Unbeheizter Gebäudeteil bei Fassadendämmung

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Kakitus

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Hallo,
um vor dem Kauf den finanziellen Aufwand für die Fassadenrenovierung abschätzen zu können hätte ich eine Frage.

Es handelt sich um ein massives 2stöckiges Anbauhaus von 1913. An der Südfassade wurde in den 70er Jahren eine unerträgliche Plattenverkleidung angebracht.
Die Wohnräume befinden sich im OG, das EG wird zur Hälfte als Werkstatt genutzt werden (moderat beheizt) und in der anderen Hälfte befinden sich Garage, Hühnerstall, Heizraum und Tankraum.

Die alte Verkleidung muss weg und bei der eugestaltung könnte ma ja direkt den Aufwand einer Dämmung in Angriff nehmen. (50er Ziegelwände)

Wie könnte man vorgehen? Nur die beheizten Räume von außen dämmen? Ich denke an WDV mit Holzfaserplatten. Dann hätte man ja einen Versatz hin zu den unbeheizten Räumen. Eine einheitliche Fassadengestaltung würde ich aus optischen Gründen aber gerne erhalten.

Oder könnte man die Ebene der Außenfläche beibehalten und nur im Bereich der beheizten Räume ausfüllen? Das wäre schon eine Kostefrage, da die Fläche der unbeheizten Räume fast ein Drittel ausmacht.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Vielen Dak und viele Grüße!
 
Fassadendämmung

Wenn die Fassade sowieso neu bekleidet wird, sollte auch die Dämmung neu und einheitlich gemacht werden. Eine - wie auch immer geartete - "stufenweise" Dämmung spart nur marginale Kosten ein.
Die erforderliche Dämmstärke sollte anhand der Gebäudedaten und -nutzung berechnet werden.
 
Fassadendämmung

Wie dick kann oder soll gedämmt werden?
Wie alt ist das Gebäude?

Dicke Ziegelwände sind thermisch träge- bei Außendämmung müßte dauerhaft mit gleichbleibenden Temperatur geheizt werden, da unterschiedliche Temperaturen nur mit längerer Verzögerung möglich sind.

Bei solchen Verhältnissen wäre u.U. Innendämmung vorteilhafter-
je nach baulicher Situation.
Dabei würde auch das Problem unterschiedlich beheizter Gebäudeteile wegfallen.
Wie soll die Fassadenoberfläche aussehen?
Wie werden die Fenster eingebaut?
Möglichst Bilder einstellen.

Man könnte Stegträger mit Holzfaserplatten zur Fassadendämmung verwenden- die Dämmung kann dann nur in die benötigten Bereiche eingebracht werden-
wobei die Ersparnis bei Teildämmung nicht gewaltig ist.

Andreas Teich
 
Vielen Dank für Ihre Antworten!
Das Haus ist Bj. 1913, Einzelheiten zur Dämmung kan ich noch nicht nennen. Wir überlegen ja gerade erst ob wir das Haus kaufen sollen

Die Fassade sollte verputzt werden. Das wäre eigentlich nur an der Südfassade erforderlich, die anderen Seiten sind nicht verkleidet und der Putz ist eigentlich in Ordnung.

Folgenden Absatz von Herrn Teich habe ich nicht ganz verstanden:
"Dicke Ziegelwände sind thermisch träge- bei Außendämmung müßte dauerhaft mit gleichbleibenden Temperatur geheizt werden, da unterschiedliche Temperaturen nur mit längerer Verzögerung möglich sind.

Bei solchen Verhältnissen wäre u.U. Innendämmung vorteilhafter-
je nach baulicher Situation."

Tatsächlich wäre eine Dämmung an den Innenseiten für die unterschiedlichen Gegebenheiten eine praktische Lösung.
Dann müsste von außen nur die Südfassade neu geputzt werden.
Ich werde mich mal dahingehend erkundigen. Was sollte ich beachten?
 
Aussendämmung

ist bauphysikalisch immer besser und sicherer.

