Schwelle vergammelt wg. feuchtem Keller

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Holger Schneider

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Mein Hexenhäuschen von 1815 hat einen schönen Bruchsteinkeller, der, wie halt so wohl auch gedacht, recht feucht ist (Feuchtigkeit kommt teils durch den Boden, da nur aus großen Natursteinen mit entsprechend großen Fugen, und durch die Wand bei starkem Regen, da Hanglage). Nun liegt aber die Schwelle unter der Erdgeschoßdecke mit der Innenseite offen zum Keller. Davor ist noch eine zweite, nur halb so hohe Schwelle, auf der die Träger der Decke liegen. Letztere ist komplett vermodert - irgendjemand hat das hier im Forum mal torfig genannt, find ich sehr zutreffend. Diese ist aber kein Problem, da sie nur dazu gedacht ist, die Decke eben zu halten und kann sehr einfach ausgetauscht werden. Aber die äußere Schwelle ist das Problem; denn wenn ich diese austausche, werde ich ja wohl recht bald das gleiche Problem mit der neuen wieder haben. Also, welche Lösungen gibt es? Trockenlegen des Kellers ist sicherlich eine, aber gibt es irgendeine weitere Möglichkeit, z.B.Verkleiden der Schwelle von innen und damit Schutz vor der Feuchtigkeit? Es gibt auch nicht viel Ventilation im Keller, halt nur die üblichen(?) 10cm starken Röhren an den Kopfseiten.
Habe hier im Forum von den Wandheizungen gelesen, halte das aber für mit "Kanonen auf Spatzen schießen", wenn ich mir die Kosten für Einbau, aber vor allem für den jährlichen Unterhalt überlege.
Ach ja, die Bruchsteinmauer, auf der die Schwelle aufliegt, steht nach innen gut 40cm über, also genügend Platz für evtl. Verkleidungen. Bin für jeden Tip echt dankbar.
 
Wandheizung

hi Holger, ich mal wieder. Die Idee mit der Wandheizung ist doch nicht so schlecht. Der Aufwand der zu betreiben ist, ist doch sehr gering. Einfach ein Rohr an der Schwelle entlang legen und leicht temperieren. Wenn erst einmal die Kapilarwirkung unterbrochen ist kann nur noch wenig Feuchtigkeit nachwandern. Das ganze in einen Lehmputz gelegt und gut. Diese Stellen mit Sanierungsmaßnahmen wirklich trocken zu bekommen halte ich für problematisch und wenn es gelingt bestimmt für sehr teuer. Für die Heizkosten gilt sicherlich: erst etwas höher bist es trocken ist und dann wird der Heizbedarf geringer. Rechne es einfach einmal gegeneinander. Gruß Frank
 
hallo frank, ich kann ihre aussagen zur wandheizung nur bestätigen. sicherlich ist der verlegeaufwand (wenn man nicht gerade eine generalsanierung macht, dann spielt es überhaupt keine rolle) bei einem nachträglichen einbau recht hoch, aber verglichen mit anderen methoden zur trockenlegung doch wieder eher gering; vor allem gibt es hier keine chemie, keinen kunststoff und wirklich eine langzeitgarantie. heizkosten sind marginal verglichen mit chemisch/mechanischen feuchtigkeitssperren oder dem austausch einer schwelle, die nach zehn jahren wieder vermodert ist. bei mir im haus ist die wandheizung im rohzustand am tag des offenen denkmals zu besichtigen.
gruß günter flegel, wagenhausen
 
bald das gleiche Problem???

