Unterbau für Schwellbalken mit hohem Dämmwert

Diskutiere Unterbau für Schwellbalken mit hohem Dämmwert im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Zusammen, die Kellerdecke meines neu erworbenen Fachwerkhauses musste weichen. Nun habe ich eine Bodenplatte auf die Bruchsteinwände...
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Addi1

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schwellbalken-bodenplatte-unterbau-i25743_20211518148.jpgHallo Zusammen,
die Kellerdecke meines neu erworbenen Fachwerkhauses musste weichen. Nun habe ich eine Bodenplatte auf die Bruchsteinwände gegossen (siehe Bild). Der Istzustand ist aktuell noch wie auf dem linken Bild zu sehen. Das Haus steht noch auf dem Sockel aus Bruchstein. Im weitern Ausbau soll noch eine Außendämmung (wahrscheinlich Hanf) angebracht werden. Des weitern wird es einen isolierten Estrich geben. Stand jetzt, würde sich meiner Meinung nach die mit den blauen Pfeilen dargestellte Kältebrücke ergeben und mit ihr die Gefahr von Schimmel und Feuchte an den Schwellbalken.

Jetzt bin ich dabei die Bodenplatte Stück für Stück zu erweitern, so dass das Haus komplett darauf steht (siehe Bild rechts). Das Problem, das ich jetzt habe, ist das in rot eingezeichnete Material auf dem linken Bild.
Es muss natürlich eine genügend hohe Festigkeit aufweisen und gleichzeitig eine genügend Dämmende Wirkung haben. Eigentlich zwei Gegenspieler, wenn man die Konventionellen Materialien betrachtet :(
Die limitierenden Randbedingungen sind hier der Abstand von der Bodenplatte zum Balken der zwischen 16 und 24cm beträgt und die Breite des Balkens, welche zwischen 16 und 22cm liegt.

Natürlich darf der Balken anschließend nicht einfach auf dem "roten Stein" abgelegt werden, sondern muss die Möglichkeit bekommen Feuchtigkeit abzuführen. Diese Themen sind mir alle bewusst :) Mir geht es hier in erster Linie darum die erwähnte Thermische Entkopplung zu erhalten)

Hat da jemand eine Idee?
 
Eigentlich schon zu spät

Hast du die Bodenplatte schon bis nach Außen durchgeführt?
Dann rate ich erst mal zu einer guten Perimeterdämmung. Nach Planung diese Dämmung/Sockelausbildung kann man die Untermauerung, ggf. mit einem Iso bzw. Therm Kimmstein ausführen.

Ich rate hier aber dringend dazu an wirklich erst die weitere Planung zu machen bevor weitere, schwer in den Griff zu bekommende Tatsachen geschaffen werden.

ff ... viel Vergnügen beim werkeln - M.Mattonet, Ingenieurbüro Bergisches Land
 
Vielen Dank schon mal :)

Die Platte ist bis jetzt nur an vier Ausbrüchen bis nach Außen geführt.
Das Haus steht am Hang, sodass eine Seite der Kellerwand bis auf ca. 20cm im Erdreich ist und die gegenüberliegende etwa einen Meter frei ist. Macht das die Situation Ihrer Meinung nach besser? :)
Den Keller und dessen Klima wollte ich gerne als "kalten (alten) Bruchsteinkeller erhalten" weswegen ich eigentlich von einer Perimeterdämmung absehen wollte.

Die Therm Kimmsteine kannte ich noch nicht. Scheinen aber für diesen Einsatzweck mit einer Wärmeleitfähigkeit von ? = 0,33 W/(mK) super gegient zu sein, danke für den Tipp.

Worauf ich noch gestoßen bin, ist Leichtbeton. Dessen Wärmeleitfähigkeit liegt im beriech der erwähnten Steine.

Gruß,

Addi
 
steine-kalkm-rtel-zementm-rtel-i25743_2021126101056.pngEs geht weiter

Auf der Suche nach dem Passenden Therm Kimmstein gab und gibt es Probleme etwas passendes zu bekommen, zudem sind diese Steine mit ca. 40€ pro Meter recht teuer. Meine Wahl ist deshalb auf einen Poroton-T8-24,0 gefallen. Bei der Druckfestigkeitsklasse von 6 und einer Wärmeleitfähigkeit (Lambda) von 0,08 W/mK eigentlich der Perfekte Stein. Der Beste Kimmstein, den ich finden konnte, hatte einen Wert von 0,33 W/mK.
Aktuell ist ein Teil der Schwelle frei und muss noch repariert werden. Danach würde ich gerne wie auf dem Bild zu sehen vorgehen:
1. Steine so gut wie möglich an die Kontur des Schwellbalkens anpassen
2. Vertikalsperre auf die Bodenplatte
3. Kalkmörtel auf die Porotonsteine und ....
4. ...die Steine So gut es geht von unten an den Balken andrücken und ausrichten (dazu die Klötzchen im Bild) Die Unterkanten werden dann wahrscheinlich nicht 100% auf einer Höhe sein, deswegen die angedeuteten Versatze.
5. Das Ganze so weit wie möglich mit Zementmörtel unter dem Porotonstein ausfüllen (siehe Bild)
6. Nach dem Trocknen die Klötzchen entfernen und die dadurch entstandenen Zwischenräume mit Zementmörtel verschließen

