Zwischensparrendämmung

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StefanR

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Gegeben sind Sparren mit ca. 116mm Höhe und 98mm Breite, Abstand 60- 70 cm. Abstand Fußpfette - Mittelpfette und Mittelpfette - Firstpfette ca 3m. Geplanter Dämmaufbau: Pavatex Unterdeckplatten + Flachsfasermatten zwischen den Sparren.

- wie kann man die Tragfähigkeit der Konstruktion berechnen?

- welche Dämmstärke empfiehlt sich zwischen den Sparren?
Bei 100mm bleibt etwas Luft, bei 120mm muss schon gepresst werden, evtl. Sparren um 24 mm aufdoppeln und 140mm Dämmstärke?

Berchnet habe ich folgende U-werte:
100 mm Flax + 35mm Unterdeckplatte: 0.30
120 mm Flax + 35mm Unterdeckplatte: 0.27 (eff. 116 mm Flax)
140 mm Flax + 35mm Unterdeckplatte: 0.23
140 mm Flax + 52mm Unterdeckplatte: 0.21

Was ist hier am sinnvollsten (Kosten/Nutzen)?
 
Zwischensparrendämmung

Guten Abend. Der Beschreibung nach handelt es sich um Sparren 10/12. Dieses Grundmaß für Sparren gelangte sehr häufig in den sogenannten Gründerjahren zur Anwendung, als man von der zimmermannsmäßigen zur ingenieurmäßigen Bemessung von Holzkonstruktionen überging. Die Tragfähigkeit der Konstruktion hat also nur noch begrenzt Reserven. Man sollte also eine Tragfähikeitsüberprüfung unter Beachtung erhöhter Lasteinwirkung durchführen. Wird eine Zwischensparrendämmung angestrebt, soll man bestrebt sein, zwischen Oberseite Dämmung und Unterseite Dachhaut bzw. Oberkante Sparren einen Luftzwischenraum von 2 bis 3 cm zu erhalten um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. Eine Zusammenpressung des Dämmaterials garantiert keine ausreichend Belüftung, da es sich nach einem gewissen Zeitpunkt wieder ausdehnt. Gerade bei Naturmaterialien ist so eine Durchfeuchtung vorprogrammiert. Na denn man to.
 
Danke schonmal für die Antwort. Vielleicht hätte ich es ja doch ausführlicher beschreiben sollen: Auf die Sparren mit Zwischensparrendämmung kommen erst noch die Unterdeckplatten, darauf dann Konterlattung und Lattung/Ziegel. Die Flaxmatten wären also eingepresst zwischen Innenschalung und Unterdeckplatten. Die 120mm Dämmung wäre auf ca. 116 mm komprimiert, das macht ja eigentlich keinen soo großen Unterschied.

Grüße und schönen Abend noch,
Stefan
 
Hallo,
wenn schon der Aufwand der Dämmung betrieben wird dann doch auch dicker. Die Sparren in meinen Haus von 1679 hatten die gleichen Abmessungen. Da ich auf das Dach mehr Last gebracht habe habe ich auch die Sparren verstärkt, indem ich seitlich ein Brett von 24 mm befestigt habe und den Dämmraum auf ca. 18 cm verstärkt habe. Vom Kosten/ Nutzen rege ich mal an über eien Zellulosedämmung nachzudenken. Viele Grüße gerd Meurer
 
Einiges richtig stellen:

@Siegfried Kurze
Die Pavatex Unterdeckplatte wird nicht unterlüftet. Die Dämmung soll das Sparrenfeld voll ausfüllen. In diesem Fall ist dann auch kein chemischen Holzschutz erforderlich.
@Stefan
Die von dir errechneten U-Werte stimmen nicht. Der einzuhaltende Wert der EnEV beträgt U-Wert <= 0,30 W/m²K. Hierzu ist eine mindest Dämmstärke von 140 mm bei einem µ-Wert von 0,040 erforderlich
@Gerd Meurer
Ich sehe das genauso. Wenn schon aufgedickt werden muss, dann auch richtig, 18 cm sind ein gutes Maß

@Stefan (zum zweiten)
Den Dachstuhl kann ein Laie nicht selber rechnen. Es soll Leute geben, die dafür jahrelang studiert haben ;-))
(Wenn ich alle erforderlichen Angaben + ein paar Fotos erhalte, mache ich Ihnen gerne ein Honorarangebot für Statik und Wärmeschutz. Dies geht auch aus der Ferne!)
 
Lüftung?

@Fred Heim, egal wie man es betrachtet. Auf dem Bau gibt es noch kein Vakuum. Ich lass lieber lüften, als das nach 10 Jahren Wasserschäden und faulendes Holz erkennbar sind und der Reparaturkosten einem Neubau gleichkommen. Mit Zahlen kann man Alles hinrechnen auch die unmöglichsten Nachweise. Lieber auf der sicheren Seite. Auch Luft braucht das naturnahe Bauen. mfg S.K.
 