Hallo
da das Haus von 1815 ist wird es wohl ein Weilchen dauern bis es wieder so weit ist. Evtl. hilft ein Kalkputz, aber ohne genau die Örtlichkeiten zu kennen ist eine Diagnose hier sehr schwer abzugeben. Falls in das Haus sowieso eine Heizung einbebaut werden soll wäre eine Wandheizung hier eine sinnvolle Alternative.
Grüße, chris
 
Wandheizung

Hi Günter, eigentlich müsste man doch direkt an den bestehenden Heizkreis gehen können. Einen kleinen Mischer zur Regulierung der Vorlauftemperatur ist dafür doch auch geeignet. So als eine Beypassanlage. Gruß Frank
 
Herzlichen Dank erstmal an Frank, Günther und Chris

Das mit der Wandheizung hatte ich mir schon überlegt, der Hintergrund für meine Ablehnung aus finanziellen Gründen ist. Ich werde von Nachtspeicherheizung - an alle RWE-Aktionäre, ich will einen Teil Eurer Dividende, steht mir zu - auf Gas umsteigen, allerdings ohne Warmwasserspeicher, so daß die Heizung nicht 6 Monate nur wegen dem Wasser läuft. In der Zeit wär dann aber auch die Wandheizung nicht funktionsfähig. Die Trockenlegung ist lediglich Maloche, Boden raus, groben Kies drunter von wegen Kapillarwirkung (so heißt das ja wohl) und von außen ist auch nicht weiter tragisch, mein heißgeliebter Vorbesitzer hat nämlich einfach nur die alten Dachzeigel beim Neudecken an der Mauer entlang entsorgt, dadurch sind riesige Hohlräume entstanden, die natürlich für das ankommende Wasser wie eine Autobahn - und obendrein ohne Limit!! - wirkt. Hab mir gedacht, die Fugen auskratzen, neu verfugen und dann bis oben hin von außen die ausschachtung mit Lehm auffüllen, müßte reichen, so viel Wasser ist es nicht, daß eine Drainage notwendig wäre. Dennoch wird es sicherlich nicht ganz trocken im Keller werden. Was haltet Ihr davon, die Schwelle mit Lehm zu verkleiden?
 
@Holger

da kommen ja einige Fragen im Forum zusammen und nicht gerade einfache... Hier sollte langsam mal ein Architekt an Ihre Seite. Zum Einen um einige Missverständnisse auszuräumen und zum Anderen um eine Beratung vor Ort durchzuführen, auf die Sie sich stützen können und die auch eine Gewährleistung bringt. Das Forum steht für kleine Fragen zur Verfügung, bei Problemen wie Ihren gehört ein Planer an diese Stelle. (Ich stehe für den Taunus nicht zur Verfügung.)
 
Schwelle vermodert heißt Pilz wächst!

Also erstens sollten Sie einmal abklären um welchen holzzerstörenden Pilz es sich in Ihrem Fall handelt (Hausschwamm oder anderer PIlz!)
Als Maßnahme gegen eine neuerliche Zerstörung Ihres Holzes muss die Feuchteursache beseitigt werden. Als neue Schwelle unbedingt druckimprägniertes Holz einsetzen und für eine entsprechende Abdichtung hin zum feuchten Keller sorgen.
Das Problem des feuchten Kellers kann man evt. auch mittels Innenabdichtung (z.B. I-Bausystem der Fa. Isar Bautenschutz) lösen. Vielleicht ist es auch hpts. ein Kondesationsproblem (Feststellung aber nur vor Ort möglich!).
Wichtig ist aber, dass Sie abklären, ob es sich um Hausschwamm oder anderen Pilz handelt!
Bei Hausschwamm ist nämlich ein weit größerer Aufwand nötig als bei anderen holzzerstörenden Pilzen.

Gruß aus Salzburg
 
hallo holger, ich hoffe auch, dass sie das forum nicht als fachleute-ersatz sehen. bei so diffizilen fragen brauchen sie natürlich einen fachkundigen architekten, aber ich denke, das forum ist ganz gut, um mal eine richtung zu geben. meine wandheizung hängt, weil generalsanierung, an einer neuen pelletsheizung mit entsprechend großem pufferspeicher. der wird von main bis september ausschließlich über eine solaranlage gespeist. geht sicher auch in kombination mit gas. für das bisschen temperierung genügen wenige quadratmeter kollektorfläche (heuer gibts noch eine erhöhte förderung!)
gruß günter flegel
 
