Tischplatte aus massiven 100 jährigen Kiefernbalken

Diskutiere Tischplatte aus massiven 100 jährigen Kiefernbalken im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo ich bin der neue =) Ich möchte nach Tips fragen zum Bau einer massiven Tischplatte. Ich habe aus einem 100Jährigen Gebäude 6 Kehlbalken...
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dr.-hasenbein

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Hallo ich bin der neue =)

Ich möchte nach Tips fragen zum Bau einer massiven Tischplatte.

Ich habe aus einem 100Jährigen Gebäude 6 Kehlbalken aus dem Dachstuhl getrennt (wird jetzt abgerissen) Es handelt sich vermutlich Kiefer.

Abgerichtet ergibt sich ein Maß von etwa 13cm x 9cm und 2,50m Länge.

Ich gehe nicht davon aus, dass vor 100 Jahren, die Balken frisch aus dem Wald in den Dachstuhl kamen (?) die Balken also vorher schon (ab)gelagert waren ?

Ich würde gerne die Balken nach dem Abrichten, alle nebeneinander verleimen, und an den Kopfenden je ein Abschlußstück welche zusammen mit den aussenliegenden Balken mit 90°Gehrung die Platte wie ein Bilderrahmen einfassen.

Habt Ihr spontan Tipps für mich was ich beachten könnte/sollte um ein Verwerfen einer so großen Platte zu verhindern ? Besonders mit Hinblick auf so altes, trockenes Holz ?

Würde mich sehr über eure Meinungen freuen. =)
 
Wird

der Tisch im Freien aufgestellt?

Wenn Ja, das Abschlußstück nicht anbringen.

Grüße
Gerhard
 
Hallo,

Wegen dem Quellen-Schwinden ?

Nein, es soll ein Küchentisch für 8 Personen werden. ~80x240m also im Innenbereich aufgestellt werden. Aktuell ist das Holz wirklich sehr trocken. Die Kopfenden sollten wohl mit Flachdübeln verleimt werden weil quer zur Faser ?
 
Tischplatte

Hallo,

das Abschlußstück am Kopfende würde ich mit einer Fremdfeder anleimen, d.h. in das Hirnholz eine Nut, ca. 1,5 cm breit und 2 cm tief, sowie die gleiche Nut in das Abschlußstück einfräsen, und eine Hartholzleiste als Feder einleimen.

Grüße
Gerhard
 
Holz wird...

nicht trockener, wenn es älter wird. Mehr als die Ausgleichsfeuchte stellt sich nicht ein. Nahezu unabhängig vom Alter wird das Holz also weiter arbeiten. Und was genau bedeutet hier "sehr trocken"? Haben Sie das mit einem besseren Gerät gemessen? Stimmen die aüßere Feuchte und die Kernfeuchte überein?

Zudem entspricht die Qualität von Balkenholz nicht der von Tischlerware. Für Ihre Platte wird ein Tischler feinjährige Mittelbretter wählen. Ihr Holz ist weder feinjährig, noch aureichend Mittelbrett.

Ich rate also von einer Konstruktion ab, die viele Tischler mittlerweile leider überfordern würde UND für die Sie kein geeignetes Holz haben. Auch wenn's sehr schön aussähe.

Einfacher (aber nicht leicht) wäre, die Hirnleisten wegzulassen und 4 Gratleisten (ca. 60 x 40mm hochkant) in die Plattenunterseite einzugraten. Während nämlich die angedachten Hirnleisten das Arbeiten der Platte bis zu dem Punkt verhindern, wo sie sich lösen oder die Platte reisst, ermöglichen richtig und straff eingearbeitete Gratleisten das arbeiten der Platte und halten sie eben.

Grüße
Thomas
 
Die Balken stammen aus einem Haus dem ich persönlich sehr verbunden bin. Ich möchte versuchen diese Verbindung für mich persönlich zu erhalten in dem ich einen Teil davon als Tisch in meinen Alltag integriere. Anderes Holz fällt also (leider?) aus.

Das mit der Hartholz Fremdfeder ist doch schon mal eine Idee.

Ist die große Dicke von 9cm eher ein Vorteil für eine ebene Platte, oder eher ein Nachteil ?

Weitere Ideen wären an der Unterseite der Platte längs oder quer (?) Entspannungfugen einzusägen oder z.B. einen Rahmen aus z.B. 20x40mm Stahl Vierkantrohren von unten aufzuschrauben. (Evtl. Auch um dort die Beine anzubringen)

Hierzu evtl. noch Meinungen ?

