Alternative zur Wandheizung

Diskutiere Alternative zur Wandheizung im Forum Haustechnik im Bereich - Ich lese immer wieder, dass Wandheizungen zu träge sind und sehr ineffizient was die Energie angeht. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Doch es...
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Jürgen Buschle

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Ich lese immer wieder, dass Wandheizungen zu träge sind und sehr ineffizient was die Energie angeht. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Doch es wird nie von den Alternativen gesprochen. Was sind wirkliche Alternativen ausser der Heizleiste? Wo kann man diese Dinge beziehen und wie sieht es mit den Kosten aus? Kann man damit auch im Sommer kühlen?
Wäre nett wenn mir jemand weiterhelfen kann.
 
Wandheizung ist nicht so träge wie Fußbodenheizung, es sei denn, man trägt den Putz über den Rohren zu dick auf.
Man kann im Sommer mit der Wandheizung auch Kühlen.
Nachzusehen u.A. bei www.wem-wandheizung.de
Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
Will man

eine noch felxiblere Heizung, sind großflächige Heizkörper die Alternative.
Aber Wandflächenheizung ist schon die beste Lösung.
 
Heizleisten !

Hallo Jürgen,

warum Alternative außer Heizleiste ? Die Alternative ist die Heizleiste !
Was stört Dich daran ?

Wenn Du eine Hüllflächentemperierung haben willst, dann gibt es eigentlich nur die beiden Systeme, die ihre Vor- und Nachteile haben. Du könntest die Heizleiste noch mit Strahlungsheizkörpern ergänzen, wenn Du sicher gehen willst. Das wäre sozusagen die Alternative in der Alternative.

Grüße aus Mecklenburg
Stephan
 
Strahlplatten

Ich habe von Strahlplatten gehört.
Was ist das genau?
 
Strahlheizungskörper

Ach die Strahlplatten sind wahrscheinlich die Strahlheizungskörper. Wo gibt es die zu kaufen und habt ihr vielleicht einen Link parat wo ich die anschauen kann.

Danke an alle die mir Tipps gegeben haben.

Gruß
Jürgen.
 
Wie

schon gesagt ist es falsch die Wandheizung als träge zu bezeichnen. Sie ist um den Faktor 3-4 schneller als eine Fußbodenheizung. Wenn man mit dem gleichen System auch kühlen möchte gibt es keine Alternative.

Grüße
 
Kühlen - Taupunkt

Hallo !

Wie ist das denn mit dem Tauwasser, wenn man die Wandheizung zur Kühlung nimmt ?
Wenn ich auf die Idee kommen sollte mein 9 Grad kaltes Grundwasser durch die Wand zu pumpen, sollte es doch bei warmem Innenraum zur Kondensation kommen, oder ? Die Rohre der Kaltwasserinstallation dämmt man doch aus diesem Grund auch.

Viele Grüße,
Karsten
 
Strahlplatten

Ich habe auch das Problem, dass ich von Strahlplatten bislang nur gehört, aber keine Anbieter gefunden habe. Beim googeln habe ich nur Strahlplatten für große Hallen (an der Decke hängend) gefunden. Vielleicht ist die Bezeichnung falsch. Letztlich müssen es ja nur Heizkörper sein, die aus einer Platte bestehen, ohne Rippen und dergleichen.
Kann jemand helfen, wo findet man die...?

Übrigens halte ich von der Kühlung der Wand aus den von Karsten beschriebenen Gründen auch nichts. Das Problem habe ich im Sommer in meinem Feldsteinkeller. Die Wände sind feucht.
 
Wenn gekühlt

werden soll sollten die Vorlauftempetraturen nicht unter 17°C liegen. Bei einer Wandheizung und dem entsprechenden Putz lassen sich so ca. 50W/m² Kühlleistung einbringen. Das ist absolut ausreichen!

Bei käteren Vorlauftemperaturen gibt es Kondensatprobleme mit den stsprechenden Folgen.

Grüße
 
Es gibt eine Menge Möglichkeiten;

die Dinge komplizierter zu gestalten als sie sein müssten!

Warum soll ein Haus gekühlt werden?
Doch nur, wenn es falsch gebaut wurde!

