Kellerraum sanieren

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fliesenklopferin

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Hallo,

bei uns steht wegen einer neuen Waschmaschine im Keller die Renovierung des alten Bades an. Da kommt aber definitiv kein Bad mehr rein. Sondern wir wollen eben die Waschmaschine unterbringen sowie Getränke dort abstellen.

Die Fliesen wurden heute fast alle abgeklopft.

Während der Arbeit ist mir aufgefallen, dass im oberen Bereich über den Fliesen (nehme an Kalkzementputz oder Zementmörtel) lauter kleine Schimmelpunkte vorhanden sind. Außerdem sind Salzausblühungen zu sehen.

Das Haus wurde nach dem Krieg erbaut, mit allem möglichen.

Der Keller ist hauptsächlich von Sandstein umgeben, unter dem Fundament ist nur lehmiger Boden.

An den Außenwänden ist eine Vertikalsperre angebracht, außerdem auch eine Drainage.

Im Bereich der Wasserleitungen/Schlot habe ich eine feuchte Wand festgestellt (Innenwand). Diese besteht soweit ich bis jetzt erkennen konnte aus Ziegelsteinen. Den Verlauf der Leitungen in der Wand kann man gut erkennen, da da gelbliche Abdrücke zu sehen sind. Es sind aber keine Bleileitungen.

Wenn es draußen heiß ist im Sommer, ist der ganze Keller feucht. Und das bei geschlossenen Fenstern. Das Wasser rinnt förmlich die Wände runter.

Wenn ich mich schon mal an die Arbeit mache, würde ich gerne die Wand irgendwie trocken bekommen.

Dazu muß erst mal der alte Putz/Mörtel noch runter und die Stelle für den Feuchtigkeitseintritt gesucht werden.

Was ist denn am besten geeignet, um die Feuchtigkeit bzw. die Salze aus der Wand zu bekommen?

Ich habe heute was über Lehmkompressen gelesen. Wie funktioniert das? Kann man diese eventuell selber herstellen? Oder ist ein Opferputz erst mal sinnvoll?

Eine Bitumenbahn etc. einziehen ist nicht möglich, auch sägen geht nicht, da keine gleichmäßigen Fugen vorhanden sind.

Kann ich mit einer Heizung den Raum bzw. das Mauerwerk trocken bekommen, nachdem die Schadstelle behoben wurde?

Am Boden ist Beton, der wie eine Wanne ausgelegt ist, mit Betonfarbe gestrichen.

Wir würden das gerne in Eigenregie machen, da wir selber Handwerker sind (Vater ist Schreinermeister).

Bin total unschlüssig, was da am besten zu verwenden ist.

Im Waschhaus bei uns wurde vor 15 Jahren auf ca. 1,50 m Höhe gefliest und oben hat mein Vater mit Kalkzementputz verputzt, welcher mit Dispersionsfarbe gestrichen wurde.

Dieser bröckelt mittlerweile auch wieder ab, der Putz darunter ist sandig.

Somit scheidet diese Methode schon mal aus. Dort ist sowohl eine Horizontal- als auch Vertikalsperre vorhanden.

vielen dank im Voraus für eure Mithilfe.

Viele Grüße
Bettina
 
Bitte vor dem Verschlimmbessern zweifelsfrei feststellen (lassen), ob es sich um von aussen eindringendes Wasser, um in der Mauer aufsteigende Feuchtigkeit (meist mit Versalzung einhergehend) oder um Kondenswasser handelt - oder um eine Kombination daraus. Auch schadhafte Wandleitungen unterputz können Bewässerungseffekte erzeugen.
Danach und nach der Mauerkonstruktion haben sich die zu ergreifenden Massnahmen zu richten, wenn es besser werden soll, und nicht nur anders.
 
Als erstes

die Wände freilegen. Eine Ursache ist mit Sicherheit Kondenswasser, dass über längere Zeit zur Durchfeuchtung des Mauerwerks geführt hat. Dann muss erstmal das Mauerwerk getrocknet werden mit einem Kondenstrockner, sonst dauert das Monate. Dann beobachten, ob sich weitere feuchte Stellen zeigen, die auf weitere Ursachen schliessen lassen.
Und dann kann man über die erforderlichen Massnahmen entscheiden.
MfG
dasMaurer
 
Warum dringt kein Wasser ein?

Wer sich damit auskennt weiß, dass wenn Wasser entweder als Stauwasser oder als drückendes Wasser ansteht dies in wenigen Minuten aus der Wand rausläuft.
Wenn jedoch"nur" die Wände feucht sind ist es eben nur Tauwasser!
Mir ist es nicht wichtig ob eine Wand 3 oder 18% feucht ist.
Entscheidend ist doch ob Wasser eindringt oder nicht und ob die Flächen geeignet sind einen neuen Belag aus was auch immer aufnehmen können.
Wenn auch eine Wärmedämmung gebraucht wird, na dann wird halt auch eine an der Innenseite aufgebracht.
Ansonsten empfehle ich lesen Sie auf meiner Homepage die Schrift Nr. 12 und bearbeiten dann diese Wände mit dem I-Bausystem.
Das Bild zeigt Tauwasser auf einer Wand im Keller.
Man muss zum richtigen Zeitpunkt einen Fotoapparat dabei haben, denn dieses Tauwasser ist nur sehr kurze Zeit an manchen Tagen mit hoher Luftfeuchte zu sehen.
 