Für gute (!) Gradleisten glaube ich reicht meine Erfahrung und technische Mittel nicht. :(
 
Wahrscheinlich müßen die Balken eh noch gehobelt und abgerichtet werden,laß dir doch die Leisten vom Tischler machen.
Der könnte auch die Holzfeuchte bestimmen,evtl. sogar trocknen.
Ich habe schon Tischplatten gesehn die 12cm dick waren und auch aus Balken gefertigt wurden.
 
Also:

Das mit der Hartholz Fremdfeder ist doch schon mal eine Idee.

Funktioniert hier aber nicht

Ist die große Dicke von 9cm eher ein Vorteil für eine ebene Platte, oder eher ein Nachteil ?

Eher vorteilig, aber auch nur bei korrekten Tischlerverbindungen

Weitere Ideen wären an der Unterseite der Platte längs oder quer (?) Entspannungfugen einzusägen oder z.B. einen Rahmen aus z.B. 20x40mm Stahl Vierkantrohren von unten aufzuschrauben. (Evtl. Auch um dort die Beine anzubringen)

Vergiss das besser. Da kombinierst Du hohen Aufwand mit verlohrener Liebesmüh.

Das Getriebe Deines Autos hast Du auch nicht aus dem Ganzen gefeilt. Die Gratleisten wären also eine kleine Aufgabe für einen Tischler. Verdirb das Material nicht aus falsch verstandener Verbundenheit.

Grüße

Thomas
 
Hey, danke schoneinmal für die Antworten und Teilnahme :) viele Meinungen sind immer gut, um sich eine gute Eigene bilden zu können :)

Zu:
"Das mit der Hartholz Fremdfeder ist doch schon mal eine Idee."

Funktioniert hier aber nicht

-> Warum genau nicht ? Was ist dabei zu erwarten ?

Zu den Gradleisten: werden die Balken alle zusammengeleimt und dann kommt die Gradleiste rein ? Oder ist die Gradleiste die einzige Verbindung die die Einzelteile zusammenhalten ?

Zur Trockenheit:
Der Dachboden ist recht schlecht belüftet und nicht isoliert... Da herscht aktuell ne Temperatur von 25Grad Nachts bis 40-50 am Tag. Mit max 20% Luftfeuchtigkeit.

In die Platte von unten längs Entspannungsfugen einzusägen wäre nicht viel Aufwand... Ist trotzdem davon abzuraten ?

Vielleicht auch interessant, ein: "Wie genau würdet Ihr das Vorheben angehen" ? :)

Vielen Dank für eure Teilnahme !!!!
 
Die...

"Verbindung" einer breiten und dicken Massivholzplatte mit einer Querleiste per zierlicher Fremdfeder sperrt das Arbeiten der Platte ab und versagt deshalb alsbald. Das Querstück fällt also bald ab. Vielleicht reisst die Platte aber vorher noch, je nach Qualität der Ausführung.

Die Platte wird üblicherweise komplett verleimt, abgerichtet (falls erforderlich) und dann werden die Gratnuten eingearbeitet und die Gratleisten angefertigt und eingeschlagen.

"Enstspannungs"fugen (korrekter: -nuten)verhindern das Quellen und Schwinden des Holzes nicht, dienen allenfalls als Sollrisstellen und sind bei einer abgesperrten Konstruktion nicht hilfreich.

Grüße
Thomas
 
Der Tisch auf dem zuletzt geposteten Video hat von unten auch solche eingeschlitzten nuten... Also überflüssig ?

Ich seh schon, das es hierfür wohl keine eindeutige Lösung gibt. Dafür vielleicht mehrere richtige oder mehrere falsche =)
 
Es hat keinen Sinn, Dottore,

wahllos etwas herauszupicken. Wichtig ist an dem geposteten Video: Der Tisch hat Gratleisten! Die garantieren das Arbeiten des Holzes und Formstabilität.

Auf die Nuten würde ich verzichten, sie schaden aber nicht, WENN Gratleisten vorhanden sind. Sie nutzen gar nichts und schaden eher, fehlen die Gratleisten.

Warum glauben so viele, eine qualifizierte Tischlerarbeit macht man kraft Promotion halt so mit?

