Ausblühungen und Flecken in umgebautem Kuhstall

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Max4

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Hallo,

unsere Wohnung war früher mal ein Kuhstall. Der Kuhstall wurde in den 60er Jahren zusammen mit dem angebauten Wohnhaus errichtet, 20 Jahre als Kuhstall genutzt, 10 Jahre stillgelegt und anschließend 1990 zur Wohnung ausgebaut. Das Mauerwerk besteht aus Bruchstein (außen) mit relativ großen Fugen (2 - 4 cm) und Vollziegel (innen). Der verdreckte innere Putz wurde beim Umbau abgetragen. Außen befand sich noch kein Putz, dieser wurde beim Umbau erst aufgetragen. Der Außenbereich befindet sich halb unter der Erde, bereits zur Zeit der Stallung befand sich eine Teerschicht bis an den Sockel heran (Hausfront). Auf der Stirnseite befindet sich auch direkt bis zur Hausmauer eine Terasse (betoniertes Pflaster), hier sind auch Ausblühungen am Sockel zu sehen.
Die ganzen Jahre über sind keine Besonderheiten aufgetaucht. Im Laufe der Jahre bröckelte gelegentlich an manchen Stellen Putz ab(innen). Vor 2 Jahren haben wir innen alle Wände neu gestrichen, außen wurde alles vor einem Jahr gestrichen. Seitdem haben wir das Gefühl, dass vermehrt gelbe Flecken und auch Schimmel auftreten. Wir haben uns einmal ein Hygrometer ausgeliehen, dies zeigte auch hohe Luftfeuchtewerte an (> 60%).
Obwohl wir täglich lüften (Stoßlüften) und Möbel nicht nahe an die Außenwände stellen, können wir die Flecken und/oder Schimmel nicht vermeiden.
Unsere Frage ist nun, wie wir am sinnvollsten die Feuchtigkeit los werden.
Ist es ausreichend bei den betroffenen Wänden den Putz zu entfernen und zu erneuern? Wenn ja, welcher Putz wäre hier am besten?
Sollte außen entlang der Hausmauer ein Traufstreifen angebracht werden? Wenn ja, wie sollte dieser am sinnvolsten ausgeführt werden?

Vielen Dank im Voraus

Gruß
Max
 
weiter erklären

,ehe Du eine Antwort erwartest, solltes Du bitte mit was für Farben gestrichen wurde, denn 60 % Luftfeuchte ist zar ein hoher Wert, aber so hoch, daß daraus die Probleme allein entstehen, ist es auch nicht. Abgesehen davon, fehlt dabei die Angabe zur Jahreszeit. Bei uns im Winter 35 % und im Sommer auch 60% und manchmal höher.......
 
Bilder wären nicht schlecht.

Ehemaliger Stall, hier kann es sein, dass es sich hierbei um eine versalzung des Mauerwerks handeln könnte.
Dies kann aber nur vorort von einem Fachmann geklärt werden.

Grüsse
 
Bei uns in Oberbayern ist die relative Feuchte im Jahresdurchschnitt bei ca. 80%

Und sowie sich das liest, ist sicher ein hoher Nitratanteil (Salpeter) in den Wänden enthalten. Bei einer Wohnungsnutzung - statt Stall, ist immer mit solchen Schäden zu rechnen!
Meist sind die Putze alleine (ohne Untergrundbehandlung) nicht geeignet.
Mit Anstrichen, gleich welcher Art, ist hier auch nichts zu machen!
 
Infos und Fotos

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Hier noch ein paar Infos:
- die relative Luftfeuchte beträgt generell über 60% (egal ob Winter oder Sommer)
- ich gehe davon aus, dass wir marktübliche Dispersionsfarbe verwendet haben. Leider haben wir alles aufgebraucht, so dass ich dazu keine genaueren Auskünfte mehr geben kann.
- ich nehme auch an, dass Nitrate im Mauerwerk hier eine große Rolle spielen

