit Physik zu beschäftigen. Beste Grüße M.Mattonet - Ingenieurbüro Bergisches Land
 
Wärmedämmung und Heizkosten

Guten Morgen!

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

In den WTA-Merkblättern die ich habe, ist aber kein Material für eine wirksame und diffusionsoffene Außendämmung angegeben.

Da die Außenwand als Lehmkonstruktion etwa eine Dämmwirkung wie KS hat, ist aber eine wirksame Dämmung unbedingt notwendig.

Immer werden nur die Probleme und mögliche Lösungen bei der Innendämmung besprochen.

Welches bezahlbare Material wäre denn als Außendämmung geeignet?
Die industriellen Schaumstoffe sind es doch offenbar nicht.

Unter den gegebenen Umständen sehe ich nur einen normalen Wandaufbau mit Außendämmung und eine darauf befestigte Holzkonstruktion als scheinbares Fachwerk für Touristen.

Vielen Dank
pauline

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mehrere möglichkeiten für außen

zweite schale und ausblasen,
holzflex zwischen ständern, luftdichtungsbahn und z.b. lärche rombus oder schiefer drauf
oder wenn verputzt, diffusionsoffenes WDVS kleben und putz drauf.
ist halt auch ne frage ob denkmal oder nicht und wie aufwändig die anschlüsse sind und dachüberstand reicht etc.
die wta kümmert sich ja um erhalt und schadensvermeidung und hat deshalb so viel zu innendämmung geforscht, auch weil sie halt sehr schadensträchtig sein kann.
von außen gedämmt ergeben sich ja manche probleme garnicht erst.

touristenverblender würde ich definitiv sein lassen, ich steh nicht so auf show ;)
 
Wärmedämmung und Heizkosten

Hallo und vielen Dank für die Vorschläge.

Sie werfen allerdings mehr Fragen als Antworten auf.
Begriffe wie: "zweite schale und ausblasen, holzflex zwischen ständern, luftdichtungsbahn und z.b. lärche rombus oder schiefer drauf oder wenn verputzt, diffusionsoffenes WDVS kleben und putz drauf", sind mir einfach unverständlich.

Denkmalschutz liegt als Ensembleschutz vor.

Seit Wochen antwortet mir die "Denkmaltante" nicht, ob ich einen Keller in dem Gebäude errichten darf. Was allerdings einen Abbruch und Neuaufbau zur Folge hätte. Unabhängig von den Kosten, würde ich als SiGeKo einer Arbeit innerhalb des noch bestehenden Gebäudes nicht zustimmen.

pauline

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sorry,

ich hatte den eindruck, daß du tief in der materie steckst und hab nur stichpunktartig ein paar möglichkeiten genannt außen zu dämmen.

bei ensembleschutz vermute ich, daß die außenansicht nicht verändert werden darf?

meine vorschläge waren halt eine zweite schale vor die wand zu stellen und dahinter mit dämmstoff ausblasen lassen,
alternativ zwischen eine holzkonstruktion dämmstoff einzulegen
oder
beputzbare holzfaserplatten anzubringen.

das nützt natürlich wenig, wenn man außen die ansicht original erhalten muss.
 
Wärmedämmung und Heizkosten

Hallo Mike,

vielen Dank für die "Blumen" zu den Fachkenntnissen.
Mit Fachwerk und Denkmalschutz hatte ich bisher keinen Kontakt.
In der Regel ist es in den Foren so, daß man als Frau, egal welche Meinung man hat, vom Acker gejagt wird.

Ich habe an der TU viele gute Vorlesungen zur Bauphysik gehört. Das muß für den Denkmalschutz genügen.

Da das vorhandene Gebäude nur 6 x 8 m Grundfläche hat und der Gewölbekeller für heutigen Anforderungen nicht nutzbar ist und auch nur einen Teil umfaßt, entspricht das Ganze dem Bruchteil eines heutigen Reihenhauses.

Dazu kommt, daß der Wasserstand im Keller mit dem Überlauf eines Hausbrunnens eingestellt wird.

Also Oberkante Kellerboden ist Höhe des Grundwasserstandes, abzüglich wenige cm weil der Kanal in den Boden eingelassen ist.

Also da sind genügend technische Probleme, so daß ich den Denkmalschutz kaum integrieren kann. Eine Weiße Wanne ist das Mindeste. Sie ist mit einer abschnittweisen Restaurierung des Bestandes nicht vereinbar.

Weder die Ingenieurkammer noch die Architektenkammer bieten Weiterbildungen an, wie man den Denkmalschutz praktikabel gestalten kann.

Wenn dann noch hohe Heizkosten dazukommen, kann man es eigentlich nur verfallen lassen, wenn die Behörden auf ihren Idealen betehen.

pauline
 
dann leichte innendämmung oder abstoßen?

ja, ungünstige situation.
eine leichte innendämmung gut ausgeführt sollte aber problemlos funktionieren und deutlich einsparungen bringen.

mein putzer macht in letzter zeit innendämmung aus einer kalk/hanfschäbenmischung.
wird einfach aufgespritzt. vom hörensagen sind da alle begeistert.
gleichzeitig ist die luftdichtung erstellt. gutes system.

wenn man mal knallhart und extrem diplomatisch mit der denkmalbehörde spricht, kommt manchmal aber auch kompromissbereitschaft raus... einfach mal probieren.

gruß
micha
 
Außendämmung

hallo Pauline
Du kannst muir gerne eine email schreiben (Kontaktdaten in meinem Profil) mit einer genaueren Beschreibung und Bildern.
Außendämmung ist bauphysikalisch unproblematisch und bei Neu- und Altbauten ähnlich zu beurteilen, sofern die Randbedingungen stimmen.
solche nachträglichen Dämmungen habe ich öfters geplant bzw auch ausgeführt und das völlig ohne EPS o.ä.zwiefelhafte Materialien.
 
Thema: Wärmedämmung und Heizkosten

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