Türöffnung in Holzbalken verbreitern

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Lena3

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balken-holzbalken-t-ren-i27460_20201111121531.jpgUnser Haus ist zwar erst Baujahr 1930 (im Vergleich hier also ein junger Hüpfer) und nicht wirklich Fachwerk, allerdings sind hier sicher ein paar Profis oder Heimwerker unterwegs, die sich mit einem Aufbau aus Holzbalken auskennen könnten.

Wir wollen in unserem Haus die Türen und Zargen (aktuell ungefalzte Türen mit massiven Holzzargen in traumhaftem Dunkelbraun) gegen eher zum Charme des Hauses passende Türen und Zargen austauschen lassen.

Mittlerweile haben wir schon drei Türen und Zargen entfernt und kommen immer auf den gleichen grundsätzlichen Aufbau. Die Zarge liegt eingefasst zwischen zwei Holzbalken, die bis zur Decke gehen. Auf diesen liegt unter der Decke ein Balken komplett auf, der vermutlich das gesamte Gewicht darüber abstützt. Über der Türöffnung ist ein zweiter Balken in die Deckenhohen Balken eingelassen, der dann vermutlich die Mauersteine zwischen Tür und oberem Balken abstützt. Das Foto zeigt es wahrscheinlich besser als meine Beschreibung.

Unser eigentliches Problem: uns fehlen an jeder Tür ca. 2 cm Maueröffnungsmaß, um eine Normtür einbauen zu können, wir haben Öffnungen von ca. 86 cm, das reicht leider nicht aus.
Meine laienhafte Grundidee war es, mit Baustützen den Balken über der Tür provisorisch zu stützen, rechts und links jeweils einen cm abzunehmen (ob Hobeln oder Sägen sind wir uns noch nicht ganz einig), dann ist aber keine Auflagefläche für den Querbalken mehr da. Deshalb müssten wir den Querbalken mit 1-2 großen Metallwinkeln pro Seite an den senkrechten Balken befestigen.

Kann jemand einschätzen, ob das stabil genug wäre? Im Endeffekt muss der untere ja nur ca. 3 Ziegelreihen mit max. 16 cm Dicke aushalten.

Ich bin über jeden Tipp dankbar!

Gruß, Lena
 
Türsturz

der Balken, auf dem da noch die 3 Ziegelreihen liegen heißt Türsturz. Der trägt tatsächlich nur die Ausmauerung bis zum Deckenbalken. Wie breit ist der Türgewändeständer, d.h. wieviel cm liegt der Türsturz jetzt auf ?
 
t-rsturz-abgeschr-gt-freigelegt-i27460_20201111123340.jpgTürsturz

Das ging ja fix!

Der Sturz ist abgeschrägt und liegt tatsächlich nur minimal auf. Das angehängte Bild ist zwar eine andere Tür, aber das selbe Prinzip. Die Stürze, die wir bisher freigelegt haben liegen zwar ein kleines bisschen mehr auf als auf dem Foto, aber leider maximal 1,5 cm pro Seite, eher 1 cm. Von sich aus wird er also leider nicht halten, wenn wir rechts und links Material abnehmen sollten.
 
Keine feine englische Art

aber um einen Wechsel des Sturzes zu vermeiden und damit auch nicht zu riskieren, dass die 3 Reihen Ziegel nachrutschen können Winkel eingesetzt werden. Die müssten dann nur an der Auflagefläche am Ständer etwas eingelassen werden, weil sie sonst ja auch wieder der Zarge im Wege sind. Das gilt auch für die Einbauhöhe. Welche Arbeitsaufwand für Euch nun größer ist, müßtet Ihr entscheiden. Ich würde mich wahrscheinlich für einen Sturzwechsel entschieden, weil das Neuausmauern für mich kein Problem ist.
 
Zapfen?

Der Türsturz müsste doch eigentlich eingezapft sein, oder? Dann trägt eh der Zapfen das meiste Gewicht der oberhalb vermauerten Steine. Ich kann kaum glauben, dass der Türsturz tatsächlich nur auf der kleinen Einkerbung aufliegt.
 
Türsturz

Danke euch beiden für die schnellen Antworten.

Dass es nicht Wunschlösung Nummer 1 ist ist mir bewusst. Mein Problem ist nur, dass ich mir Holzbearbeitung gut zutraue, Mauern eher nicht. Bei 10 Türen würde ich mir dann halt auch das halbe Haus aufreißen. Beim Winkel hatte ich auch schon daran gedacht ihn einzulassen, das würde dann die Fleißarbeit werden. Mal schauen, wie wir uns am Ende entscheiden. Es ist mir aber schon mal geholfen, dass kein "auf keinen Fall, wenn du das machst bricht dir die Bude zusammen!" kam, danke!