Beim Leichtbau wird mit viel Aufwand Energie gespart, um im Sommer Hitze im inneren mit zusätzlicher Kühlung erträglich zu gestalten!

Wir bei einfach-gut-gebaut werden oft als Massefetischisten beschimpft. Aber Masse ist es, die uns das Wohnen sowohl im Sommer als auch im Winter angenehm macht. Auch Dachausbauten kann man mit Masse wohnlich gestalten!

Wenn dann ein Baukörper im Winter gleichmäßig temperiert ist, brauche ich auch keine schnellreagierende Heizung.

Um es dann auch noch einmal zu bekräftigen:
Heizleisten sind eigentlich die direkte Wandheizung!
Sie erwärmen nur die Wandoberfläche. Ist diese dann wärmer als die angrenzende Luft (das kann bei leichten Baustoffen wie Holz oder auch Gipskarton enorm schnell gehen, denn es genügt das oberste Mükrometer des Materials), wird Wärme als langwellige Strahlung abgegeben; in Lichtgeschwindigkeit!


Strahlplatten:

Selbstverständlich sind großdimensionierte Plattenheizkörper auch Strahlplatten.
Nur.... wer will denn Heizkörper haben die 1 m breit und 2 bis 3 m hoch sind?
Wenn es denn aber unbedingt solche Teile sein sollen, gibts die in jedem Fachhandel und in allen Farben!


Mit den besten Grüßen von der Ostsee


Der Ingo von www.einfach-gut-gebaut.de
 
Masse allein hilft aber auch nicht

Schönes Beispiel: Kölner Dom im Juli des nächtens erfrischende 30 Grad. Wenn die Hitze die Masse durchgeglüht hat und die Nacht keine Abkühlung bringt, ist die Masse sogar kontraproduktiv, besser ist es, das richtige Verhältnis von Masse und Dämmung zu haben.

In Spanien und Italien funktioniert die natürliche Kühlung auch nur in eingeschossiger Bauweise mit ungedämmter Bodenplatte.

Und: eine gedämmte Leichtkonstruktion kann ich auch mit einer Kühlung aus einem Erdwärmetauscher/ Wandheizung mit Solepumpe kühlen, und das mit geringstem Energieaufwand.
 
Hallo Herr Rhein

Ihre Aussage ist etwas widersprüchlich:

Sie plädieren für eine gleichmässig warmen massereichen Baukörper, heben dann aber die angeblich schnelle Reaktion einer Heizleiste hervor, die dann aber gar nicht von Nöten ist.

Auch das mit warm werdenden wenigen Zentimetern oder gar Mikrometern ist für mich nicht einsichtig: es stellt sich immer bei einem gleichförmigen Baustoff auf Dauer ein gleichmässiges Gefälle von Innen/Warm zu Außen/Kalt alt ein, Innenwände spielen hier gar keine Rolle, da sie auf Innentemperatur aufgeheizt sind (egal welches Heizsystem zum Einsatz kommt.
 
Hallo Herr Schleifer,

Vielleicht kann ich etwas zur Klärung des Sachverhalts beitragen:

Zitat: "Sie plädieren für eine gleichmässig warmen massereichen Baukörper, heben dann aber die angeblich schnelle Reaktion einer Heizleiste hervor, die dann aber gar nicht von Nöten ist."

