Im Rahmen meiner Denkmalsanierung wurden 9 Kellertüren mit Leinöl eines namhaften Herstellers behandelt. Die Türen hatten vorher in 120 Jahren keinen Schimmel angesetzt. Nach der Leinölbehandlung breitet sich rasant schnell Schimmel auf den Türen aus. Im Internet finden sich Kommentare, dass dies mit dem Proteingehalt des Leinöls zusammen hängen kann, der für Bauzwecke stark reduziert werden sollte, um Schimmel zu vermeiden. Wie bekommt man den Schimmel schnellstens wieder weg?
Selbstverständlich habe ich auch den Hersteller angesprochen, Antwort steht noch aus.
Herzlichen Dank für Ratschläge
des nicht genannten Produktes wäre nicht verkehrt...
Leinöl für Bau- und Malerzwecke kauft man nicht bei Edeka...
MfG,
sh
keine Sorge, Ross und Reiter werden hier noch zur rechten Zeit benannt. Sobald seine Reaktion und Bereitschaft feststeht, das Problem zu beseitigen. Es soll ja nicht noch jemand den gleichen Schaden erleben müssen. Den Rückschluss auf "EDEKA" kann ich nicht ganz nachvollziehen, ich sprach von einem namhaften Hersteller - von Bauprodukten.
Hat hier vielleicht jemand einen Rat, wie ich den Leinöl-Schimmel auf dem Holz schnell und nachhaltig beseitigen kann?
Anbei noch ein Bild der Türen vor der "Schutzbehandlung".
eignen sich die üblichen Verdächtigen: Essigessenz (1:1 mit Wasser), Isopropanol, Ethanol (Weingeist, nicht Spiritus) oder auch chlorhaltige Mittel.
Das ganze sollte nicht im Keller stattfinden, sondern in einem gut belüfteten Bereich, bei Niederschlagsgefahr wäre ein Dach nicht verkehrt.
ich will hier nicht auf Edeka 'rumreiten, aber Du hattest von einem namhaften Hersteller geschreiben und die Vermutung geäußert, das verwendete Öl sei nicht für Bauzwecke geeignet, da lag der Verdacht nahe, dass Öl aus dem Lebensmittelbereich zum Einsatz gekommen ist, was unter Umständen ja auch tatsächlich einsetzbar ist.
MfG,
sh
Danke für die Tips!
Es kam übrigens ein Halböl bzw. Grundieröl zum Einsatz - lieber nicht konsumieren. Der Schimmel ist nicht so wählerisch...
Eine Tür, die ich mit einem anderen Grundieröl gestrichen hatte, ist nicht befallen.
Schönen Restsonntag
Retro
Die Hausmütterchenmittel gegen Schimmel haben zwar immer noch Hochkonjunktur, ich empfehle dagegen Wasserstoffperoxid, entweder teuer aus der Apotheke oder im günstig im Internet bestellen, z.B. Oxy-3 Pro von Purux.
Waren die Türen vor dem Anstrich evtl. noch leicht feucht, z.B. frisch aus dem Keller? Leinölanstriche sind im Gegensatz zum allgemeinen Gerede nicht so diffusionsoffen, wie man denkt, wie Schimmelexperte Lutz Parisek anhand einer Studie hier im Forum veröffentlichte.
Ist das Weiße überhaupt Schimmel? Könnten es nicht auch Salzrückstände o.ä.sein? Sind die Türen etwa in der derzeitigen Hitze gestrichen worden?
danke für den Peroxid Typ - ist das unschädlich fürs Holz?
Türen wurden gereinigt und mehrere Tage im trockenen Freien getrocknet
Anstrich bei bedecktem Himmel, ca. 20°
Ja, es ist Schimmel, der sich mittlerweile in grün/graue Stadien wandelt
Merkwürdig: Eine Tür, die mit einem anderen Halböl gestrichen wurde, ist nicht befallen.
Hier der Text eines Herstellers, der mich so stutzig macht:
"Bevor das Leinöl weiterverarbeitet wird, lässt man das Leinöl zunächst sechs bis neun Monate „reifen“, damit möglichst alle Proteine abgebaut sind, die Schimmel begünstigen würden."
Hier eine zweite Quelle:
"Schimmelbildung
….. auf der Farboberfläche kommt vor, sofern Sie minderwertiges industriell gepresstes Leinöl oder Firnis verwendet haben."
Es schein demnach kein unbekanntes Phänomen zu sein. Das von mir verwendete Leinöl ist ein Premium Markenprodukt und kostet € 15.- pro 750ml.
Grüße
Retro
ich diese rauhen Türen sehe, denke ich zunächst, daß da viel zu viel Öl draufgekommen sein könnte.
