Bruchstein im feuchten Erdreich verputzen

Diskutiere Bruchstein im feuchten Erdreich verputzen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo an alle im Forum. Ich denke mein Problem mit der Feuchtigkeit habe ich gelöst. Neben meiner Bruchsteinmauer( Kellerfreistehend) habe ich...
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Heiko

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Hallo an alle im Forum.

Ich denke mein Problem mit der Feuchtigkeit habe ich gelöst.
Neben meiner Bruchsteinmauer( Kellerfreistehend) habe ich eine Sickergrube entdeckt, dort kommt Regenwasser von ca. 180m2 Dachfläche runter. Diese Brühe versickert ca. 1,20m neben meiner Hauswand.
Das Regenwasser leite ich jetzt in den Kanal, und hoffe die Feuchtigkeit ist Geschichte. Da die Mauer nicht viel Sonne bekommt, war das Erdreich immer sehr feucht und der unverputze Bruchstein im Erdreich ca.60 cm hoch konnte immer Feuchtigkeit ziehen.
Ich habe die Hausseite (ca.9m lang aufgegraben und man sieht wie es täglich immer mehr trocknet.

Der Boden ist Lehmig und lässt Wasser nicht besonders gut durch.Ich finde eine Drainage nicht sinnvoll,da ich sie nicht komplett ums Haus legen kann, und mein Haus keine Hanglage hat.

Nun möchte ich den Bruchstein verputzen und gegen die Feuchte Erde schützen, dabei meine ich nicht die Fundamente( wenn man sie als solches überhaupt bezeichnen kann)sondern wirklich nur den Bruchstein.

Ich möchte wie folgt verfahren.

Ich habe den Putz bis ca. 1,50m über GOK abgeschlagen, und möchte nun bis ins Erdreich (Fundamentoberkante) verputzen.
Dabei soll im Erdreich bis ca. 10cm über GOK mit Deitermann abgedichtet werden. Nach Austrocknung möchte ich Hartschaumplatten mit Deitermann aufkleben, und davor eine Noppenbahn anbringen.
Der Aushub möchte ich gern wieder einfüllen, da ich denke wenn ich mit Schotter Auffülle und es stark regnet sich das Wasser in diesem sammelt, da der Boden nicht sehr durchlässig ist.
ca.30-40cm ab Hauskante sollen Randsteine gesetzt werden, und die letzten 25cm mit Kieselsteinen als Brecher fertig gestellt werden.
Den Sockel will ich mit einem Wasserdampfdurchlässigen Kalk-Zementputz ( Weber san 200) verputzen, und mit Silikonharzfarbe streichen.
Im Innenbereich des Kellers möchte ich mit einem reinen Kalkputz arbeiten, und diesen mit weißer Kalkfarbe streichen.

Sind diese Maßnahmen wirkungsvoll, oder gibt es evt. Probleme? Ich weiß Abdichtungsmaßnahmen werden bei Bruchstein oft in Frage gestellt, aber ich denke die Feuchtigkeitsbelastung wäre hierdurch um einiges geringer.

Ich würde mich über Meinungen ihrerseit sehr freuen.

Gruß

Heiko
 
Soweit so gut Heiko.
Ich würde allerdings den Fundamentbereich mit verputzen, liegt ja im Augenblick schön frei. Im weiteren würd ich die KMB bis zum Fundament herunter ziehen. Der Zementputz des Außenmauerwerkes wird hochgezogen bis zur fertigen Sockelhöhe, was soll der Kalkputz im Außensockelbereich?
Wenn ich das auf dem Bild richtig sehe ist hinten in der Ecke ne Regenentwässerung? Sollte dem so sein, würd ich ne Drainage verlegen wollen. Bietet sich ja geradezu an.

Gruß Jens
 
Hallo,

so wie es auf dem von Ihnen eingestellten Bild aussieht, haben Sie das Fundament mit freigelegt.
Daher sollten Sie hier ganz schnell handeln, da Sie sonst statische Probleme (Risse und Setzungen) am Bauwerk bekommen.

Ich würde Ihnen dringend davon abraten die Sanierung, ohne fachliche Unterstützung, im Alleingang durch zuziehen.


Grüße
Dieter Neff
 
Hallo und Danke für die Infos.

