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Entschuldige, Andrea.
Den zweiten Teil Deiner Frage habe ich erst nach meinem Familien-Wochenende gelesen. In diesem Zusammenhang macht die Frage schon Sinn. Wahrscheinlich ist die Antwort im wesentlichen schon hier im Archiv, aber dennoch:
Dämmmaterial muss von Luftdurchströmungen ferngehalten werden, damit es seine Wirkung entfalten kann (Einschluss von ruhender Luft). Voraussetzung für die dämmende Wirkung dieser Lufteinschlüsse ist also deren Schutz vor Luftbewegung. Deshalb ist bei der idealen Dämmkonstruktion der Dämmstoff allseitig abgeschlossen. (Beispiel aus Quelle Moll, pro clima: Auch die wärmedämmende Wirkung eines Wollpullovers beruht auf unbewegten Lufteinschlüssen in den Fasern: Sobald ein kalter Wind bläst, lässt die Dämmwirkung nach. Ziehen Sie eine dünne Windjacke darüber, ist die wärmende Wirkung wieder hergestellt)
Die üblicherweise in eine Dachkonstruktion eingebaute Unterspannbahn hat u.a. die Funktion, den Wind von der Dämmung fernzuhalten. Die Unterspannbahn liegt außen und stellt Winddichtheit her.
Schilfrohrdämmung hat relativ große Lufteinschlüsse, weshalb ohne eine Winddichtung die Dämmwirkung signifikant nachläßt. Ein Strohballen ist sicher winddicht, doch stellt sich dort die Frage der Insekten-und Mäusdichtigkeit. Holzweichfaser hat ein sehr kleines Lufteinschlussgefüge, deshalb stellt der Energieabtrag durch Luftzirkulation dort keine große Rolle. Hinzu kommt noch, daß immer eine Fugendichtigkeit an Stößen und Anschlüssen extrem wichtig ist, aber ich gehe mal davon aus, daß dies nicht das Thema ist.
Dass Hinterlüftungsebenen bei Mineralfaserdämmbauteilen einen Verlust haben, ist für mich zweifelsfrei, allerdings kann ich es nicht dimensionieren. Sind alle Fugenanschlüsse (besonders am Balken) korrekt -was sie oft nicht sind- ist es nicht viel. Kommen Fugendichdigkeitsprobleme hinzu, kann es schnell zum Heizdesaster werden.
Grundsätzlich glaube ich, ist es nicht entscheidend, ob ein Dämmaterial winddicht ist oder nicht - in aller Regel wird es nicht der Witterung, also dem Wind ausgesetzt. Entscheidend ist die Fugendichtigkeit, weil - wie Georg Böttcher es schon sagte, die Winddichtung, bzw. Winddichtungsebene unabhängig vom Dämmaterial ist.
Ich hoffe, das hilft jetzt weiter; ansonsten können wir uns gerne weiter unterhalten.
Oder Gegenfrage: Was für ein möglicher Aufbau beschäftigt Dich? Schöne Grüße Jürgen Maier