Ich empfehle nochmal, einen Tischler hinzuzuziehen. Der würde das Holz vor allem erst eimal in Sachen Holzfeuchte messen, ggf. trocknen, und hat das Maschinarium für diese Sache schon warmgelaufen zur Hand. Und sollte es an der See keinen geben (unvorstellbar), packs in die Tüte und schick es nach Dresden :)

Grüße

Thomas
 
=)^^

also, das Holz ist TROCKEN ! Dieses Holz zu trocknen bringt nix ;)

ABER ich bin inzwischen wohl schon selbst der Meinung (auch durch euch) die beiden Anschlußstücken wegzulassen. mir nutzt ja kein Tisch der toll aussieht aber sich ständig verholt.

komisch ist nur das ich schon einen solchen Tisch gesehen hab ? Handarbeit vom Tischler, so 70er Jahre... dunkles hartes Holz...

VIELEN DANK NOCHMAL FÜR EURE TEXTE !!!
 
Hi Doc

Ich hab auf m Hof dreihundert Jahre altes und trockenes Eichenholz liegen,prima zum Fachwerkbau geeignet ,aber für ne Tischplatte wäre es viel zu nass.
Ich hab so ein bisschen das Gefühl du willst unbedingt mit dem Kopf durch die Wand.

Ich würde da schon auf den Thomas hören,der mit Sicherheit ganz andere Ansprüche an sein Tischlerarbeit hat wie du,aber du wirst den Tischplattenbau nicht neu erfinden.

Grüße Martin
 
Oh, nein. Ich will nicht mit dem Kopf durch die Wand ! Deshalb bin ich ja hier ;) Aber wie auch Ihr seht sind selbst hier die ansichten nicht die selben... siehe Fremdfeder an dem Kopfstück...

Meiner Meinung befand/befindet sich das Holz die letzten Monate in einer tollen "Trockenkammer", siehe:

"Der Dachboden ist recht schlecht belüftet und nicht isoliert... Da herscht aktuell ne Temperatur von 25Grad Nachts bis 40-50 am Tag. Mit max 20% Luftfeuchtigkeit."

...selbst die Späne beim raussägen waren eher staubig als alles andere...

Aaaaber ich werde gerne versuchen so ein Messgerät zu leihen und dann zu messen. ;)

Was ich aber eben toll finde, ist Sie Tatsache dass es sich hier um ein Gewerk handelt welches Erfahrung benötigt und damit entgegen der schnellebigen Zeit steht...

Und da ich das Holz nicht verderben will, sondern wirklich erhalten bin ich eben schon so weit die Kopfstücken wegzulassen, weil das eben nicht funktionieren wird...

Ich habe auch schonmal eine (alte) Seetruhe nachgebaut, mit Runddeckel und nur Leim und Dübelverbindungen, Schwalbenschwanz etz. diese hat sich auch nicht verformt oder Risse bekommen.
 
Nö...

solcher Brennholzcharme von einem "Tischler", der nicht mal Beine aus Holz hinbekommt, dafür aber Preise jenseits von Eden aufruft...stimmt eher traurig. Aber offenbar ist jeder irgendwie ältlich ausschauende Mist in unserer sich ständig verändernden Umwelt verkäuflich. Nostalgizismus? Selbst eine Werkbank sollte eine bessere Fläche bieten.

Das Thema Trockenheit ist nicht nach dem Hoffnungsprinzip zu klären. Ferner eine gleichmäßige Trockenheit von Balken, die erst noch aufzutrennen sind, unwahrscheinlich. Letztlich sei auf die eingangs erwähnte notwendige Holzqualität noch einmal hingewiesen.

Es mag ja sein, daß Sie meine Argumente mangels Fachwissen nicht verstehen, aber das wäre ein weiterer Grund, das Ganze einem Massivholztischler in Ihrem Umkreis anzuzvertrauen.

Grüße

Thomas
 
Hey Leute,

lasst Ihn doch seinen Tisch bauen.
Wenn es schiefgeht - na und.

Ich persönlich habe mal auf Grund einer Wette, zusammen mit Freunden, einen Stammtisch für unsere Kneipe innerhalb von 5 Stunden gebaut (1,00 m breit, 3,00 m lang).

Aus Eichenbohlen 60 mm stark, bestimmt mit einer Holzfeuchte von 18 oder 20 Prozent.

Die Tischplatte, Gestell und Beine waren von einem anderen Tisch, steht nunmehr 20 Jahre in der Kneipe und hat sich nicht verzogen - Gratleisten sind nicht zum Einsatz gekommen.

Grüße
Gerhard
 
Thema: Tischplatte aus massiven 100 jährigen Kiefernbalken

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