Treppe mit Mahagonistufen - Oberfläche wie behandeln?

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Ellen

Guest
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, eine alte (naja, semi-alt. Etwa 1970.) Treppe zu richten.
Die Tritt- und Setzstufen sind vermutlich aus Mahagoni, die Wangen aus hellem, "normalen" (vergleichsweise weichen) Holz.

Im Moment bin ich dabei, die Beize abzuschleifen; danach möchte ich die Wangen und die Setzstufen gern deckend weiß-matt machen und die Trittstufen dunkel/holzfarben.

Die Trittstufen würde ich tendenziell mit einem Hart(wachs)öl behandeln und die weißen Teile lackieren.

Ich möchte ganz gern diesen fiesen Rotton vermeiden, den man mit Mahagoni in Verbindung bringt. Kommt diese rote Farbe komplett aus dem Holz oder aus einem speziellen Mittel?

Kann man mit farblosem Hart(wachs)öl o.ä. einen ruhigeren Farbton erzielen?

Kann man die Farbe von Magagoni überhaupt beeinflussen?

Könnte man Mahagoni auch vernünftig unbehandelt lassen?

Herzlichen Dank & viele Grüße

Ellen
 
Mahagonitreppe behandeln

Unbehandelt lassen geht nur wenn sie nur mit Hausschuhen begangen wird- bei einer Haupttreppe schwierig.

Der Rotton bei Mahagoni ist sozusagen gottgewollt im Holz enthalten.

Dunkeltönung ist möglich zB mit entsprechender KF-Beize.
Holz fein schleifen, dann mit Schwamm das Holz anfeuchten und mind. über Nacht komplett trocknen lassen.
Anschließend fein schleifen mit 120 oder 150 er Körnung.
Staub gut absaugen und nachfolgend vorsichtig Ölen.

Hartwachsölmischungen besser nicht verwenden, da sich die Wachsanteile im Laufe der Zeit bei Nachbehandlung aufbauen können und die Rutschgefahr erhöhen.
Hartöl genügt, am besten High-Solid Öle verwenden und die gut einpolieren bis es nicht mehr klebt
Wegen Beize zB Clou oder andere Hersteller kontaktieren.

Wenn sich die farbgebende Schicht ganz unten im Holz befindet läuft sich diese nicht ab, wie bei pigmentierten Ölen oder Wachsen.

Andreas Teich
 
Treppe mit Mahagonistufen - Oberfläche wie behandeln?

Huhu :)

herzlichen Dank. Das mit der Beize klingt gut.

Wenn die unter dem Öl ist, dürfte sich die Farbe auch nicht soo schnell abnutzen. (Die Treppe geht eh ins zweite OG und wird tatsächlich höchstens mal vom Schornsteinfeger mit Straßenschuhen benutzt). Ich werde darauf achten, wirklich ein Hartöl zu kaufen; rutschig werden sollte die Treppe nicht.

Kann ich eine Standölfarbe für die Wangen und die Setzstufen nehmen? Die werden ja nicht sonderlich belastet..

Liebe Grüße aus der Schleifstaubwolke

Ellen
 
Treppe lasieren

Für die Wangen und Setzstufen kannst du fast jede Ölfarbe verwenden
oder auch zuerst weiße Beize und dann Öl oder gleich mehrmals pigmentiertes Öl auftragen.
Oder Titandioxid als Weißpigment besorgen und selbst in Öl anrühren.

Je nach Auftragsmenge und Pigmentzugabe wird es dann lasierend mit Durchscheinen der Holzmaserung oder eher deckend.

Andreas Teich
 
schick

wirds!

Herzlichen Dank nochmal.

Ich habe jetzt im letzten Schleifgang 120er genommen, danach zwei Mal mit dunkelbrauner Beize und ein Mal mit Hartöl von Kreidezeit behandelt.

So sieht man zwar schon noch, dass es rotes Holz ist, es ist aber deutlich weniger tomatig.

Ein Zwischenschliff und eine zweite Schicht Hartöl scheint mir an sich nicht nötig zu sein, die Oberfläche ist gleichmäßig matt, keine Fasern haben sich aufgestellt und nichts klebt.

http://s25.postimg.org/67lslmzvj/965a015c_1bce_49dd_98d0_268fecc1a64d.jpg - hier mal ein Bild vom aktuellen Stand.

Kreidezeit schreibt, dass das Öl nach 4 Wochen voll belastbar ist. Kann ich schon früher die fertigen Stufen abkleben bis alles durch ist oder wird das dann unter dem Malervlies irgendwie kacke?

Für die Setzstufen und die Wangen habe ich halbfette Standölfarbe von Kreidezeit bestellt, darunter kommt Leichtöl. Bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis.

Liebe Grüße

Ellen
 
Treppe behandeln

Nur bei Wasserbeize stellen sich Fasern auf.

So oft ölen bis es kein Öl mehr annimmt und nach ca 20-30 min Überstände abwischen.
Immer mehrmals dünn statt einmal dick ölen.

