Vorgesetztes Fachwerk

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Peter Pan

Guest
Hallo,
ich möchte ein kleines Landarbeiterhaus (2-schalige Ziegelwand) etwas dämmen. Da ich keinen großen Dachüberstand habe, wäre die günstigste Variante, ein Fachwerk vorzusetzen (keine statische Funktion, außer das eigene Gewicht) und die Zwischenräume mit einer putztragenden Dämmschicht auszufüllen. Das Fachwerk soll unten auf einem Streifenfundament aufgesetzt und nach oben hin mit Bolzen an der Hauswand fixiert werden.

Die Maße sollten wie folgt sein.
Fachwerkholz 140 bis 150 x 60 mm
Dämmstoff 50 mm (darauf Putzträger und Putz)

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir mit ein paar Tipps helfen könntet.

1. Eiche ist natürlich nicht erschwinglich. Welches Holz in welcher Qualität wäre denn Mindeststandard, d.h. es soll sich nicht zu sehr verziehen (Lärche hat beim Nachbarn bei einer Konstruktion alle Nägel herausgezogen).
2. Fachwerk soll dunkel werden. Welche Farbe bzw. Imprägnierung ist sinnvoll? Alle Seiten, nehme ich an.
3. Dämmwirkung: Soll hinter das Holz auch eine dünne Dämmung oder soll zwischen dem Holz und der Wand ein 5 mm Abstand sein, oder kann das Holz direkt auf die Wand?
4. Die Dämmplatten sollen mit Kleber wie beim Verbundsysten direkt auf das Mauerwerk aufgeklebt werden. Wie soll die Anbindung Dämmplatten seitlich an das Holz sein?
5. Wie soll der Putz zum Holz stehen? Einfach ran an die Balken? Sicher entstehen ja nach einer Zeit Schwindrisse.
6. Ist für so etwas eine Baugenehmigung erforderlich (Haus steht außerhalb Gemeinde)

Verzeiht mir die nicht ganz fachgerechten Begriffe.

Herzliche Grüße
 
fachwerk-I11811_20143882341.jpgIdee

Die Idee mit dem vorgesetzten Fachwerk kommt immer mal wieder hier auf... sie ist Murks, kann man pauschal fast schon so sagen. Es wird mittelfristig zu mehr Problemen kommen, als damit gelöst werden.
Bitte mal die Suche bemühen, dann kann ich mir die wiederholte Tipperei sparen...
Bei Fragen im Detail bitte fragen...

MfG,
Sebastian Hausleithner
 
Aufgesetztes Fachwerk

Wieso Murks? Ich habe es mal über die Suche versucht. Auf die Frage "Wie wird aufgesetztes Fachwerk richtig ausgefacht?" kommt keine abschlägige Meinung, sondern ein Vorschlag. Auf den Titel "Fachwerkhaus dämmen" z.B. zwar einige Gründe dagegen, die aber auf dem sehr speziellen Beispiel basieren und bei mir eigentlich so nicht zutreffen.

Mir ist schon klar, dass ich damit vielleicht nur 10 Heizkosten spare (nach einer Berechnung im o.g. Beispiel). Ich habe aber ein sehr schlechtes Ziegelbild (Fugen sind aber Fest und einwandfrei), da der Vorbesitzer haufenweise Tür- und Fenster Veränderungen mit anderen Ziegeln (und Mörtel) vorgenommen hat und ebenso haufenweise Nägel und Dübel hinterlassen hat.

Klar, ich könnte alles einfach farbig streichen oder ein Verbundsystem aufbringen. Farbig gestrichene Ziegel oder Vollputz gefallen uns aber nicht und für das Verbundsystem oder eine hinterlüftete Holzverkleidung ist der Dachüberstand nicht ausreichend, was er bei etwa 60-70 mm aber wäre.

Als Laie verstehe ich Ihre Aussage auch nicht, da die "normalen" Fachwerke ja auch irgendwie ausgefüllt werden und dort sich die von mir gestellten Fragen ja auch stellen.

Kurz: Ich möchte primär das hässliche Außenbild verbessern und bei dieser Maßnahme vielleicht die Dämmung ein bisschen erhöhen, u.a. ist es hier auch oft sehr stürmisch. Und Fachwerk passt in die Region.

Herzliche Grüße
 
Nachtrag

.. als Holzart habe ich z.B. Bongossi bzw. Azobe gefunden, das besonders witterungsbeständig sein soll und mit 12,50 € pro lfm. günstig ist und in 150x60 mm ohne Aufpreis lieferbar ist. ich brauche etwa 200 Meter. Gibt es damit Erfahrungen?
 
Potemkinfachwerk

Wie wollen Sie die Fugen zwischen Ihrem billigen Tropenholz und Putz dichtkriegen?
Können Sie sich vorstellen was passiert wenn da Regen und Treibschnee dahinter gelangen?
 
Darauf hatte ich ja eine Antwort erwartet..

Wie kriegen Sie denn die Fugen zu einem anderen Holz dicht? Oder gibt es das Problem bei "normalem" Fachwerk gar nicht. Und wenn, warum dann nicht? Ich hatte eigentlich Hilfe und keine Polemik erhofft. Nach Ihrer Aussage ist das also durchaus machbar, nur die Holzart wäre falsch, oder? Dann helfen Sie mir doch mit einer passenden Holzart auf die Sprünge, falls es die außer Eiche geben sollte.
 
