Dämmung hinter Stülpschalung

Diskutiere Dämmung hinter Stülpschalung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo! Wir haben eine Scheune mit Holzfachwerk. Derzeit steht nur das Fachwerkgerippe und davor ist eine Stülpschalung. Diese wurde im letzten...
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Andy3

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Hallo!

Wir haben eine Scheune mit Holzfachwerk.
Derzeit steht nur das Fachwerkgerippe und davor ist eine Stülpschalung. Diese wurde im letzten Jahr angebracht. Eine Folie wurde bisher nicht angebracht. Jetzt wollen wir das Gebäude dämmen. Leider ist die Stülpschalung nicht komplett dicht. Wie geht man vor? Wie wird eine eventuelle Folie aufgebracht (einfach um die bestehenden Quer- und Längsbahnen herumfahren und von Ihnen auf die Stülpschalung gehen?
Bitte um Lösungsvorschläge. Vielen Dank!
 
Hallo,

eine Folie die den Wandaufbau dampfdicht abschließt, passt in die Wandkonstruktion nicht.

Beschreibe mal die Stülpschalung genauer.

Viele Grüße
 
Warum

soll die Scheune gedämmt werden?
Welchem Verwendungszweck soll sie dienen?

Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
genauere Beschreibung

Auf das Holzfachwerk, das im Gefach leer ist wurden die Balken mit kleinen Brettchen und Dachlatten ausgeglichen und darauf die Stülpschalung mit "Schuss"-Nägeln befestigt. Das heisst die Bretter liegen nicht direkt auf den Balken, sondern auf den Dachlatten auf.
 
Nutzung der Scheune

Die Scheune soll teilweise als Lager und teilweise auch für den direkten Kundenkontakt genutzt werden, so dass eine Beheizung mit einer Raumtemperatur von 20°C benötigt wird.

Ich habe auch Bilder der Stülpschalung. Gerne kann ich diese zur Verfügung stellen, weiss jedoch nicht wie das hier möglich ist.
 
Hallo Andy,

Du mußt Dich hier anmelden um Fotos einstellen zu können, was wiederum sehr hilfreich wäre um auch die richtigen Tipps geben zu können.

Grüße Gerd
 
Bilder zur Frage

Stülschalung,Ansicht "Schnitt"
 
Sollen

die Balken innen sichtig bleiben, was natürlich die Möglichkeiten der Wärmedämmung stark einschränkt?

Grüße Gerd
 
Antwort bezüglich "Sichtigkeit"

Die Balken sollen, nach dem Dämmen nicht mehr "Sichtig" sein!

Das Problem liegt meiner Meinung nach an der Folie die man eigentlich auf den Balken hätte befestigt müssen bevor die Stülpschalung angebracht worden wäre, oder?

Wie bekommt man jetzt noch einen sinnigen Wandaufbau hin, der eine Dämmmeigenschaft wie bei einem Neubau bietet, ohne das ich Probleme mit der Feuchtigkeit bekomme
 
Hallo

meiner Meinung nach hätte man unter die Stülpschalung z.B. eine Weichholzfaserplatte befestigen müssen um eine Hohlraum zu schaffen den man auch dämmen kann.

Nach meinem Verständniss gehört hier keine Folie rein, der Dämmraum außen sollte mit einem Produkt verkleidet werden das ein hohes Trocknungspotential besitz (dies ist z.B. bei der Weichholzfaserplatte sichergestellt).

Ich würde die Konstruktion mit Holzleichtlehm verfüllen und darauf achten das keine Hohlräume enstehen.

Der Zwischenraum zwischen Balken und Schalung würde ich mit Leichtlehm verfüllen.

Innenseitig würde ich ein Wandheizung aufbringen und die Fläche verputzen. Die inneseitige Winddichtung wird durch die Putzschale erzeugt.

Viele Grüße
 
Die Gefache

sind bei uns mit Lehmsteinen ausgemauert worden. Die Stülpschalung wird auf Konterlattung geschraubt um eine Hinterlüftung zu gewährleisten.
Ansonsten würde ich es so machen wie Gerd beschrieben!

Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
Damfbremse

Hallo Andy
Wenn du in die leeren Fächer Trennwandplatten stellst, dir vor die Wand U und C Blechprofile stellst, so das du gesamt auf 20 cm Stärke kommst, sollte die Dämmung ausreichen. Die Profile natürlich auch mit Glaswolletrennwandplatten füllen. Damit dir die Platten nicht aus den Fächern nach aussen falle mußt du entweder auch mit U und C Profilen arbeiten, oder dir aus Holzbrettern einen anschlag bauen. Eine Lüftungsebene wzischen Stülpschalung und Glaswolle sollte erhalten bleiben.
Wenn du das fertig hast, kommt nach innen eine Dampfsperre auf die Profile. Dann baust du in 10 cm Abstand eine Zweite Wand aus Blechprofilen und beplankst diese mit Gips. In den Zwischenraum kannst du die Instalation (Strom Wasser Telefon usw.) einbauen.
Gruß Jürgen
 
@ Jürgen

Hallo Jürgen,

leider kann ich nur sagen, dass ich den von Dir empfohlenen Aufbau nicht nur für ungeeignet halte, sondern ich gehe auch davon aus dass die Konstruktion nachhaltig geschädigt wird.

