Versicherung will nicht zahlen bei verfaulte Holzdeckenbalken

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W

Wong

Guest
Hallo,

ich brauche dringend Erfahrungsberichte über folgendes Problem:
Die Gebäudeversicherung haftet nicht für Schäden durch Schwamm and alle Arten von Pilzen aufgrund Leitungswasserschaden. Können die Versicherungen durch diesen Satz sich aus der Affäre ziehen?
Ich meine doch, dass aufgrund von einem Wasserschaden erst die Chance besteht, dass ein Holzbalken anfängt zu faulen.
Habe ich keine Chance gegen die Versicherung? Bleibe ich auf die Kosten sitzen? Ich bin verzweifelt! Bitte um jeden Tipp, um die Versicherung umzustimmen, oder kann ein Gutchter noch helfen?
Vielen Dank im voraus.
 
Das ist nicht einfach zu beantworten. Da ist aber neben dem wirklich benötigten Sachverständigen ein Anwalt von Nöten.
Die letztliche Frage auf die alles kulminiert wird sein, ob – beispielsweise – der Leitungswasserschaden bekannt war und vernachlässigt wurde oder aber über viele Jahre unbemerkt stattgefunden hat. Im letzteren Falle kann möglicherweise ein Anwalt auf die Versicherung einwirken, wenn sich darstellen lässt, dass der Eigentümer alle Sorgfalt hat walten lassen.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Ist der...

obige Haftungsausschluss exakt lt. Versicherungspolice zitiert?
 
Es steht genau folgendes geschrieb:
"Der Versicherungsschutz gegen Leitungswasser erstreckt sich ohne Rücksicht auf mitwirkende Ursachen nicht auf Schäden durch Schwamm, Schimmelpilz und andere Pilzarten."
Für mich ist das Holz nicht durch Pilzbefall erkennbar, ich sehe keinen Würfelbruch, Braunfäule, Ausblühungen, Mycelfäden o.ä. Das Holz ist innen noch schön Holzfarben, riecht holzig und nicht modrig, jedoch ist es nass und es lässt sich sehr leicht eindrücken.
 
Dann ist das...

...ein recht umfassender aber meines Wissens nach zulässiger Ausschluß von Risiken. Was Sie nicht versichert haben, wird auch nicht bezahlt. Sparen Sie sich das Geld für den Holzschutzfachmann (es ist belanglos, welchen Pilz er für Laborkosten von vielleicht 300€ + Arbeitsleistung findet) und investieren Sie es in den Zimmermann.

Die Versicherung zahlt den Wasserschaden (verdorbener Fußboden, Austausch durchnässter Füllung des Balkenzwischenraumes, neuer Putz etc.). Da man alles sowieso anfassen muß, ist die pure Zimmererarbeit vermutlich nicht der zentrale Kostenpunkt.

Viel Erfolg wünscht

Thomas
 
Hallo,

d.h. ich habe keine Chance gegen die Versicherung, auch wenn noch nicht bewiesen ist, ob überhaupt ein Pilz (den Beweis ist der Regulierer mir ja noch schuldig, bis jetzt hat er die Haftung grundsätzlich dafür ausgeschlossen) sein Unwesen getrieben hat.
Somit kann ich im Umkehrschluss behaupten:
Alle Besitzer von Holzhäusern haben keinen Versicherungsschutz bei Wasserschäden?! Da ist man doch ruiniert...
 
Moin Wong,

ich glaube Thomas wollte dich auf den "Robin Hood Faktor" aufmerksam machen:
Wenn du in deren Augen ein Präzedenzfall wärest, der Ihnen die Bilanz bei 100.000enden Altverträgen versaut, werden sie alles dransetzen, um nicht zahlen zu müssen und quer durch die Instanzen klagen, was du natürlich heldenhaft die nächsten 5-10 Jahre parieren könntest.
Von mir bekommst du dann einen Orden (falls die Pappe bis dahin wieder billiger ist.... ;-)
Deine Zeit/Nerven/Gesundheit sind auch bares Geld wert! Evtl. führt dich sein Vorschlag am schnellsten und kostengünstigsten zum Ziel einer heilen Hütte mit heilen Bewohnern darin.

Grüsse, Boris
 
Falls bisher...

...nur ein "Regulierer" über die Beete sprang, hast Du grundsätzlich daß Recht, einen öffentl. bestellten Sachverständigen hinzuzuziehen. Und die Versicherung bezahlt ihn (Rücksprache nehmen).

