Sinterschicht Luftkalkputz

Diskutiere Sinterschicht Luftkalkputz im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Ich hoffe hier ein paar hilfreiche Infos zur Bildung der Sinterschicht auf Kalkputz zu bekommen, da man im Netz doch recht wenig dazu findet...
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Dirk26

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sinterschicht-kalkgl-tte-luftkalkputz-i27732_2021121112519.jpgIch hoffe hier ein paar hilfreiche Infos zur Bildung der Sinterschicht auf Kalkputz zu bekommen, da man im Netz doch recht wenig dazu findet.

Ausgangspunkt ist ein 100jähriges Haus mit originalem Kalkputz an den Wänden. Mein Ziel ist, Kalkglätte aufzubringen. Dazu hab ich einen Kalkglätte-Workshop besucht, bei dem wir mit Kreidezeit-Produkten gearbeitet hatten. Vorrangig ging es dabei leider nur um die letzte Schicht.

Folgendes hab ich im Haus gemacht: Die alte Beschichtung (Gips, Farbe, Ölfarbe) vom originalen Putz abgefräst, Fehlstellen ausgebessert, eine Schicht Luftkalkputz angeschmissen (ca. 1cm) und rabotiert.

Vor der Kalkglätte hab ich als Ausgleichsschicht noch eine Lage Lutfkalkputz (0,5mm Körnung, von Solubel, ich glaub die bezeichnen das auch als Kalkglätte) aufgebracht. Die hab ich zäh angerührt (brauchte trotzdem 3l Wasser auf 10kg Trockenmischung) und so dünn wie möglich auf die gut vorgenässte Wand gespachtelt. Hab mir auch Mühe gegeben, nicht so viel zu reiben. Anschließend gelüftet, aber kein Durchzug.

Mein Problem ist, dass scheinbar an einigen Stellen eine Sinterschicht entstanden ist. Auf dem Foto kann man das gut erkennen, kurz nach der Benässung (des lange durchgetrockneten Putzes) mit Wasser.

Jetzt die Fragen: Warum ist die Sinterschicht entstanden? Was muss ich ändern, damit diese nicht mehr entsteht?

Danke schonmal für konstruktive Antworten.
 
Warum ist die Sinterschicht entstanden?

(Zitat) Warum ist die Sinterschicht entstanden? Was muss ich ändern, damit diese nicht mehr entsteht? (Zitat Ende)
Auf neuem Kalkputz bildet sich immer eine Sinterschicht.
Beim Glätten des Putzes "zieht" man den Kalk aus der Putzmischung an die Oberfläche. Je mehr man die Oberfläche "bearbeitet", umso mehr entmischt sich die Mischung. Diese dünne, fast pure Kalkschicht ist dann viel härter und dichter. Deshalb zieht da Wasser viel langsamer ein und die Sinterflecken bleiben hell.
So wie es auf dem Bild aussieht hast du die Oberfläche zu wenig oder zu früh oder gar nicht rabottiert.
Lösung: Nochmal und gründlicher rabottieren.

Gruß,
KHH
 
Danke

Vielen Dank für die Antworten!

Die gezeigte Feinputzlage ist gar nicht rabotiert, auch nicht verrieben, sondern nur aufgespachtelt.
Der geplante Aufbau sind 2 Feinputzlagen, die erste der 0,5mm Putz Solubel, die zweite die Kalkglätte von Kreidezeit, eingefärbt und mit ner japanischen Edelstahlkelle verpresst.

Die Lösung wäre also frisch in feucht zu arbeiten.
Solubel gibt auch an, dass man nach 12 Stunden die zweite Schicht aufbringt. Für frisch in feucht find ich die 12 Stunden aber lang bei solch dünnen Putzschichten.

Falls man so vorgeht, hat man doch auf der zweiten Feinputzlage eine ordentliche Sinterschicht, oder?

Gibt es Zusätze, die die Sinterschicht vermindern? Ich denke da an Cellulose?

(Das doofe ist, auf irgendwelchen kleinen Testplatten funktioniert alles immer problemlos...)

Grüße
 
Genau das ist das Problem.
Wie ich schon schrieb, Kalkputz bildet immer eine Sinterschicht, mal mehr mal weniger "dick". (auf Kalkzementputz, Estrich, Beton, usw. übrigens auch)
Auf rauem Untergrund sieht man die als Laie halt nicht.
Solange der Untergrund rau genug ist, ist es auch kein Problem.
Man muss sie nicht unbedingt entfernen, da sich die nachfolgende Schicht in der rauen Oberfläche verkrallen kann. Eine wirklich "innige" Verbindungen gehen die Schichten dann aber nicht ein. Die Sinterschicht ist hart wie Glas.
Statt Rabottieren kann man die Sinterschicht auch "fluatieren", d. h., weg ätzen.
Die Ätzflüssigkeit muss aber dann gut abgewaschen werden. Was in Innenräumen eher blöd zu machen ist...
Aber was spricht dagegen? Nimm lieber den Rabott und kratze die Oberfläche weg und gut ist.
Wenn es nicht gerade hunderte von m² sind, ist das kein Hexenwerk.
Dabei kannst du auch die Fläche gleich noch ein bischen ebener machen. Spart Feinputz.... ;-)

Wie Mario schon schrieb, den Feinputz und die Glätte solltest du auf jeden Fall nass-in-frisch aufziehen.
Dabei sind 12 Std Wartezeit viel zu lange.(egal wie dick der Feinputz ist)
Die Glätte ziehst du auf wenn der Feinputz fest genug ist.
Also mehr oder weniger gleich nach dem Feinputz und der anschließenden Mittagspause.
Und vergiß nicht den (dann rabottierten) Unterputz vorher ausgiebig anzufeuchten!!!

Und nein, es gibt keine Cellulose, o. ä. die man gegen Sinterschichten einsetzen kann.
Cellulose dient nur dazu die Feuchtigkeit länger im Putz zu halten.

Gruß,
KHH
 
Sinterschicht

Soweit ich es verstanden habe ist der Grundputz ja schon rabotiert, es geht ja nur um den Feinputz und die Glätte.Der Aufbau den ich empfehlen würde ist folgender:
den 0,5mm Sumpfkalkputz aufziehen, mit Holzbrett oder Schwammscheibe ohne Wasser verreiben, etwas anziehen lassen, bis der frische Putz beim anfassen nicht mehr an den Fingern haftet (ca. 0,5-1 Stunde) und dann sofort die Kalkglätte aufbringen und verpressen.
 
Thema: Sinterschicht Luftkalkputz

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