Innenwände

Diskutiere Innenwände im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Community, ich beobachte und lese das Forum seit einiger Zeit, habe aber noch nie eine Frage gestellt. Derzeit denke ich darüber...
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Gerd Mischler

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Hallo liebe Community,

ich beobachte und lese das Forum seit einiger Zeit, habe aber noch nie eine Frage gestellt. Derzeit denke ich darüber nach, ein altes, sehr renovierungsbedürftiges Haus in Süddeutschland zu kaufen und bin vollkommen planlos, was die Sanierung der Innenwände angeht.
Das Haus wurde im 18. Jahrhundert erbaut und bis vor zwei Jahren von zwei alten Leutchen bewohnt. Die Innenwände sind tapeziert, so dass ich noch keine Ahnung habe, was darunter ist.

Meine Idealvorstellung wäre, die Tapeten entfernen, grundieren und mit Lehm-Oberputz (1cm) sowie Feinputz verputzen. Macht das Sinn?

An vier Wänden würde ich gerne eine Wandheizung installieren. Sie soll natürlich zum einen die Räume beheizen, zum anderen aber auch die entsprechenden Außenwände trocken halten. Deshalb würde ich sie gerne direkt auf die Wand legen. Maximal würde ich darunter eine Schilrohrmatte von 2 cm Stärke anbringen. Nachdem ich Angst habe, dass mir als absolutem Anfänger ein dickes Lehmputz-Paket wieder runter kommt, hatte ich daran gedacht, vor die Heizung eine Schalung aus Gipskartonplatten auf Latten anzubringen, die Platten zu grundieren und dann dünn zu verputzen. Damit die Heizung Masse bekommt, hatte ich mir überlegt, die Schalung mit Sand aufzufüllen. Macht das auch Sinn, oder ist das totaler Blödsinn?

Wenn außerdem noch jemand wüsste, wo es im Raum München/Augsburg/Landsberg günstigen Lehm gibt, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

Danke erstmal und herzliche Grüße
Gerd Mischler
 
Mein Tipp:

Suchen Sie sich als erstes einen erfahrenen Fachplaner für Altbauten und erstellen Sie mit dessen Hilfe ein Gesamtkonzept. Sonst wird Ihr Vorhaben ein Vorsichhingebastel und alles 3x gebaut und immer noch nicht richtig. Bei Lehm kann ich Ihnen nur empfehlen, auf Fertigprodukte zurückzugreifen. Lehm aus der Grube holen und verbauen funktioniert nicht. Der muss auf Eignung geprüft werden und dann durch Zugabe von z.B. Sand oder Häcksel entsprechend eingestellt werden. Erfahrene Lehmbauer können sowas. Und das Verputzen der Wände ist auch ganz einfach, man schmeisst Matsch an die Wand und macht solange dran rum, bis die Wand lot- und scheitrecht ist und die gewünschte Oberfläche hat(geglättet, feingefilzt, gerieben oder wie auch immer).
MfG
dasMaurer
 
Tip zur Begutachtung der Innenwände

Hallo

Bei der Bemerkung von wegen bis vor 2 Jahren von alten Leutchen bewohnt und Tapeten an den Wänden, kommen mir leider unschöne Bilder von unserem Haus in den Sinn.

Falls die Möglichkeit besteht, bei einer Begehung unbemerkt oder bemerkt die Qualität der momentanen Tapete zu prüfen würde ich dies unbedingt tun. Wir mussten leider nach dem Kauf feststellen, dass ein Grossteil der Wände mit Thermotapete zugekleistert waren. Und Thermotapete auf Fachwerk, das kommt nicht gut, oh nein. Bei uns warens schlussendlich 7 Wände, welche komplett ausgetauscht werden mussten, da die Eichenbalken zum Teil so porös waren, dass man sie mit dem Finger durchstossen konnte. Von den Rückständen des Styroporklebers und deren mühsame Entfernung schreib ich jetzt mal nichts, da gibts schon genug im Forum dazu zu lesen.


