Tipps für Wahl der Trittschalldämmung

Diskutiere Tipps für Wahl der Trittschalldämmung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Vielleicht hat ja der ein oder andere von Euch einen kleinen Tipp parat, der mich in meiner Ratslosigkeit ein wenig erhellt :-) Ich brauche einen...
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Mathias2

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Vielleicht hat ja der ein oder andere von Euch einen kleinen Tipp parat, der mich in meiner Ratslosigkeit ein wenig erhellt :)

Ich brauche einen Anstoß für die Wahl der „richtigen“ Trittschalldämmung für Dreischichtparkett auf einer mit OSB 25mm beplankten Holzbalkendecke. Masse ist im Einschub vorhanden. Keine Fußbodenheizung, das Geschoß darunter ist beheizt, keine Feuchträume. Oberste Prio hat der Trittschallschutz für die Räume darunter.

Leider bieten die natürlichen Produkte laut Datenblättern „nur“ 17-19 dB (zu Hanf sind leider gar keine Daten auffindbar), während z.B. die Schaumplaste-Produkte mit 23 dB ködern und dazu eine wesentlich bessere Gehschalldämpfung aufweisen sollen. Das ist mir schonmal alles zu kompromissbehaftet: entweder laut oder Chemie, na danke.

Aufällig war mir dann aber noch eine 1,8mm-Platte, verkauft als „Haro Silent Bio“ oder „Repac Acoustic Board“, welche dafür aber nur sehr geringe Unebenheits-Ausgleichsfähigkeit haben soll. Dafür punktet sie mit guten Werten für Tritt- und Gehschall sowie auch Preis und Ökologie. Vielleicht hat jemand bereits Erfahrungen damit sammeln können?

Eine weitere fixe Idee wäre nun, doppelt 2mm Kork zu verlegen oder 2mm Kork mit der Haro-/Repac-Platte darauf zu kombinieren. Wäre dies böse? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese ca. 4mm Gesamtdicke zu stark nachgeben würden, aber wer weiß?

Oder lohnt das ganze Gedrisse nicht und es ist mit den grünen 5mm-Holzfaserplatten alles bestens erledigt?
 
Systeme

Hallo Gerd,

danke für den Tipp, auch wenn es nicht ganz passt - Ich hatte vielleicht nicht deutlich genug gemacht, dass ich schwimmend verlegen werde.

Gruß Mathias
 
Hallo Mathias,

und wenn Du auf das System eine OSB aufschraubst?

Grüße Gerd
 
Verstehe ich nicht

Halle Gerd,
es geht mir nur um eine Empfehlung und/oder Erfahrungswerte mit einfachen Trittschalldämmungen, wie eingangs beschrieben.

Vielleicht zur Verdeutlichung, der Aufbau von unten nach oben:
- (teils abgehängte Decke)
- Decke aus Schilfrohrputz
- Deckenschalung
- Balken 14/20 mit Lehmeinschub, Schüttung
- Neue Schalung OSB/3, 25mm, verschraubt
- Trittschalldämmung 2 bis 6mm --- offener Punkt ---
- Dreischichtparkett schwimmend

Ich habe keine Systeme oder weiteren Schichten geplant, denn die Aufbauhöhe gibt es nicht her.

Gruß
 
TSD

Hallo Gerd,
an so etwas dachte ich. Meine Frage war ja zum einen, ob jemand die 1,8mm "Haro Silent Eco" bzw. "Repac Acoustic Board" kennt und Erfahrungen damit hat, zum anderen, ob eine Kombination 2x2mm Kork oder 1x2mm Kork und 1x die beschriebene Platte sinnvoll oder ein Fehlgriff wäre.

Ich mache mir wahrscheinlich wieder mal viel zu viele Gedanken und werde die Kombi einfach ausprobieren.
Gruß
 
Schwingung ist das Ausschlagebende

Wie groß ist die Spannweite der Balkenlage und wie weit ist das Achsmaß der Balken?
Um einen guten Trittschall bzw. Körperschall zu erhalten sind das wichtige Daten.

Welche aus der Fragestellung nicht genau beurteilt werden können.

Ausserdenn kommt es noch darauf an, um was für ein Bauwerk es sich handelt? um ein Einfamilien haus oder um einen Mehrfamilienhaus, mit 2 oder mehr Wohneinheiten?
OG vermietet oder nicht?

Zur Erklärung:
Trittschall kommt dem Körperschall gleich und hängt immer von der Spannweite und dem Achsabstand der Balken ab.
Ob es sich bei der Decke um Einfeld oder Mehrfeldträger handelt. Genauso wichtig ist der Querschnitt der Balken.
Die Masse ist in erster Linie für den Luftschall verantwortlich und bringt in einer Balkenlagen nicht die Werte wie eine Betondecke.
 
