Schwelle unterfugen mit Trass Kalk ( Zement)!?

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Dachdenker

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Guten Abend,
nach Schwellentausch in meinem Fachwerkhaus ( BJ 1607 ), möchte ich nun die neue Eichenschwelle wieder unterfugen.
Das Sockelmauerwerk besteht aus Bruchkalksteinen, eine Horizontalsperre unterhalb der Schwelle aus Bleiblech ist eingebaut worden.
Nun die Frage, womit verschließe ich die ca. 2cm dicke Fuge zwischen Blei und Schwelle?
Bisher wurde ein Kalk-Trass Mörtel der Firma Maxit verwendet, dieser enthält jedoch auch Zement laut Verpackung.
Kann dieser Mörtel auch dafür verwendet werden oder schädigt der Zementanteil die Eichenschwelle?

Mit freundlichen Grüßen
Danilo
 
Mörtel

wird wohl ohne Verbund zu Holz und Blei bald wieder ausbrechen. Zementmörtel ist zu steif, besser wäre ein Kalkmörtel, äußere Fuge mit Kompriband 20 mm (grau) nachfolgend abdichten.
 
zum Dritten

Bleiblech wieder raus machen

Luftkalkmörtel rein machen - KEIN Trass - kein Zement.

entweder solubel oder Kalkyhdrat und Sand selber mischen.

zu BAUST: Stimmt - Zement schädigt kein Holz - sondern nur das Wasser die Feuchte die dran haften bleibt …

Auch kein Kompriband.

Sorry

FK
 
Schwelle

Das mit dem Bleiblech wieder raus machen halte ich auch für richtig, jedenfalls bei Außenwänden.
Die Panik vor aufsteigender Kapillarfeuchte verschließt vielen Planern die Augen vor einer viel größeren Gefahr- flüssiges Wasser.
Wenn Spritz- bzw. Regenwasser an der Schwelle herunterläuft dann staut sich dieses Wasser auf der Oberfläche der Abdichtung, egal ob Schweißbahn oder Bleiblech. Der Stopfmörtel wirkt dann wie ein Schwamm, der dieses Wasser speichert und an das Holz führt.
Besser ist es die Stoßfugen des Sockelmauerwerkes etwas nach außen auszukehlen, damit eindringendes Wasser hier herauslaufen kann. Die Schwelle sollte im Bereich der aufstehenden Stiele auf Hartholzplättchen aufgelagert werden, einmal zur Ausrichtung und dann als Abstandhalter zum Sockel. Dann haben nur diese Teile unmittelbaren Kontakt zum Mauerwerk. Wenn da was wegfault ist so ein Distanzplättchern schnell ausgetauscht. Die äußere Fuge (ein, zwei cm Tiefe) kann dann mit Kalkmörtel geschlossen werden.

Viele Grüße
 
Wenn, was für mich schwer vorstellbar ist, an den Mörtel unterm Schwell keine Anforderungen an die Druckfestigkeit gestellt werden, kann man natürlich Luftkalkmörtel verwenden.
Normalerweise wird aber über diese Fuge die Last abgetragen.
Das Rückhaltevermögen von Wasser wird allerdings über die Korngröße der Zuschläge geregelt, siehe auch Dränmörtel.
Dränmörtel ist logischerweise kapillarbrechend und macht den Bleikram überflüssig.

Kein Luftkalk und kein Kompriband unterm Schwell!

Grüße
 
Fachwerkschwelle

Die Lasten werden bei einem Fachwerk durch die senkrechten Stiele und schrägen Bügen in die gelenkigen Knoten abgetragen, das sind die Zapfungen der Stiele in der Schwelle.
Die Schwelle dazwischen dient zur Lagesicherung und zur Aufnahme eventueller waagerechter Lasten (Scheibenbildung). Ein Fachwerk ist so aufgebaut, das in den Stäben und Knoten nur Normalkräfte übertragen werden, keine Biegemomente.

Viele Grüße
 
Schwelle unterfugen

Dankeschön für die Antworten,

dass Bleiblech werde ich wohl nicht rausbauen, da es den gesamten Sockel abdeckt und vor Regen schützt.

