Steinmauern dämmen?

Diskutiere Steinmauern dämmen? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Allerseits! Wir müssen aus optischen Gründen unsere Fassade an unserem Wohnhaus sanieren. Ich habe die vergangen Jahre schon einiges über...
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retriever

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Hallo Allerseits!



Wir müssen aus optischen Gründen unsere Fassade an unserem Wohnhaus sanieren.
Ich habe die vergangen Jahre schon einiges über das Thema Dämmung von Steinmauern an alten Häusern gelesen, leider kenne ich niemanden der das wirklich gemacht hat und berichten kann wie es ihm dabei geht.



Zum Haus:

Bj.1696,

Steinmauern aus Bruchsteinen. KEIN Fachwerk

Stärke 60cm.

Mörtel: Lehm/Sand/Kalkgemisch
Teilweise unterkellert
Natürlich kein Fundament, keine
horizontale Feuchtigkeitssperre
Mauern außen drainagiert, XPS im
Bereich unter der Erde wo es möglich war. Teilweise aber kein XPS
weil Felsen, Noppenbahn. Drainagerohre, Rollierung
Typische Steinhausprobleme. Seit
Fenstererneuerung immer wieder KLEINE Schimmelflecken an den
Raumecken oben.




Ich hatte jetzt 4 Firmen da und einen Bauphysiker, Ergebnis 5 verschiedene Meinungen!



Varianten:



1. Keine Dämmung, nur "Schönmachen"
PRO: Alles bleibt wie es ist.
Günstiger.

KONTRA: Kalt strahlende Mauern, hohe Heizkosten. Immer wieder Schimmel durch Kondensat (warme Luft trifft
auf kalten Stein)

2. Mineralwolle
PRO: Diffusionsoffen (wie sehr weiß ich nicht)
CONTRA: Könne Feuchtigkeit aufnehmen, Dämmeigenschaft weg. Es verklumpe dann angeblich und falle
zusammen.
~ Der Bauphysiker meint, damit die heute produzierte Mineralwolle Feuchtigkeit aufnehme müsse es schon
reinregnen.

3. Thermoputz (2x Spritzen)
CONTRA: Bringt Dämmtechnisch nicht viel was

4. EPS gelocht** (Baumit Open Reflect, Sto Silver,..)
PRO: Feuchtigkeitsresistent
CONTRA: Die Löcher werden durch Spachtelung erst wieder verschlossen.

5. EPS ohne Löcher.**

CONTRA: Je nach Quelle: Keine Diffusionsoffenheit, Geringe Diffussionsoffenheit, "Hüll dein Haus doch nicht in Plastik"
PRO: Hat angeblich die gleiche Diffussionsoffenheit wie ein Stück Holz

Ökologische Aspekte zu den Materialien möchte ich jetzt auslassen.

Was für meine Entscheidung zählt ist:
ERFAHRUNGEN von Hausbesitzern
FACHWISSEN ohne mir etwas verkaufen zu wollen.



Wer kann mir Tipps geben?
 
Gesamtkonzept

es gäbe noch die Möglichkeit einer Innendämmumg, nur der Vollständigkeit halber. Wie heizt und vor allem lüftet Ihr gegenwärtig? Da das Schimmelproblem erst nach dem Einbau (dichterer?) Fenster auftauchte sollte ein Lüftungskonzept bereits zu Verbesserungen führen. Ich habe 2007 ein 24-iger Mauerwerk mit 140-iger Mineralwolleplatten gedämmt. Trotzdem tritt im Bad Schimmel auf, naja nach dem Duschen sollte auch gelüftet werden, schwierig bei beratungsresistenten Mietern. Will heißen: Dämmung allein löst das Schimmelproblem nicht.
 
Nein, Innen werden wir nicht dämmen

weil, innen alles saniert ist.
Außen muss saniert werden weil es sehr unansehlich. Und das wird uns genug kosten.
Lüftungsverhalten:
Wenn es kalt ist: 1x tägl. alle Fenster ca 10-15min ganz öffnen.
Wenn es sehr kalt is: 2x tägl. das selbe.
Überwachung der Feuchtigkeit per Hygrometer.
Die Feuchtigkeit in den Raumecken und Fensterecken lässt sich leider nicht weglüften.
 