Die schmale Auflage hat mich auch schon gewundert, bisher habe ich aber zumindest noch nichts gesehen, was auf einen Zapfen hindeuten würde, kann mir die Stelle aber heute abend mal noch genauer anschauen. Vielleicht ist das Problem ja auch halb so wild. Für mein Gefühl wäre es aber auf alle Fälle beruhigender wenn es nicht aussieht als würde er garnicht aufliegen.
 
zapfen

das wäre umso besser, spart den Winkel. Läßt sich aber wohl nur vor Ort feststellen. Durch Einschieben eines dünnel Lineals zwischen Ständer und Sturz läßt sich das leicht prüfen.
 
Uff

bei zehn Türöffnungen im eingebauten Zustand jeweils links und rechts 2 cm wegzunehmen - das wäre mir zu viel Quälerei. Womöglich noch bei Eichenholz?
Da würde ich eher schauen, ob ich passende Türen bekomme.
 
Wie ich es machen würde

Wie ich es machen würde:
-den Sturz mit stabilen Holzbauschrauben schräg nach oben in die Ständer befestigen, 2 Schrauben 8mm je Seite, vorbohren
-danach auf 1 Seite die 2cm wegsägen, Handkreissäge, Elektrokettensäge o.ä.
-da es stehendes Holz und auch noch fehlkantig ist, würde ich mir über die Statik keine weiteren Gedanken machen
 
Moin,

der Sturz hat nur die Aufgabe die 3 Reihen Backsteine am folgen der Erdanziehung zu hindern.
Ihr könnt also recht entspannt drangehen.
 
Bewunderung

Hallo, manchmal bewundere ich die Aussagen hier. Das ist ja wie Bundestag. Das ist eine ganz normale Schlitz-Zapfen-Verbindung als Sturz, nicht wundern hat man früher überall gemacht und war nachhaltiger als alle blauen Engel zusammen. Wenn Sie den Sturz in der Längsachse um 180° drehen erhalten Sie eine Brüstung (unter Begrenzung bei Fenstern). Der Versatz, so heiß das Ding in der Fachsprachen, wenn ich mich nicht irre, träg tatsächlich die Last in einem Winkel von 60°, also bei drei Reihen praktisch alles. Der Zapfen dient lediglich dazu, die Konstruktion zusammenzuhalten, bei der Montage und später gegen ein Verdrehen des Sturzes durch Last und Trocknung. Soviel erst einmal dazu. Nun frage ich mich, warum soll die Tür um Gottes Willen um drei Zentimeter größer werden und was stört Sie daran, außer die Farbe? Das sie in einem modernisierten Haus später leben, mit gleichen Temperaturen, was macht es dann, wenn die Türen keinen Falz haben? Sie tauschen richtige Holztüren, die ein langes Leben schon gehalten haben gegen Krom vom BM? Aber ich denke meine Bemerkung kommen erstens zu spät, weil die Einzelteile sicher nicht mehr zu verwenden sind und werden sicherlich auch nicht gehört werden wollen. Brachiale Lösung, Stütze drunter, nur zur Sicherheit, weil wenn Balken intakt, dann tragen die Zapfen das locker, Differenz rausschneiden, Blechwinkel dran und Feierabend. Dem Menschen Wille ist sein Hümmelreich!
Mit freundlichem Gruß
Michael Schmidt
 
Schade um Versatz und Zapfenverbindung..

.. ist es schon .! Und um die Mühe auch - bei den Türen im Bestand wissen wir es nicht , die waren nicht im Bild,

Nun hat eine Norm-U-Zarge ja ein futtermasz von 865 mm , da ginge vielleicht doch etwas mit dem Handhobel ,
an den Bandtaschen halt etwas mehr .

Eine andere Möglichkeit , wenn denn die alten Türen partout den Weg in die ewigen Jagdgründe gehen ,
wären Blockzargen auf die Wand gesetzt und ein Bekleidungsbrett in die Laibung . Ist auch grad - leider - modern.

Weitere Idee : bei den deutschsprachigen Nachbarn zu forschen , ob es da etwas bezahlbares gibt , in A und CH sind auch die großen Lieferanten zu anderen Maszen in der Lage .

Und noch eins : Bei untergegangenen Bauteilen auch in den Bauteilbörsen fahnden , zB.
Bremer Bauteilbörse

Viel Erfolg
 
Thema: Türöffnung in Holzbalken verbreitern

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