Was die "Schwammwirkung " des Mörtels angeht, da besteht kein Unterschied zwischen Zement oder Kalkmörtel.
Beiden ziehen Wasser( nehmen Feuchtigkeit auf ), dass hab ich ausprobiert.

Mit Grüßen
Danilo
 
Das Bleiblech schützt den Sockel.....an dem können die Fugen vielleicht durchs Wetter geschädigt werden,es ist glaub ich einfacher neu zu verfugen,wie eine neue Schwelle einzubauen!

Grüße Martin
 
Grüß Gott zusammen,

ein Hinweis an Dachdenker:

Zur Schwammwirkung des Mörtels.......... usw.

Es geht nicht nur darum, ob der Mörtel Wasser aufnimmt, sondern ob er es auch wieder hinaus läßt bzw. wie lange das dauert und da trennt sich der Zemtentmörtel mit seinen Eigenschaften recht schnell vom reinen Kalkmörtel. - Ganz davon abgesehen, daß Zementmörtel die Holzbewegungen auf Dauer nicht mitmacht (Ihre Fuge wird auf kurz oder lang ausbrechen), Kalkmörtel hingegen schon. Also gibt es hier nicht nur ein Wasseraufnahme-/Abgabeproblem, sondern auch ein Problem des konstruktiven Holzschutzes, der mit Kalkmörtel eben bedeutend besser gewährleistet ist.

Anders gesagt: Das Wasser vulgo Feuchtigkeit in eine Fachwerkaußenwand gelangt, ist eigentlich nicht zu verhindern. Wichtig ist, daß Sie auch recht schnell wieder hinaus kommen kann.

Insoweit halte auch ich zum Einen das Blech (im übrigen die ebenfalls oft verwendete Teerpappe) für absolut kontraproduktiv, weil es nämlich genau die oben gennante Notwendigkeit verhindert und zum Anderen kann hier wohl glaube ich der Leitsatz aus dem Lenze nicht oft genug wiederholt werden, sinngemäß: "Zement/Beton ist für Fachwerk, wie Karies für die Zähne!"

An Baumläufer:

Schlecht ist es spätestens dann, wenn der Hausbesitzer die Schädigung der Fugen durch Wind und Wetter jahrelang nicht bemerkt............. Wie war das noch mit dem Schwellentausch?

Fazit: Blei raus, Kehlen und Kalkmörtel rein.

Viele Grüße
Achim
 
@ Achim ,meine Rede,Dachdenker hat geschrieben das Blech schützt den Sockel vor Regen.Da kann aber nur die Fuge "ausgewaschen" werden,deshalb kein Blech und evtl.alle paar Jahre nachfugen und Schwelle bleit heile!
So wars gemeint.Und ein Auge auf seine Hütte sollte man immer haben!

Grüße Martin
 
Jetzt Bleiblechabdeckung

oh, oh, oh, diese kleinen Dinge bringen mich zur Verzweifelung und ich war so stolz auf meine Bleiabdeckung....
Gesehen hatte ich das am hist. Rathaus in Duderstadt und fand es gut.

Was den Schutz des Sockels angeht, muss man dazu sagen, dass sich die Kalksteine(?!) bei jedem Regen wie ein Schwamm vollgesaugt haben.
Es hat selbst im Sommer, Wochen gebraucht, bevor die sichtbare Feuchtigkeit wieder abtrocknete.
Der eigentliche Gedanke war, dass es der Schwelle nicht gut tut, wenn sie dauernd auf sehr nassen(feuchten) Steinen lagert.
Seitdem die Abdeckung montiert ist, ist der Sockel nicht mehr sichtbar feucht/ nass.

mit Grüßen danilo
 
Foto.

Quelle:
Fachwerkhäuser
restaurieren-sanieren-modernisieren
4. Auflage
von Wolfgang Lenze
 
Diese Lösung findest Du in so gut wie jedem Sanierungsbuch,
Fakt ist aber das Schwellen ohne Horizontalsperre mehrere Jahrzehnte überdauern!
Bei mir war der alte Sockel auch mit Bruchstein gemauert,ich habe den Sockel abgebaut und der neue Sockel wird mit Kanalklinkern gemauert,die schwelle liegt dann direkt auf dem Stein und springt vor.
Wie steht es mit Deinem Dachüberstand,Spritzschutz,wie hoch ist Schwelle über m Boden??Das blech ist glaub ich der einfachste Weg und deshalb beliebt.Da gibt es noch mehr Lösungsmöglichkeiten zum Schutz für Schwelle und Sockel.