Euer Engagement in Ehren,

aber die Antworten und Hinweise gingen bisher ziemlich zielsicher an meinen eigentlich ziemlich konkreten Fragen vorbei. Die 8mm Pavatex-Platte war schon ein guter Tipp von Gerd. Ich befürchte aber, dass sie zu weich sein könnte (Stichwort Waldbodeneffekt, Belastung der Parkettfugen).

Thomas, Ich habe keine Neukonstruktion vor mir, sondern saniere im Bestand. Die wichtigen Parameter dazu hatte ich genannt, um ein Stochern im Meer der Möglichkeiten und abstrakten Theoriefindungen zu verhindern. Am Schwingungsverhalten der Decke kann ich sowieso nichts mehr ändern. Sie ist okay. Wie geschrieben: Priorität hat die Trittschalldämpfung; ein Naturprodukt darf es auch gerne sein.

Eigentlich wollte ich nur wissen, ob jemand mit der 1,8mm "Haro Silent Bio" bzw. "Repac Acoustic Board" Erfahrungen hat und ob man diese sinnvollerweise noch mit 2mm Rollenkork kombinieren kann, oder ob dies ein Fehler wäre. Eine Frage, die ich so noch nicht im Internet diskutiert gesehen habe.

Gruß
 
Zielsicher an un konkreten Fragen vorbei??

Im Neubau sowie im Altbau ist es wichtig gewisse Grundinformationen zu haben um abschätzen zu können was funktioniert und was nicht
Ihre eingangs formulierte Frage geht um dem Schallschutz von einer Balkenlage deren Spannweite und Achsabstand nicht genannt wurden.

Der Aufbau ist ja sehr informativ sagt aber nichts über Spannweite und Balkenabstand aus, der eigentlich im Bereich der Balkenlage bezüglich des Schallschutzes eine wichtige Rolle im spielt.

Produkte kann man viele anpreisen, aber ob alle das bringen was versprochen wird ist in meinen Augen fraglich.

Es kommt immer auf den Einsatzbereich an.
 
"Es kommt immer auf den Einsatzbereich an"

Hallo Thomas,

das hatte ich schon so verstanden und ist auch richtig. Ich will Dir erläutern, warum ich darauf nicht einging.

Das Problem an dieser grunsätzlichen Herangehensweise ist die Praxisrelevanz. Die Zimmer sind unterschiedlich groß (3,5 bis 4,5m Spannweite), die Balken sind von unterschiedlichem Format (Streichbalken 10/20, die meisten 14/20, teils 24/20 Baumstämme). Es gibt außerdem auch noch einen Stahlträger. Manche Balkenköpfe wurden bereits mit Stahl oder KVH saniert. Manche Balken überspannen nur ein Feld, manche zwei, manche drei. Es sind in der gesamten Lage fünf Wechsel vorhanden, sodass vielleicht jeder vierte Balken an einem Ende gar kein direktes Wandauflager hat. Der Balkenabstand liegt hauptsächlich bei 65 bis 85cm, mit ein paar Ausnahmen von 30-40 cm. Letzten Endes läuft es dann auf die Analyse des Grundrisses mit eingezeichneter Balkenlage hinaus (der ist vorhanden). Dazu kommt, dass durch die durchgehende OSB-Beplankung die Balken zu einem zweidimensionalen System verbunden sind. Das hatte ich ja bereits erwähnt.

Nun wird die Wirksamkeit der technischen Eigenschaften der TSD-Materialien von dem Schwingungsverhalten der Decke sicherlich beeinflusst, jedoch IMO nur absolut und nicht in Relation zu einander. Meine Frage zielte aber sehr konkret auf Zweiteres. Und darauf, ob eine Kombination ein Ausführungsfehler sein könnte, welcher sich negativ auswirkt.

Du schreibst "Produkte kann man viele anpreisen, aber ob alle das bringen was versprochen wird ist in meinen Augen fraglich."
Das ist der Grund, weshalb ich mich an "echte" Menschen mit Erfahrungen wende. Die Baumarktware wirft mit vielen Zahlen um sich. Beim Hanffilz wird damit geknausert, er möchte wohl aus Überzeugung gekauft werden. Da fehlt nicht nur mir die Orientierung.

Besten Gruß und danke für dein Feedback!
 
Luftschall vs Trittschall

Hallo Mathias

Meine Frage kam ja nicht von ungefähr, wir haben ähnliche Voraussetzungen wie Du, Balkenabstände und Stärken sind in etwa gleich wie bei Dir. Nur wurden bei uns die Spannweiten durch zusätzliche Stahlträger erheblich verkürzt, aber dafür haben wir einen heftigen Höhenausgleich zu bewältigen.

Um den Trittschall zu minimieren ist es meines erachtens ausreichend mit einer Pavastep-Platte oder gleichwertig zu arbeiten.

Aber wenn Du den Trittschall drastisch zu reduzieren willst,
sollte eine Lösung mit einer abgehängtem Decke mit Federschienen oder dergleichen geprüft werden.

Ob dies bei Dir möglich ist kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
 
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