Entgegnungen zu den Einwänden
Zu den Problemen mit Hanfkollerschäben habe ich nur das wiedergegeben, was mir gesagt wurde, das die Schläuche verstopfen durch das Aufquellen, wenn die Bediener nicht aufpassen. Da geht es nicht um die wirklichen Profis und Maschinenküsser ... es geht einfach darum, das die Intonacatrice Tigre praktisch, im Prinzip idiotensicher ist.
Und warum sollte jemand aus der Fliesenbranche erst 1 und dann 10 kaufen? Um sich die Geräte an die Wand zu hängen? (Die neue mit Polyamid-Trichter ist jetzt so glatt ... die kann man mit ins Bett nehmen.)
Die 7 cbm/min ist der Luftbedarf einer kleinen Trockenspritzpumpe
http://www.wernermader.de/cms/de/betonsanierung/trockenspritzen/29-wm-14-fu-neue-generation mit einer Stundenleistung von bis über 4 cbm, deren Hersteller-Mitarbeiter bezeichnete die Putzpumpen-Arbeitsweise als 'auf die Wand rotzen'. Da stellt man die Trockenspritz-Pumpe unten vor der Burg auf und arbeitet mit Silo ... es war so gemeint wie bei Crocodile Dundee mit "Das ist ein Messer!"
Da braucht man auch spezielle Mörtelrezepturen, um nicht zuviel Rückprall zu haben - es ist schon lustig, wenn es Sand regnet ... es ist so eine Art von Squash.
Das Schöne an Trockenspritzpumpen ist, das man jederzeit aufhören kann und fast nichts reinigen muß, weil die Mischung mit dem Wasser erst im Strahlrohr erfolgt.
Der Mörtel fliegt bis zu 300 m durch den Schlauch und da braucht man eben einen Orkan. Wie solche Anhängerkompressoren von Kaeser etc..
Die 10.000,- EURO-Pumpen haben Ihre Berechtigung bei konventionellem Verputzen mit darauf abgestimmten Putzen. Aber zwei Werkzeugvermieter haben auf Nachfrage mitgeteilt, das sie keine Mörtelpumpen vermieten, weil es zuviel Probleme gibt.
Der Erinnerung nach hat der Erfinder der Intonacatrice Tigre vorher Betonspritzmaschinen gebaut, die mit Luftdruck arbeiteten, was aber für die damalige Nachkriegszeit zu komplex und kostspielig war.
Die Intonacatrice Tigre ist im Prinzip 1953 in Deutschland vorgestellt worden und wird weltweit in finanzschwachen Bauwirtschaften eingesetzt, wo Arbeitskraft billig ist ... selbst ein Rumäne schaute ganz neugierig bei einer zufälligen Begegnung.
Bei der Recherche nach Putzspritzgeräten bin ich über die U.S.A., Mexiko, Brasilien, Frankreich, Serbien, Rumänien zur Quelle gekommen, nach Turin und da sie schon 1953 in Deutschland vorgestellt wurde, bin ich der 'Wiederentdecker' und sie ist nur Wenigen bekannt und bei den wenigen Leute gibt es auch noch einige 'Warner'.
In Deutschland macht so etwas natürlich nur Sinn bei übersichtlichen Gewerken oder speziellen Putzen oder bei Natur-DIY (auch wenn man nicht glauben sollte, das alle hauptberuflichen Verputzer 'Kalle mit den Kellenhänden' sind ... wohl eher 5%), wo man z.B. an 2 Tagen je 2 oder ... Stunden verputzt, wo der Putz und nicht der Terminkalender das Arbeiten vorgibt, wo die Mietzeit und die Rüstzeiten bei einer Schneckenpumpe dies uninteressant machen.
Bei den Selbermischern und Experimentierern kommt noch ein Aspekt hinzu, weil wie oben schon ausgeführt auch Putz mit richtigen 'Trümmern' aus Basalt, Lava (Leichtmörtel mit ca. 1000 bis 1200 kg/cbm), Perlit, Bims, Schaumglasschotter, Liaver (gebrochener 'Schaumziegel' ohne Sinterhaut wie bei Liapor), richtiger messerscharfer Ziegelsplitt, Trockenlöschkalkmörtel mit nicht 60 mm Hanffasern, aber Kalkspatzen uvm. rezeptiert werden kann.
In verschiedenen Kalkputzen ist Kalkbrechersand, der kantig ist und dies hat einen mechanischen Effekt auf die Standfestigkeit beim Aufbringen auf die Wand - gespritzt hat ein kantiger Zuschlag schon den Charakter einer Trockenmauer im Vergleich zum 'Bälle stapeln' bei geschliffenem Rundkorn-Sand.
Schneckenpumpenputz ist dazu idealerweise noch geschmeidig und klebrig eingestellt, während die Intonacatrice Tigre sicher auch sperrigen und fast erdfeuchten, haufwerksporigen Putz verarbeiten kann ... man sollte einmal Drainbeton versuchen ...
Laut Stauss-Website (Ziegelrabitz) neigt grober 6mm-Putz weniger zu Rissen und naturgemäß hat bei guter Sieblinie (d.h. es werden keine Hohlräume mit Bindemittel gefüllt, sondern mit feinerer Körnung und man hat kein Schwinden, kein Reissen, weil die Körnung aufeinanderliegt ... was mageren Mörtel empfiehlt) grober Putz weniger Bindemittel und ist darum sparsamer, ökologischer.
Dies ist wirklich Spinnerei: Noch sparsamer wäre mehr-als-lebensmittelreiner Papierpulp mit Kalk und Körnung/Fasern/Schäben, der besser und wohl 100 mal billiger als Baumwollputz ist, aber nur in 8 (plus Körnung, Schäben, Kalk, Fasern) cbm-Chargen (Container) in der Südpfalz zu realisieren wäre ... mit ein wenig kaltlöslicher Stärke.
Bei einer Außenwand muß man natürlich den Spritzwasserbereich gesondert sehen und für den Preis eines Kalkzementputzes mit Biolabel, d.h. wo vermutlich HL (Trasskalk) mit Zement drin ist, kann man mit echtem Kalk und Prompt eine passende S2-Lösung finden. Wasserdicht. Wetterfest.
Jede Kritik nehme ich als Trittstein für Recherche, wenn sie Substanz hat.
Und es ist naturgemäß so, das ungewohnte Ideen Agressionen auslösen, weil sie die Sicherheit des 'Das haben wir immer schon so gemacht' gefährden. Oder die aktuellen Wahrheiten wie EnEV, Demographie etc.. Wenn man bei einem Rechercheprozess diese Agressionen in sich auslebt, wird man milder mit externen Angriffen.