Unterkonstruktion für Dielen auf Holzbalken

Diskutiere Unterkonstruktion für Dielen auf Holzbalken im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, wir wollen auf einer Holzbalkendecke Dielen verlegen. Nun sind wir uns aber nicht sicher, welche Stärke die Lagerhölzer (Unterkonstruktion)...
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Dirk

Guest
Hallo,
wir wollen auf einer Holzbalkendecke Dielen verlegen. Nun sind wir uns aber nicht sicher, welche Stärke die Lagerhölzer (Unterkonstruktion) bei Balkenabständen zwischen 80 und 100 cm aufweisen sollen und in welchem Abstand sie bei einer Dielendicke von 28mm am günstigsten verlegt werden?
 
Lagerhölzer ?

So geht das nicht.
Ein Unterboden muß pro Brett mit zwei versetzten Nägeln auf die Balken genagelt werden, weil sonst keine Scheibenwirkung da ist. Wenn Sie wollen, können Sie auf diesen Traghölzer für einen schwingenden Fußboden verlegen.

Grüße
 
Stehe vor demselben Problem

falls Sie diese Baumaßnahme ausgeführt haben, könnten Sie
mir kurz Ihre Erfahrungen schildern?
Danke und über eine kurze Antwort würde ich mich freuen
(**********).
Grüße aus Berlin
Christoph
 
Hallo Dirk,

warum willst Du eine Unterkonstruktion bauen, statt die Dielen direkt auf die Balken zu bringen?

Welche Aufbauhöhe steht Dir insgesamt oberhalb der Balken zur Verfügung?

Mit Grüßen

Thomas W. Böhme
 
Hallo Dirk,
habe Deine Frage mit großem Interesse gelesen, weil ich augenblicklich vor einem vergleichbaren Problem stehe. Deshalb würde ich gern etwas über Deine Erfahrung hören. Hast Du die Dielen direkt auf die Balken genagelt? Wie ist die Schallübertragung in den unteren Raum? Wie stark sind Deine Dielen bei einem Balkenabstand >100cm? Zeigen die Dielen eine Federwirkung? Unsere Balken (25x25 cm) haben einen Abstand von ca 120 cm, und wir möchten gern auf einen hohen Bodenaufbau wegen geringer Raumhöhe verzichten.
 
I3214_20069119914.jpgHallo Thomas,

jenseits ja eher subjektiver Erfahrungswerte sagt die DIN zu den Dielenstärken, bezogen auf den Balkenabstand (lichtes Maß), Folgendes:

Maximale Stützweiten l(cm) für Brettdicken d(mm):

52 - 19,5
68 - 22,5
88 - 25,5
104 - 28,5
125 - 35,5

Diese Angaben gelten für Nadelholz mit Nut und Feder, Güteklasse 2

An diese Werte solltest Du Dich auch halten. Je nach Gegebenheiten könnte es sinnvoll sein, in die Balkenabstände neue Balken (25 x 14) zusätzlich einzubringen, damit würde die Dielung wesentlich preiswerter.

Zur Frage der Trittschalldämmung bei geringer Aufbauhöhe habe ich schon an anderer Stelle im Forum geschrieben, hier noch'mal die Skizze dazu.

Gutes Gelingen

Thomas W. Böhme
 
Guten Morgen,
ich hole nochmal diesen uralten Thread hervor, weil ich vor einer ähnlichen Herausforderung stehe.

Unsere Balkenabstände betragen 60-70 cm, die Zwischenräume sind bis Oberkante Balken mit Strohlehm gefüllt. Natürlich haben sich aber die Balken im Laufe der Jahre etwas gesetzt und sind nicht mehr in der Waage, ich schätze so ca. +-3 cm Unterschiede haben wir je Raum.

Wir möchten gerne neue Massivholzdielen darauf verlegen, so war es auch ursprünglich. Die Frage und große Herausforderung ist nun aber, dass unsere Höhe durch eine antike Treppe vorgegeben ist, wir also den Aufbau nicht beliebig vergrößern können (z.B. durch neue Lagerhölzer auf den Balken o.ä.).

Welche Möglichkeit gibt es da, mit möglichst schlankem Aufbau die Dielen in Waage auf die Balken zu bringen?

