Vinyl über Dielenboden und alten Dämmung ?

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AlexXYZ

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Hallo,
wie in meinem Profil beschrieben haben wir vor kurzem ein Haus mit 2 Wohneinheiten mit Keller aus dem Jahr 1920 erworben.

Wir haben gerade angefangen die EG-Wohnung (80qm) zu renovieren, diese möchten wir nach der Renovierung erstmal selbst beziehen und in paar Jahren (bei Nachwuchs etc.) nach oben in die Wohnung (140qm) über 2 Etagen umziehen.

Als erstes wollten wir schauen was unter den Dielenböden ist um zu sehen wie es mit der Dämmung ausschaut. Es ist ein Gemisch aus Schlacke und Bauschutt. Meine Erste Frage war, kann man das drin lassen oder sollte man es aus energetischer Sicht mit was neuem dämmen?

Heute war ein Bekannter (Fachmann) da, der sich alles angeschaut hat. Er meinte, da diese Wohneinheit in Zukunft nur als Mietobjekt genutzt wird wäre das beste alles so zulassen wie es ist und den Boden eben schleifen oder mit OSB platten versehen und Trittschaldämmung die auch gleichzeitig Wärmedämmung ist zu versehen und oben drauf Vinyl.

Als er das gesagt hat war ich erleichtert, da ich vor dem riesigen Aufwand mit Boden raus, Schlacke raus und alles neu, als Laie etwas Angst bekommen habe...

Jetzt habe ich gelesen das sich Schimmel bilden könnte wenn man Vinyl über Dielenböden, stimmt das? und was haltet ihr von der Dämmung?
 
Bodendämmung unter Holzdielen

Zur Beurteilung angeben ob der Raum unterkellert ist und wie der Aufbau genau aussieht.

Dielenböden über potentiell feuchtem Untergrund mit diffusionsdichten Belägen wie OSB- Platten, Vinyl oä abzudecken kann zur Verrottung führen, da sich Feuchtigkeit unter dem Belag staut.

Auch wenn Räumlichkeiten vermietet werden sollten sie gedämmt werden, um behagliche Wohnverhältnisse mit günstigen Betriebskosten zu ermöglichen.

Ich habe auch vermietete Wohnungen immer so saniert als ob es für mich selbst wäre- was nicht nur ökologisch sinnvoll ist sondern auch zur besseren Vermietbarkeit beiträgt.
Zudem werden günstige Heizkosten bei den möglichen maximalen Gesamtausgaben für Miete inkl Betriebskosten von Mietern berücksichtigt.

Der Energieausweis muß idR ohnehin vorgelegt werden, zumindest die Nebenkosten inkl Heizung angegeben werden.

Steuerlich macht’s auch Sinn, da alle Sanierungskosten von den Mieteinnahmen abgezogen werden können- von evt Zuschüssen ganz abgesehen.

Trittschalldämmung im Erdgeschoß ist sinnlos und erfüllt ohnehin kaum Wärmedämmfunktionen.

Wieweit Dämmung sinnvoll ist hängt vom jetzigen Zustand, dem Heizsystem, der Wärmeverteilung, dem Zustand der Räumlichkeiten etc ab.

Zur Beurteilung müßten wesentlich mehr Angaben vorhanden sein-
schon um teure Bauschäden zu verhindern.
Ob euer Bekannte dazu qualifiziert ist wage ich bei dem Ratschlag zu bezweifeln

Andreas Teich
 
Also

wie beschriben, ist die EG Wohnung über einem Keller eines Sandsteinhauses. Der Keller ist für ein Sandsteinhaus im Vergleich zu den Nachbar Häusern sehr trocken.
Den Kellerdecke zu dämmen kommt wegen der niedrigen Höhe nicht in Frage...
Die Kellerdecke besteht aus Ziegelsteinen die wie ein Brücke von Stahträger zu Stahtrträger aufgebaut sind. Darüber liegen im Abstand von 60cm Holzbalken. auf den holzbalken sind die Dielen befestigt. Der Hohlraum ist aus einer Mischung aus Schlacke und Bauschutt befüllt.

Lohnt sich der Aufwand und die Energie um das alles auszutauschen? oder ist diese Art von Dämmung hinnehmbar?

Steurlich macht es für uns eben keinen Sinn, da wir die Wohnung erstmal für die nächsten Jahre selbst beziehen...

Weitere Infos über das Haus: 2000 kam eine neue Gasheizug mit neuen Leitungen rein. Die Holzfenster sind von 1980 und werden demnächst durch Doppelverglaste Fenster mit Rolläden ausgetauscht.
 
Erdgeschoßboden dämmen

Der Dämmwert des vorhanden Bodens ist sicher minimal.

Besonders Fußbodendämmungen gegen Erde oder Keller und Dämmungen der obersten Geschoßdecke sind die Dämmarten, die als wirtschaftlichste im Verhältnis zu den Kosten angeshen werden, was sich bei zahlreichen Untersuchungen bestätigt hat.

Am besten alles ausräumen-
die Dielen können bei vorsichtiger Demontage evt wieder verwendet werden-
Die Metallträger können gesäubert und mit Rostschutz behandelt werden.

