Unterschied zwischen Kiefernholz- und Buchenholzteer

Diskutiere Unterschied zwischen Kiefernholz- und Buchenholzteer im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, ich habe vor, meine Holzfassade zu behandeln und bin an "Labsal", bzw. Kiefernholzteer + Leinöl + Balsamterpentin hängen...
A

Andreas16

Beiträge
21
Hallo zusammen,

ich habe vor, meine Holzfassade zu behandeln und bin an "Labsal", bzw. Kiefernholzteer + Leinöl + Balsamterpentin hängen geblieben.
Gestern habe ich bei einem Jagdzubehör-Shop Buchenholzteer sehr günstig gesehen. Jetzt frage ich mich, wo der Unterschied ist. (Klar, das Eine ist aus Kiefer, das Andere aus Buche gewonnen)
Gibt es Unterschiede in Bezug auf Verwendung, Farbton, Wirkungsweise, etc.?

Danke und Gruß
Andreas
 
Holzteere

ich habe bislang nur Labsal verarbeitet. Da es u.a. aus Kiefernholzteer hergestellt wird und Kiefernholz harzreicher als Buchenholz ist, kann ich mir vorstellen, dass auch der Teer daraus mehr Harzanteile enthält und dadurch etwas härter wird. Auch wurde es ja zum Kalfatern benutzt, das habe ich von Buchenteer noch nicht gelesen. Da Labsal ja auch eingefärbt ist, wird es von der Farbe her wenig Unterschiede geben.
 
Der Holzteer wird aus den besonders harzreichen Wurzelstöcken (Kienholz) der Kiefer gewonnen und wird deswegen auch als "Wurzelteer" gehandelt.

Das Produkt wird durch Destillation gewonnen, Rohstoff und Verfahrensführung werden einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität des Erzeugnis haben.

Der Buchenholzteer wird als Lock- oder Desinfektionsmittel für Wildtiere ausgelobt. Dieser wird vermutlich in den Holzkohle-Retorten osteuropäischer Provenienz erzeugt und kann so günstig angeboten werden. Wobei die Menge hier auch nicht mit Qualität gleichgesetzt werden kann. Die dünne Konsistenz und der sichtbar hohe Anteil an Ruß oder Holzkohle dürfte sich auch mehr mit der originären Anwendung vertragen als für die Verwendung als Farbenrohstoff.

Bei so arbeitsintensiven Anstrichen lohnt sich ein "sparen" am Material zumeist nicht, zumal die Rohstoffe guter Qualität recht ergiebig sind. Für Holzteer und Balsamterpentinöl wird man um die 15 Euro und für rohes, kaltgepresstes Leinöl um die 8 Euro je Liter, für exzellente Qualität veranschlagen müssen. Besser zum Fachhandel laufen, da wäre auch die Beratung obendrauf verfügbar.
 
Ich danke euch beiden für eure Ausführungen!
Trotzdem möchte ich meine Frage noch einmal wiederholen:
Wo liegt der Unterschied zwischen Kiefernholz- und Buchenholzteer? Ist es nur die Holzsorte oder unterscheiden sich die beiden Teere auch in ihrer Wirkungsweise?

Danke und Gruß
Andreas
 
Holzteer

zur Feststellung von belastbaren Unterschieden in der Wirkungsweise wird es einer Langzeitstudie bedürfen bzw. detaillierte Untersuchungen direkt am behandelten Objekt . Was ist für Deine Anwendung wichtig ?
Wichtig wäre für mich die Eindringtiefe, die Fähigkeit wasserabweisend zu wirken, die Diffusionsoffenheit und keine Hautbildung. Eine Rolle könnte noch spielen, inwieweit die Verwendung Insekten, z.B. den Hausbock vergrault.
Da der von Dir erwähnte Buchholzteer noch solo ist, also nicht mit Leinöl und Balsamterpentin verkocht, so wie Labsal, hat er wahrscheinlich ( also ich kann es ja nicht anhand von Untersuchungen nachweisen noch empirisch belegen) weniger die von uns gewünschte Wirkungen, sonst hätten unsere Vorfahren den Kiefernholzteer nicht noch mit Leinöl etc. verbessert. Leinöl sorgt wahrscheinlich für eine bessere Viskosität des Teers und damit für eine höhere Eindringtiefe und auch eine Verringerung der Wasseraufnahmekapazität.
Ein weiteres Indiz wäre für mich, dass ich noch nie in meiner 20-jährigen Beschäftigung mit Labsal von Buchenholzteer als Anstrichmittel für Fachwerk gehört habe, sondern immer nur in Verbindung mit der Jagd und medizinischer Verwendung.
 
Thema: Unterschied zwischen Kiefernholz- und Buchenholzteer
Zurück
Oben