Modrige Schwelle und sog. Experten

Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Meldungen/tips und Warnungen. Keine Angst, werde nicht alles auf eigene Faust machen, aber habe bereits eine mehr als ernüchternde Erfahrung mit einem sog. Sachverständigen hinter mir und möchte, bevor ich dem nächsten mein Geld hinterherwerfe, praktische Tips und Erfahrungen von Dritten sammeln. Hatte im Rahmen des Kaufes einen Experten (vom Gericht bestellt). Wir hatten mit dem Draeger-Testset sowohl Formaldehyd als auch PCP in der Luft gemessen (nachdem wir alle über starke Kopfschmerzen, Husten und Hautreizungen klagten) Er kam mit Wasserwaage und Zollstock und gab später schriftlich zu Protokoll: "Es konnte kein Anhalt für Formaldehyd oder PCP in der Luft gefunden werden, daher würde auch eine Messung erfolglos bleiben."
Bzgl. frischem Holzmehl als Hinweis auf Holzwurm: " Ist als unbedeutend zu bezeichnen und weiteres Ausbreiten ist nicht zu befürchten." Mittlerweile sind mehrere tragende Balken betroffen.
Die von den Vorbesitzern durchgeführte Sanierung - Lehmgefach mit Styropor davor und dann mit Spanplatten verkleidet bezeichnet er als "fachgerechte Innenverkleidung".
Weiterhin konnte er keine "Natursteinwanddurchnässung feststellen", obwohl selbst jetzt, nach der langen Trockenheit, die Wand im unteren Drittel nass ist. Eine verfaulte, für die Standsicherheit maßgebliche Schwelle konnte er auch nicht finden und von daher liegt auch nirgends Pilzbefall vor. Im nächsten Absatz beschreibt er allerdings einen Balken im Keller, der feucht ist und ohne Probleme ausgetauscht werden kann. Dabei handelt es sich um eben diese Schwelle, auf der das Haus steht.
Bzgl. der Scheune weisst er auf einen Balken hin, der durch Regenwasser belastet wird und fachgerecht isoliert werden muß, um einer "dauerhaften Schädigung vorzubeugen". Zu diesem Zeitpunkt war der Balken bereits über eine Länge von 3m komplett morsch und stellenweise nur noch zu einem Viertel existent und war durch Scherkräfte bereits durchgebrochen.
Dies ist nur ein kleiner Auszug dieses Gutachtens. Ich denke, da braucht sich keiner zu wundern, daß ich lieber erstmal ein Jahr selber in die Schule gehe und dann selber soviel wie möglich mache. Außerdem habe ich bisher hier noch keinen Architekten getroffen, der Verständnis für Selbermacher hat und dementsprechen zu einer Kooperation bereit ist. Ich habe mir dieses Haus gekauft, weil ich gerne vieles selber mache, so wie es wohl fast allen hier im Forum geht. Natürlich unter Einbeziehung von Statikern, Architekt, Zimmermann etc. Aber als Unterstützung und als Partner, nicht als zusätzliches Ärgernis. Denn am Ende soll es "mein bzw. unser" Haus sein, sonst hätt' ich mir auch so ein Ytong-"Schloss" kaufen können.
Also, ich bin weiterhin für jede Anmerkung - auch kritischer Art- dankbar, und wenn jemand positive Erfahrungen mit Architekten, Zimmerleuten, Sanitärinstallateuren etc im Raum Idstein gemacht hat, immer her mit den Namen, bin nicht so vermessen, dass ich mir alles selber zutraue und über Regeln/Gesetze hinwegsetzen würde. Aber ich finde bisher das Feedback schon EINFACH TOLL und danke erstmals ganz herzlich.
 