Auf die Rohdecke Feuchtigkeitssperre (EPDM- oder PE-Folie, Katja Sprint, Erika von Bauder oä)auslegen und am Rand bis zur Oberkante Fußboden bzw bis unter die künftige Fußleiste hochziehen.

KVH-Balken ca 50/100 oder 60/120
(je nachdem welche Höhe zur Verfügung steht)
quer zu den Metallträgern im Achsabstand von ca 50-60 cm verteilen und auf den Trägern mit Gummigranulat, Hartholzstücken oä zur Nivellierung unterfüttern.

Die Randbalken mit einem Abstand von ca 10 cm zur Mauer verlegen.

Zwischenräume leicht überhöht mit Dämmung füllen (Zellulose, Holzfaser, Hanf oä)

Dann Dielen aufschrauben, am besten ölen und anschließend die Fußleisten., evt noch Viertelstäbe davorsetzen.

Wenn die mögliche Aufbauhöhe bekannt ist kann der U-Wert berechnet werden- der Unterschied zum Jetzt-Zustand wird beträchtlich sein.

Falls der Keller belüftet ist kann diese im Winter reduziert werden, da die Feuchtigkeit im Sommer am höchsten ist.
Der Keller verliert dadurch weniger Wärme.

Sinnvollerweise Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Keller und Wohnraum mit Hygro-/Thermometer überprüfen.

Andreas Teich
 
Kellerhöhe

Wie hoch ist der Keller? Es handelt sich wohl um eine Kappendecke.Ist sie verputzt? Wie wird/soll der Keller genutzt werden? Es sollte bedacht werden, wie Herr Teich bemerkte, dass sich eine hochwertige Wohnung mit Naturholzboden besser vermieten läßt. Ich weiß ja nicht , wie bei Euch der Wohnungsmarkt aussieht. Bei uns im kleinstädtischen Sachsen gibt es einen Wohnungsüberschuss (noch). Die Nachfrage nach hochwertig und besonders saniertem Wohnraum jedoch steigt.
 
Richtig,

Kappendecke... und ja die Decke ist verputzt.
Laut Vorbesitzerin war der Keller auf Erdreich. Die Leute haben vor ca. 30 Jahren Beton oder ähnlich reingegossen. dadurch ist die Kellerhöhe massiv geschrumpft. Ich schätze ca. 175-180cm. dadurch würde eine Dämmung von unten kaum möglich, oder?

Was Herr Teich beschreibt ist sicher die beste aber auch bestimmt die aufwendigste Art. Gibt es eine günstigere und einfachere Art? Es muss ja nicht gleich mit der Dämmkeule draufgeschlagen werden...
Gute Schalldämmung und Vinyl drauf bringt nichts meint ihr?

Wir leben in einer pfälzischen Kleinstadt, hier herscht seit Jahren Wohnungsmangel, gerade im 2-3 Zimmerbereich und die Mieten sowie Imobilienpreise expplodieren.
 
Fußbodendämmung

Es geht immer billiger.
Allerdings sind 12 cm Dämmung bei einem praktisch ungedämmtem Fußboden nicht als Dämmkeule zu bezeichne, sondern eher ein Minimum.

Alles was oben aufgelegt wird reduziert die Austrocknung der Dielen undd führt über kurz oder lang zur Verrottung, was wesenlich teurer wird, als eine von vornherein solide Konstruktion zu wählen.

Davon abgesehen ermöglicht die Dämmung einen fußwarmen, angenehmen Boden und reduziert die Heizkosten.

Wenn momentan kein neuer Fußbodenaufbau drin ist könnten auch einfach nur ca 2- 5 cm dicke PUR-, Kork- oder Holzfaserdämmplatten auf den Boden gelegt und darauf Fertigparkett oder Korkparkett verlegt werden.

Wenns nicht klackern soll beim Begehen Teppich verlegen, falls die Schalldämmung nach oben schlecht ist.

Allerdings sollte die Neukonstruktion bei 15-20 qm Raumgröße auch in max drei Tagen fertig sein.

Andreas Teich
 
Dämmung

Was würde so ein neuer Fussbodenaufbau von einer Fachfirma kosten ca.?
3 Zimmer, Küche Bad + Gäste WC, ca. 80qm
 
Dämmung auf Dielenboden

Hätten PUR Platten und Fertigparkett nicht den selben Effekt wie die Trittschalldämmung und Vinyl in Bezug auf Schimmel?

Am besten wäre uns eine Lösung auf den Dielen?!?
 
Schimmel bei Bodenaufbau

Jeder relativ dichte Belag ermöglicht über potentiell feuchtem Untergrund Schimmel-
deshalb wäre das nur eine provisorische Lösung, wenn kein neuer Aufbau erfolgen soll.

Besser wäre Dämmung mit trittfesten Holzfaserplatten und möglichst diffusionsoffenem Belag,
zB Teppich ohne Schaumrücken oder geölte Holzdielen.

40 mm dicke Holzfaserplatten mit Verlegelatten dazwischen zum Verschrauben von Holzdielen kosten etwa 20,-€/qm.
Verlegen kann das jeder Tischler, Bodenleger, Zimmermann oder auch Heimwerker.

