Silikon entfernen

Diskutiere Silikon entfernen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich habe eine Frage bzgl. der Entfernung von Silikon zwischen den Gefachen und den Balken. Leider wurde an unserem Haus vor einigen Jahren...
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Hans

Guest
Hallo,
ich habe eine Frage bzgl. der Entfernung von Silikon zwischen den Gefachen und den Balken. Leider wurde an unserem Haus vor einigen Jahren eine Seite so falsch behandelt. Es handelt sich nicht um die Wetterseite. Bei den übrigen Seiten konnte die Behandlung mit Silikon als Fugenmasse zum Glück rechtzeitig gestopt werden. Wie sollen wir nun verfahren? Gibt es eine Möglichkeit das Silikon wieder zu entfernen?

Vielen Dank und viele Grüße,
Hans
 
in der Regel ja

Guten Tag,
meist haben die Silikonfugen, die unsachgemäßerweise eingebaut wurden, nur eine geringe Tiefe. Man kann dann versuchen sie vorsichtig mit einem Masser anzulösen und herauszuziehen. Die Putzkante der Ausfachung muss in der Regel danach überarbeitet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Arnold
 
Gefachfuge

Hallo Herr Arnold,
vielen Dank für die rasche Antwort.
Sie haben recht, das Silikon ist glücklicherweise wirklich nicht sehr tief und läßt sich in Knibbelarbeit entfernen. Wie verfahren wir dann weiter mit den entstehenden Putzkanten? Die Wände bestehen aus Bimsstein. Leider weiß ich nichts über den Putz. Welche Möglichkeiten gibt es, die Kanten und Fugen fachwerkfreundlich zu schließen?

Vielen Dank für Ihre Mühen,
Hans
 
Silikon entfernen

Hallo,

Silikonfugen bitte entfernen und dann die Fugen offen lassen.
Nicht nur durch schliessen der Fugen können grösse Schäden entstehen sondern auch durch falsche Anstriche.Anbei einer Empfelung mit sd Werten für Putz und Holzwerk.

Die dampfdiffusionsaquivalente Luftschichtdicke von Fachwerkanstrichen

Durch unsachgemäße, zu dichte Anstriche von Fachwerkfeldern und -hölzern entstehen Schäden gewaltiger Großnordnungen. Fachwerkhäuser, die zwei Jahrhunderte überstanden haben, können durch falsche Oberflachenbehandlung imierhalb weniger Jahre vollkommen zerstört werden.
Die Wissenschaftlich - Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege fordert in ihrem bauphysikalischen Merkblatt für Fachwerkfassaden folgende Kenngroßen für Anstrichstoffe:
"Auf der Bauteilaußenseite, Holz und Ausfachung, sind nur diffusionsoffene Anstriche bzw. Putze aufzubringen. Folgende, als vorteilhaft beurteilte Grenzwerte der wasserdampf-diffusionsaquivalenten Luftschichtdicke sd sowie des Wasseraufnahmekoeffizienten w sollten eingehalten werden:

sd (m) w ( kg/qm h0'5)

Anstrich auf Holz <0,5 <0,1

Anstrich auf Ausfachung <0,1 0,3-1

Putz (ohne Anstrich) - 0,3- 1

Hydrophobierungen der Putze oder Sichtmauerwerkausfachungen sollten vermieden bzw. begrenzt werden, da sie zwar die Wasseraufnahme verhindem, gleichzeitig aber das Austrocknen über die Gefachfläche verlangsamen."
Auf der Aachener Bausachverstandigentagung 1996 wurden dieselben Grenzwerte der wasserdampfdiffusionsaquivalenten Luftschichtdicke für Anstriche auf Fachwerk empfohlen:

sd - Wert von Putzanstrichen < 0,1 m
sd - Wert von Hoizschutzanstrichen < 0,5 m

Auf keinen Fall dürfen die umlaufenden Fugen zwischen Gefach und Fachwerkholzem mit dauerelastischen Dichtstoffen abgespritzt werden.

Auch folgende bauphysikalische Eigenschaft von Holz ist für den Austrocknungsprozeß von Wichtigkeit.

Das bedeutet: Äußere Schichten des Holzes trocknen schneller aus, die innengelegenen Holzschichten sind noch relativ feuchter und werden durch die sehr viel höhere Dampfdiffusionswiderstandszahl der trockenen außeren Holzschicht am weiteren Austrocknungsprozeß gehindert.
 
Richtig Herr Peltzer

Guten Tag,
Herr Peltzer hat die Regeln schön zusammengefasst. Hydrophobierungen der Ausfachungen sind außerdem noch gefährlich, weil mehr Wasser an den Ausfachungsfugen ankommt, weil die Putzschicht weniger vorher "Wegsaugt".
Ich vermute, dass die Putzkante beim Silikonentfernen zerstört worden ist. Hier muss dann doch der Gefachputz beigearbeitet werden. -natürlich ohne Dichtmassen sondern mit Kellenschnitt zum Holz und auf die Holzstärke auslaufend, allenfalls unten als Tropfkante- Eine beschädigte Putzkante, die vielleicht 3 cm breit zerstört ist, lässt nämlich unzuträglich viel Wasser herein.
Man muss vor Ort entscheiden, ob die Putzkante noch ausreichend ist oder ob beigeputzt werden muss.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Arnold
PS zu geeigneten Putzen ist schon viel im Forum geschrieben worden, hier werde ich "das Rad nicht neu erfinden."
 
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