Was meint ihr dazu? Die Steine gibt es mit Mineralwolle oder auch mit Perlite gefüllt. Hat Jemand einen Rat welche Füllung gerade in Bezug auf die Wechselwirkung mit dem Kalkmörtel und Holtzbalken besser wäre?
Oder sollte ich auf den Kalkmörtel verzichten, wenn es mir gelingt die Steine ziemlich genau an den Balken anzupassen?

Für Antworten, Meinung und Anregungen wäre ich sehr Dankbar :)

Beste Grüße
Addi
 
Unterbau für Schwelle

warum so kompliziert? Die Porotonsteine in der Höhe etwas anzupassen an die Wellen der Schwelle ist ok. Aber die können doch plan auf die Platte gemauert werden. Die Schwelle an sich ist doch über ihre Länge tragend, es würde reichen, wenn Du sie zwischen Poroton und Schwelle an den Stellen unterklotzt, wo die Ständer eingezapft sind und noch einen dazwischen. Den Rest kannst Du mit Kalkmörtel ausstopfen.
 
Optimale Bedingungen für Feuchtigkeit Abtransport

vielen Dank für die Schnelle Antwort. Mein Gedanke dabei war, dass ich so optimale Bedingungen Schaffe, dass eventuell auftretende Feuchtigkeit vom Kalkmörtel oder eben direkt von dem Porotonstein absorbiert werden kann. Meiner Meinung nach, bilden die Punkte, an denn noch zusätzliches Holz dazwischen ist potentielle Schwachstellen bezüglich Feuchtigkeit Abtransport. Des Weiteren, bin ich mir nicht sicher, ob die Porotonsteine dann noch in der gewählten Festigkeit genug tragend wären, wenn das Gewicht nur auf 1/3 der Steine übertragen wird...

Im Anhang wollte ich noch ein Datenblatt des Steines hochladen, falls es von Interesse ist, aber ich kann scheinbar keine PFDs anfügen :(

Beste Grüße
Addi
 
konstruktiver Feuchteschutz

es sollte so gebaut werden, dass über den poroton keine Feuchte an das Holz geleitet werden kann. Und was die Klotzerei betrifft, es ist von der Belastung des Steines Wurst, ob die Klötze das Gewicht auf den Stein leiten oder drunter liegen. Der punktuelle Lasteintrag bliebe gleich.Und wie gesagt, Feuchte sollte über den Stein an die obere Verklotzung nicht rankommen.
 
jezt verstehe ich

Die Klötze sollen auf die Bodenplatte und dazwischen dann die Steine.. Oder doch nicht :/?
Da der Sockel mit Horizontalsperre versehen wird und nur eine Reihe Poroton verlegt wird, rechne ich nicht mit Aufsteigender Feuchtigkeit-> darum unter anderem der ganze Aufwand. Da aber noch von außen gedämmt werden soll, will ich durch den geplanten Aufbau erreichen, dass sich evtl. bildende Feuchtigkeit zwischen Dämmung und Fachwerk-Außenwand nicht zum Problem wird.
 
Poroton

Ich glaube nicht, dass der Stein der richtige ist. Frag mal beim Hersteller nach. Diese hochgedämmten Gitterziegel sind sehr fragil. Und dann auch noch mit Kalkmörtel? Und bissl Zementmörtel?? Du versuchst scheinbar das Rad neu zu erfinden.
 
Schwierig, schwierig

nein, die Steine werden auf die Bodenplatte gemauert, genauer auf die Abdichtung. Damit ist ausgeschlossen, dass es aufsteigende Feuchte gibt. Dann käme normalerweise ein Glattstrich auf die Steine, ein Streifen Kokosfaser und darauf die Schwelle. Da die Schwelle bei Dir aber sehr wellig zu sein scheint ( da wäre mal ein Foto gut, damit wir sehen, wovon wir überhaupt reden), ist der Vorschlag, die hohl liegenden Stellen zwischen Poroton und Schwelle auszuklotzen und es eben nicht so zu machen, wie du es vorhattest, nämlich die Klötze unter den Porotonstein einzubringen.
Da ich vermute, dass du eine vorgehängte Fassade über die Außendämmung machen willst, wird diese 10 cm nach unten über die Porotonschicht gezogen. So ist ein optimaler konstruktiver Feuchteschutz gegeben.
Methusalem hat natürlich recht, vorher sollte geklärt werden, ob die Steine überhaupt geeignet sind. Normalerweise kannst Du auch normale Ziegel nehmen, da diese ja außen mit der Fassade gedämmt werden können.
 
