Mich würde interessieren ...
... wann das Fachwerkhaus erbaut bzw. das Fachwerk mit den Steinen ausgefacht worden ist.
Die weiße Farbe lässt zwar vermuten, dass es sich um mit Luftkalk gebundene Bimssteine, sogenannte "Schwemmsteine" handelt, die vor 1900 produziert worden sind, aber dies ist halt nur Spekulation.
In diesem Zusammenhang wären auch die genauen Abmessungen von Bedeutung. - Hierzu ein paar Informationen:
In der Produktionsperiode von 1845 - 1870 wurden diese Steine im Format 25 (L) x 12 (B) x 10 (H) cm hergestellt.
In den Jahren 1870 - 1900 fanden die Schwemmsteine überregional weite Verbreitung durch Transporte mit den Eisenbahnen.
1871 wurde das Format 25 x 12 x 6,5 cm (2 1/2-Zoll) eingeführt. Daneben wurden zusätzlich noch die Formate 25 x 12 x 10,5 cm und 25 x 12 x 7,5 cm (3-Zoll) produziert.
Ab 1890 erfolgte eine Umstellung des Schwemmstein-Formates 25 x 12 x 10 cm auf 25 x 12 x 9,5 cm (4-Zoll)
Ab 1900 wurde dann Zementkalk und schließlich Zement als Bindemittel eingesetzt.
Quelle: Die KLB-Bims-Chronik - 25 Jahre KLB Klimaleichtblock
Schwemmsteine wurden häufig zur Ausfachung von Fachwerkwänden genutzt, da sie relativ leicht und wärmedämmend sind. Auch als Putzuntergrund eignen sie sich durchaus recht gut - kalkgebundene zumindest für Lehm- und Luftkalkputze.
Von daher würde ich an sich keinen Grund sehen, aus ihnen hergestellte Ausfachungen zu erneuern, sofern nicht andere Gründe dies erfordern.
Weitere Hinweise zur Bestimmung der Steine könnte noch deren Gewicht liefern.
Bei den mit Kalkzement gebundenen Steinen kann im Mittel eine Rohdiche von etwa 1 kg/dm³ angenommen werden. Kalkgebundene Steine sind leichter, zementgebundene schwerer.
Die "Bandbreite" der Rohdichten kann allerdings fertigungsbedingt recht stark schwanken, etwa zwischen 600 und 1.400 kg/m³.
Die Wärmeleitfähigkeit differiert entsprechend zwischen 0,31 und 0,66 W/m²K - bei einer Rohdichte von 1.000 kg/m³ kann sie mit 0,49 W/m²K angenommen werden (Quelle: Leitfaden für die Vor-Ort-Beratung bei Sanierungsvorhaben, Abschlussbericht Juni 2001, Universität Gesamthochschule Kassel).
Als mittlerer µ-Wert kann 8 angenommen werden, bei µ-Werten zwischen 5 und 10.
Der Wasseraufnahmekoeffizient w beträgt etwa 1,5 - 2,5 kg/m²h0,5 (0,5 hoch gestellt!). Damit kann Mauerwerk aus Schwemmsteinen als wasserhemmend gelten, wenn folgende Parameter eingehalten werden: Wasseraufnahmekoeffizient w <= 2 kg/m²h0,5 (0,5 hoch gestellt!) / diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd <= 2m.
i. V. Dirk Meisinger