Den Kalkputz möchte ich später im Innenbereich verputzen, nicht im Sockelbereich (außen).
Ich möchte aber im Außenbereich mit einem Kalk-Zementputz (webersan 200) verputzen, denn der soll Wasserdampfdurchlässig sein und nicht die Feuchtigkeit sperren,darauf nätürlich die passende Farbe.
Ich möchte vor dem verputzen die Wand trocknen lassen, meinen sie wirklich dass im jetztigen Zeitpunkt Risse und Setzungen entstehen? Ich denke die Wand sollte schon etwas trocknen.
Ich bin nicht runter bis zur Sohle sondern nur ca. 20 cm abwärts von der ersten Steinreihe.

Das Regenwasser wird in Zukunft in den Kanal geleitet, deshalb möchte ich auch keine Drainage machen.
 
Bruchstein verputzen

Hallo Heiko,

es hilft nur eine Horizontalsperre, da mindestens die Fugen des Gemäuers Feuchtigkeit nach oben steigen lassen.

MfG A.Cyba
 
RE: HZ-Sperre halt ich hier für nicht Notwendig

Bei einer intakten Vertikalabdichtung, Lastfall; Bodenfeuchte und Natursteinmauerwerk ohne kapillares Saugvermögen halt ich die Kosten der HZ Sperre für nicht vertretbar zum Nutzen. Wenn überhaupt wird die erste Lagerfuge etwas feucht. In einer Höhe von 20cm dürfte sich der Feuchtehorizont einstellen. Um das zu unterbinden 10Td und mehr Europäer in die Hand zu nehmen scheint mir Fragwürdig. Muß aber jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß Jens
 
Hallo und Danke für die Antworten.

Habe gestern mit einem Bauarbeiter gesprochen,der schon einige solcher Fundamente saniert hat, und er hat mir was ganz neues vorgeschlegen.

Er sagt den Bruchstein in der Erde mit Bitumen zu streichen wäre falsch, da sonst die Feuchtigkeit nach innen wandere.
Er meint ich könne bis zur Fundamentoberkante verputzen,da der Putz auch durchlässig wäre, oder das Mauerwerk so lassen.Dann will er am Fundamentfuß eine Drainage legen, und über die kpl. Länge 3 Abgänge nach oben setzen die dann mit einem Deckel in dem Löcher gebohrt werden verschlossen ist.
So würde die Luft im System zirkulieren und die Feuchte Luft am Fundament nach oben durch die Abgänge abgeleitet.
Davor möchte er eine Noppenbahn anbringen evtl. auch 2-lagig um eine Beschädigung der ersten zu vermeiden.Die Noppen müssten zum Mauerwerk zeigen, um auch hier eine Luftzirkulation nach oben zu gewährleisten.
Neben der "Luftdrainage" soll noch eine zweite Drainage gelegt werden, und beide sollen in einen Drainageschacht geleitet werden.
Hier müsse man sehen ob es reicht wenn man ihn mit einer Pumpe entleert, oder wenn die Wassermengen z.B. nach starken langen Regenschauern zu groß werden, in eine Sickergrube direkt leitet.

Was meinen Sie zu diesem Vorschlag?
 
Wand abdichten

Ich habe selten etwas dämlicheres gehört als die Idee zu dieser "Kellerbefeuchtungsanlage".
"Die Noppen müssten zum Mauerwerk zeigen..." Lassen Sie diesen Mann ja nicht an Ihr Haus!

Wenn Sie eine KMB als Abdichtung inklusive Perimeterdämmung haben wollen, dann lassen Sie sich so etwas von einem Fachbetrieb gemäß den geltenden Regeln der Technik einbauen.
Für einen Laien, der so etwas noch nicht gemacht hat, ist das nicht empfehlenswert, es sei denn Sie besuchen vorher einen Lehrgang bei einem Hersteller von KMB- Abdichtungssystemen und sind Maurer.
Wenn Sie eine senkrechte Abdichtung selber bauen wollen, empfehle ich Ihnen eine mineralische Dichtschlämme als Dichtsystem.
Genaueres zum Aufbau und zur Verarbeitung finden Sie im Internet bei den Markenherstellern Schomburg, Deitermann, Remmers usw.

Viele Grüße
 
Ehrlich gesagt kann ich mich mit dieser Maßnahme auch nicht richtig anfreunden.
Allerdings gibt es einige hier im Forum die die Bitumenabdichtung auch nicht gut finden, da "sowas" nicht auf einen Naturstein gehört.
Ich denke in meinem Fall ist das Hauptproblem die großen Regenmengen die direkt neben der Hauswand versickern,dadurch ist die Erde die auch direkt am unverputzen Mauerwerk anliegt, immer feucht und bekommt auch fast keine Sonne ab um abzutrocknen.
Da mein Haus an einer Seite angebaut ist,und an den anderen 2 Seiten mit Beton umgeben ist, kann ich halt nur diese Seite behandeln und an die anderen komme ich nicht ran.
Das Wasser sucht sich ja bekanntlich seinen Weg.