Innendämmung ist dann interessant wenn ein Raum nur sporadisch genutzt wird (z.B. für Events, oder als Ferienwohnung).
 
Innendämmung

Am besten die Suchfunktion benutzen zu Innendämmung:
Grundsätzlich u.a. zu beachten:

Schlagregenschutz muß gegeben sein
Kapillaraktive Dämmstoffe verwenden zB Holzfaserplatten,Zellulose, Mineralschumplatten etc
Vollflächig und hohlstellenfrei ansetzen
Nicht zu große Dämmstärken, über 6-8 cm sollte gerechnet werden.
Auf Luftdichtigkeit achten- bei Massivbau mit 50 cm dicken Wänden ohnehin gegeben.
Bei Wärmebrücken durch Innenwände (oder auch Decken)
sollten die in einem Bereich von 30-50 cm ebenfalls gedämmt werden- je dicker die Innenwand um so tiefer dämmen.
Es gibt dazu auch Dämmkeile,, wer Absätze unschön findet.
Auf normale Luftfeuchtigkeit achten- ggf Dampfbremsen verwenden.
Außenseitig keine Dampfsperren.

Andreas Teich
 
Vielen Dank Herr Teich. Die Ausführungen zur Innendämmung sind sehr hilfreich.

Nicht verstanden hatte ich den Ansatz mit der thermischen Trägheit bei dicken Ziegelwänden und warum eine Außendämmung da nicht geeignet ist.
 
Thermische Masse

Völlig ungeeignet ist Außendämmung nicht bei dicken massiven Wänden.
Es ist aber natürlich so, daß jede Temperaturänderung von diesen erst einmal aufgenommen wird und nach einer Ausgleichszeit an den Innenraum abgegeben wird.
Wenn zB nach dem Winterurlaub die Wände kalt sind würde es sehr lange dauern, bis diese die Raumtemperatur angenommen haben, da sich die Außendämmung erst auswirkt, wenn die gesamte Wand bis zur Außendämmung erwärmt wurde.
Das heißt auch, das jeder Wärmegewinn zB durch Sonneneinstrahlung, Beleuchtung, Abwärme oder sonstige innere Gewinne sich nur verzögert auswirkt.
Dicke massive Wände ergeben also ein träges System, welches möglichst dauerhafte, gleichbleibende Beheizung erfordert.
Es ist ja nicht grundsätzlich negativ- muß aber zu den Lebensgewohnheiten passen.
In manchen Fällen, besonders wenn bei aufwendigen Fassaden oder bei Denkmalschutz die Außenansicht nicht verändert werden soll, geht ohnehin
nur Innendämmung.
Man findet zu Außen- und Innendämmung bei der Suchfunktion zahlreiche Beiträge.
Andreas Teich
 
Hallo, Sie haben 50-er Außenwände? Wo steht denn das Häuschen? Bei 50 cm starken Außenwänden, wenn es denn wirklich so ist, würde ich nicht dämmen. Bei einer Außendämmung wird die Sonne außen vorgelassen und das Mauerwerk nicht mehr erwärmt. Deswegen die "ständige" Erwärmung um keine "Keller"Wohnung zu erhalten. Denn die Innenwandoberflächen werden kühler sein als vor der Dämmmaßnahme. Viele gedämmte Häuser haben dieses Problem. Bei Innendämmungen zieht man den Temperaturnullpunkt weiter in das Mauerwerk. Vom Gefühl her muss jeder selbst entscheiden, ob dies sinnvoll ist. Aus meiner Sicht nicht, da gerade in Deteilbereichen wie Deckenauflager gewaltige Probleme auftreten können. Wir beheizen die Wände mittels Wandheizung (innen oder außenwände) und umgehen damit problematische Stellen.
Zudem müssen sich die Kosten für die zusätzliche Dämmung innerhalb von 10 Jahren amortisieren. Macht es das?
viele Grüße
Michael Reisinger
 
Thema: Unbeheizter Gebäudeteil bei Fassadendämmung
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