Hallo!

Vielen Dank erst mal für die Hilfe.

Heute kommt der Putz noch gar runter, damit wir die Schadstelle lokalisieren können.

Was mir eingefallen ist, dass die Wasserleitung anscheinend quer über den Schlot geht und da eventuell eine Schadstelle vorhanden sein könnte.

Die Wasserleitung wird ja auch freigelegt, da kann man ja erkennen, ob da etwas schadhaft ist.

Mehr erfolgt im Laufe des Tages.

Kann auch Fotos einstellen.

Wenn eine Dämmung erforderlich ist, kann man da Fermicell verwenden?

Danke und viele Grüße
Bettina
 
Hallo Fliesenklopferin,

zunächst ein paar Fragen:

- wird die Waschmaschine schon länger in diesem Raum genutzt?
- existiert hier auch ein Trockner?
- sind die Feuchteschäden im ganzen Keller oder hauptsächlich
im Waschmaschinenraum zu erkennen?
- Stehen die Türen im Keller alle offen?
- wenn ich es richtig verstehe werden die Wasserleitungen in einem
ehemaligen Schornstein geführt. Ist dieser verschlossen (auch oben)
oder gibt es irgendwo im Haus Öffnungen?
- Wie wird der Keller belüftet, gibt es defekte Fenster, Zwangslüftungen, etc.?

Horizontal- und Vertikalsperre vorhanden, letzlich auch der Hinweis, dass im Sommer wenn es draußen heiß ist, das Wasser von den Wänden rinnt, lässt mit großer Wahrscheinlichkeit auf Kondensat schließen. Ebenso verm. Kondensat, eindringendes Regenwasser oder auch eine Leckage im Wassersystem erklären die Flecken im Bereich des Schornsteines.

Zunächst gilt es einmal die Feuchtigkeit auf eine normales maß abzusenken und dort zu halten, dann bekommt man auch Schimmelansätze und beginnende Salzausblühungen in den Griff. Alles spricht für einen längeren Kondensatbefall. Erst danach mit der Sanierung beginnen.

Zunächst einmal Außenöffnungen, Undichtigkeiten, Belüftungen etc. sicher Verschließen, dann mit dem Einsatz – wie von Herrn Warnecke vorgeschlagen – von Kondenstrocknern beginnen.
Wenn die Feuchtigkeit auf ein vertretbares Maß gesunken ist (dauerhaft messen!) ist erst einmal das wesentliche getan. Jetzt kann mit einem vernünftigen Lüftungsverhalten (http://kornmayer.com/page1/page7/page24/page24.html) auf die Feuchtigkeit Einfluss genommen werden.
Wenn man das gut macht kann das bedeuten, dass der Einsatz von Lehmkompressen, Opfer- Spezialputzen und öliger Chemie vermieden werden kann. Richtiges Verhalten ist hier mit dem Hygrometer messbar.

Letztlich: Einfacher Kalkputz mit mineralischer Farbe, mit Dispersionsfarbe in diesen Bereichen stößt man schnell an deren Grenzen. Um beim Verputzen überhaupt einen vernünftigen, feuchteabführenden Luftaustausch hinzubekommen sollten die Arbeiten aber nicht gerade in der heißesten Jahreszeit ausgeführt werden.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer

P.S.: Den Einsatz der erwähnten Gipsfaserplatte sehe ich hier eher nicht.
 
Hallo Herr Kornmayer,

die Waschmaschine steht noch im Laden. :) Die bisherige Maschine steht im anderen kellerraum. Sowie auch der Kondenstrockner.

Der Raum, wo ich derzeit am Putz entfernen bin, ist das frühere Bad, wo derzeit ungenutzt ist. Wir hatten da nur unsere Kohlen und einen alten Ofen drinstehen.

Die Feuchteschäden sind im ganzen Keller. Also nicht nur im vorhandenen.

Ich mach am besten mal Fotos. Sonst wird es schwer zu erklären.

Die Türen im Keller sind in der Regel alle geschlossen, bis auf die, die vom Waschhaus ins Erdgeschoss führt (Haus ist in Hanglage). Fenster sind dicht.

Habe gerade eine Wasserleitung freigelegt, die mit Kies und Mörtel fixiert wurde. Da ist alles nass.

Der Schornstein wird noch genutzt, aber erst ab einem Stock höher. Find da aber noch keine Wasserleitung. und oben hat der Schornstein ein Dach... also reinregnen kanns nicht.

Ich stell dann später am besten Fotos von der Baustelle ein.

vielen Dank.

