Was mach ich nur mit meinem alten Dielenboden von 1860

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martin gastl

Guest
Hallo zusammen

Ich bin gerade dabei mein altes Bauernhaus von 1860 zu renovieren und möchte nach möglichkeit im Obergeschoß die alten Böden wieder verlegen. Auf dem Boden wurden um 1970 Verlegeplatten verlegt, verschraubt und dann mit schickem PVC ausgelegt. Die Verlegeplatten hab ich runtergeschraubt und entsorgt, den schönen alten Bretterboden rausgenommen und gelagert. Jetzt hab ich einen Gummiwagen voller Fichtenbretter und weis nicht was ich damit anfangen soll (hobeln,schleifen oder abbeizen oder schleifen oder ???)
Für ein paar Tipps oder anregungen wäre ich sehr dankbar.

MfG
Martin
 
Haben Sie eine Möglichkeit zum Hobeln?

Mit der (farbigen?) Oberseite ruinieren Sie sich nur die Messer, aber man könnte die Bretter ja umdrehen, wenn die Unterseiten passabel sind und die Dielen wenigstens noch 28mm stark sind.

Nuten kann man sie mit der Oberfräse und Schreibenfräser, vermutlich müssen aber vorher noch die Kanten mit Führungsschiene und Kreissäge begradigt werden. Nach dem Einbau wird ein Überschliff unerlässlich sein - alles in Allem ein schönes Stück Arbeit.

Ein neuer Boden wäre billiger - aber eben kein alter.

Gutes Gelingen

Thomas
 
Vielen dank für den Tipp, die Bretter sind aber etwas gewölbt, beim umdrehen ohne beidseitiges hobeln würden sie denk ich instabil.
 
Früher...

...waren Dielen auf der Unterseite häufig nicht ganz eben, auch der Balken ist dies ja nicht immer. Ausgeglichen wurde jedes Brett einzeln durch unterlegen von Hölzern, die oft durch Aufspalten direkt vor Ort hergestellt wurden.

Zeitaufwendig, aber bewährt. Beim beidseitigen Hobeln wird wohl nichrt genug Brett übrigbleiben.

Grüße

Thomas
 
Salmiak und Seife

Ich hatte mehrere ähnliche Böden. Ich habe folgendes gemacht.

- sein gelassen, wie der Boden war.

- mit Intensivholzreiniger und mit Scotch-Pads stark geschrubbt, Holz dann mit Bodenöl behandelt; würde ich heute nicht mehr machen, sondern den Boden seifen (wie bei nächstem Beispiel)

- mit Nitroverdünner und Scotch geschrubbt, um Leimspuren zu entfernen. Mit Salmiakwasser nachgewaschen. Wenn das Wasser nicht gewechselt, sondern die braune Sauce verwendet wird, lassen sich Unregelmässigkeiten vom Schrubben ausgleichen. Mit unverdünnter Schmierseife von Held eingelassen. Die Seife von Held ist honigfarben und gibt dem Boden einen schönen Bronzeton.
Auf dieselbe Weise habe ich einen ehemals gewachsten Boden behandelt. Mit dem Schrubben habe ich den grössten Teil der Wachsschicht entfernt, dank dem Salmiak entstanden keinen hellen Stellen und mit der Seife wird das Holz geschützt und es bekommt einen warmen Ton.
Mit diesem Verfahren ist der Boden nun sehr pflegeleicht; will heissen, es gibt noch alte Flecken, sie wirken aber nicht als Flecken, sondern geben dem Boden Charakter. So kann auch mal ein neuer 'Hick' ode rein Kleckser dazu kommen, ohne dem Boden was auszumachen - was mit Kindern und Haustieren sehr angenehm ist.
 
Nitroverdünnung

Das war jetzt nicht Ihr Ernst, Herr Züger? Das haben Sie ja vielleicht so gemacht; aber empfehlen sollten Sie die flächige Verwendung von NC-Verdünnung besser nicht.

Auf Öl- und Schellacken wirkt sie nicht sonderlich, desgl. auf Wachsen. Das Hauptproblem ist aber die starke (und völlig unnötige) gesundheitliche Gefährdung durch ringförmige Kohlenwasserstoffe. Denen sind vom Krebsrisiko abwärts schon viele Gefährdungen nachgewiesen worden, das Theater um den "Blauen Engel" und (angeblich) "lösemittelfreie" Farben wurde nicht umsonst inszeniert. Auch wenn diese Kampagne bei halben Lösungen stehen blieb, die Richtung stimmt: Vermeidung von Lösemitteln.

Wer 'mal am Salmiak gerochen hat, weiß ganz bestimmt, daß man da ohne Schutzausrüstung auch nicht in Größenordnungen einer Bodenfläche arbeiten sollte.

Bei dem, was wir da tun, sollten wir Methoden wählen, die uns die Freude am Häusle erhalten.

Giftfreien Sonntag wünscht

Thomas
 
Was haltet ihr davon die Bretter mit einem Handhobel abzuhobeln - so bliebe die krümmung der Bretter erhalten und es ginge nicht so viel Stärke vom Brett verloren?
Die Bretter sind 30mm stark und mit mehreren Lagen lackiert.

Gruß
Martin
 
Nach dem ersten Quadratmeter...

...werden Sie aufgeben, spätestens. Farbe und Handhobel passen nicht zusammen.

Oder wollen Sie die Bretter drehen, und die Unterseiten hobeln?

Grüße

Thomas
 
Thema: Was mach ich nur mit meinem alten Dielenboden von 1860
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