Anbei auch ein paar Fotos

Gruß

Max
 
Salpeter

Hallo Max,

es ist wohl das Zusammenspiel von Luftfeuchte => Kondensfeuchte => gelöste Salze.
Kunstharzdisperionsfarben können die bereits aufgetretenen Mängel verstärken. Ein Ende der Ausblühungen ist wohl nur durch absolute Trockenheit der Wände zu erreichen. Das klingt vernünftig, ist aber kaum zu machen.
In Frage kämen Lehmwickel/Kompressen => Neuverputzen oder auch wie bereits erwähnt eine Sockelheizung. Wie sinnvoll es ist einen Luftentfeuchter oder eine Sockelheizung das ganze Jahr lang durchlaufen zu lassen muss sich jeder selbst beantworten. Entsalzen und neu verputzen ist aufwändig wird aber je nach Versalzung ein paar Jahre halten.

Streichen, injizieren o.ä. wird zu nichts führen bzw. die Schäden noch verstärken.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer

http://kornmayer.com/page1/page7/page23/page23.html
 
Hallo,

leider hat das mit den Fotos nicht geklappt. Ich versuche es nochmal. Anscheinend können die Fotos nur einzeln hochgeladen werden
 
nun ein Bild von der Vorderseite (außen), hier ist zu sehen, dass bis ans Mauerwerk asphaltiert ist. Das Gebäude ist teilweise unter Erde. Leider kenne ich die Beschaffenheit darunter nicht. Wenn es heftig regnet, dann gelangt das Wasser bis ans Haus
 
bei diesem Bild (Stirnseite mit Anbindung Keller) sind am Sockel Ausblühungen zu sehen. Auch hier ist außen keine spezielle Isolierung angebracht
 
so nun das letzte Bild, hier ist der Keller auf einer Seite nicht komplett unter Erde, so hat das Mauerwerk von außen auch beim restlichen Gebäude mal ausgesehen
 
Salpeter

Hallo Max,
das Schadensbild sieht klar nach Salpeter aus, Auslöser und Maßnahmen wie bereits beschrieben. Deutlich zu sehen ist, dass im Bereich der Steckdose, dort wo mehr Material durch Dose und Schlitze ausgetauscht wurde der Befall (noch) nicht besteht.

Da - abgesehen von gelegentlichem Bröseln - die Schäden erst seit dem Neuanstrich vermehrt auftreten ist wohl mal ein Blick auf Außen- und Innenfarbe zu werfen, die scheinbar das Diffusionsverhalten der Wand nachhaltig beeinflussen. Kunstharzdisperionsfarbenverpappt?

Wassereintrag kann durch Kondensat und durch das - wie beschrieben - bis an das Haus fließende Regenwasser stattfinden. Die Diffusionseigenschaften der Wand sind behindert und das gelöste Salz wird zur Wandoberfläche geführt. Sollte gar Regenwasser in die Fuge Haus/asphaltierte/betonierte Fläche gelangen und versickern, verhindern die dichten Oberflächen ein Abtrocknen des Erdreichs.

Das sollte sich einmal jemand ansehen bevor gehandelt wird.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer

„Salz ist unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt, der Kostbarste.“, so Justus von Liebig. Das hat er wohl anders gemeint ...
 
Hallo Herr Kornmayer,

vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich habe in der Zwischenzeit herausgefunden welche Farbe innen und außen verwendet wurde.
Außen: Silikonharzfarbe
Innen: Dispersionsfarbe

Also außen gut, innen eher schlecht.
Soweit ich jetzt verstanden habe, macht es keinen Sinn mit der Sanierung innen zu starten, wenn außen nichts gemacht wird.
Also zuerst außen an der Mauer entlang aufgraben, oder?
Ich bin in Vergangenheit öfter darauf hingewiesen worden, dass ich eine Horizontalabdichtung anbringen soll, z.B. Bohrlochinjektagen. Dem stehe ich aber eher skeptisch gegenüber, weil ich dazu auch schon sehr viele negative Sachen lesen konnte.
Welche Vorgehensweise wäre bei uns am sinnvollsten? Wer oder welche Firma kann mir da am besten weiterhelfen?

Gruß
Max
 
Thema: Ausblühungen und Flecken in umgebautem Kuhstall

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