kWh/m²a berechnet und tatsächlich!

Diskutiere kWh/m²a berechnet und tatsächlich! im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Ich möchte hier bitte kein Streit Pro/Kontra Dämmung vom Zaun brechen!!! Habe aber in einem anderen Forum(ich werde mich dafür noch selbst...
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Marko Lindner

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Ich möchte hier bitte kein Streit Pro/Kontra Dämmung vom Zaun brechen!!! Habe aber in einem anderen Forum(ich werde mich dafür noch selbst geißeln) eine Frage nach den Erfahrungen zum Unterschied berechneten und tatsächlich benötigten Wärmebedarf gelesen. Da aber dieses Form ich sage mal zählebig ist gab es darauf keine Antworten.
Der Fragesteller sagte sinngemäß, dass bei Altbauten meist weniger als berechnet benötigt wird und je neuer der Bau ist umso mehr scheint es wohl umgekehrt zu sein.
Nun würden mich doch ein paar Zahlen dazu interessieren! Kennt jemand dazu Untersuchungen? Oder eigene Erfahrungen im eignen Haus oder Wohnung. Wäre auch ganz interessant! Da könnte man dann der Theorie mit der Satistik der Praxis etwas auf die Sprünge helfen!

Ich hoffe auf viele Werte!

Gruß Marko
 
Hatten wir schon

Hej Marko

- vielleicht erinnerst Du dich - Anfang des Jahres hatte ich in einem Forumsbeitrag nach Dämmung einer 42 cm Ziegelwand gefragt, und du hattest mir den Link zum ENEV-Programm besorgt. Meine Rechnung ergab damals locker mehr als 40 L Öl /m2 Bedarf - und ich glaube nicht, dass ich viel falsch eingegeben hatte. Standort der Rechnung war aber Holzkirchen, während Standort des Hauses an der milden lieblichen Ostsee ist.

In der Tat haben wir bis jetzt etwa 18 L/m2 und Jahr Ölverbrauch - inklusive Warmwasser. Es war aber auch hart, alle Bewohner von ein paar einfachen Massnahmen zu überzeugen - wie nie Kippfenster, kalter Flur, radikale Nachtabsenkung ... und inzwischen haben wir auch alle Drempel gedämmt (damals noch nicht). Und der Winter war warm.

Fazit: Faktor 2 besser als berechnet kann offensichtlich bei alten Häusern schon mal vorkommen.

Nochmals vielen Dank für das Programm, das mir bei der Schwachstellenanalyse SEHR geholfen hat

stt
 
Energieverbrauch

Hallo Marco,
die Berechnung des Energieverbrauchs erfolgt nur mit einer sehr allgemeinen Formel, die ich zwar durch einige Variablen dem eigentlichen Umfeld nähern kann, aber wie Herr Trabb schon sagte es kommt hier auf sehr viele Faktoren an. Dabeii ist es zum einen der Faktor Mensch und zum anderen die örtlichen Gegebenheiten, wie das Bauwerk selbst und natürlich die Wetterbedingungen.
Die Aussage, dass sich ältere Häuser weniger an den berechneten Wert annähern als neuere ist vielleicht augenscheinlich, aber ich denke nicht objektiv.
Der Energieverbrauch in einem Haus ist von sovielen Faktoren abhängig. Eine ganz wesentliche davon ist aber die Dämmung des Hauses, ich denke dass ist unbestritten, nur muß man immer daran denken, ein Haus nicht tot zu dämmen. Denn wieso bringe ich ein Haus auf null Liter verbrauch um es dann wieder mit einer Lüftungsanlage im kW-Bereich zu lüften?!

Ich hoffe Dir mit dieser Antwort geholfen zu haben, denn eine Literangabe pro m² und Jahr ist für den Trend wichtig, aber vergleiche mal die Angaben für ein und das selbe Haus von diesem Winter mit dem von letzten Winter.