Grüße Martin
 
Ein wenig springt sie ja dem Photo nach zu urteilen vor,

die Schwelle (ordentliches Teil :) ), was ja zunächst schon mal nicht schlecht ist, aber womit ist die Fuge denn jetzt verschlossen?

Sehe ich das richtig, oben rechts in der Ecke? Bereits verputzte Fächer mit "Kissenputz"?

Gruß
Achim
 
das Bleiblech unter der Schwelle

reagiert etwa so wie eine Trocknungssperre, egal mit welchem Material sie kommen, wasser das sich ansammelt über Schalgregen etc. bleibt auf dem Bleiblech stehen und wandert in die Schwelle.....
Daher...Bleiblech raus und nach alter Väter Sitte die Schwelle mit Luftkalk unterfüllen.
komischer Weise haben sehr viele Bauten die Jahrhunderte auch ohne Horizontasperre überdauert.

Grüsse Thomas
 
Dein erstes Bild hatt ich gestern noch nicht gesehen,sieht richtig gut aus,auch wenns Blech da nicht hingehört,das alles wieder rausreissen wird schwer fallen,hat ja auch was gekostet,aber alle Beitragschreiber raten es Dir.

Schade um die schöne Arbeit!

Grüße Martin
 
Wovor haben alle Angst?

Ich bin anderer Meinung: die Bleisperre sollte drin bleiben.
Sie wirkt zwar u.a. als "Trocknungsperre" aber von wie viel Feuchtigkeit sprechen wir hier? Das bisschen aus einer durchfeuchteten Mörtelfuge soll eine Eichenschwelle nicht kompensieren können? Wasser sammelt sich auch nicht auf dem Blech, da es abgeschrägt ist. Direkt am Holz liegt das Blei auch nicht, daher schon mal keine kapillare Fuge. Die Schwelle scheint auch noch ein bisschen vorzuspringen: auch gut.

Und die Schwelle selbst? Nach einem starken Regenschauer ist das Eichenkernholz vielleicht in den obersten 10 mm stärker durchfeuchtet. Messungen, die ich an im Freien gelagerten Eichenbalken durchgeführt habe, zeigten, dass spätestens in 20mm Tiefe auch auf den frei bewitterten Balkenoberseiten die Holzfeuchte durch die Beregnung (in diesem Fall waren es starke Regenfälle) nicht beeinflusst worden ist.

Wird das Fachwerk natürlich nicht sorgfältig instand gehalten, kann es z.B. in Bereichen mit abgesoffenen Zapfenlöchern ein Problem geben. Aber das gäbe es wohl auch ohne Blei. Wir sollten auch nicht außer Acht lassen, dass die Feuchtelast für die Unterseite der Schwelle durch die Sperre durchaus positiv beeinflusst wird, sofern der Sockel tatsächlich stark durchfeuchtet ist/war. Und ist der Sockel tatsächlich dauerhaft stark durchfeuchtet: wie soll dann eine Abtrocknung der Schwelle nach unten erfolgen?

Ich sage daher: lassen Sie das Blech dort, wo es ist.

Gruß
Boris Blenn

PS: die 2. Sperre im Buch von Lenze halte ich aber auch in dieser Form für falsch.
 
Schwelle

Dankeschön für die vielen Antworten.

Die Schwelle ist garnicht so groß ( 20/20 cm) und springt vor, die verputzten Fachwerkfelder sind noch Altbestand.
Die Fuge zwischen Schwelle und Blech ist mit einem Trass -Kalkmörtel ausgeführt worden und weil jeder meiner Handwerker, eine andere Meinung dazu hatte, entstand die Anfangsfrage.
Interesant ist vielleicht noch, dass laut Bauuntersuchung,
dies die dritte Schwellensanierung (innerhalb der letzten ca. 400 Jahre(Haus Baujahr 1607))an dieser Stelle ist....

Mit grüßen Danilo
 
Thema: Schwelle unterfugen mit Trass Kalk ( Zement)!?

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