Ich haben in meiner Eigenschaft als Bauunternehmer (heute bin ich ur noch beratend tätig) einige Häuser gesehen die so oder mit ähnlichen Aufbauten wie von Dir beschrieben versehen waren und zu völligen Substanzverlust der Konstruktion geführt haben. Balken die Jahrhunderte gehalten haben konnten mit der Hand entfernt werden.

Heute werden in der gesamten "Fachliteratur" nur noch kapillar aktive Aufbauten mit hohem Trocknungspotential empfohlen.

Ich füge mal ein Zitat bei von:

"VEREINIGUNG DER LANDESDENKMALPFLEGER IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

Kapillaraktive Dämmungen wie Leichtlehm, Calciumsilikatplatten und Dämmputze sind gegenüber nicht kapillarleitfähigen Dämmstoffen zu bevorzugen, da der Feuchtetransport in massiven Dämmschichten möglich ist und diffusionsoffene, nicht kapillarleitfähige Dämmschichten eine innenseitige Dampfbremse/-sperre in luftdichter Ausführung benötigen. "

Viele Grüße Gerd
 
Dämmen

@ Gerd
Moin erstmal. Der von mir beschriebene Aufbau wird heute in jedem neuen Dachstuhl verwand. Von daher kann ich deinen Argumenten nicht ganz folgen. Sollte etwa 100% der Neubauten falsch aufgebaut sein. Mag sein das mann bei ausgemauerten Fachwerk auf andere Dämmsysteme zurück greifen sollte.
In diesem Fall denke ich aber das der von mir beschrieben aufbau genau der richtige ist. Leider läst sich keine diffusions offene Folie mehr zwischen Stülpschalung und Dämmplatten bringen, sonst wäre es perfekt.
Gruß Jürgen
PS Die Fragestellung an die Denkmalpfleger war auch sicherlich eine andere als die hier gestellte.
 
Die Frage ist berechtigt:

Sollte etwa 100% der Neubauten falsch aufgebaut sein.
Ich glaube: JA!
Ich denke auch, dass die Mehrzahl der ausgeführten Innendämmungen mehr Schaden anrichten, als man glaubt.
Die Rechnereien und manipulierten Formeln sind doch nur Verkaufsförderer und keine Gewähr für schadensfreies Bauen!
Liebe Bauherrn - Vereinbaren Sie doch einfach 30 jährige Gewährleistung - dann werden Sie sehen, wer noch dabei ist!

Zum Thema:
Bei den Aufbauten sollten Sie darauf achten, dass die Vorderseite gut belüftet wird.
Ich würde auch nur mit Lehmsteinen oder Feldbrandsteinen mit Lehm oder Luftkalkmörtel aufmauern und ein paar Temperierungen vorsehen.

gutes Gelingen

FK
 
Dämmen

Hallo Andy
Nun mußt du sehen was du daraus machst. Entweder hälts du dich an Florian Kurz, oder an anerkannte gängige Bauverfahren.
Gruß Jürgen
@ Florian Kurz. Wenn ich die Felder nur mit Lehmsteinen oder Feldbrandsteinen mit Lehm oder Luftkalkmörtel aufmauern ohne Isolierung und Winddichtigkeit, kann ich mir die arbeit sparen und das Gebäude so nutzen
 
Wissen oder nicht!

Der Satz:
Wenn ich die Felder nur mit Lehmsteinen oder Feldbrandsteinen mit Lehm oder Luftkalkmörtel aufmauern ohne Isolierung und Winddichtigkeit, kann ich mir die arbeit sparen und das Gebäude so nutzen
ist klasse!
Wohl die meisten Fachwerkhäuster haben mit dem Aufbau so einige hundert Jahre ausgehalten und den Bewohnern Schutz und Wärme etc. gegeben!
Ihre propagierte "gängige Baumethode" oder vermeindlich "anerkannte gängige Bauverfahren" haben in den letzten Jahrzehnten mehr kaputt gemacht als all die Jahre vorher! Und Sie glauben, dass sich das heute geändert hat?
Ich sehe das tagtäglich ganz anders! Da werden innen und aussengedämmte und sanierte Häuser zu wiederholten Sanierungsfällen, weil sich alle an die "Vorgaben" von Industire und DSchA und anderen Verordnungen gehalten haben! Die haben jetzt das Nachsehen und die Kosten zu tragen - so wie in ein paar Jahren die, die wieder daran geglaubt haben!
Klimaschutz ist nicht: Geld ausgeben und Fehler machen - sondern vor allem: Abfall und Schäden vermeiden - alles andere ist Augenwischerei!

Frohes Weiterdämmen!

FK
 
Thema: Dämmung hinter Stülpschalung
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