Gruss
Marlene
 
2. Begehung

Danke für den Hinweis mit der Thermotapete. Hört sich sehr grausig an.
Gibt es noch etwas, worauf ich bei der 2. Besichtigung unbedingt achten muss und was einem nicht unbedingt einfällt. Dass ich mir Haustechnik, Keller, Dachstuhl, etc. nochmal sehr gut ansehe, versteht sich
Ich hatte in einem Zimmer schon mal die Tapete abgelöst - und war noch nicht schockiert. Gehe allerdings davon aus, dass ich einiges zu sehen bekomme, wenn ich das an den anderen Wänden auch mache.
Das Glück bei dem Haus, ist dass die Außenwände aus Ziegelmauerwerk bestehen und nur das Innenleben aus Holzständern.
Danke und Gruß
Gerd
 
Schon mal nicht ganz schlecht...

...wenn an den Außenwänden "das Holz nicht stört". Aber Ulrich hat recht, ein größeres Sanierungsvorhaben sollte immer durch einen Fachmann begleitet werden. Auch wäre es zur zweiten Begehung sehr gut, den Mann schon dabei zu haben, vier Augen sehen mehr als zwei, insbesondere wenn das zweite Paar neutral und versiert ist.
Wenn's dann soweit ist, dann laß die Nummer mit den Rigips und Sand dahinter. Mal abgesehen davon, daß ich nicht so der Fan von Rigips bin, sollte die Heizung massiv eingeputzt sein. Ganz zu schweigen davon, wie du überhaupt den Sand in die Schale bringen willst und du gewährleistest, daß nirgends was raus rinnt.
Ulrich hat das Verputzen vielleicht etwas leicht dargestellt, aber es ist machbar, wenn man sich ran traut. Und irgenwo Lehm ausbuddeln macht keinen Sinn (nie am falschen Ende sparen...). Wenn du dann mal bis zum Verputzen gekommen bist, findest du hier sicher genug Rat.

Gruß Patrick.
 
Besten Dank Patrick,

ich bin gestern Abend auch noch mal in mich gegangen und zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mich wohl oder übel an das verputzen mit Lehm rantrauen muss. Es nicht zu tun, ist keine Alternative.

Unsere weitere Planung für den Hauskauf sieht so aus:

1. Zweite Begehung ohne Fachmann
2. Begehung mit Gutachter ggfs. auch mit Denkmalschutzbehörde
3. wenn wir dann kaufen, detaillierte und fachmännische Planung mit Handwerkern, Denkmalschutz etc.

Momentan haben wir das Haus einmal begangen und ich versuche gerade ein "Konzept" zu entwerfen, wie die Sanierung dieses Hauses überhaupt funktionieren KÖNNTE und ob wir uns das zutrauen.
Danke nochmal
Gerd
 
2. Tip

Hallo Gerd

Achte auf aufsteigende Feuchtigkeit vom Boden her. Falls das Haus noch Nebengebäude hat, wirf dort einen Blick auf die unteren Wandbereiche, rsp. den Boden. Auch dort hast du die Möglichkeit zu erkennen, wies mit der aufsteigenden Feuchtigkeit aussieht. Falls das Haus ein Sandsteinfundament hat, kann da auch ein Knackpunkt in Punkto Nässe liegen.Oder besichtige das Gebäude nach oder während einiger regnerischen Tage, so hast du auch die Chance eventuelle feuchte Stelle zu sehen.

Bei uns war leider alles zugestellt mit Möbeln, so dass wir keine Chance hatten dies zu sehen. Und darum hatten wir bis vor ein paar Wochen fast einen kompletten Rohbau als EG.

Viel Glück
Marlene
 
Feuchtigkeit

Das Haus hat ein Feuchtigkeitsproblem :-(
Das könnte von einer Regenrinne herrühren, die nicht mehr dicht in die Kanalisation einleitet. Die Feuchtigkeit zeichnet sich innen genau an der Stelle ab, wo draußen die Regenrinne ist.
Oder aber sie kommt vom Keller. Der ist feucht. Dort wurde auf Naturstein mal aufgeputzt und verfliest. So was ist doch eine Gewalttat an einem Haus, oder?
Wir sind jedenfalls darauf vorbereitet, einiges in die Beseitigung der Feuchtigkeit zu stecken und gegebenfalls das Haus nicht zu kaufen, wenn uns ein Sachverständiger sagt, dass das enorm teuer wird. Bloss wo und wie findet man da einen, der sich auskennt.
Gruß
Gerd
 
Oh oh oh

Da kann ich leider keinen Tip geben, aber vieleicht findet sich was in der Sparte Feuchtigkeit?

