Risse im Tadelakt

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K.M.

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Hallo,
wir haben nun Tadelakt im Duschbereich/Bzw rund um die Badewanne gemacht bekommen. Ist jetzt ca 4-6 Wochen her.
Nun reißen die Anschlusstellen alle ein. Also an den Wandecken und im Übergangsbereich von Sockel zur Wand.
Wir haben den Handwerker gefragt und er meinte das wäre normal und sollten wir einfach ab und an mal einseifen.
Ich bin allerdings der Meinung das das nicht "normal" ist und die risse sind bis 3 mm breit, sodass die stellen meiner Meinung nach nicht "dicht" sind. Davon mal abgesehen nicht schön aussieht. Was mich stutzig macht, ist das es genau immer nur die stellen in den Ecken sind.( er hat auch nicht alles auf einmal gemacht, sondern stück für stück gemacht) Aud den wandflächen ist alles ok.
Ist das wirklich normal?
(Könnte bei Bedarf auch mal ein Foto machen von den Rissen)
 
Tadelakt

Auch bei Tadelakt muss ich die Anschlussfugen zu Objekten sowie die Dehnfugen in den Ecken dauerelastisch herstellen. Da habe ich die gleichen DIN-Vorschriften wie bei Fliesen einzuhalten, sonst gibt es an diesen Stellen Risse. Das hat zwar mit der Dichtheit nichts zu tun, denn die eigentliche Abdichtung gegen eindringendes Wasser muss unterhalb der Oberfläche korrekt ausgeführt sein. Und bei Tadelakt muss ich zusammenhängende Flächen durchgängig ausführen, sonst wirds hässlich. und deshalb kann es schon mal vorkommen, dass man 14-15 Std. davorhängt. Schade, wenns komplett vermurkst wär.
Mit freundlichen Grüssen
dasMaurer
 
14-15 Stunden

hat der pro Seite gebraucht. Im Badewannenbereich sind es ca. 8 qm gewesen. Im endeffekt hätte er 3 Tage am Stück arbeiten müssen. Das kann man doch keinem zumuten. Wie soll das gehen? Ausserdem meinte er aber auch das in den Ecken er durchaus mal "absetzen" kann. Das wäre nicht schlimm. Nun haben wir genau dort die Risse.
Hier die Bilder
 
Risse

Ich vermute mal, dass auf dem Foto die Raumecke abgebildet ist. Dann ist dieser Riss vorprogrammiert gewesen. In jedem Bauwerk finden Bewegungen statt, die ich durch geeignete Massnahmen kompensieren muss. Wenn ich das andere Bild betrachte, siehts wohl so aus, dass dort die Wände aus unterschiedlichen Baustoffen bestehen, vielleicht sogar noch eine tragende und eine nichttragende Wand. Das stellt schon einige Anforderungen an die Untergrundvorbereitungen. Es ist nicht damit getan, den Tadelakt schön blank zu polieren, gerade im Duschbereich muss ich im Unterbau einiges machen, um eine dauerhafte Dichtigkeit zu gewährleisten. Die entsprechenden Vorschriften müssen eingehalten werden, sonst gehts in die Hose. Ausserdem würde ich eine 8 qm grosse Fläche nie allein anfassen.
Schade drum, aber Ihr könnt den Handwerker natürlich in Regress nehmen, wobei ich hier allerdings den Verdacht auf einen Totalschaden habe.
MfG
das Maurer
 
Regress ist Stress, zudem

geht das auch nicht. Es war ein Bekannter ( der auch Handwerker ist)daher auch keine Rechnung, nur gegen aufwandsentschädigung.
Frage ist wie wir da jetzt am besten mit umgehen und was wir tun können um das schlimmste zu vermeiden, bzw. um es nicht noch schlimmer zu machen.
Ja es ist eine tragende Wand und unterschiedliche Untergründe.
Die Untergründe sind teilweise Rigipsplatten( gespachtelt und grundiert) und Teilweise Porenbeton verputzt.

Ich meine die Frage ist ja auch ob ich es besser gemacht hätte, da dies ursprünglich geplant war, selbst zu machen. Da ich schwanger bin musste ich das abgeben, und der Handwerker hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben. Obwohl ich schon erwartet hätte das jemand der sagt das er Ahnung davon hat und das kann es besser macht, als dann im Endeffekt ich als Laie. Nun gut, wir müssen jetzt mit diesem Ergebnis leben.
Gibt es vielleicht die möglichkeit da stellenweise mit Tadelakt nachzuarbeiten?
 