@ Siegfried Kurze

OK, kann man natürlich so machen, dann aber noch 2 cm mehr Dämmung, mindestens 4-6 cm Luftschicht, damit sie auch funktionieren kann und natürlich chemischer Holzschutz.
Wer's mag ...

Hinrechnen brauch ich hier übrigens gar nicht. Die Konstruktion funktioniert auch nach dem Glaserverfahren. Wie hoch hier die Sicherheiten in unserem Klima sind wissen wir Beide. Und Luft bekommen meine Konstruktionen, weil ich mit diffusionsoffenen Materialien arbeite.
 
Lüftung

@ Fred Heim, ich hab nur versucht meine Auffassung vom Dämmwahn darzulegen. Die Häuschen, mehr oder weniger unsere Klientel, haben 200/300 Jahre und noch mehr auf dem Buckel. Durch fortschrittliche Baumethoden werden sie nun innerhalb von 10/20 Jahren zu schanden geritten. Für den Hinweis zu Pavatext möchte ich mich bedanken, dieses Produkt war mir nicht bekannt. Also nichts für ungut.
 
@

Hallo Siegfried Kurze,
irgendwie sind wir ja alle hier um voneinander zu lernen, noch etwas neues kennezulernen oder alte Methoden wieder kennenzulernen.
Ich persönlich glaube allerdings, dass nicht ein (aus meiner Sicht gar nicht vorhandener Dämmwahn) das Problem dieser alten Häuser ist, sondern in der Regel sind es die falschen Baustoffe, schlechte Beratung und falsche Detaillösungen.
Aber bei dem, was hier alles auf die Beine gestellt wird, werden wir die Häuschen schon retten, wenn man uns lässt!
 
Hallo, hat sich ja einiges getan mittlerweile.

@Fred Heim: warum hab ich falsch gerechnet? Mit 140mm 0,040 komme ich auf ein U von 0.2857, mit 100mm Flax(0.040)+35mm Pavatex(0.045) komme ich auf ein U von 0.3051. Was ist daran nun falsch (von Rundung abgesehen)? Sparren habe ich dabei allerdings nicht berücksichtigt.

@all: innen kommt eine Dampfsperre rein, nach aussen ist alles diffusionsoffen und hinterlüftet (zwischen Unterdeckplatte und Dachziegeln), wo soll da ein Problem entstehen? Was ich nicht kapiert habe, wozu chemsicher Holzschutz? Sind doch alles natürliche Materialien und diffusionsoffen, was soll ich da chemisch schützen?

Zu guter letzt, auf die Unterdeckplatten will ich nicht verzichten, und mit 140mm Flax + 35mm Unterdeckplatte habe ich bereits eine Dämmstärke von 175mm (bei effektiv k=0.041), wozu also die Sparren auf 180mm aufdoppeln?
Vorstellen könnte ich mir auch noch 120mm Flax (0,040) + 52mm Unterdeckplatte (0,045) ergibt ein U von 0.2406, das ist schon deutlich besser als die EnEV fordert, bei einer Gesamtdämmstärke von ca. 170mm.

Würde mich über weitere Diskussionen freuen.

Grüße,
Stefan

PS: Wer Pavatex nicht kennt, das sind latexvergütete Holzfasermatten mit k=0,045, isolieren also gut und haben noch eine angenehme Phasenverschiebung, V-förmige Nuten und sind gleichzeitig Bewitterungsschutz.
 
¿und warum sind meine ganzen Absätze verschwunden? beim ersten Eintrag hat es doch auch funktioniert.
 
@Stefan

Hast du irgendwelche HTML-Formatierungen genutzt, oder vielleicht < oder > verwendet?

Wenn ja, dann "fischt" das System entweder zu recht (bei HTML-Formatierungen) oder "aus versehen" (bei <, >)die Texte raus.
 
@Stefan

die erste Frage hast du dir bereits selbst beantwortet. Du kannst die Sparren bei der Berechnung nicht einfach außer acht lassen. Meine Angaben zeigen dir, was das einbeziehen der Sparren in die Berechnung ausmacht.
Mit der 35 mm Platte habe ich natürlich nicht gerechnet. Die Dämmung dieser Platte bringt auch nur dann etwas, wenn die Sparren voll gedämmt sind.
Ich gehe davon aus, dass die Sparren statisch nicht ausreichend sind und daher sowieso verstärkt werden müssen. Dieses neu eingebaute Holz muß, wenn keine Vollsparrendämmung ausgeführt wird gem. DIN 68800 mit einem chemischen Holzschutz versehen werden.
Pavatex ist ein toller Baustoff. Es gibt allerdings mittlerweile auch noch ein paar andere Hersteller.
 
Thema: Zwischensparrendämmung
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