Gruß Karsten
 
Ungenaue Rechenansätze

Hallo Marko
Ich denke, dass Problem liegt auch im wesentlichen an den angenommenen Materialwerten. Bei alten Aufbauten wird viel pauschalisiert (eher ungünstig). Neubauten sind ziemlich genau materialtechnisch zu erfassen.
Die differenzierte Berechnung von alten Aufbauten mit bspw. COND liefert schon erheblich bessere U-Werte der Aufbauten (damit wird aber in der Regel nicht gerechnet).
Bei den relativ genau gerechneten Neubauten kann der Realverbrauch schon gelegentlich über dem theoretischen Wert liegen. Gründe sind oft ungeplante Detailpunkte / Anschlüsse / Wärmebrücken, fehlende Heizungswartung und ein falsches Heiz- und Lüftungsverhalten der Nutzer.
Bei den Fachwerkhäusern, die ich bisher berechnet habe, lag der theoretische Verbrauch immer mindestens um Faktor 2 über dem tatsächlichen, aber auch historische Massivbauten liegen meist mind. Faktor 1,5 theoretisch drüber.
Schöne Grüsse.
 
Also kann man

schon mal grob annehmen. Wenn berechnet U(b)-Wert=3 dann durch 1,5 also real ca. U(r)-Wert=2.
Bei neueren U(b)=0,35 mal 1,1??? daraus U(r)=0,385. Bringen das unter Mißachtung jeder Physik in einen linearen Zusammenhang. So erhalten wir U(r)=0,61xU(b)+0,17. Na da haben wir doch ne Pi-mal-Daumen-Formel! Mit den 1,1 bei neuen Häusern bin ich mir zwar nicht sicher aber ich denke mal ist hinreichend genau.
Bei mir ist U(b)ca.2 damit ist U(r)ca. 1,39. Na das sieht doch schon gut aus!

Danke! Und wenn es noch mehr Werte gibt immer her damit!

Gruß Marko
 
Der U-Wert ist es glaub ich nicht

Lieber Marko

ich glaube nicht, dass es die falschen U-Werte sind, die bei Altbauten (bzw. bei uns) zu so gravierend anderen Ergebnissen geführt haben. Was ich mir eher vorstellen kann, ist, dass in alten Häusern

- man sich schon bei niedrigeren Temperaturen wohlfühlt (wegen Lehmputz oder Holzfussboden und so)
- man allgemein anspruchsloser ist (das Glück der einfachen Leute)
- man kleinere Räume hat (keine Galerien und so SchnickSchnack, sondern enge, verschachtelte Räume)
- manche der kleinen, verschachtelten Räume nicht geheizt werden (bei uns zudem noch der Flur)
- die Bewohner sich liebevollst um ihr Goldstück kümmern (kleine Spachtelarbeiten, Abdichtungen und dies und das)
- oft kluge Menschen wohnen (die vernünftig lüften und Türen geschlossen halten u.v.a.)
- arme kinderreiche Familien wohnen (die Energie und Geld sparen und sich unter Decken zusammenkuscheln)

Zusammengefasst: Es sind meiner Meinung nach eher die "soft factors" und nicht die technischen Eigenschaften, die zu den Unterschieden zwischen Rechnung und Wirklichkeit führen.

Komm mal vorbei und schau's dir an, du bist herzlich eingeladen - wir wohnen, wie bereits erwähnt, an der lieblichen Ostsee, keine 250 Schritte vom Hafen entfernt.

Dein Stefan
 
Danke für die Einladung Stefan!

Ist aber ein ganz schönes Stück von Thüringen aus!
Sicher mit den anderen Faktoren hast du auch recht. Aber das es nur daran liegt kann ich mir nicht vorstellen!
Ich wollte einfach nur etwas Statistik machen und damit etwas realistischere Ergebnisse für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit von bei mir geplanten Dämmmaßnahmen( ha 3 mal m) erhalten.

Gruß Marko

PS Mein Haus ist ca. von 1910 ich kenne das mit Flur und kleinen Zimmern!
 
Mann- da war ich wohl blind!

Was habe ich da für Unsinn in die Klammer geschrieben! Vergesst es einfach! Ich werde wohl doch langsam seniel!

Etwas verwirrte Grüße

Marko
 
Thema: kWh/m²a berechnet und tatsächlich!
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