lieber holger,
bei alten häusern, so muss man wohl ehrlicherweise sagen, gibt es keine experten, denn jedes haus ist anders, folgt keiner norm, entspricht keinem studiengang. das ist wie bei der schulmedizin: sie werden x ärzte finden, die beim kleinsten infekt antibiotika verschreiben - aber welcher arzt nimmt sich schon zeit für ein gespräch mit dem patienten, versucht die krankheit zu ergründen statt die symptome zu beseitigen ... fachgerecht mögen beide wegte sein, auch beim haus: wenn ich eine feuchte wand verschale und zugipse und versiegle, ist es erst mal trocken - spätfolgen in 20, 30 jahren müssten einen ja nicht interessieren. daher ist der umgang mit alten häusern eine schwierige gratwanderung, bei der die beteiligten viel fingerspitzengefühl brauchen - und viele wege führen hier ans ziel. deswegen sind sie schon auf dem richtigen weg, wenn sie erfahrungen und stimmen sammeln, denn auch nicht alles neue ist nur schlecht und alles alte nur gut. ich würde mir heute auch keinen zahn von einem quacksalber ohne betäubung ziehen lassen (um noch einmal zu medizin zu kommen). noch ein gedanke (aber so schlau sind sie sicher auch): wenn man heute ein haus saniert, das vor 200, 300 jahren gebaut wurde, dann macht man eigentlich erst einmal alles falsch: denn so wie vor 200, 300 jahren will heute niemand in einem haus wohnen, ohne heizung, ohne klo, mit qualmendem küchenherd. wir wollen heute fließendes wasser, warme räume, saubere fußböden, wände und decken. damit tut man einem alten haus eigentlich schon gewalt an, was oft vergessen wird. umso mehr, meine ich, ist das gefühl für das jeweilige haus so wichtig, um die notwendigen eingriffe so durchzuführen, dass alt und neu zusammenpassen. dazu muss es zu einer symbiose zwischen der persönlichkeit haus und der persönlichkeit hausherr/-frau kommen. dafür gibt es keine din, und DER experte für das, IHR haus werden SIE sein. so viel geduld müssen sie halt mitbringen. und denken sie daran: die bauern und handwerker, die vor 200, 300 jahren die wunderschönen häuser gebaut haben, waren auch keine genormten experten. sie haben sich auf erfahrungswerte gestützt und auf das gefühl für material und standort - und dabei sicher auch manchen bock geschossen. was man von ihnen lernen kann, ist aber allemal die tugend der bescheidenheit; sie haben aus wenig etwas geschaffen von bleibendem wert. deswegen bin ich zunehmend skeptisch, wenn einer bei hausproblemen mit riesigem technisch-chemischen Equipment anrückt. ich hoffe, sie finden ihren weg! alles gute mit ihrem haus

günter flegel im wagenhäuschen
 
Das Gutachten spricht für sich selbst!

Bezüglich des Gutachtens (wenn es so geschrieben steht!) erübrigt sich jedweger Kommentar!
Leider sind auf dem Gebiet der Holzschädlinge und der Feuchtigkeit gute Leute rar!
Hr. Flegel hat schon recht, jedes altes Haus ist ein Unikum und hat seine ganz speziellen Eigenheiten (das macht allerdings auch den Reiz des alten Hauses aus!).
Gegen Selbermachen spricht auch nichts. Wichtig sind nur ein paar Grundregeln!
1. und wichtigste Regel! Feuchtigkeit muss DAUERHAFT raus. Das gilt sowohl für Feuchte von oben (sprich undichtes Dach, undichte Dachrinnen, Wasserleitungen etc.), Feuchtigkeit von unten (aufsteigende Feuchte, Kondensfeuchte im Keller, eindringendes Wasser etc.). Wenn die Feuchtigkeit einmal draußen ist, dann macht die weitere Sanierung eines Hauses erst Sinn.

Das nur als Hinweis und Planungshilfe!

Gruß aus Salzburg und viel Erfolg beim Renovieren
 
können wir helfen?

Sehr geehrter Forumteilnehmer,

können wir Ihnen bei Ihrem Problem helfen?

www.sotano.de

Wir sind auch telefonisch für Sie da.
Dazu steht Ihnen unsere kostenfreie Hotline zur Verfügung 0800 577 55 77.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr SOTANO Team
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Thema: Schwelle vergammelt wg. feuchtem Keller

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