KLingt nich so gut.

Gerade Gipskarton ist in diesen Bereichen recht problematisch. Meiner bescheidenen Meinung nach hat das Zeug im Dusch- und Wannenbereich überhaupt nix zu suchen. Aber wenn schon mal da, muss ich speziell bei Tadelakt den Untergrund entsprechend vorbereiten. Wenn das nicht gegeben ist, wird sich der Gipskarton im Lauf der nächsten Jahre in Brei verwandeln. Der Schaden kann dann recht erheblich werden, weil die Feuchtigkeit sich mehrere Jahre ungestört ausbreiten kann, ehe irgendein Schaden auffällt. Aber dazu müsste ich mir den Fall aus der Nähe besehen.
MfG
dasMaurer
 
Guten Tag,

Sie haben aber Mut, so etwas publik zu machen,
"es war einer der es "Nebenbei" gemacht hat. Wir haben keine Rechnung".
Das Internet vergisst nichts, Ihren Beitrag kann Gott und die Welt auch noch in ein paar Jahren nachlesen.
Viel Glück!
Bernd Kibies
 
da haben sie recht, wenn....

es eine Firma ist die Schwarzarbeitet. Aber es ist ein Bekannter der nebenbei Handwerker ist und da ist es sicherlich nicht üblich das Bekannte die beim Bau im Haus helfen eine Rechnugn schreiben oder?
Und das er bisschen GEld bekommen hat, denke ich ist als Aufwandsentschädigung schon ok. Oder sehe ich das falsch?
 
Puh, da bin ich überfragt. Aber wenn es ein Bekannter ist, dann können Sie ihm doch mal richtig ins Gewissen reden. Schließlich haben Sie jetzt den Schaden. Ob er das auf sich sitzen lassen will?
Grüße
Bernd Kibies
 
naja, was bringt es ins Gewissen zu reden, bringen tut mir das alles nichts. Er wird es nicht neu machen.
Ich muss damit leben.
Ob ich an diesen Stellen einfach ganz dünn mit natursteinsilkon/ transparent zu schmieren kann? Oder mach ich es dann noch schlimmer?
 
Silikon???

Lasst einfach die Experimente. Bei Tadelakt muss auf jeden Fall neutralvernetzendes Silikon verwendet werden. Und auf dem edlen Zeug rumschmieren ist doch wohl nicht ernst gemeint?? Zumal das auch nichts helfen würde. Dort, wo die Risse entstehen, ist Bewegung im Bau. Da muss eine entsprechende Bewegungsfuge mit einem ausreichenden Fugenquerschnitt ausgebildet werden. Das heisst, gerade und saubere Fugenflanken. Vielleicht als Fugenrand Mosaikfliesen setzen und mit dem Tadelakt anarbeiten. Das wäre auch optisch eine annehmbare Möglichkeit.
Und zu Eurem "Bekannten", Handwerker kann das nicht sein, die haben nämlich Ehre im Leib und lassen sowas bestimmt nicht auf sich sitzen.
MfG
dasMaurer
 
...mal wieder ein gedankenaustausch, der zu entgleisen droht.
wie ist der konkrete wandaufbau und welche materialien wurden verbaut? wie wurden die eckbereiche vorbereitet? ...habe eben mal im profil die bilder angesehen. das abgebildete bad, ist es jenes welches probleme bereitet? problematisch ist eine
im umbau eingefügte wandscheibe (porenbeton?) hinsichtlich verbund zum bestand und die statische neuorientierung... solche anschlüsse bekommt man kaum in den griff, jedenfalls nicht fugenlos. leider!
 