Ein Bild werde ich gerne noch nachreichen

Ein Bild werde ich gerne noch nachreichen.

Zu den von Methusalem angesprochenen Punkten:

- Die Festigkeit der Porotonsteine kann natürlich noch erhöht werden, zulasten der Wärmeleitfähigkeit aber auch da bin ich bei einem Stein der Festigkeitsklasse 8 noch bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,14. (Ich glaube, dass bereits mit SFK 4 Mehrstöckig inkl. Keller gebaut werden kann). Das ist noch in Klärung.

- Über die Festigkeit von Zement- und Kalkmörtel mache ich mir an der Stelle keine Sorgen ;)

- Was meinst du mit "Rad neu erfinden"? Ich versuche irgendwie die Oben erwähnten Punkte umzusetzen, und zwar den Sockel so gut wie möglich thermisch von der Bodenplatte zu entkoppeln um damit eventuellen Feuchtigkeitsproblemen entgegen zu wirken. Habe dazu noch keine "Konventionelle" Lösung gefunden ;)

@Poppe: Die Hölzchen unter dem Poroton sollen wieder raus, wenn der Mörtel fest ist und ebenfalls mit Zement ausgefüllt werden.
Ich nehme an, die Kokosfaser soll die Funktion des Kalkmörtels übernehmen (Feuchtigkeit absorbieren)? Das kann Proton ja bereits auch. Zusätzlich könnte man es sich dennoch überlegen...

@Poppe: Bei normalen Ziegeln, habe ich (denke ich) wieder das gleiche Problem (siehe Erstes Bild bei Eröffnung des Beitrages) Ich sehe die Keltebrücke nicht über die Außenwand sondern von Bruchsteinsockel und der Kellerdecke entstehen.

Und wirklich einen Riesen Dank an alles die sich bisher an dieser Diskussion beteiligen :)
 
Kältebrücken

ich habe mir nochmal Deine Zeichnung im ersten Beitrag angeschaut und die hatte ich etwas aus den Augen verloren. Auf welcher Höhe ist denn das Außengelände ? Meiner Meinung nach ist die Kältebrücke zu vernachlässigen, wenn Du die Bruchsteinmauer mit einer Perimeterdämmung dämmst und Deine Dämmung unter dem Estrich wie in Deinem linken Bild bis zur UK Schwellbalken hoch ziehst. Dann hast Du dort keine Stelle mehr wo der Taupunkt unterschritten wird. Da der Schwellbalken gegen aufsteigende Feuchte geschützt ist, bleibt er trocken. Die Feuchtesperre legst Du bereits auf Deine Betonplatte unter die Ziegel. Die Kältebrücke über den Querschnitt der Schwelluntermauerung mit normalem Ziegel ist deshalb zu vernachlässigen und der Ziegel wird eine Ausgleichstemperatur der Kellerinnenwand annehmen.
 
keller-unged-mmt-ausschlusskriterium-i25743_202112794145.jpegKeller soll Ungedämmt bleiben

Hallo Poppe ich habe ein Bild angefügt (geht wohl immer nur eines) auf dem das Haus zu sehen ist. Habe gerade kein aktuelleres aber die Fassade ist bereits ab und in etwa der untersten Paletten Schicht befindet sich auch die Schwelle. Die Wände des Keller sind auf der einen Seite etwa 110cm und auf der anderen Seite komplett unter Erdniveau.

(Der Vollständigkeit halber) Deinen Vorschlag mit den Ziegeln kann ich nachvollziehen. Aber ein Wirkliches Ausschlusskriterium für Poroton haben wir jetzt nicht gefunden, oder ;)
Habe übrigens mittlerweile auch welche mit FSK 12 und gutem Dämmwert gefunden. Damit dürfen bis zu 9 Stockwerke errichtet werden, denke das könnte halten ;)
 
gew-nschten-balken-i25743_202112710130.pngNoch mehr Bilder

Nochmal die gewünschten Bilder der Balken
 
Unterbau und Dämmung

ich meine mich zu erinnern, dass Du den alten Unterbau der Schwellen entfernt hast, um die Bodenplatte bis unter die Schwelle zu ziehen ? Schade, das hätte nicht sein müssen, wenn die Platte auf der Kellermauer genügund Auflage hat. Der Unterbau hätte den Fotos nach repariert werden können.
Wenn Du die Außendämmung bis kurz über die Kellerfenster runter ziehst, ist die Schwelle ausreichend mit gedämmt. Zumindest funktioniert das auf der Seite, die auf den Fotos zu sehen ist. Wie das hangseits aussieht, kann ich natürlich nicht einschätzen.
Wieder mal ein gutes Beispiel, wie ein Foto die Ist-Situation vollkommen anders darstellt als jegliche Beschreibung. Schade, die hätten ganz am Anfang gepostet werden sollen.
 
Thema: Unterbau für Schwellbalken mit hohem Dämmwert

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