Da wir es leider auf die "harte" Tour lernen mussten, kann ich nur sagen, dass es kein billiger Punkt auf der Sanierungspreisskala werden wird, falls es was grösseres ist. Da wir fast alles alleine gemacht haben, hat uns der "Spass" nicht nur viel Geld sondern auch Zeit gekostet. Ganz zu schweigen von den ganzen zusätzlichen uneingeplanten Arbeiten und Kosten die uns durch unseren "Neubau" entstehen.

Gruss
Marlene
 
Hat es sich denn wenigstens gelohnt?

Hallo Marlene,

aber es war doch hoffentlich der Mühe wert.

Ja, vor der Feuchtigkeit habe ich einen gewissen Respekt und bin darauf vorbereitet, dass das teuer wird. Vielleicht so teuer, dass das ganze Projekt scheitert.
Ich hoffe, darauf, dass es die Regenrinne ist. Der Aufwand wäre glaube ich vertretbar. Und zum Thema Keller habe ich so viele unterschiedliche Meinungen gelesen, dass ich noch ein bisschen ratlos bin.
Gruß
Gerd
 
Hallo !

Na, das hört sich doch fast so an wie das Abenteuer in das ich mich auch vor fast drei Jahren gestürzt habe. Konstruktion ist bei uns die gleiche, außen Ziegel, innen Fachwerk.
Bei der ersten Besichtigung dachte ich auch, naja Tepeten runter, hier und da paar Schlitze für neue Kabel, neue Fenster rein, beispachteln, grundieren, streichen und dann sind die Wände fertig. Die Böden müßten auch noch mal erneuert werden...die Türen kann man ja irgendwann mal abbeizen und neu lackieren....
Geh mal davon aus, das es nicht bei Tapete entfernen und Feinputz auftragen bleibt. Der alte Putz wird hier und da hohl liegen, vor allem an den Innenwänden. Kommt dann mit der Tapete runter, huch, an der Decke fehlt jetzt auch ein Stück Putz...An den Fachwerkinnenwänden zeigten sich dann im EG auch Holzschänden, nachdem der Putz runter war. Dann kannst du anfangen immer wieder auszubessern, oder es jetzt einmal auf einen Rutsch konsequent zu erneuern, aber bitte nicht durch kaschieren mit Gipskarton.
Wir haben alle Putze entfernt, auf den Ziegelaußenwänden haben wir auch Schilfdämmung mit Wandheizung. Das geht in Eigenleistung. Die Schilfmatten werden in Lehm an die Wand "geklebt" und festgedübelt, die Halter für die Heizrohe auch durch die Schilfmatten an die Wand geschraubt, da kommt kein Lehmpaket runter, keine Angst ;-)


Wenn du viel in Eigenleistung machen willst, geh davon aus das es doppelt so lange dauert, wie du es dir jetzt denkst und das die gesamte Freizeit dafür drauf geht. Wollte ich vorher auch nicht glauben, als mir das Altbauerfahrene sagten, aber es war so.

Nur Mut und viel Erfolg,
Karsten
 
Erfahrungswerte

Hallo Karsten,

danke für die Ermunterung. Auf ungefähr das Abenteuer, das Du hier beschreibst, stelle ich mich innerlich ein. Ich will alle Wände komplett freilegen und neu verputzen - bisschen drüberkleistern ist doch genauso viel Arbeit wie gleich richtig verputzen. Und ich will das eigentlich nur einmal machen. Also gleich gescheit. Ich möchte das Haus in einem Jahr so weit haben, dass es in Teilen bewohnbar ist.
Grausen tut es mir natürlich vor dem Gedanken, was ich so alles zu sehen bekommen könnte, wenn die Tapete runter ist. Und was die Erneuerung der Balken dann kostet. Wir befinden uns auch noch in der Phase, wo wir uns sehr genau überlegen, ob wir uns eine komplette Sanierung - mit viel Eigenarbeit - dieses Hause mit etwa 140 m2, finanziell wirklich leisten können. Und irgendwo müssen wir da natürlich auch einen Posten für die Leichen einplanen, die in dem Bauwerk selbst noch lauern könnten. Gibt es da Erfahrungswerte?
Gruß
Gerd
 
Erfahrungswerte?