Nein,

entgleisen soll hier nix, ich find´s nur schade, wenn die Leute sich mit viel Mühe und Kosten ihr Häuschen sanieren, und dann durch falsche Informationen solche Fehler passieren. In den vergangenen 2 Jahren habe ich an die 25 Wasserschäden repariert, und erschreckend oft sind´s die gleichen Fehler, die zwar nicht den Wasserschaden verursacht haben, aber dafür gesorgt haben, dass der Wasserschaden die Ausmasse erreicht hat. @Frank: Genau die Punkte, die du anführst, hab ich weiter oben schon angesprochen. Und ich geh inzwischen davon aus, dass die jetzt zu sehenden Risse nur einen Fehler sichtbar machen. Es kann durchaus sein, dass da in der nächsten Zeit nochmehr Probleme auftauchen. Denn an einer Wand ist Gipskarton eingebaut, und ich weiss nicht, wie gross der Abstand bei der Unterkonstruktion ist. Auch kommt mir der Verdacht, dass die Bauherren dem fatalen Irrtum aufgesessen sind, das die Oberflächen dicht sind, ob nun Fliesen oder Tadelakt. In solchen Bereichen muss eine Abdichtung unterhalb der Oberfläche erfolgen, nur dann wird´s was auf Dauer. Aber nun können wir auch nix mehr dran machen. Hoffentlich wird´s nicht allzuschlimm.
MfG,
dasMaurer
 
Danke für die ganzen Antworten.
Ich hab nicht damit gerechnet das meine anfrage wegen den Rissen eine solche Disskussion mit sich zieht, bzw. solche "Fehler" sich herausstellen.
Ich als Laie,kann ja nur aus Erfahrung lernen, oder mich erkundigen. Ich habe zwei "fachmänner " gefragt und anscheinend haben die uns falsch beraten.
Hier auf unserer Homepage kann man den Aufbau im badewannenbereich eigentlich ganz gut erkennen.

http://www.malottke.com/html/bad_10.html

Die RIgipsplatten wurden nur mit Grundierung behandelt. Die Porenbetonwand mit kalkputz verputzt. DAnach wurde der Tadelakt drauf gemacht. 2 Schichten. Teilweise nass in nass, teilweise war die erste schicht aber auch trocken als die 2 tadelakt schicht drauf kam.

Die Idee mit dem Mosaikfliesen teilbereiche neu zu gestalten gefällt mir ganz gut. Worauf muss ich denn jetzt da achten bevor ich loslege?
 
Mal

meine Version des Aufbaus, wie ich es nach dem augenblicklichen Kenntnisstand machen würde:
Auf dem Gipskarton erstmal eine Abdichtung mit der sogenannten flüssigen Folie mit Anschluss an die Fussbodenabdichtung, auf der Ytongwand eine Abdichtung mit Verkieseler und Dichtschlämme, jeweils 3mal und frisch in frisch den Vorspritz für den nachfolgenden Kalkzementputz. Abdichten der Bewegungsfugen zwischen den Wänden und zwischen Fussboden und Wand mit dem entsprechenden Dichtband und der "flüssigen Folie". Anschliessend den Putz auf die Ytongwand und einen Kalkhaftputz mit Gewebeeinlage auf den GK. Dann Wannenmontage und den Tadelakt. Ausbilden der Bewegungsfugen mit Neutralvernetzendem Silikon.
Vielleicht hilft Euch das bei der Entscheidung über die zu treffenden Massnahmen.
Mit freundlichen Grüssen
dasMaurer
 
es ist wirklich tragisch...
mit tadelakt können geübte und erfahrene anwender fantastische
ergebnisse erzielen. aber warum wird an den technischen standards so rumgebastelt? ich kann für den direkten nassbereich (dusche) nur eine korrekt ausgeführte abdichtung wie
z.bsp. lastogum/pci empfehlen. ich jedenfalls möchte mit allmäligkeitsschäden in folge von wassereintritt in die bausubstanz nicht konfrontiert werden. die sind meist böse teuer! leider geben hersteller und fachbuchautoren außer vieler bunter bilder kaum technische standards preis, was sicher zur verunsicherung und zu großen erwartungen an das
material tadelakt führt. ich habe den eindruck das tadelakt
als biologische alternative zur fliese gesehen wird und da passen abdichtungen aus kunststoffen nicht in das bild.
 
Ja,

aber irgendwie glauben die Leute, dass diese Abdichtungen überflüssig sind. Die Fliesen, der Tadelakt, die Silikonfugen, das ist doch alles dicht. Und in ein paar Jahren kommt das böse Erwachen. Dann wird das Bad zerpflückt, Trocknungsgeräte brauchen bis zu 4 Wochen, um die Feuchtigkeit wieder aus der Bausubstanz zu holen. Wenn die Leute Glück haben, wird der Schaden durch einen Rohrbruch bemerkt und überdeckt, dann zahlt die Versicherung, ansonsten....
MfG
dasMaurer
 
Thema: Risse im Tadelakt
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