Ein massereicher Baukörper wirkt als (Wärme-)Speicher. Einen Speicher kann man füllen und leeren. Bei einem großen Speicher werden Zu- und Abflüsse nur vergleichsweise langsam quasi zu Niveauänderungen führen (wir können Wärme zur Veranschaulichung als körperlose Flüssigkeit betrachten, die wir in einen Behälter füllen). Was passiert jetzt durch eine Heizleiste: erwärmte Luft steigt an der Wandoberfläche empor und wegen ihrer höheren Temperatur gibt sie Wärme an diese ab. Dadurch steigt deren Temperatur. Was geschieht nun mit dieser Wärme in der der/den obersten Mölekülschicht/en? Die etwas höhere Temperatur bedeutet einmal eine etwas erhöhte Wärmeabstrahlung in den Raum, wofür ein Teil der aufgenommen Wärmeenergie verbraucht wird. Ein anderer Teil wird in das Innere des kühleren Wandmaterials geleitet, noch ein Teil wird ev. adsorbiertes Wasser zum Verdunsten bringen. Das sind die drei relevanten Hauptwirkungen. Je nach den Eigenschaften des Wandmaterials werden die Anteile unterschiedlich ausfallen. Fest steht jedenfalls, dass der auslösende Prozess die Temperaturerhöhung der Wandoberfläche darstellt. Wäre die Wand aus Kupfer, so würde die Wärme sehr schnell ins Innere geleitet und außen wäre nichts zu spüren. Die schlechte Wärmeleitung des Wandmaterials bewirkt dass die Ableitung nach innen deutlich verzögert ist und die Wärme zunächst in der Oberflächenschicht bleibt, von der sie auch entsprechend abstrahlen kann. Je schlechter die Wärmeleitung, desto höher wird die Oberflächentemperatur, d.h. auch umso schneller wird die Wärmestrahlung spürbar. Nachdem vergleichsweise wenig Wandmaterial aufgewärmt werden muss, geht das schnell und wird eben schnell spürbar. Bei [bau-]feuchten Wänden geht anfänglich allerdings noch sehr viel Wärme für die Verdunstung auf und da kann es schon eine Zeit dauern. Sind speichermassereiche Wände einmal aufgeladen, ist die Reaktionsschnelligkeit in der Tat ohne Bedeutung, weil die Temperaturänderung nur langsam erfolgen. Bei speichermassefreien Wänden hingegen, wenn sie schlecht Wärme leiten, erfolgt die Oberflächentemperaturerhöhung sehr rasch, klingt aber auch schnell wieder ab, sobald die Wärmezufuhr endet. Eine Speichermasse bewirkt nur eine Verzögerung und ein Nachlaufen sowie eine Glättung des Temperaturverlaufes. Heizleisten wirken jedenfalls bei beiden Bauformen, wenn auch zeitlich ein wenig anders.

Zitat:"Auch das mit warm werdenden wenigen Zentimetern oder gar Mikrometern ist für mich nicht einsichtig: es stellt sich immer bei einem gleichförmigen Baustoff auf Dauer ein gleichmässiges Gefälle von Innen/Warm zu Außen/Kalt alt ein, Innenwände spielen hier gar keine Rolle, da sie auf Innentemperatur aufgeheizt sind (egal welches Heizsystem zum Einsatz kommt."

Nun, bei Heizleisten haben wir folgende Temperaturverteilung: Am wärmsten ist zunächst die wandnahe Prozessluft (die allerdings die Decke wegen des sinkenden Auftriebs gar nicht mehr erreicht bzw. erreichen soll), gefolgt von der Wandoberfläche. Dort wird Wärme teilweise ins Material geleitet, teilweise strahlt es in den Raum, wo es kältere Oberflächen (Innenwände, Möbel etc.) erwärmt, die wiederum die Raumluft (Wärmeübergang und Konvektion) erwärmen, wodurch aber oben und unten nur minimale Temperaturunterschiede entstehen. Das gleichmäßige und höhere Temperaturniveau der Umschließungsflächen empfinden wir normalerweise als sehr angenehm.

Bei einer Luftheizung (Heizkörper u.a.) wird zunächst die gesamte Raumluft erwärmt, die sich zum einen deutlich schichtet und auch Wärme über materiellen Kontakt an die angrenzenden Flächen abgibt (strahlen tut sie ja nicht). Natürlich sind die Oberflächen immer kälter als die Raumluft, vor allem die Außenwände, durch die die Wärme nach außen abfließt. Diese Verteilung, kühlere Umschließungsflächen bei wärmerer Atemluft, wird meist als nicht so optimal empfunden.

Nachdem unser Körper ca. 30° Oberflächentemperatur aufweist (an der Kleidung etwas weniger) und wir über Strahlung ungefähr die Hälfte unserer Überschusswärme abgeben (müssen), spielen die Unterschiede in der Temperaturverteilung zwischen Wand und Atemluft etc. für unser Wohlgefühl eine viel größere Rolle als gemeinhin wahrgenommen.