P.S. wegen dem einfachen Kalkputz - eine Wand ist mit selbstgemachtem Kalk-Sandputz verputzt. diese sandet zwar etwas, aber ansonsten ist diese trocken!
 
So,

aufgrund der Auskunft meines Vaters soeben besteht unser Fundament nicht aus Beton oder dergleichen.

Damals wurde Lehmbrühe, Sandstein, Kalkstein etc. zu einem Fundament verarbeitet.

Kann es sein, dass in unserem Fall die Feuchtigkeit doch irgendwie aus dem Boden die Wände hochkriecht?
 
Hier meine Bilder:

Hier sieht man schön das Türchen vom Schlot und im unteren Bereich die nasse Mauer:
 
Hier haben wohl Leitungen geschwitzt - oder sind nicht ganz dicht:
 
Hier sieht man ganz deutlich, dass eine Wasserleitung über dem Schlottürchen verläuft:
 
Hier sieht man, dass doch auch die Außenwand von Feuchtigkeit unterhalb der Fliesen betroffen ist. Der Putz hält auch nicht, die Farbe blättert ab und weißt Stockflecken auf.

Auch ein bißchen Schimmel hat sich gebildet (links vom Fenster):
 
Hier sieht man sehr deutlich die abfallende Farbe und die dunklen Flecken darauf:
 
Hier hab ich eine Wasserleitung teilweise freigelegt. Eingebettet in Split und Mörtel:
 
Jetzt eine ganz dumme Frage:

ist hier überhaupt noch was zu retten/trocken zu bekommen?

oder ist das vergebliche Mühe?
 
Kalkmoertel

Hallo Bettina.
Natuerlich ist da noch was zu retten. Kommt darauf an was Ihr da machen wollt. Abstellraum, Buero etc... ist dann der Aufwand. In jedem Fall Kalkmoertel und Kalkanstrich. Wenn die Salze nicht durchschlagen sollen gibts da auch spezielle Kalkmoertel z.B. von klimasan. Ich kann folgenden Baustoffhaendler empfehlen wegen Kalk:
www.steinhausen-naturbau.de

Viel Erfolg
Norbert Hoepfer
 
Feuchtigkeit und Putz

Hallo Fliesenklopferin


ICH würde zuerst mal den gesamten Putz inkl Fliesen abschlagen. Damit bekommst Du ein Bild, was für Materialien in den Wänden verbaut wurden. Im Keller Fliesen hatte ich auch, da stand die Feuchtigkeit hinter und konnte nicht mehr raus.
Was die Verfärbung in der Leitungsebene angeht, könnte Schwitzwasser sein...
Die Feuchtigkeit im Schornsteinbereich könnte Regenwasser oder Kondensfeuchte sein, selbst wenn ein Schornstein nicht mehr benutzt wird, versottet er. Mein Schorni hat bei einer beabsichtigten Stillegung mal gesagt: ausbrennen und dann verschließen mit Platte, allerdings für Ablüftung oben und unten sorgen...

Was Druckwasser angeht, ich hatte im Keller eine alte Außentür, stassenseitig auf 1,30m hoch verfüllt. Material der Wand Lehm und Feldsteine. Effekt: Außen stand das blanke Wasser und lief nach Abbruch in den Keller, innen war die Wand furztrocken. Von außen nach innen wurde die Wand immer trockener, da der Lehm bei Wasseraufnahme quillt...
Meine Kellerwände sind immer leicht feucht, ich hab sie 1m hoch wg. Hochwassergefahr mit Betonschale versehen, darüber bis zur Decke mit groben Kalk-Zement- Putz, damit das Wasser ausdunsten kann. Luftfeuchte im Sommer ca 85%, im Winter runter bis auf 40%....
 
Da soll ja nur eine neue Waschmaschine rein. Und eventuell ein paar Getränkekisten.

Also die hälfte hab ich jetzt mit Putz weg und fliesen weg.
Bin total kaputt. Dann muss die alte Wanne noch raus. Ist es sinnvoll am Boden zu fliesen?

Wegen dem Klimasan, kann man das online bestellen?

Ist der besser wie Solubel? Die Firma Solubel ist ca. 80 km von mir entfernt.

Werd jetzt über Nacht das Fenster auf lassen und auch den Schlot.. vielleicht hilft der Zug ein bißchen.

Der Schlot wird halt nur im Kellergeschoss nicht mehr verwendet. 1 Stock drüber kocht ja die Oma noch. So richtig mit Holzofen.

Versottet der dann auch?

Hab mir schon einen Gebäudetrocknet organisiert. Der kommt am Freitag.

Da mach ich dann den Rest Putz und Fliesen gar runter. War heut den ganzen Tag am Bohrhämmern und jetzt darf mal gut sein.

Danke Euch!

Viele Grüße
Bettina
 
Hier würde ich

salzresistenten Entfeuchtungsputz verwenden, der ist einfach anzuwenden.

Gruss interessierter Leser
 
Moin,

ein salzresistenter Entfeuchtungsputz, cool, was es alles gibt. Kann der auch rasenmähen?
 
Thema: Kellerraum sanieren
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