Danke für jegliche Hinweise! :)
 
Seitlich an die Balken Bohlen balkenlang 40 x 100mm nivelliert schrauben, beginnend vom höchsten Punkt der Balkenlage. Darauf die Dielen. Steht tatsächlich sehr sehr oft im Forum...
 
Ich habe zum besagten Aufbau noch eine Detailfrage. Wir möchten die alten dielen erhalten (optik), durch abschleifen etc würde aber so viel Material abgenommen, dass sie nervig federn (der Nachbar hat das so gemacht). Auf der anderen Seite zählt beim Bodenaufbau jeder mm.
Ist es genau so möglich, die beigeschraubten Latten 25mm tiefer anzubringen und dann osb-zuschnitte so aufzusetzen, dass die der Boden gerade ausgeglichen ist. Dann sitzen die Platten quasi nur zwischen den ursprünglichen Balken aber wir sparen 25mm Höhe. Darauf würden wir dann die alten dielen kleben oder schrauben oder beides und hätten einen festeren Untergrund. Hoffe die Idee ist verständlich.
 
Und wie sind deine Erfahrungen? Gute Konstruktion? Was für Latten hast du genommen? 4x12?
 
@peneupert:
Kleine Kritik, besser wäre gewesen, anfangs klar zu stellen, dass du auf den post von @juliusmst neu aufsattelst.
Das hatte ich übersehen und deswegen etwas vorschnell gesagt, es geht.
Er hatte nämlich geschrieben:
ich schätze so ca. +-3 cm
Das ist aber sein Boden.

Also, Kommando "es geht" zurück!
Erst musst du mal die Abweichung deiner alten Balkenlage aus der Waagrechten ermitteln.
In beide Richtungen! Also quer zu den Balkenköpfen und längs zu den Balken.
Bis 3 cm oder mehr? Wieviel?
 
Die Abweichungen sind nicht so hoch. Ca 3 cm max. Die "übliche" Methode mit 4x12 Latten über die ganze Länge wäre ja auch problemlos möglich, ist mir aber wie geschrieben nicht steif genug.
 
Und wie sind deine Erfahrungen?
Man kann eben Aufbauhöhe einsparen.
Was für Latten hast du genommen?
30/50 mm, alle 35 cm, höhenversetzt (beugt dem Spalten der Latten vor) mit spax 5x70 torx geschraubt (vorbohren!).
Auch die OSB mit den Latten verschrauben.
Achte darauf, dass die OSB nicht press an die Flanke der Deckenbalken anliegt (a=1 mm oder besser Filzpappestreifen dazwischen).
Sonst besteht die Gefahr, dass es später quietscht!

dann die alten dielen kleben
Entschuldige bitte, aber das ist schlichtweg Unsinn.
Nein, auch hier erst eine Lage Filzpappe zur Trennung auf die OSB und dann verschrauben.
OSB mit NF (!), sonst kann's quietschen und immer mit der Längsfaser quer zum Balkenverlauf!
Die Stärke der OSB wähle bitte in eigener Verantwortung selbst, da gibt es genügend Bemessungstabellen im Netz.
 
Danke für deine ausführlichen Erläuterungen. Nur mal zum Verständnis: wieso ist das Verkleben Quatsch? Meine Herangehensweise wäre: verkleben und nach trocken verschrauben gibt die stabilste Variante: in Anlehnung an die Methode Böttcher aus 15/25mm osb Platten einen Boden aufzubauen.
Oder anders gefragt: Welche Vorteil hat die Trennung mit Filzpappe?
 
wieso ist das Verkleben Quatsch?
Meine Meinung (!):
Holz ist und bleibt auf ewig lebendig.
Bei dieser speziellen Lösung im Besonderen kreuzen sich die jeweiligen Längsfasern von
Deckenbalken, Bodendielen und OSB-Platten.
Die drei Holzelement werden sich, wenn auch nur geringfügig, dehnen und strecken und ebenso unterschiedlich ist deren Durchbiegungsverhalten!

Da sind "naturgemäß" mögliche Konflikte durch die, aus meiner Sicht krampfhafte, Verleimung vorprogrammiert.
Die unglaubliche Kraft von Holz unter Einwirkung von Feuchtigkeit (hier normale Raumfeuchte)
darf man nicht unterschätzen!
In früheren Zeiten sprengte man Granitblöcke, indem man in Bohrungen Holzstäbe einschlug und diese dann wässerte!