Über das Öl läßt sich nicht reden, wenn nicht bekannt ist, was da nun drauf ist.
Die bisher genannten Mittel verfliegen, haben somit keine dauerhaft fungizide Wirkung. Vor der chemischen Keule: Ich würde mir an Ihrer Stelle Gedanken über ihren dauerfeuchten und schlecht oder gar nicht belüfteten Keller machen. In so einer Situation (ständig hohe Luftfeuchten, stehende Luft) ist nahezu jede Beschichtung fehl am Platz. Allein mit falschem Lüftungsverhalten können Sie einen Keller zum Absaufen bringen.
"Leinölanstriche sind im Gegensatz zum allgemeinen Gerede nicht so diffusionsoffen, wie man denkt..."
Hoffentlich verstehen Sie die Studie so gut, wie Lutz Parisek, Herr "Dauer-Produzent allgemeinen Geredes"... Im Übrigen hat man da, so mir erinnerlich, ein Häutchen erhärteten Öles über einen Topf gespannt. Das hat nicht allzu viel mit der Situation eines Leinölanstriches auf Holz zu tun, auf den rauhen Türen des Fragestellers schon gar nicht. Messen müsste man, wenn' was bringen soll, Holzfeuchteschwankungen unter verschiedenen Anstrichen.
Grüße
Thomas
danke für deinen Beitrag.
Ich werde meine Holz-Kellertüren einfach so lassen.
Die vom Vorgänger nur an der Aussenseite lackierte hat sich erwartungsgemäss verzogen, die andere schliesst noch einwandfrei und ist durch den ehemaligen Holzwurm-Befall auch innen bestens belüftet...;-)
Aber der Produktquiz wird ja jetzt richtig spannend....
Ich glaube ich Verkauf auch bald Traubensaft: "Stellen Sie das Produkt einfach geöffnet in den Keller und erhalten nach soundsoviel Monaten einen hervorragenden Weinessig......
Gruss, Boris
"Hier der Text eines Herstellers, der mich so stutzig macht:
"Bevor das Leinöl weiterverarbeitet wird, lässt man das Leinöl zunächst sechs bis neun Monate „reifen“, damit möglichst alle Proteine abgebaut sind, die Schimmel begünstigen würden.""
Wurden die Monate Reifezeit abgewartet?
...diese "Reifezeit" hinsichtlich der Proteine für Unsinn. Proteine sind Schwebestoffe im Öl und werden herausgefiltert.
Längere Standzeiten ("Standöl") lassen das Öl durch Polymerisation eindicken, damit es auf dem Holz dann schneller trocknet. Dieser Prozess wird heute durch das Erwärmen unter Luftabschluss ersetzt.
Grüße
Thomas
OK!
Nur, wenn es der Hersteller draufschreibt und der Verarbeiter sich nicht dran hält wird der Hersteller auf diesen Satz verweisen.
Grüße
Anmerkung: Die "Reifezeit" der Herstellerangabe bezieht sich auf den Herstellungsprozess VOR dem Inverkehrbringen des Produktes.
Der Anwender darf das gekaufte Halb-Öl sofort einsetzen und soll nicht mehrere Monate warten...
gibt es keine "Normung" bzgl. Herstellung des Rohstoffes, der Verdünnung, der Bergriffsbestimmung im Bereich "Leinöl"... so ist Halböl was anderes als Halböl... Standöl was anderes als Standöl...
Nicht das "Normung" einfach geil ist, aber sie hilft schon oft als Grundlage, sich über eine gemeinsame Sache mit Verschiedenen Standpunkten zu unterhalten...
Ich bin wirklich kein Profi in Bezug auf die Herstellung von Leinölprodukten, hatte aber in der Verarbeitung von entsprechenden Markenprodukten noch nie Probleme.
Da die geschilderten aktuellen Schimmel-Probleme sich produktspezifisch eingrenzen lassen (lt. erw. Fragestellung), ist wohl auch hier die Ursache zu suchen. Grundsätzlich scheint das kein prinzipielles Herstellerproblem zu sein, eher eine Frage der Charge oder auch doch der falschen Anwendung...
MfG,
sh
mögen wohl die Türen haben?
Die Angel des ersten Bildes glänzt bei näherer Betrachtung deutlich, was Kondenswasser vermuten lässt.
Grüße
Thomas
Leinöl braucht einfach Zeit zum Trocknen. Wenn Du die Türen nach der Behandlung gleich dem feuchten Milieu ausgesetzt hast, dann ist der Schimmel nachvollziehbar.
Die Türen sollten wenigsten 10 Tage in trockener Umgebung, gut belüftet trocknen können.
Und dann sollte der Keller weniger mit Feuchte belastet werden. Ich vermute, dass die sehr warme Außenluft in den letzten Tagen den Keller mächtig ins Schwitzen gebracht hat.