Naja,

ob an ein kleines Landarbeiterhaus aus Ziegelstein eine Fachwerkoptik passt....?

Dann lieber alles mit Dämmung bekleben, ohne Anschlußprobleme zwischen Holz und Dämmplatte und Fachwerk aufmalen.


//www.youtube.com/embed/-USGnoldF3w

Mit Grüßen
Danilo
 
Probleme

Beim "klassischen" FW ergeben sich tatsächlich solche Probleme nicht, da von außen eindringende Feuchtigkeit sich i.d.R. in der "warmen" Wand weitflächig verteilen und diese dann auch rücktrocknen kann. Das hat mit den "klassischen" Materialien ebenso wie mit der Wärmeverteilung von innen nach außen zu tun, um es mal "einfach" auszudrücken.

Bei dem Bild oben ist Fachwerk auf Fachwerk 1:1 aufgedoppelt, die Zwischenräume/Gefache mit EPS-Dämmung und Kunstharzkratzputz versehen worden. Nach wenigen Jahren stehen ernsthafte Sanierungsarbeiten an, die mit entsprechenden Kosten verbunden sind, die die "Ersparnis" durch die Wärmedämmung bei weitem auffressen... alleine das Gerüst geht ordentlich ins Geld.

Die im Filmchen dargestellte Lösung ist bauphysikalisch die bessere, wenn man denn auf Deubelkommraus tatsächlich die Fachwerkoptik erreichen möchte.

MfG,
Sebastian Hausleithner
 
Potemkinfachwerk

Das war keine Polemik sondern eine Anregung zum Nachdenken.
 
in einem Forum

für fachgerechte Sanierung,zu erwarten mit der Materialmixtur ,eine zufriedenstellende Antwort zu bekommen ist aber auch ein wenig Wunschdenken..
Bongossi ist halt Tropenholz ,und übrigens vom aussterben bedroht.
ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum das 2 schalige Ziegelhaus nicht einfach von Aussen mit nem Vernunftigen Wärmedämm verbundsystem Gedämmt wird.

die einzig richtige antwort wäre wohlmöglich gewesen ,Haus abstützen,Ziegelfassade raus,Eichenfachwerk wieder rein und mit Lehmsteinen oder ähnlichem material wieder ausfachen,,, etc,
aber warum?
Ziegelhäuser sind doch auch schön:)
naja ,wie dem auch sei,ich kann von einem solchen vorhaben auch nur abraten.
und auch wenn sich hier im Forum viele antworten etwas schroff anhören ,, es steckt sehr viel wahres darin..
greets.Flakes
 
Danke

Das hört sich jetzt alles plausibel und nachvollziehbar an.

Holzimitat aus Putz soll es aber nicht sein. Wir lästern schon, wenn irgendwo Kunstblumen stehen, oder noch schlimmer, Buchattrappen. Scheint nach dem Film auch ein sehr hoher Aufwand zu sein. Da wäre es doch sicher einfacher, auf einem echten vollflächigen Verbundsystem aus wasserdichtem Dämmstoff echte Holzbretter in einen etwas stärkeren Putz zu versenken, oder? Wenn Putz unmittelbar auf dem Dämmstoff aufgebracht ist, kann ja eigentlich keine Feuchtigkeit von den Brettern her eindringen.

Auf jeden Fall denke ich nach den fachlichen Hinweisen jetzt über eine Variante ohne Fachwerk nach. Eine Vergrößerung der Dachüberstände um 1 Ziegelreihe hatte ich ursprünglich vor. Eine zweite Reihe wird nach Auskunft des Dachdeckers nicht wesentlich mehr kosten und ich bin dann offen für andere Varianten. Voraussichtlich in diesem Fall dann Dämmstoff auf die Ziegel kleben und hinterlüftete Profilholzfassade.
 
fachwerk-I6519_201439223855.jpgFachwerkimitat:

Wenn Du Bretter in den Mörtel "versenken" willst, tauchen andere Probleme auf: Putz und Bretter gleichzeitig wird nicht gehen - die sitzen maximal oben drauf. Bretter wölben sich - dahinter sammelt sich Viehzeug und Dreck. Wie willst Du die Bretter sicher befestigen ?
 
Fachwerkimitat

Hallo,

habe ich auch gar nicht vor. War nur so ein Gedanke. Wir haben uns für eine hinterlüftete Holzfassade entschieden. Sind nur noch nicht sicher, ob vertikal oder horizontal. Um Bretter später ggf. auch einzeln austauschen zu können, kommt vertikal eine Deckelschalung und horizontal eine Keilstülpschalung in Frage. Voraussichtlich Lärche oder Sibirische Lärche. Da findet man aber gegensätzliche Meinungen. Mein Nachbar hat einen Zaun aus Lärche gebaut. Da wurden die Schrauben durch Verziehen aus dem Holz gerissen. Kann sein, dass das Holz nicht trocken genug war. Ich möchte natürlich nicht, dass so was bei der Fassade passiert.
 
Ich

hatte hier schon mehrfach Bilder eines imitierten Fachwerks. Da weiß ich bis heute nicht, ob ich lachen oder weinen soll, so billig ist das. Die Bretter sind verbogen in alle Richtungen, mit dicken sichtbaren Schrauben befestigt,... nur als Bestärkung für die Entscheidung!
 
Thema: Vorgesetztes Fachwerk
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