@Karsten: Wieso kommt mir das so bekannt vor? Irgendwie scheinen sich hier viele, die ihr Haus in Eigenleistung sanieren und renovieren, im selben Albtraum zu befinden, schmunzel

Hallo Gerd
Frag uns das mal, wenn wir endlich im Haus wohnen. Wir sind ja nun schon seit Februar dran und hoffen immer noch, dass wirs bis zum Frühlingsanfang endlich geschafft haben.
Ich stimme Patrick voll und ganz zu, Freizeit wird es, falls ihr das Haus kauft und so viel wie möglich in Eigenleistung macht, für gaaaaanz lange Zeit nicht mehr geben. Ob nutzreiche Erfahrungswerte in Bezug auf die finaziellen Kosten dir da wirklich weiterhelfen, das bezweifle ich, denn auch euer Objekt tönt mir sehr nach Wundertüte und da kann man wohl schwer was über den Daumen gepeilt sagen. Wir sind schon zufrieden und glücklich, wenn das monatliche Total unserer Baumaterialkosten nicht wie am Anfang die Limite der Kreditkarte sprengt.

Viele Grüsse aus Südhessen nach Bayern
Marlene
 
Albtraum ?

Hallo !

Naja, Albtraum, kommt immer darauf an, was man sich vorher vorstellt und mit welcher Einstellung man an die Sache herangeht.
Wir wollten und konnten alles in Eigenleistung erledigen, das funktionierte aber nur so gut, weil es im Freundes- und Verwandtenkreis viele Handwerker gibt, die Ihre Zeit, Rat und Ausrüstung zur Verfügung gestellt haben. Die finanziellen Kosten waren also "nur" das Material, das lässt sich gut kalkulieren. Wir haben uns keinen Druck gemacht und keinen Einzugstermin geplant, wenn´s fertig wird, ist es fertig und nicht früher. Es hat dann 2 Jahre gedauert und ich alleine habe ca. 3500 Arbeitsstunden geleistet, die Stunden der Freunde und Verwandten habe ich nie nachgehalten.
Ja, ich würde es wieder so machen !

Karsten
 
Zeit/Kosten

Kosten für Leichen, schwierig. Grundsätzlich solltest erst mal wissen, was außen kommt (Dach, Fassade, Dachentwässerung, Fenster). Bei mir war/ist es der größere Posten. Ein weiterer Posten ist natürlich Heizung/Sanitär. Damit hätte ich dann auch schon die Dinge aufgezählt, die bei mir von Handwerkern gemacht worden sind, bzw noch laufen (Endinstallation Sanitär). Und die sollten aus meiner Sicht auch von Profis gemacht werden (mein ewiger Spruch: nie am falschen Ende sparren!).
So, was ich nun mache (seit April 2006, jeden Abend bis 21-24 Uhr, jedes Wochenende, jeden freien Tag und teilweise auch Sonn-/Feiertags) ist nun der kleine Rest. Die Hütte vollständig entkernen, Durchbrüche für Handwerker vorbereiten, 30 qm Außenwand wieder ausfachen, nachdem die Schwelle getauscht worden ist, alle Böden öffnen, ausgleichen, wieder zumachen, Türsturze erhöhen, Elektrik, Treppen betonieren (ist lustig, sollte jeder mal gemacht haben, aber bloß nicht ohne CAD), Heizraum in die Scheune plus Kamin mauern, etc. etc. Dann natürlich alle Wände abfräsen und neu (naß) verputzen. Weiter kommt dann der Filzputz, der bei mir überall sein wird und alle anderen Endbeläge.
Geplanter Einzug wird nächsten Spätsommer, also ca. 2,5 Jahre in Summe. Mein Vorteil ist halt, daß ich nicht drin Wohne und gewerksmäßig durcharbeiten kann.
Und Ja, mir macht es noch Spaß. Im Sommer mußte ich zwei Tage dienstlich weg, da haben mir die Finger gebrannt, harhar.
Kosten für Leichen, meine Leichen waren wie vermutet kaputtes Holz, und das nicht zu wenig. Ansonsten eigentlich nix (nix ist gut, mit dem Holz, was neu verbaut worden ist, könnte ich lange heizen...). Diese Leichen hat mein Bauleiter aber ziemlich genau in seiner Schätzung getroffen und entsprechend ausgeschrieben. Bei einem guten Bauleiter wirst du auch Schätzwerte pro qm für Gewerke finden. Also wichtig, ein versierter Fachmann muß her, es geht über ein paar Rollen Tapeten hinaus.
Die Kosten, die ich bis jetzt für das Material, das ich verarbeitet habe, ausgegeben habe, kann so freiweg nicht sagen, da müßte ich die Rechnungen rausgruschdeln (in Gewicht irgendwas zwischen 25 und 40 Tonnen). Ich habe bei der Finanzierung eine Summe auf die Schätzung meines Bauleiters draufgepackt, damit ich nicht zum Schluß PVC statt Granit nehmen muß. Es muß halt variabel gestaltet sein, daß der Rest nicht abgerufen werden muß.
Aber eine Kostenaufstellung wird die Bank ohnehin wollen. Lade dann noch was drauf (sofern möglich), du wirst es brauchen.
Jetzt noch zwei Tips (sofern du noch Lust hast :), ich hoffe ja, denn dein Motto ist gut!). Bei viel Eigenleistung, erstens spar nich am Werkzeug, kaufe statt leihe, besser ein paar Mark für gutes Werkzeug, als sich mit Ramsch ärgern und zweitens geh zum Fachhändler für's Material. Am besten zu einem, der Material liefern kann oder einen Laster hat zum selber holen. Ich kaufe auf Palletten. Ein Kombi mit Anhänger ist ein Witz, da bist du mehr auf der Straße als auf der Baustelle.