Ein alter Spruch heißt:
"Nach fest kommt ab."

Wenn du die Dielen ordentlich verschraubst, reicht das vollkommen.
Beachte dabei die folgende Fausregel für die notwendige Verankerungslänge der Schraube imTragwerk über die Dicke des zu befestigenden Brettes hinaus, dass sie max. kraftvoll zieht:
Dicke des zu befestigenden Brettes (mm) + [Schraubendurchmesser (mm) x 7-8] = Schraubenlänge (mm)
D.h., eine Schraube d= 3,2 mm (reicht bei deinem Vorhaben, weil keine Scherkräfte zu berücksichten sind), sollte die Dielen ca. 23-26 mm im Balken oder der OSB verankern.
Schleifst du die alten Dielen auf (z.B) 20 mm runter, solltest du also
Dielenschrauben "3,2 mm x [20 mm + 23 mm (min) = ca. 45 mm verwenden.
Übrigens, daraus folgt unabhängig von den sonstigen statischen Bedingungen auch die notwendige OSB-Dicke!
Hieße in deinem Fall OSB-Plattendicke min. 24 mm!
Zur statisch notwendigen Dicke werde ich aber keine verbindliche Ansage machen (siehe oben!).

Jetzt kommen die Kritiker und wenden ein, da sieht man ja die Schraubenköpfe im Dielenbelag!
Dann, halte ich entgegen:
Willst du einen alten "genagelten" Dielenboden authentisch für ein altes Haus nach dessen Aufarbeitung wiederbefestigen (ich finde das schön)?
Du willst das anscheinend ?
Also, warum nicht die ursprünglichen Nägel mit (nachschraubbaren) Dielenschrauben (Schraubenköpfe von Dielenschrauben "3,2 mm, haben den, mit alten Nägeln vergleichbaren, Kopfdurchmesser) sichtbar wieder befestigen?

Anm.:
Bei der Wiederverwendung der alten Dielen hast du andernfalls ohnehin das Problem,
dass halt die unschönen alten Nagellöcher da sind!
Würdest du die bei verdeckter Verschraubung dann verspachteln?
Wäre ja wirklich etwas sonderlich.

Welche Vorteil hat die Trennung mit Filzpappe?
Dass die Dielen auf Balken und OSB (Holz auf Holz!) einfach nicht quietschen werden!
Überdies hat eine 1,2 mm dicke Trennfilzpappe auch eine gewisse Trittschaldämmwirkung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch die OSB mit den Latten verschrauben.
Dicke des zu befestigenden Brettes (mm) + [Schraubendurchmesser (mm) x 7-8] = Schraubenlänge (mm)
Für (wenn Scherkräfte zu vernachlässigen sind), statisch, relativ, unbedeutende Verschraubungen, wie die o.g. OSB auf der Beilattung,
Die Stärke der OSB wähle bitte in eigener Verantwortung selbst, da gibt es genügend Bemessungstabellen im Netz.

kannst du i.d.R. Schrauben mit d=4,2 mm verwenden.
Bei OSB = 24 mm Stärke
Die Stärke der OSB wähle bitte in eigener Verantwortung selbst, da gibt es genügend Bemessungstabellen im Netz.
hieße das, Schrauben 4,2 x 55 mm.
Praxiserfahrung:
Auch bei SPAX macht es, gerade bei OSB, Sinn, die Platten "vorzubohren"!
 
Hammer. Vielen Dank. Damit bin ich quasi startklar das ganze anzugehen. Ich habe eh noch 25mm Platten. Als Einfledträger ergeben sich für mich ca 6 kN/m². Das ist für die Gedachte Nutzung als Schlafzimmer (ohne Wasserbett ;) genug.
Die Dielen dürfen ruhig benutzt/genutzt aussehen, es gibt auch noch mehrere Löcher von den ehemaligen aufgeschraubten Spanplatten. Also alles gut.
Ich schau mal dass ich das Projekt mit ein paar Bildern begleite.
 
Thema: Unterkonstruktion für Dielen auf Holzbalken
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