Sanierung Bruchsteingebäude

Das einfachste wäre die Dämmung der Laibungen und der Raumecken, um hier Schimmel zu vermeiden durch Erhöhung der Oberflächentemperaturen (Dämmung reduziert die Wärmeverluste-dadurch Oberflächentemperaturerhöhung).

Bei sehr dicken Steinwänden wie bei euch gibt’s enorme thermische Massen, die erst einmal erwärmt werden müssen-
dh euer Heizsystem ist sehr träge und sollte daher kontinuierlich mit relativ gleichbleibenden Temperaturen betrieben werden ohne Nachtabsenkung.

Normalerweise werden bei solchen Gebäuden Wandheizungen empfohlen, was sich bei euch aufgrund erfolgter Innensanierung und unschöner Außenflächen nicht anbietet.

Neben den genannten Materialien gibt’s div andere, technisch (und ökologisch) bessere Möglichkeiten, die sich aber in der eher konservativ geprägten Kärntner Handwerkerschaft noch nicht durchgesetzt haben oder hier gänzlich unbekannt sind.

Der U-Wert eurer Wände dürfte etwa 10-fach schlechter sein, als nach der deutschen ENEV erlaubt, andererseits läßt er sich mit Außendämmung um das 15-fache verbessern- abhängig vom Anspruch und vom Heizsystem.

Da ich auch in Kärnten (nahe Gmünd an der A10) wohne könnt ihr mich gerne anrufen, wobei eine Ortsbesichtigung ggf auch möglich ist.

Andreas Teich
 
Weder noch!!

Ich kann mich kaum erinnern, dass bei 60 cm starken Außenmauern, es zu Schimmelbildungen früher kam!
Dies begann erst alles, mit dem Einzug der "modernen Wohnraum- und Gebäudeverhübschungen".
Kunststoffe, viel organische Beimengungen, Tapeten (Papier auf Wänden), Zellulosen als Bindemittel für verschiedenste neue Beschichtungen etc. etc.
Zusätzlich die veränderten Nutzungskonzepte und Wohnraumüberheizungen, auch durch die Wärmeschutzverordnungen kommen wesentlich mehr Bauschäden zu Tage, als man verhindern will und auch kann.
Ich empfehle ihnen, in keinster Weise eine zusätzliche Dämmebene oder ähnliches.
Ein vernünftig aufgestelltes Energiekonzept mit vielleicht einer Wandheizung oder ähnlichem, macht da mehr Sinn.
Sie können sicherlich genügend Geld versenken, aber sich damit auch wesentlich mehr Probleme ins und ans Haus holen.

Am besten sie befragen mal einen guten Baubiologen mit energetischen Kenntnissen und deren Betrachtungen.

http://www.baubiologie-heine.de/

FG Udo
 
Weder noch!!

Ich kann mich kaum erinnern, dass bei 60 cm starken Außenmauern, es zu Schimmelbildungen früher kam!
Dies begann erst alles, mit dem Einzug der "modernen Wohnraum- und Gebäudeverhübschungen".
Kunststoffe, viel organische Beimengungen, Tapeten (Papier auf Wänden), Zellulosen als Bindemittel für verschiedenste neue Beschichtungen etc. etc.
Zusätzlich die veränderten Nutzungskonzepte und Wohnraumüberheizungen, auch durch die Wärmeschutzverordnungen kommen wesentlich mehr Bauschäden zu Tage, als man verhindern will und auch kann.
Ich empfehle ihnen, in keinster Weise eine zusätzliche Dämmebene oder ähnliches.
Ein vernünftig aufgestelltes Energiekonzept mit vielleicht einer Wandheizung oder ähnlichem, macht da mehr Sinn.
Sie können sicherlich genügend Geld versenken, aber sich damit auch wesentlich mehr Probleme ins und ans Haus holen.

Am besten sie befragen mal einen guten Baubiologen mit energetischen Kenntnissen und deren Betrachtungen.

http://www.baubiologie-heine.de/

FG Udo
 
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