Gruß Patrick.
 
Hallo Karsten, nochmals Danke.
Ich glaube, wir würden mit der gleichen Einstellung rangehen. Uns kommt es darauf an, einen Traum zu verwirklichen: Den vom Leben in einem alten Haus mit Charakter, im Herzen einer wunderschönen alten Stadt.
Hetzen bei den Arbeiten macht da keinen Sinn. Die sollten glaube ich wirklich vernünftig und so ausgeführt werden, dass möglichst wenig Folgekosten durch unsachgemäße Arbeit kommen. Ich weiß, dass ich sehr vieles selbst machen und noch einiges dazu lernen kann. Und für den Rest hoffe ich, gibt es hier im Forum Rat.
Einiges kann ich mit Sicherheit nicht selbst - beispielsweise die Auslegung unserer Wandheizung berechnen.Da muss dann der Fachmann ran.
Viele Grüße
Gerd
 
Es scheint also doch zu gehen ;-)

Dir auch nochmal besten Dank für Deinen Rat Patrick.
Es ist einfach wichtig, zu hören, dass die Einstellung mit der wir daran gehen würden, nicht ganz verkehrt ist.

Ja, Dach, Fassade, Fenster, Heizung, Feuchtigkeit wird bei uns auch der Fachmann machen. Gibt es eigentlich eine grobe Ecke, womit ich bei der Erneurung von Holzständern und -balken pro Meter ungefähr rechnen müsste?

Innen sind abgesehen von Elektro und Heizung dann wir dran. Sanitärleitungen sehen so aus, als ob sie drin bleiben könnten. Elektro ist erst in den 80ern gemacht worden.

Die Einstellung mit der ich arbeiten will ist: lieber langsam, dafür gründlich; gutes Material muss sein, denn ich habe keine Lust mich zu ärgern; nicht hetzen, nur nicht hetzen und Freizeit ist Bauzeit, aber Pause machen muss auch mal sein.

Was das Werkzeug angeht, so werde ich mir das eine oder andere leihen müssen. Denn einen Hilti habe ich ebenso wenig wie eine Putzmaschine, dafür aber Freunde, die gerade eine Renovierung hinter sich und deshalb auch das Werkzeug haben.

Zeitlich würden wir schon gerne nach einem halben Jahr einziehen. Nachdem es aber immer doppelt so lange dauert wohl erst nach einem Jahr. Dass das Haus dann noch nicht ganz fertig ist, müssen wir in Kauf nehmen. Das Dach wird dann bestimmt noch nicht ausgebaut sein und der Keller steht auch noch an. Allerdings werde ich während der Bauarbeiten wohl einen Teil des Hauses (Dachgeschoss - im alten Zustand) beziehen müssen. Denn wir wollen nicht drei Objekte - ein Haus und zwei Wohnung finanzieren.