Abkleben mit diffusionsfähiger Folie- kein Plastik etc verwenden, da sonst das Öl nicht durchhärten kann.

Am besten nachts Folie abnehmen.
Die kann aufgebracht werden sobald es nicht mehr klebt- dann aber vorsichtig und besser kein Klebeband benutzen.

Man kann auch Pappe auflegen
Du kannst ja einmal ein Bild vorher und eins nach fertiger Oberflächenbehandlung machen

Andreas Teich
 
komplizierte Treppensituation

wir haben eine Beize auf Wasserbasis genommen, ist trotzdem smoooth geblieben. :)

Das mit dem Ab- und Aufdecken ist leider der komplizierte Teil: wir wohnen noch nicht vor Ort, sondern 50km entfernt. Handwerker bekommen üblicherweise einen Schlüssel.

Aktuell ist es so, dass ich die Treppe einfach abgesperrt und alle (unter Androhung grausamer Strafen ;-) ) instruiert habe, nur die noch unbehandelten und aktuell abgeklebten Stufen zu benutzen.

Das ist im Moment und auch für die nächsten 3-6 Wochen kein Problem. Aber dann wird die Badewanne geliefert und die ist schwer und muss da hoch. Danach wird dann der Fliesenleger ständig hoch und runter rennen.

Wir sind berufstätig und können nicht täglich 100km extra fahren, um die Treppe bettfertig zu machen.

Ich denke, ich werde zum Wochenende die andere Hälfte der Stufen beizen und ölen und dann die ganze Treppe offen lassen, bis es nicht mehr anders geht. Dann wird wohl oder übel Malervlies drauf müssen und auch das Klebeband wird sich - allein schon wegen der Sturzsicherheit - nicht vermeiden lassen.

Liebe Grüße

Ellen
 
Treppenbehandlung

Hallo Ellen,
KF-Beize stellt die Poren nicht so auf wie wasserbeizen.
Wenn solche verwendet werden sollte das Holz zuerst mit feuchtem Schwamm und warmem wasser abgewischt werden, dadurch stellen sich die Holzfasern auf.
Nach kompletter Trocknung dann mit feinem Schleifpapier überschleifen, entstauben und dann beizen.

Wenn Handwerker kommen am besten mit stabiler Pappe oder bei längeren Bautätigkeiten mit Hartfaserplatten abdecken.

Es sollte nach dem ölen nicht mehr kleben.

Bei guten Bedingungen kann nach einigen Tagen bis spätestens einer Woche die Treppe abgedeckt werden- nur keine dichten Folien verwenden.

Andreas Teich
 
genervt..

Huhu,

ich bin weiter mit der Treppe beschäftigt: die Standölfarbe von Kreidezeit hat Probleme, das Mahagoni zu überdecken. Auch nach drei Schichten schimmert es noch gelblich durch.

Überhaupt ist die Farbe eine ziemliche Quälerei und lässt sich schlecht verarbeiten.
Dünn aufgetragen deckt sie nicht, dicker begibt man sich direkt in die Rotznasenzone.
Sie verläuft nicht schön, das beste Ergebnis mit der Rolle ist jetzt so eine Art Orangenhautstruktur, Pinselstriche würde man erstrecht sehen.

Keine Ahnung, was die Leute an dem Zeug finden. Ich bin ziemlich unbeeindruckt und enttäuscht - insbesondere bei dem Preis.

Wenn das mit der vierten Schicht nicht wenigstens deckend ist, überlege ich, den Mist wieder runter zu holen. Wie mache ich das, wenn ich möglichst nicht schleifen will?

Oder wäre anschleifen und ein anderes (glattes, eher mattes) Produkt eine Option?

Liebe Grüße

Ellen
 
Standölfarbe streichen

Ich vermute, du hast zu dick gestrichen und die Pigmente nicht genug verrührt?
Auch während des Streichens immer wieder gut aufrühren.
Und immer erst die Trocknung der vorherigen Schicht abwarten bevor ein neuer Auftrag erfolgt.
Orangenhaut deutet ua auf zu dicken Anstrich oder zu schnelle Trocknung hin.

Rufe am besten den Malermeister bei Kreidezeit an und erkläre ihm genau wie du vorgegangen bist- der sollte dann eine Lösung haben

Andreas Teich
 
Danke..

..aber Mansplaining ist nicht nötig.

Mir ist durchaus klar, dass Farbe aufgerührt werden muss und dass man diese Farbe besser nicht nass-in-nass verarbeitet, ist mir ebenfalls bekannt.

Ausserdem bin ich dazu in der Lage, Datenblätter zu lesen, verstehen und umzusetzen. Und ich kann nicht nur Fingernägel gleichmäßig und mehrschichtig lackieren.

***********

Kreidezeit schickt mir neue Farbe; dass auch nach drei Anstrichen der Untergrund noch durchschlägt ist nicht normal.

