Nur keine Panik!
Einen ähnlichen Fall hatte ich auch. Im Untergeschoss meines Fachwerkhauses, damals noch Stall, wurde vor vielleicht 50 Jahren ein acht Meter langer Doppel-T-Träger eingezogen. Als ich den nach dem Hauskauf von Spinnweben und Staub befreit hatte, traf mich der Schlag, weil es so aussah, als wäre das Teil komplett durchgerostet. Wir zermarterten uns schon den Kopf, wie man dieses Monster entfernen könnte, ohne vorher das Haus abzutragen - da nahm einer meiner unersetzlichen Bauhelfer eine Drahtbürste und fegte des Stahlträger blank. Siehe da: Die aufgeplusterte Rostschicht war nur oberflächlich, der Träger selber intakt. Durch Glück griet ich an einen Sandstrahlbetrieb, der just zu dieser Zeit ein mobiles Gerät zu Vorführzwecken hatte. Damit ließ ich den Träger blankputzen (sonst würde ich wahrscheinlich heute noch bürsten!), anschließend habe ich das Teil dreimal mit Rostgrund gestrichen und am Ende rot lackiert sowie, damit es ganz sicher ist, in der Mitte noch einmal mit einer Wand unterfangen (die war eh nötig für den Heizraum). Ich betrachte den Stahlträger in meinem Barockhaus zwar immer noch als Fremdkörper, habe mich aber mit ihm angefreundet: Er gehört ja auch zur Hausgeschichte und hält mit Sicherheit noch ein paar hundert Jahre. Langer Rede kurzer Sinn: Bürsten Sie mal ein bisschen, dann sehen Sie, was es mit dem Rost auf sich hat. Und dann viel Glück!
gf