Ich hoffe, mit der Einstellung kommen wir da hin, wo wir hinwollen - nämlich zum Traum vom Leben in einem alten Haus und nicht in so einer Betonbude oder einem Neubau im Neubaugebiet. Alte Häuser sind so ein Privileg :)

Gerd
 
Nicht ganz so schlimm :)

Hallo

Jetzt muss ich uns wohl etwas verteidigen :) Auch bei uns ist es nicht so, dass wir gar keine Freude an unserem Objekt mehr haben. Doch wird mir wohl der Eine oder Andere zustimmen, dass es auch mal Momente geben wird oder kann, wo einem alle Glieder so weh tun, dass der Gedanke an den nächsten Arbeitstag auf der Baustelle und die viele noch anstehenden Arbeiten nicht mehr ganz so viel Freude bereiten:)

Wenn man einen Teil des Objektes nach einer Zeit zum Wohnen beziehen kann, toll, leider ist das bei uns zum Beispiel auch nicht möglich. Schon kurz nach Erwerb mussten wir feststellen, dass die ganze Sanitäreinstallation komplett ausgetauscht werden musste. Kurz darauf hatten wir das Erlebnis den ersten faulen Eichenbalken (an unserem Hochzeitstag) zu finden, eine Stunde später kamen wir zum Fazit: 7 Wände müssen gehn...... Also Rohbau im EG, 2 Seiten Fundament abdichten und Feuchtigkeitssperre einziehen, Hof trockenlegen, komplette Elektrik neu (da sind wir jetzt noch dran), Fenster austauschen, Haustür versetzten und einbauen, einen Estrich komplett neu aufbauen, Thermotapeten entfernen, Wände neuverputzen (muss noch gemacht werden), Dielenböden von Linoleum und betonhartem Kleber entfernen, Dielenbodenaufarbeitung steht noch an, 2 Bäder und eine Küche komplett neu ein- und aufbauen (noch zu machen). Wandgestaltung, etc. pp. Und dies alles gemacht von meinem Ehemann und mir alleine. Leider wohnen unsere Verwandschaften zu weit weg und unsere Freunde sind alle auch am Sanieren und Renovieren, also: bad timing

Die Heizung mit Heizkörpern haben wir einbauen lassen und bei den neuen Wänden hatten wir etwas Unterstützung.

Und auch wir haben neben der Hausfinanzierung noch eine für die momentane Eigentumswohnung am laufen, das ist auch der eine Grund warum wir so schnell wie möglich umziehen möchten. Der andere ist, dass ich noch meine gehbehinderte Mutter bei uns wohnen habe und pflege. Aus diesem Grund bauen wir auch im EG alles behindertengerecht, was das Zusammenleben ungemein erleichtern wird.

Vieleicht verstehst du jetzt Gerd, warum man zwischendurch auch mal nicht so grosse Freude an seinem alten Haus verspühren kann. Jedoch setzen wir uns nach jedem Arbeitstag einen Augenblick in unser zukünftiges Wohnzimmer und schauen uns das Flammenspiel in unserem Dauerbrandofen an, entspannen und rat mal was wir dann machen..... genau, wir freuen uns auf die Zeit nach der Bauphase, die Zeit der Ruhe und des Geniessens :)

Gruss
Marlene
 
Keine Verteidigung von Nöten

Hallo Marlene, Du musst Dich wirklich nicht verteidigen. Ich verstehe sehr gut, dass es Momente gibt, in denen es einem kräftig stinkt. Ich habe zwei Wohnungen rennoviert.
Aber eben noch nie ein altes Haus - und muss da erstmal meinen Respekt vor der ganzen Sache in den Griff kriegen.
Vor dem was Ihr da treibt habe ich deshalb auch eine ganz gehörige Hochachtung. Das war vorhin nicht im Sinne von "na also, geht doch" gemeint sondern eher im Sinne von "puh, scheint ja doch möglich zu sein."
Also, no harm intended.
Gruß
Gerd
 
Thema: Innenwände
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