Viele Grüße

Ellen
 
Standölfarbe

Wofür es immer diese netten Anglizismen gibt-
meine Hinweise sind aber immer geschlechtsneutral gemeint und sind genauso auf männliche Anwender bezogen.
Wer komplizierte Fingernagellackierungen hinbekommt wird auch mit Standölfarbe umgehen können.
Vielleicht wurde ja tatsächlich eine zu geringe Pigmentmenge zugegeben-normalerweise deckt die Farbe sehr gut.
Du kannst noch berichten wie es mit der neuen Lieferung klappt.

Allerdings wirst du bei momentaner Orangenschalenhaut die Farbe wohl wieder abkratzen müssen.
Am besten mit Ziehklinge- es gibt Schaber mit wechselbaren Hartmetallklingen, die aber nicht ganz billig sind

Andreas Teich
 
tja..

... es liegt am Holz.

Das, was ich für "nicht deckend" gehalten habe, ist feuchte Farbe. Weiße Standölfarbe ist gelblich, wenn sie noch nicht trocken ist - das sieht so aus, wie man sich einen durchscheinenden Untergrund bei dunklem Holz vorstellt.

Hab ich erst gestern bemerkt, als ich beim Fotografieren zufällig an die Farbe gekommen bin.

Liegt aber nicht daran, dass ich zu dick aufgetragen hätte oder Trocknungszeiten nicht eingehalten wurden.

Nach längerem hin und her mit externen Leuten konnte Kreidezeit rausfinden, dass Mahagoni sich nicht mit Standölfarbe überstreichen lassen möchte. Übrigens auch mit keiner Farbe auf Wasserbasis, nicht mit Acrylfarbe und auch sonst ist es schwierig.

Sie haben wohl nen Fensterbauer aufgetan, der das auch schon probiert hat und die gleichen Phänomene hatte: dünne Schicht Hartöl ist wunderbar, traumhaftes Ergebnis, alles gut.
Standölfarbe zieht aber wohl irgendwelche Stoffe aus dem Holz, die die Trockung bremsen. Sein Werkstück war wohl nach über einer Woche trocken. Leider wusste der Kreidezeitmann nicht, ob es benutzbar-trocken war, oder ob und ggf. wie das Werkstück neu bearbeitet wurde.

Im Prinzip habe ich jetzt 3 Optionen:

Option a) Mist von den Setzstufen runter schaben, nochmal schleifen, dann beizen und Hartöl. Gäbe dann nur weiße Wangen, die Stufen wären dann durchgehend Mahagoni. Und die eine Wange ist mit einem (abgesägten) Geländerpfosten aus Mahagoni verlängert, bei dem das Problem weiterhin besteht.

Option b) Mist von den Setzstufen runter schaben, abwarten, abwarten, abwarten - damit alle Reste gut durchtrocknen können, Sperrgrund auf Kunstharzbasis drüber, Standölfarbe neu drauf, Daumen drücken (und vorher eine Testfläche auf einem vielleicht noch vorhandenen Reststück anlegen...). Das ist der Vorschlag von Kreidezeit.

Option c) abwarten, abwarten, abwarten. Wenns trocknet und gut wird, ist es gut. Wenns trocknet und runzelt blebt nur schleifen in frühestens 6 Monaten. Der Kreidezeitmann befürchtet allerdings, dass es runzeln wird.

Meine Orangenhaut kommt von der gewählten Walze, das ist wohl so. Wenn ich also auch die delligen, aber trockenen Nadelholzwangen jetzt neu beschichten will, kann ich entweder mit der Ziehklinge oder mit Lauge dran. Kreidezeit hält beides für ne Schinderei, bzw. Sauerei und mit der Lauge würde ich mir auch zwangsläufig die (guten) Trittstufen wieder ruinieren. Zum schleifen muss das wohl mindestens 6 Monate abtrocknen.

...und was lernen wir daraus: das mit dem "Probefläche anlegen!" steht nicht umsonst in den Datenblättern.

Schwanke jetzt zwischen massivem Alkoholabusus und Schokoladenvergiftung.
 
Mahagoni behandeln

Tropenhölzer machen immer wieder mal Probleme, wobei es aber genügend weiße Mahagoni- und Merantifenster gibt.
Teak wird üblicherweise erst mit Lösungsmittel abgewaschen- das hängt aber auch von der Art der vorgesehenen Anstrichmittel ab.

Entweder bei jeder Farbschicht lange genug warten bis diese endgültig durchgetrocknet ist oder mit 4 mm Sperrholz die Setzstufen verkleiden und dieses vorher behandeln.

Bei Kunstharzsperrgrund und Standölfarbe hätte ich Bedenken.

Probeanstriche auf unbekanntem Untergrund ist immer sinnvoll.
Ich bin eher für beizen und dann ölen.

Ich würde es eher mit Schokolade als mit Alk. versuchen...

Andreas Teich
 
Thema: Treppe mit Mahagonistufen - Oberfläche wie behandeln?

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