Rudolf Dangl

von

radia-therm
 
@MSchleifer

Hallo M!
Da Ihr Beitrag zu dem ich Stellung nehmen möchte bereits etwas zurück liegt zitire ich zu Beginn jeweils die Passagen zu denen ich schreiben möchte.

Zitat:
„Schönes Beispiel: Kölner Dom im Juli des nächtens erfrischende 30 Grad.“

Leider habe ich keine Daten einer Klimamessung vom Kölner Dom zur Hand, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet beim Kölner Dom die Klimaverhältnisse so deutlich von denen anderer Kirchen abweichen sollte.
Im Allgemeinen schwankt die Temperatur in massiven Kirchen (die Wandstärken liegen zwischen 1,5 und 3 m) nur sehr gering um die Durchschnittstemperatur (ca. 8 Grad Celsius) unserer Breiten.
Dies ist sogar überaus logisch, denn es kommt nur die Wärme hinzu, welche durch die Sonne an das Gebäude abgegeben wird!

In Abhängigkeit von Faktoren wie Wandstärke und Material, Fenstergröße und Belüftung durch Besucherverkehr) gestaltet sich nun die Höhe der Schwankung.
Sie liegt im Allgemeinen um 5 bis 10 Grad Celsius.

Dass der Kölner Dom auch nach 6 Wochen Gluthitze mehr als 20 Grad Celsius im Inneren hat kann ich mir nicht vorstellen.


Zitat:
„Wenn die Hitze die Masse durchgeglüht hat und die Nacht keine Abkühlung bringt, ist die Masse sogar kontraproduktiv, besser ist es, das richtige Verhältnis von Masse und Dämmung zu haben.
In Spanien und Italien funktioniert die natürliche Kühlung auch nur in eingeschossiger Bauweise mit ungedämmter Bodenplatte.“

Ich bin mir nicht sicher, wie es in Italien und Spanien ist, Sie erwähnen hier jedoch einen Fakt, über den an anderer Stelle in diesem Forum bereits trefflich gestritten wurde:

[forum 45122]

Ein ungedämmter Fußboden ist praktisch eine Speichermasse die gegen Unendlich geht. Wo soll dabei der Nachteil liegen?


Zitat:
„Und: eine gedämmte Leichtkonstruktion kann ich auch mit einer Kühlung aus einem Erdwärmetauscher/ Wandheizung mit Solepumpe kühlen, und das mit geringstem Energieaufwand.“

Ein massives Haus mit 2 steinigem Mauerwerk und einem Massivdach hat nur sehr wenige Tage im Jahr, und das dann nur unter dem Dach, Temperaturen die über 24 Grad liegen.
Hält man tagsüber Fenster und Türen (welche nicht zu groß sein sollten) verschlossen, und lüftet über Nacht, so sind diese Temperaturen sehr gut zu ertragen, auch ohne Kühlung.

Der Umstand, dass Dämmstoffhäuser überhaupt gekühlt werden müssen um deren Barackenklima erträglich zu gestalten ist für mich Grund genug diese Bauweise nicht zu empfehlen.
Da hilft auch der Umstand nicht, dass eine evtl. vorhandene Sole mit nur geringem Energieaufwand zwecks Kühlung gefördert werden kann nicht.
Außerdem wie sieht denn die finanzielle Bilanz aus?
Was kostet eine aufwändige Kühlung (Installation, Betrieb, Wartung, Instandsetzung, Ersatz bei Neuanschaffung)? Vor allem im Vergleich zu einer Kühlung die in einem massiven Haus gar nicht erst nötig ist?

Was auch gern vergessen wird:
Draußen herrschen hohe Temperaturen mit hoher Luftfeuchte. Drinnen wird die Luft künstlich runtergekühlt. Welche Kondensationsproblematiken auftreten werden kann man sehr gut in sommerlich feuchten Kellern besichtigen.

Mit den besten Grüßen von der Ostsee



Der Ingo von Einfach-gut-gebaut
 
Thema: Alternative zur Wandheizung
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