Wenn der Schaden über die verfaulten Balken hinausging (was ist denn alles beschädigt?), ist das auch sehr sinnvoll. "Ihr" SV findet nämlich zuallermeist wesentlich mehr als ein ebenso öffentlich bestellter SV, der in einem engen Vertragsverhältnis zu Ihrer Versicherung steht. Das sollte nicht so sein, ist aber meistens so.

Grundsätzlich würde ich nicht auf ein Holzschutzgutachten setzen. Der Ausschluss ist umfassend (nicht nur Hausschwamm), und irgendein Pilz findet sich garantiert im Holze.

"Alle Besitzer von Holzhäusern haben keinen Versicherungsschutz bei Wasserschäden?!"

Lies bitte noch 'mal mein Posting. Ich schreibe ungern, wenn jemand nicht mitliest. Wasserschäden sind üblicherweise sehr viel umfassender als nur ein Pilzschaden im Holz.

Dieses Jahr hatte ich ein Holzhaus mit schleichendem Wasserschaden. Ein Heizungsrohr hat wohl durch die Jahre leicht geleckt, aber erst als das Wasser aus der Kellerdecke lief, wurde das offensichtlich. Die Schadensbeseitigung umfasste neben den nicht erstattungsfähigen Schäden an 2 Blockbohlen und einigen Lagerhözern (Brauner Kellerschwamm) die letztlich erstatteten folgenden Arbeiten: Holzschutzgutachten, Reparatur Heizleitung, Demontage, Entsorgung und Erneuerung der durchnässten Schüttung und der verworfenen Dielung, und Wandleisten, Demontage und Montage sowie Oberflächenbehandlung der Wandverkleidungen, Trocknerkosten incl. Strom. Malerarbeiten fielen keine an, wären aber gleichfalls versichert. Letztlich wurde der Schaden zu insgesamt ca. 80% reguliert, trotz Pilzschadensausschluss.

Ich würde auch kein Holzhaus gegen Pilzschäden versichern. Allein durch ein wenig (nicht nachweisbare) Schlampigkeit bei der Wartung konstruktiver Holzschutzmaßnahmen entstehen nämlich schnell erhebliche Schäden.

Andererseits sind die Versicherungsbedingungen der Gesellschaften unterschiedlich. Wer sucht, findet sicher auch eine, die Pilschäden oder zumindest alle Pilzschäden AUSSER dem Echten Hausschwamm versichert.

Grüße

Thomas
 
So, jetzt habe

ich den Schlamassel, der Regulierer war nun vor Ort und hat sich die Sache angeschaut und dann klipp und klar gesagt, dass er nur die Trocknung und Badewannenmontage mit den üblichen Arbeiten (Vormauerung, Fliesen...) übernimmt. Alle anderen Arbeiten, die den Balken betreffen, übernimmt die Versicherung nicht, selbst Aufbruch des Bodens, faule Schüttungen erneuern usw. nicht, da die Feuchtigkeit durch Trocknungsgeräte beseitigt werden kann.
Das Problem zudem ist, dass genau auf den Balken eine Ziegelwand ist mitsamt allen wichtigen Installationen des Badezimmers und der gegenüberliegenden Küche. Und wenn der Balken dran glauben muss, kommt auf mich eine Kostenlawine zu... und der Regulierer will nichts übernehmen, dass hat er mir klargestellt. 2000 Euro würde die Geschichte kosten. Das ist gar nichts... Alleine der Kostenvoranschlag für die Deckensanierung beläuft sich schon auf über 4500 Euro! Dann Trockenwand stellen, Badinstallationen neu herstellen usw. nochmals 3000 Euro.
Die Bitte auf Probeentnahme des Holzes geht er auch gerne ein, aber er sagt mir schon voraus, dass Pilze zu finden sind... natürlich wird das Labor Pilze finden, die schwirren ja überall.
Hat nicht doch jemand ein Tipp, wie ich die versicherung umstimmen kann? Wenn die Versicherung 80% wie beim Fall von Thomas übernimmt, wäre ich ja schon froh...
 
Nochmal:

Ein "Regulierer" ist kein Sachverständiger. Informiere die Versicherung, daß Du einen beauftragen willst und bitte um eine Kostenübernameerklärung für diesen.

Der SV sollte dann klar nach Pilzschäden und Nässeschäden getrennt bewerten. Möglicherweise könnte der SV sehr schnell zu dem Ergebnis kommen, daß die Schüttung NICHT mit Trocknungsgeräten getrocknet werden kann...

Grüße

Thomas
 
Thema: Versicherung will nicht zahlen bei verfaulte Holzdeckenbalken

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