Allerdings hat das mit Dielen eine Aufbauhöhe von ca 60 mm,
in jedem Fall müßten Türen gekürzt und möglichst auch die Zargen.

Wenn die Türen gut erhalten sind würde ich schon aus diesem Grunde die ursüprüngliche Höhe beibehalten und
gleich einen neuen, gut gedämmten Boden konstruieren-

auf Dauer sicher sinnvoller und wirtschaftlicher als jedes Provisorium,was zusätzliche Kosten
und Nachteile für Tür- und Rahmenkürzung, geringere Raumhöhe und Schwellen bei Übergängen mit sich bringt.

Andreas Teich
 
nachwievor

wäre die Dämmung der kellerdecke der bessere Weg, hier reichen schon 6cm. Also erstmal Kellertemperatur feststellen und genau Höhe ermitteln. Die Nutzungsart ist immer noch unbekannt. Falls keine hochwertige Nutzung reichen auch 1,70 Höhe.
 
Dämmung der Kellerdecke

Das ist sicher mit die günstigste Variante, allerdings bleiben bei Kappendecken und ungedämmten Außenwänden die Wärmebrücken im Randbereich.
Je nach Höhe des Hohlraumes unter den Dielen kann dieser mit Zellulose ausgeblasen werden, wenn im Randbereich ein Brett entfernt wird.

Andreas Teich
 
fachwerk-I22958_2017129165714.JPGKellerdecke dämmen

Die Nutzungsart des Kellers ist nicht unbekannt, das hatte ich geschrieben... Waschküche, kleine Hobbywerkstatt und 2 Abstellräume.
Ich habe eben nochmal gemessen, es sind 190cm an den Eisenträger, also habe mich in der Höhe doch etwas verschätzt ;) würde dann ja passen um vom Keller her zu dämmen? Allerdings verlaufen viele viele Leitungen an der Kellerdecke entlang, was nimmt man da für Material?
 
Kellerdecke-Dämmung

bei vielen Rohren ists am einfachsten,
im Trockenbau eine abgehängte Decke zu erstellen und
den Hohllraum mit Zellulose auszublasen-
dann werden die Rohre gleich mitgedämmt.

Wenns auf Optik nicht ankommt transparente Dampfbremsfolie verwenden und darunter Sparschalung montieren.
Dann läßt sich die Einblasdämmung besser auf ungedämmte Bereiche kontrollieren.

Allerdings verbleiben dabei in allen Randbereichen Wärmebrücken

Andreas Teich
 
fachwerk-I22958_201712917341.JPGKellerdecke dämmen

gibt es eine alternative zu der Einblastechnik, zum Beispiel. Platten oder ähnliches?
Die verbleibenden Wärmebrücken fallen aber doch nicht so ins Gewicht, oder?
 
Kellerdeckendämmung

Es gibt immer Alternativen- nur ist es aufwendig, um alle Rohre herum zu dämmen, ohne auch hier Wärmebrücken zu hinterlassen.

Gerade im Randbereich sind Wärmebrücken ungünstig,
weil hier am ehesten Kondensat anfällt und der Fußpunkt von Außenwänden am häufigsten von Schimmel befallen wird.

Wenn die Unterkonstruktion der Dielen ok ist können evt nur die Dielen entfernt, die Zwischenräume etwas geleert und nachgedämmt werden.
Die Dielen können bei vorsichtiger Demontage wiederverwendet werden, sofern es sich lohnt.

Andreas Teich
 
Etwas gelehrt, das heisst wie viel ca.? unten könnten die alte Schlacke und der Bauschutt bleiben und oben mit was nachgedämmt?? Welches Material und wie viel cm ca. Nachschüttung? Die Balken sehen noch gut aus, die Dielen leider nicht mehr so...+

würde das so viel bringen?
 
Fußbodenaufbau

Wenn Sie es richtig machen wollen:
Alles raus bis auf die Gewölbekappen,
Ebener! Ausgleich aus gebundener Schüttung und/oder Estrichbeton
Dämmung aus trittfesten Holzfaserdämmplatten
in die obere Lage eingebettete Lattung
Dielen.
Die Latten fixieren nur, die Dielen liegen vollflächig auf der Dämmung auf.
Das erspart die Dämmung der Deckenunterseite.
 
Oben alles neu

ist ja offenbar nicht gewünscht- auch wenns besser wäre-
egal ob mit Schüttung und Plattendämmung oder mit KVH und loser Dämmung.

Topdeck von Isover müßte im Dübelverfahren befestigt werden- es blieben noch die Rohre auszusparen und die Zwischenräume zu dämmen.

Wenn nur die Dielen entfernt werden
sollten zumindest die Zwischenräume bis zur Balkenunterkante freigeräumt und gedämmt werden.
Im Außenwandbereich möglichst bis zur Rohdecke dämmen.

Es kann dazu auch Perlite öä verwendet werden.

Der erzielbare Dämmwert hängt von der Dämmhöhe ab.

Andreas Teich
 
Thema: Vinyl über Dielenboden und alten Dämmung ?

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