Das System von Remmers habe ich schon vorgeschlagen bekommen, aber kostet eben auch viel Geld und nach paar Jahren gehts vielleicht wieder von vorne los
 
Abdichtung

..."in ein paar jahren geht es wieder von vorne los."
Wenn Sie mit irgendwelchen Heimwerkermethoden herumwerkeln dann ganz sicher.
Also entweder richtig oder gar nicht.
Als kostengünstigen Kompromiss habe ich Ihnen die mineralische Dichtschlämme statt einer KMB mit Perimeterdämmung vorgeschlagen.
Also Zementputz (Pinselputz) als Ausgleich auf die vorhandene Wand,nach dem Erstarren zweimal mit Dichtschlämme einstreichen.
Nach dem Erhärten einen Anfüllschutz (Noppen nach außen) davorstellen und auffüllen.
Als Alternative für die Dränung (ist zwar nicht DIN- gerecht, aber es hat ja auch schon vorher ohne Dränung funktioniert):
Das Oberflächenwasser sammeln und in einer Rinne in einen Einlauf führen, damit möglichst wenig Wasser versickern kann.


Viele Grüße
 
Bruchsteinsockel etc.

Hallo

ähnlicher Fall:

Sockel und Kellerwand Nass
Abklopfen - solubel SP 50 mehrlagig
Sockel und Kellerwand Trocken
Nicht nach DIN und nicht nach WTA

aber dicht wie die Hafenmauer in Bremen!

gutes Gelingen

FK
 
Also kann ich z.B. mit UP 310 von Sockeloberkante bis Fundamentfuß verputzen und nach Trocknung die Schlämme 2 mal auftragen.

Wie weit sollte die Schlämme über die fertige GOK aufgetragen werden?
 
Nass oder Trocken?

und
Dicht ist Dicht!

beim 2. Bild sehen Sie dunklere Sandsteine, die nach 3 Wochen immer noch feucht waren, weil innen und aussen zementär verputzt war und dichtende Schlämme aufgetragen war.
Die Reste Schutt davor ist der Überrest dieser DIN-Versorgung des Sockels und der Wand!

Gutes gelingen!

FK
 
Naja was soll ich sagen, irgendwie hat jeder eine andere Meinung.
Kalkputz am Sockel ist auch immer eine Geschichte für sich.

Wie haben sie den Solubel gegen die feuchte Erde geschützt?
Gerade hier liegt bei mir ja das Problem.
 
Schutz vor Feuchte!

Der Putz wird bei Feuchte immer feucht bleiben.
Er kann aber Feuchte transportieren - dorthin wo's trocken ist.

Da in diesem Fall blanker nasser Lehmboden anstand und ein Bachlauf in ca. 10 m Entfernung ist, haben wir eine Schotterpackung davor gesetzt.

Seit Jahren nichts mehr feucht!

FK
 
An die Geschichte mit dem Schotter hab ich bei mir auch schon gedacht, aber einige hier meinen ich würde mir einen schönen See ums Haus anlegen.

Da ich Lehmboden habe würde das Wasser nicht schnell genug versickern.

Irgendwie hat jeder ne andere Meinung.
 
Nur oberflächlich betrachtet....

hat jeder ne andere Meinung.
Wenn du genau hinschaust läuft es nur auf zwei Philosophien hinaus, konsequent Abdichten oder sich mit der feuchte Arrangieren.

In dem Beispiel des Herrn Kurz wurde auf eine Kellerabdichtung verzichtet, man hat sich mit der Kellerfeuchte arrangiert und gibt nun durch den Kalkputz dem Mauerwerk die Möglichkeit feuchte abzugeben um ein weiteres aufsteigen zu verhindern.
Du hingegen willst den Keller Absperren. Wird das Fachmanisch ausgeführt ist eine Verdunstungszone im Sockelbereich überflüssig. Im gegenteil, die Abdichtung muß vor hinterfeuchtung geschützt werden was Kalkputz nicht gewährleistet.
Darüberhinaus ist Kalkputz ein weicher Putz was im Sockelbereich ebenfalls unerwünscht ist.
Den Schotterstreifen kannst du dir nach den Abdichtungsarbeiten selbstverständlich auch anlegen.
Ich würd ihn nurnicht gerade einen halben Meter tief machen.

Gruß JHS
 
Thema: Bruchstein im feuchten Erdreich verputzen

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