Sandstein
Hallo Florian,
was zwischen Zement und Sandstein passiert hängt erst einmal von der Art des Sandsteines ab. Es gibt Sorten mit kalkiger und welche mit kieseliger Bindung.
Der nächste Unterschied besteht im Salzgehalt des Steines. Je nach Herkunft können Salze im Stein eingelagert sein, deren Kationen in Verbindung mit Zementmineralien treibend wirken können. Dazu kommen noch Salze, die durch Umwelteinflüsse in den Stein gelangt sein können. Am häufigsten sind das Sulfate (Abgase), Chloride (Auftaumittel) und Nitrate (Fäkalien).
Je nach Zusammensetzung und Salzgehalt des Steines sollte der Reparaturmörtel darauf abgestimmt sein. Da ist erst einmal Körnung, Art und Farbe des Zuschlages, die stimmen sollten.
Dann, wie Du ja schon weist, die Festigkeit des Mörtels. Die sollte nicht über der des Steines liegen. Das kann man mit der Bindemittelmenge und -art regeln.
Dann sollte das Bindemittel im Reparaturmörtel auf den Stein und seine Gehalte an freien Anionen und Kationen abgestimmt sein. Es gibt eine ganze Reihe von Zementsorten, die dafür zur Auswahl stehen, z.b. mit erhöhter Chlorid- oder Sulfatresistenz.
Die Baustoffindustrie hat eine Reihe von Reparaturmörteln im Angebot, die darauf eingestellt sind.
Was kann passieren, wenn diese o.g. Kriterien nicht beachtet werden:
Abscherbeln:
Zemente mit hohem Gehalt an Kalziumaluminaten schwinden beim Abbinden. Zusammen mit den unterschiedlichen thermischen Ausdehnungen kann der Mörtel beim Erhärten abreißen.
Treibmineralien:
Im Sandstein enthaltende Salze werden gelöst und wandern in den Mörtel, hier kommt es zu Reaktionen mit den Zementmineralien. Das kann zu Treiberscheinungen führen. Typisches Beispiel ist die Ettringitreaktion bei Sulfaten.
Auswaschungen, Ausbluten:
Bestimmte Zuschläge oder Sandsteinmineralien (amorphes Siliziumdioxid) werden durch Zementmineralien und den freien Kalk angelöst und ausgewaschen (Silikathydratgel).
Überschüssiges Calciumhydroxid im Zement wird ausgewaschen (Kalksinter) und führt zu Ausblühungen.
Was kann man dagegen tun:
Wenn man nicht zu speziellen Reparaturmörteln greift dann sollte man Zemente mit hohem Anteil an latenthydraulischen Zumahlstoffen nehmen, also Zementsorten der Gruppen CEM II und CEM III der Festigkeitsklasse 32,5 bzw. hydraulische Kalke, z.B. Trasszement oder Trasskalk.
Viele Grüße