"Im Rahmen einer Denkmalsanierung ..." - Wenn der Leinölanstirch Auflage in diesem "Rahmen" war, dann sollten sich diejenigen dazu erklären, die diesen "Rahmen" vorgaben.
Zu den Behandlungsmethoden gegen Schimmel: Essig wäre für mich keine Lösung, da dieser auch organisch ist.
Grüße aus Frangn
Frank von Natural-Farben.de
der Glanz stammt vom vollständig getrockneten Leinöl - das ist völlig normal auf Eisen.
Die Türen waren 48h im Freien, bevor sie wieder in den Keller kamen, der gar nicht so feucht ist. Zumindest gibt es da genug schimmelfreie Hölzer (Regale etc.).
Ich habe jetzt mal ein Altholz mit zwei Halböl-Produkten je hälftig bestrichen und in den Keller gelegt, mal sehen, was passiert.
Bin heute extra 250 km gefahren, um den Schimmel zu entfernen, war auch bitter nötig - Bilder folgen.
P.S.: Vielen Dank für die Anteilnahme und die vielen Kommentare, es wird hier bestimmt eine brauchbare Erkenntnis
rauskommen - sei es: "Ich lass meine Türen im Keller so wie sie sind." Damit wäre ich aus heutiger Sicht auf jeden Fall besser gefahren.
meinte ich das im Stein verankerte Teil, auf dem sich das Band dreht. Dessen Kuppe glänzt. Hast Du das auch fett überölt?
Grüße
Thomas
Pardon, nein das habe ich mit Scharnierfett behandelt. War Alles prima zunächst: leicht laufende Scharniere, alle Latten wieder fest, sauber, kein Schleifen auf dem Boden, feiner Geruch - seufz...
Thema Schimmel und Hersteller: ich hab mal gelesen, dass Allbäck in den USA heftige Probleme mit Schimmel auf Ölfarbe im Freien (Fenster) hat oder hatte.
Für die Schimmelgeschichten aus den USA?
Eigentlich frage ich ich, warum man überhaupt unbehandelte Kellertüren, die 120 Jahre lang unbeschadet überstanden haben, plötzlich mit einem Halböl/Grundieröl streicht.
Anderseits habe ich Naturholz-Badezimmermöbel, die in einem fensterlosen Bad in einer Bunkerwohnung stehen, vor Jahren mal mit billigstem Leinölfirnis aus dem Baumarkt gestrichen (damals hatte ich noch keine Kenntnis von Natural Farben, Kreidezeit oder Leinöl Pro), ohne dass es irgendwelche Probleme gab. Keine Flecken durch Spritzwasser, keine Stockflecken oder Schimmel durch Feuchtigkeit. Die Silikonfugen im Bad dagegen muss ich regelmäßig mit einem Anti-Schimmel-Mittel behandeln.
ich denke mal, als Lösung des Problems sollte die Antwort des Herstellers abgewartet werden. Ich könne mir nur vorstellen, dass es entweder noch Restfeuchte im Holz war, oder dass sich bei den Wetterkapriolen der letzten Tage Kondenswasser und Staub auf den kühlen, frisch gestrichenen Türen abgesetzt hat. Bei uns hätte man wahrscheinlich noch nicht einmal in der Nacht Temperaturen von 20° bei bedecktem Himmel haben können.
"Eigentlich frage ich ich, warum man überhaupt unbehandelte Kellertüren, die 120 Jahre lang unbeschadet überstanden haben, plötzlich mit einem Halböl/Grundieröl streicht."
Meine Erfahrungen mit Leinöl VOR diesem Ereignis waren durchweg positiv, gerade im Schutz von Holzbauteilen vor Feuchtigkeit. Beweggründe waren u.a. der Schutz der Eisennägel und -teile vor weiterer Korrosion, ein gefälligeres, gepflegtes Aussehen nach der technischen Überholung und Reinigung, damit sie von den Mietern trotz ihrer Altersspuren respektvoll behandelt werden. Ich habe angesichts der Giftwarnzeichen auf dem Gebinde nicht damit gerechnet, dass es Organismen gibt, die das terpentinhaltige Produkt als exzellente Vermehrungsgrundlage ansehen könnten.
Bin gespannt, was der gestern gestartete Praxistest mit zwei unterschiedlichen Halbölen im Keller ergibt. Werde berichten, sobald es etwas Neues gibt, auch von der Herstellerseite.
Allbäck und Schimmel hier ein Link:
https://www.wavyglass.org/viewtopic.php?f=5&t=332&p=2778&hilit=allback+mold#p2778
Die Frau restauriert seit Jahrzehnten Fenster und ich habe den Eindruck, sie weiß genau wovon sie redet.
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